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Milden, im Arsenal von Plauen, 15 . Nwwmber. (L . A.) Sestern Abend ste Fleischer Ditpnan» nnd »« der f nnverzLalich z» ihre» »etzimentnpM zn- Ackz»k<Hr«» bllle MrL«»b, iHNd Mmilig^ »istirt. den erhaltene, Becketzilvg« in seiner Wohnung ge storben. Luga«, 15. November. Heute Nachmittag um >/,4 Uhr verunalückte» i« GotteS-Segen-Schachte hier der Oberhäner Henker von hier, Later von 11 meist noch unerzogenen Kinder», und der Lehrhäuer Fischer auS Stollberg, Vater von 3 unerzogene« Kindei», dadurch, daß sich ein ca. 1 Meter hoher Bergversatz von der Decke loSlvste und Beide verschüttete, wodurch sie sofort getödtet wurden. Pirna, Mitte November. Als vor mehreren Wochen der erwachsene Sohn deS Restaurateurs Wolf in dem unweit von hier gelegenen Dorfe Heidenau Nacht» nach Hause zurückkehrte, bemerkte derselbe einen Mann, welcher im Begriffe war, in daS Wölfische Hau» einzusteigen, jedoch sofort die Flucht ergriff, als er sich entdeckt sah. Allein der Dieb sollte nicht so leichten Kaufes davon kommen, denn er wurde bis zur nahen Elb« verfolgt und sprang schließlich, als er keinen andern Ausweg mehr sah, in den Strom, der ihn mit fortriß. Als nunmehr sein Verfolger nach seiner Behausung zurücktehrtc, wurde dieser von zwei Männern, zweifellos die Spicßgenofsen des verjagten Diebes, überfallen, es entspann sich ein Kampf auf Leben und Tod, und es glückte dem lleberfallenen erst nach längerer Gegenwehr sich von seinen Gegner» zu befreien. Hiermit schien die Sache abgethan, aber eS schien auch nur so. Wenige Wochen waren vergangen, als eines Tages, Morgens in der fünften Stunde, auf dem Dachboden des Wolf'schen Hauses plötzlich Feuer ausbrach. Umsonst eilten die Hausbewohner nach dem Hofbrunnen, derselbe war durch Entfernung des Trägers des Plumpenschwengels unbrauchbar ge macht. So blieb nichts übrig, als mit der blosen Hand zuzugreifen und besonders die in Brand gesteck ten Strohschütten herauSzuwerfen, ehe das Feuer noch weiter um sich greifen und wegen des Mangels an Wasser jeden Rettungsversuch unmöglich machen konnten. Die hierüber angestellten Erörterungen lassen leider keinen Zweifel darüber aufkommen, daß man es in dem vorliegenden Falle lediglich mit einem Acte teuf lischer Rache zu thun hat, ohne daß die Entdeckung des Verbrechers bi» jetzt gelungen zu sein scheint. Vermischtest. Bremen, 5. November Der Vorstand des Lokalvereins auf der Insel Nordernei, Herr Pastor Rodenbäck, berichtet über eine am 30. Oktober d. I. von der Station Nordernei bewirkte glückliche Rettung folgendennaßen: Unser Bormann Visier bemerkte heute kurz vor Mittag nördlich von der Insel Nordernei ein zwei mastiges Schiff, dessen anscheinender Zustand, so wie sein landwärts gerichteter CurS die Vermuthung zu rechtfertigen schienen, es werde in kurzer Zeit etwa in der Nähe der weißen Düne auf der hiesigen Insel stranden müssen. Sofort wurde die BootSmannschaft aufgerufen, dem gefährdeten Schiffe zu Hülfe zu eilen. Glücklicherweise waren die Bootsleute sämmtlich an Land, so daß innerhalb zweier Stunden das Boot der Ostlandstation an den Strand gefahren und zu Wasser gelassen werden konnte. Die Entfernung von dem unterdessen an der bezeichneten Stell« wirklich gestrande ten Schiffe war nun nicht mehr groß. Es bedurfte jetzt nur noch einer viertelstündigen Fahrt und das Rettungsboot war zur Stelle und konnte die Schiffs bemannung, bestehend aus dem Capitän, dem Steuer mann, einem Matrosen und einem Koch, welche von den Wanten aus sehnsüchtig der Hülfe harrten, der Gefahr deS TodeS emheben und glücklich und wohl behalten an'S Land bringen. Gott sei gedankt, der eS hat gelingen lassen, 4 Menschenleben zu retten. — DaS gestrandete Schiff ist der deutsche Schuner „Jerdina", Kapitän Janssen, aüS Rhauderfehn, von South-Sh«ld nach Leer mit Kohlen befrachtet. * A«S Hildesheim vom 14. November wird be richtet: Heute Morgen kam der Thierbändiger Daggesell mit seiner Menagerie hier an und hatte zur Üebrr- führuNg seiner Thurwagen auf den Schauplatz Mieth- Pferde nebst einigen Knechten gedungen. Nachdem nun die Wage» alle emgssahven waren, macht« sich einer der Knechte, aufaefordert durch einige umstehende Soldaten, daran, de» Käfig der Löwen eiu wenig zu öffnen, um seine Ne»"'^— «eit« bei auch. M Ml —.... , Ms Hause» erster« dl« theidigt und trag Winterer unterstützt, empfiehlt der letztere die Lommsistonsvorschläg«. Dr. Banks möchte die Handelsgericht« allerdings al» StaudeS- gerichte bezeichnen und behauptet, daß dieselben in Hamburg als ein Privilegium deS Handelsstandes an gesehen werden. Die Opposition des JustizministerS Leonhardt vermochte auf die Zustimmung deS HauseS keinen Gnsluß auSzuüben. Mit glänzender Majorität wurden die Commissionsbeschlüffe angenommen. Somit sind die selbstständigen Handelsgerichte gestrichen und dagegen beschlossen, daß bei den Landesgerichten Kammern für Handelssachen gebildet werden können. Tagesgeschichte. Dresden, 18. November. Se. Majestät der König, sowie Ihre k. k. Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin von Toscana und Se. königl. Hoheit Prinz Georg werden heute Abend vom Jagdschloß Wermsdorf hierher zurllckkthren. — Nach den Berichten der sächsischen Schulzeitung wurden Michaeli 1876 im Königreiche Sachsen nickt weniger als 13 neue Schulhäuser in Gebrauch genommen, idavon 1 in der Kreishauptmannschaft Bautzen, 6 in der Kreishauptmannschaft Dresden,, 4 in der Kreishauptmannschaft Leipzig, 2 in der Kreis hauptmannschaft Zwickau. Fast sämmtliche der für die Kreishauptmannschaft Dresden erwähnten (S) gehören dem Schulbezirke Dresden — Land an — (zu Plauen, Großröhrsdorf, Leutewitz, Birkigt, Grünberg). Zu den 4 in der Kreishauptmannschaft Leipzig gelegenen zählen eine neue Bezirksschule in Leipzig und ein neues Schul gebäude in Rochlitz. Außer jenen 13 werden für Chem nitz 2 neue große Schulhäuscr als beinahe vollendet bezeichnet. — Der sächsische Landesverband der Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung hat ein Rund schreiben an seine Mitglieder erlassen, worin darauf aufmerksam gemacht wird, daß mit Ende November die Anmeldefnst abläuft, welche für Bewerbung um Staatsunterstützung für Volksbibliotheken gesetzt worden ist. Die Bewerbung hat bei den Amtshaüptmann- schasten bez. Stadträthen zu erfolgen. Auch erbietet sich der Vorstand des Landesverbandes solchen Bil- dungsvereinen, denen es an Vorträgen mangelt, der gleichen zu vermitteln. Vereine können sich in dieser Angelegenheit an den Vorstand des Landesverbandes vr. Geissel in Leipzig, wenden. , — Die im 20-Guldenfuße — vom Jahre 1840 — ausgeprägten churfürstlich und königlich sächsischen '/,-Thalerstücke gelten nach der Bekanntmachung des Reichscanzler vom 7. März 1874 bereits seit dem 1. April 1874 nicht mehr als gesetzliches Zah lungsmittel. Rom, 18. November. Das Journal „Diritto" will wissen, die Türkei habe angesichts der Haltung Rußlands zur Vermeidung eines Krieges .beschlossen, die Conferenz bedingungslos anzunehmen. Frankreich. Vor einiger Zeit wurde ein ge wisser Marin, ein junger Mathematiker von tadel losem Vorleben, der sich unter der Commune von dem Kriegsmininister Rossel zum Abtheilungs-Director hatte ernennen lassen und als solcher eine Reihe von Decreten, darunter ein solches zur Requisition von Petroleum, unterzeichnet hatte, dafür vom Kriegsge richte zum Tode verurtheilt. Wegen eines Form- fePerS wurde daS Urthell «mgestoßen und Marin erschien vor einem neuen Kriegsgerichte. Obgleich er seine Unterschrift unter dem D«rete ableugnete, und auS seiner früheren Vergangenheit nur ehrenvolle Züge Vorlagen, erkannte daS Gericht wiederum und ein stimmig gegen ihn auf Todesstrafe. P arrS, 15. November. Im gestrigen Minister rath« erklärt« der Herzog D^cazeS, er halte die russische Mobilmachung für einen Theater- coup. Rußland würde nur «»greifen, wenn es hierzu di« Erlaubmß aus Berlin erhalten sMe. London, 16. November. Der „Slobe" erfährt mr- guter, wenngleich nicht officieller Quelle, daß 21 Bataillone Infanterie, 7 Regimenter Lavalerie und 80 Kauouen für dm Fall der Rvthweudigkit <llS erste» Petersburg, 17. PatzeuSer. von geGrn ab ist auf den Bachun Wurschau-TewSpol, KuABrrst, Moskau-Brest, Lambo-Saratow, Brias«-Harizioni LhartosfiNicolajeff und Moskau-KvSlow der Güterver kehr eingestellt. St. Petersburg, 18. Nov. Al» Folge der theilweisen Mobilisirung- wird auch die Mobiüsirung des SanitätScorpS vorbereitet. Insbesondere werden Hospitäler für Verwundete eingerichtet. Unabhängig von den amtlichen Organisationen treten nach dem Vorbild« der im dentsch-französischen Kriege erfolgreich gewesenen Privatverwundetenpfleg« DamencomitäS zu gleichem Zwecke zusammen. Es heißt, die Kaiserm und die Großfürstinnen würden die Protektorate solcher Bereinigungen übernehmen. Daß Tschernajev, falls Rußland zur Action ge zwungen würde, das Commando in-Serbien behalten würde, gilt für unwahrscheinlich. Bon vornherein war man an maßgebenden Stellen mit dem ganzen Auftreten diese- Generals in Serbien nicht zufrieden. Bom türkischen Kriegsschauplätze. Lonstantinopel, 12. Nov. Ein großer Theil der tscherkessischen Freiwilligen ist vom Kriegsschauplätze zurückgekehrt und in drei Casernen inConstantinopel einquartiert worden. Dieselben sind mit Beute beladen und verlangen, in ihre Dörfer in der Gegend von Brusia und Rodosto zurückkehren zu dürfen; die Regierung weigert sich, ihrem Wunsche zu entsprechen. Dieselben werden weiter verpflegt und haben sich fortwährend zum Ausmarsche bereit zu halten. — Neben den fortlaufenden Nachrichten über die russischen Rüstungen treten nun auch Mitthei lungen über die militamschen Vorbereitungen, welche England trifft, um für alle Fälle bereit zu sein. Erscheint es schon ivenig wahrscheinlich, daß Rußland die Waffenrüstung, die eS anlegt, wieder von sich thun könne, ohne einen wirklichen Waffengang unternommen zu haben, und daß sich die ungemein geistige Erregung des russischen Volkes wieder beruhigen lassen werde, ohne daß ihm Gelegenheit zu einer vethätigung und Befriedigung geboten sei, so wird die Lage in dem Maße kritischer, als auch England sich zum Kampfe fertig macht. Stehen erst zwei Parteien auf dem Fuße gegenseitiger Befehdung, dann findet sich der Anlaß und die Gelegenheit Hum Losbruche zu leicht. ;en. Da nun du Käfige nicht : «an«/ grlang jihu» die« den Schreckt», al« auf «iw- «u daran« hervorstürzten, fie ei» derRäho Provittzialnachrichten. Leipzig, 17. November. Der soeben erschienene Haushalt plan der Stadt Leipzig für das Jahr 1877 schließt in seiner Einnahme- wie Ausgabesuntme mit 5,064,000 ab. Die hauptsächlichsten Ein nahmeposten sind: direkte Abgaben 2,626,660 ^il, Gebäude in der Stadt 487,296 GaSbeleuchtungS- anstalt 329,556 Zinsen 312,399 ^il, Gteinbruch bei Grasdorf 142,290 fiskalische Entschädigungs rente 138,750 u. s. w. Diesen Summen stehen al- hauptsächlichste Ausgabeposten gegenüber: 1,140,627 ^il für die Schulen, 667,851 Zinsen, 481,634 Wohlfahrtspolizei, 437,103 Polizeiamt, 368,535 städtische milde Anstalten, 365,049 Rathsstube, 354,832 Straßen und Wege, 156,969 Feuer löschwesen u. s. w. Lommatzsch, 17. November. In der hiesigen 1. Bürgerschule ereignete sich folgender Vorfall, der zur Vorsicht mahnen mag. Bor vierzehn Tagen wollte der Schüler Richter mit der Stahlfeder in dem Tinten faß deS Schülers Schümichen, welcher auf einer andern Bank seinen Platz hat, eintauchen, was ihm aber nicht gestattet wurde, indem Schümichen die Hand auf« Dinten- faß hielt. Richter aber wollte es erzwingen und stach Schümichen mit der Feder tief in den rechten Zeige finger. Dieser Vorfall blieb unbeachtet, bis am Sonnabend Bormittag, also acht Tag« später, nicht nur der rechte Zeigefinger, sondern auch bald der rechte Arm anschwoll, so daß Schümichen au« der Schule nach Hause geschickt werde» mußte. Trotz sofortiger ärzllicher Hilfe hatte die Geschwulst sich auf die rechte Brust und Seite erstreckt, so daß am Montag« da« Leben des Schümichen in Gefahr stand. Am Dienstag hat sich jedoch der Zustand gebessert und »ach de« heutige» Befinden kann man annehmen, daß Schümichen vollstä^ig genese« wird. _ _ ' _ — . ' " " > »Wh« 40 Minntzn «urde der inJockcka «ha der Bahnstrecke zwischen sche» Sah» dmch 4-wfich ^h^EM^Wyr