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mpeittiueutn Kieselsteine trüben können? Der Minister konnte em gewiffeS Kräuseln seiner Oberlippe nicht ganz verhindern; « bemühte sich umsonst, durch einen strengen Blick die erhabene Ruhe de» selbst bewußten Kastellans zu vernichten. Er schritt schweigend vvAkVhzog sich in sein Zimm« zurück und schloß die Thür, und Herr Lnton MM Maß da- Schlachtfeld mit Schnttm, welche von Ml Selbstgefühl zeugten, das seine Deel» «füllte. Molly saß in chrem Zimm« und fragte sich immer von Neuem, ob Atthimtzchtz chpumen werde, und was Itm habe» könne. Gewiß, « wußte 15,000 Pfd. Steel. eingebüßt. Ab« die Verficherun,«- Gesevschast erklärte nun, daß sie, nachdem dre Haupt gründe gegen Bezahlung nicht als stichhaltig befunden, von dem durch «neu zufälligen Rebengrund bedingten günstigen Urtheil keinen Gebrauch machen und die Versicherungssumme «legen ««de. " 1' — «i» »er-esie»er SS«tzfer. Mit thcUweistr stcier venutzunaeüinamerikanilchen ltrzählun,. Bon «arie Morgenstern. («onseyung aut Ar. 15.) Wie groß ab« auch der Sieg deS Hetzens üb« den Verstaub m d« mitternächtlichen Stund« war, d«V«- stand wußte die Niederlage auSzugleichen. Kampfge- rüstet, mit neuen HilfStrupprn, die« Argumente nannte, versehen, trat er am andern Morgen sofort die lang ersehnte Herrschaft wird« an und schüchterte daS Herz zurück in den Hintergrund, wie einen Feigling, d« nie eine Anstrengung gewagt, Ä-a« sollte auch das Herz in dem Geschäftszimmer, dtffest Atmosphäre dem Lebens odem des Verstandes allein zuträglich war; eine Atmo sphäre, deren Einwirkung Wunder that, von denen das Herz ein für alle Mal nichts wußte; die Empfindungen und Gefühle verbannte, oder sie in die Alles verschlingend« Macht vernxmdelte, die Ehrgeiz heißt, und die selbst den geringsten Schreiber mit der Hoffnung beseligen kann, daß die Sonne ihn eines TageS als Minister bescheinen werde. War es da zu verwundern, wenn der Mann, der um Mitternacht daS GeschäftSgewand abgestreift und der Erinnerung gehuldigt hatte, sich wieder fester in dasselbe hüllte und dem Treiben der Welt gehorchte, wie er gewohnt war? Herr Anton Nadel, der Schneider von vormals und der gewichtige Kastellan des Ministerialgebäudes nun, stand wie immer in gewohnter Würde in der Vorhalle und hing seinen erhabenen Gedanken nach, als d« Minister eintkat und der großen Treppe zuschritt. Aber daS herablassende Lächeln des Herr Anton als seinen ihm gebührenden Morgengruß zu empfangen pflegte, fehlte heute. Der Minister heftete seinen strengen Blick auf den Kastellan und verschmähte es nicht, ihn mit Worten da für zu züchtigen, daß « es gewagt habe, ihm zu ver heimlichen, daß sein Neffe die Garküche besucht, ja, daß er ihm vielleicht sogar bchillflich gewesen sei, ein Liebel» mit der Großtochter, eines kindischen alten Soldaten, der die Mildthätigkeit deS Staate- erstürme, zu unter halten. Ab« Herr Anton halte auch seinen.Stolz. Er war es nicht gewohnt, sich in dies« Weise mit Vorwürfen überhäufen zu lassen, und dazu zu schweigen. Selbst dem Minister gegcnüb« nicht Die Kastellanswürde und das Gefühl, daß er selbst ein groß« Politik« und unerläßlich zum Wohle des Landes sei, hatte seine ehe malig« Schneidernatur längst auSgetrieben und ihm die Courage eines Helden gegeben: und der Minister, der sich an dem theatralischen Stolz des guten Mannes ver gnügt, der durch seine Leutseligkeit und durch gelegent liche sarkastische Bemerkungen, die jener auf seine Weise gedeutet, denselben genährt hatte, mußte sich nun eine Gegenrede gefallen lassen. „Excellenz," sagte Herr Anton in seinem pomphaf testen Stile, „mein Amt hat mich gelehrt zu sehen uud nicht zu sehen, zu hören und mcht zu hören. Die PMik, die ich verfolgte, gebietet mir zu schweigen über Alles, was nicht mich selbst und meine eigenen Ange legenheiten bekifft. Die junge Dame ist schön und wohlerzogen, obgleich sie für Geld singt und singen lehtt. Di« Verhältnisse des jungen Herrn kenne ich nicht ; ich glaubt«, er sei alleinig« Herr sein« Handlungen und Gefühle, und die Garküche meiner Krau ist ein respektables Etablissement, daS eben auf liberalen Grund sätzen beruht, die Jedermann den Zutritt gewähr««. Me hätte ich mich erdreisten können, den Lauf rin« Mignug hemMcn zu wollen, die wie ein lieblicher Strom der S. u. die Kttnj. . , kann unter günstige» Bedingungen eine voM Stellung nachgewiesen werden durch SMo! Auf Sorstrewter (Hinterbaide) - Uhr an, 152 St. kfr. Stämme bis 24 Em. Mittenstr., - - Stangen - 14 - Unterstr., . , Klötzer - 24 - Oberstr., « eichene Nutzhaufen bis 14 Cm. Unterstr., Mummet« kfr. Schelle und Rollen, kfr. Wellenhundert, - Langhaufen Meistgebot gegen baar« Zahlung versteigert . Zusammenkunft in d« Schänke d« «», daß heute die Unterrichtsfreien begonnen hatten, daß ste z» Hanse sei. Ab« statt sein« kam Krau Barbara. Die geschäftige Frau hatte beim Mittagessen die Unterredung ihres Gatten mit de« Mimst« erfahren und wußte Zeit zu finden, sie »eit« zu vermelden. Bemerkungen und Rach schläge fehlten natürlich nicht. Ab« Molly hatte kein Ohr für dieselbe». Mit äußer« Freundlichkeit und inner« Ungeduld erwartet« st« da» Ende de» Besuche« und ging dann zum Großvater, Um sich von demselben die Scene berichten zu lassen, die TageS zuvor in dem Zimm« deS Minister statttgefunden. Der Alt« wurde aufmerksam. Die blaffe Wange d«S sonst so blühenden Gesichte« entging ihm nicht. Liebst Du ihn, Molly?' fragte er einfach wie ein Kind. Und wie ein Kind antwortete ste ihm. Sie flüchtete an seine Brust, schlang die Arme um seinen Nacken und «einte. Ihre Thränen fielen heiß und schmerzend in sein altes Herz. Und auch der, um den diese Thräne stoffen,* hatte seinen Kampf. ES war nicht leicht für ihn, zu ein« Entscheidung zu kommen. Alles was er war, schuldete « der. Liehe, der unablässigen Fürsorge des Oheims, der ihm von seinem frühesten Erinnern ein Vater ge wesen Mr. Er wußte, wie empfindlich er denselben ge troffen, wie er die Pläne, die Bestrebungen eines ganzen Lebens vernichtet hatte. Er bebte zurück, da wehe zu thun, wo « soviel verdankte, wo « so kindlich liebte und verehrte. Und auf der andern Seite war Molly und mit ihr Alles, was ihm das Leben werth machte, seine heiße, innige Liede, die ganze große Leidenschaft seines Herzens — sein eigenstes Selbst. Er hatte sein Versprechen gegeben, sie nicht auf suchen zu wollen. Zwei lange qualvolle Tage waren seitdem verstrichen mit immer endender Langsamkeit. Der dritte Tag brachte das Weihnachtsfest. Sollte « sie Wiedersehen? Er wußte, wo. Er hatte das Versprechen gegeben, daß « weder zu ihr gehen, noch ihr schreiben wolle. Eine Einstellung sein« Besuche ohne jegliche Erklärung, meinte der Oheim, werde das beste Mittel sein, das junge Mädchen von den Grillen zu heilen, welche der tägliche Verkehr mit seinem Neffen ihr in den Kopf gesetzt. Archimbald hatte sein Ehrenwort gegeben, diesem Versprechen gemäß handeln zu wollen, und er hatte es gehalten. Aber war es denn ein Bruch, wenn er in die Kirche ging, in der sie sang, um sie singen zu hören, oder sie vielleicht gar aus der Ferne zu sehe».? Hatte « versprochen, auch die Kirche meiden zu wollen ? Be wahre. Es war dem gestrengen Herrn, der ihn bevor mundete, gar nicht in den Sinn gekommen, ein solches Versprechen zu fordern, denn er hatte keine Ahnung da von, daß ein Kirchenbesuch solche Gefahren des Sehens und Hörens einschließen könne. Vivat.! Es lebe Scharfsinn!'der Scharfsinn der Liebenden. (Fortsetzung folgt.) . Kirchennachrichten für Strehla vom Monat Januar 1876. Gesauste: Ernst Otto, Karl Aug. Jensch's, Hdarb. allh, Emil Paul, Friedrich Moritz Thieme's, ans. B. Schuhmachermstrs. allh., S. Max Clemens, Ernst Ferdinand Thomas's, Gutsbes. in Sahlasan, S. Anna Bertha, Ernst Aug. Andrich's, Hdarb. in Leck witz, T. Paul Hugo, Franz Ludwig Thürmer's, Cigarrenarbeiters allh., S, Meta Clara, Karl Fried rich Thomas's, ans. B. u. Landbriefträger allh., T. Richard Walter, Richard Gotthold Döhler's, Rendanten im Königl. Gerichtsamte allh., S. Karl Otto, Wilh. Aug. Bruno Matthä's, K. S. GensdarmeS allh., S. Beerdigte: Friedr. Robert Hahnefeld's, B. u. Maurers allh., tvdtgeb. S. Karl Henn. Kessinger, Ernst Heinr. Joseph Schmelz««, Fabrikarbeiters allh. Stief- und Pflegesohn, 14 I. 2 M. alt. Krau Juliane Henriette verw. Hasemann, Versorgte im Bezirksarmen- «. Armenhause allh., 56 I. alt. Joh. Gottlob Lösche, Einw. und Nachtwächter in GroMgelk, 67 I. 11 M. 9 T alt. Joh. Gottfried Behreod, B. u. Töpfermeister allh., 75 I. 5 M. 18 T. alt. Frau Amalie Auguste Müll«, geb. Haufe, Friedr. Herm. Müller's. ans. B. und Bäckermstrs. allh. Ehefrau, 26 I. 4 M. 20 T. alt. Zugleich auch dessen tvdtgeb. S. Wilh. Otto Ung«, Bürgermeister allh., 33 I. 7 M. 3 T.' alt. Oskar Clemens Rädl«, Joh. Wilh. Rädltt'S, Gutsbes. in Großrügeln S., S M. 15 T. alt. Ein im Dorfe Reppen bei Stauchitz gelegenes Haus mit eingerichteter Bäckerei, guSgezxichneti Gemüse- und Obstgarten, 1 Schift, is mRuthen enthaltend, ist auSzugs- und herbergsfrei uiiter^änneh baren Preise zu verkaufen. Alles Nähere beim Gasthofsbesitzer W das. Apotheker-Lehrling: Ein Mit den nöthigen Vorkenntnissen versehener junger Mann findet am 1. April d. I. unter sehr günstigen Bedingungen Aufnahme als Lehrling bei Apotheker M. Scharff, Asch»»««. UN ist, Unen, »Hafte Hutner Wine Wohnung ist zu vermiethen und zum 1. April zu beziehen bei Herrn Schmiedemeister Ziesche, a. d. Elbe. Ein Schunedegeselle wird bei ausdauernder Arbeit gesucht in der Schmiede zu Seerhausen. Ein junger Mensch, welcher Moi / Knnst- und Handelsgärtnerei E Stellung nachgewnsen werden"durch Riesa.H Pinkel Für 1. April sucht Rittergut Hof b. S taüchitz eine ordentliche Drescher-Familie. Freie Wohnung rr. s. w. Ein mit guten Zeugnissen versehener Schreiber sucht baldigst Stellung. Gefl. Offerten bittch-man unter Chiffre N. 1V0 postlagernd Oschatz mederzulegen. , Mr eine, seit Jahren in einem Uveitzwaaren. Geschäft thätige Lireetriee, welche sich auch i als Verkäufer«» eignet, wird in gleichem od« I andere» Geschäft Stellung gesucht. Gefl. Offerten > 6." wolle man mederlegen in der Exped. d. Bl. sollen früh, 11» 15 8 144 25 so nach dem Meistgebot gegen baare Zahlung versteigert werden. Zusammenkunft in der Schänke der Haidehäuser. Haidehäuser, den 3. Februar 187«. Limpert. Holz-Auttion. Donnerstag, den 10. Februar, sollen im Forste zu Glaubitz von früh 9 Uhr an 82 " ----- . 79 41 Haufen kiefernes Reißig und je nach Be- über 100 an die Meistbietenden versteigert werden. Rittergut Glaubitz, den 3. Februar 1876. - F. Rühle. Die Selecte im Psarrhause zn Staucha bei Stauchitz, welche in 2 Classen mit 4 Lehrern auf Realschule rc. vorbereitet, beginnt zu Ostern einen neuen Cursus. Pensionäre finden billiges Unterkommen. Näheres durch G. Mietzschke, Pastor Pensions-Anzeige. In unserem Pensionat finden wieder mehrere junge Mädchen zu ihrer weiteren Ausbildung Aus nahme. Wir erneuern hierbei die Versicherung, daß wir, wie bisher, auch ferner stets bemüht sein wer den, daß in uns gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen. Meißen, den 1. Februar 1876. Clara und Emma Geißler, gegenüber den Schlotzstufen dir. 70, l.Et. Äaumcubikmeter kieferne Scheite, - - Rollen, darf , in Nachfrage, kieferne Langhaufen, trockene AusforstungS Hölzer, starke und schwache, -