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städtch«, da« höchsten« al« Sommeraukenchalt kür Pariser Rentier« rin gewisse« «»seh« er langt hab« mag, zeitweise z« einer ungeahnten Wichtigkeit gelangt, aber hoffentlich ist di« Stunde nicht «eh« fern, wo di« feindlich« Hauptstadt selbst den Mittelpunkt unserer Verbindung mit der.Hei- math bildet, wo der deutsch« Krieger in Pari» di« Briefe feiner Liebm empfangt und König Wilhelm von Pari» au« seinem Volk« daheim di« Sieg« und, gebe Gott! den Frieden ver kündet! Tagesgcschichte. Riesa. Durch Königl. Verordnung vom 12. December werden in Sachsen vom I. Januar 1871 ab aste Diejenigen, gegen welche bi» dahin wegen eine« Verbrechen» oder Vergehen» auf zei tige Zuchthazi«-, oder auf ArbeitthauS- oder Ge- fängnißstrase erkannt worden ist und welche nach den bisherigen Vorschriften di« bürgerlichen und staatsbürgerlichen Ehrenrechte verloren haben, bei Zuchthau«strase nach Ablaus von IO Jahren, bei Arbeit-hauS- oder Gefängnißstrafe aber nach Ab lauf von S Jahren — die Zeitdauer von dem Tage an gerechnet, an welchem di« Freiheitsstrafe derbüßt, verjährt oder erlassen ist — wieder in den Genuß der bürgerlichen und staatsbürger lichen Ehrenrechte eingesetzt. Dresden. (Dr. I.) Neuerdings sind wie derum zwei königl. sächsische Beamte des Justiz departement» zur Verwendung bei der Verwal tung der oceupirten französischen Provinzen be rufe» worden, nämlich der BezirkSgerichlSaffessor Hartenstein an da» Civilcommiffar-.at zu Straß burg und der Deposttenassistent Mühlstädt an das Civilcommiffariat in Nancy. Ein Feldpostbrief eine» im Felde stehenden Sohne» der Inhaberin eine» hiesigen Hotel» bringt . interessante Details, die zum Theil auch traurige Episoden aus den Schicksalen unserer Krieger de- poniren. So z. B. erzä lt er Folgendes: Dem Socondelieutenant Carl Bernhard Nicolai (aus Großhennersdorf bei Zittau, Sohn des dasigen verdienstvollen königl. Anstalts-Directors) von der 4. leichten Batterie Nr. 7. der Feld - Artillerie- Regiment» sollte e» bestimmt sein, einen wenn auch schnellen, doch schrecklichen Tod zu erleiden. Eine 48 pfundige Granate traf ihn mitten in» Herz, explodirte im Körper und riß ihn in zwei Stücke und zwar wurde durch die Explosion die obere Hälfte seines Körpers in die Lüste geschleu dert und blieb in den Testen eines nahestehenden Baumes hängen, während der untere Theil nicht weit davon auf der Erde liegen blieb. Dresden, 33. Dec. Se. Majestät der Kö nig haben von dem Höchstcommandirenden des XII. k. sächsischen Armee-Corps, Prinzen Georg königl. Hoheit, die nachstehende telegraphische Mel dung erhalten: Le Vert-galant, 22. Dec. Bor der sächsi schen Front entwickelte der Feind im Laufe des gestrigen Tage« (Mittwoch) circa 1 Armeecorp», von welchem 3 Brigaden zwischen Bobigny und Bondy, eine auf dem Mont-Aorou, zwei imMar- nethal gegen Chelles, auftraten. Das von den Vortruppen geräumt« Maison-blanch« und Ville- Evrard wurden in hartnäckigen Abendgefechten wtedergenommen und dabei von der 48. Brigade circa SOO Gefangene gemacht, worunter 1 Major und 5 Officiere-vom II. französischen Corps. Der commandirende General. Georg. Dresden, 24. December. Wie wir verneh men, ist heute die osficiclle Mittheilung hier einge gangen, daß Se. Excellenz der Herr Kriegsmi nister Generallieutenant von Fabrice zum Ge- neralgouverneur in Versailles ernannt worden ist. Leipzig, öl. December. (D. A. Z.) Der Güterzug, welcher seit aestcrn Nachmittag infolge der Schneewehen bei Kieritzsch fcstgcsahrcn war, ist heute gegen Mittag glücklich und ohne daß, wie es scheint, der Aufenthalt den auf dem Zuge befindlichen kranken Soldaten geschadet hätte, hier eingetroffen. Dem Leipzig« Tageblatt berichtet man au» Leipzig vom 22. December: „Eine traurig« Scene au« den Kämpfen vor Pari« am 2. Dec., welch« aus» neue von der perfiden Kampfe»weise der FranzosenZeugniß ablegtch> möge, dafi« un ser« Wissen« ««jetzt -nicht in di« Oeffentlichkett gedrungen, pachträgljch mttgethrilt sein. Dir 4. Compagnie de« Regiment« Nr. 107 hatte ein Französische« Lag« gestürmt. Die vollständig überrumpelten Franzosen «griffen größtenthell« die Flucht, während der Rest sich gefangen gab. Der Premierlieutenant Röderer schritt aus einen Mitgefangenen Französischen Osficier zu; dies« ab« schoß in dem Augenblicke, wo er seinen De- g«» überreichte, mit der linken Hand «inen bi» dahin verborgen gehaltenen Revolver auf Röde rer ab „ der dadurch an der Lippe verwundet wurde. Dieser meuchlerische Anfall schien ein Signal für di« übrigen gefangenen Franzosen zu sein, denn unmittelbar darauf schossen auch diese, infolge dessen Premierlieutenant Röderer leider noch einen lebensgefährlichen Schuß in die Brust erhielt. Wa« darauf folgte, kann man sich den ken ! Die gefangenen Französischen Soldaten mit ihrem Osficier wurden fast sämmtlich von den auf» äußerste ergrimmten 107ern in die Pfanne gehauen." Berlin. Da» Genttalpostamt macht bekannt daß die gegenwärtigen Verhältnisse im Feldpost betriebe es gestatten, auSnahmrweise und vorüber gehend Feldpostbriefe nach Frankreich, welche mehr als 4 Loth wiegen, und zwar bis zum Gewichte von 8 Loth einschließlich, zur unentgeldlichen Be förderung mit der Post zuzulassen. Die Annahme dieser schweren Briefe bei sämmtlichen Postan stalten soll während des Zeitraums vom 27. De cember 1870 Morgens bi» zum Abend des 9. Januar 1871 «folgen. Durch das Bundeskanzleramt hat heute der hiesige Kaufmann Herr Gustav Steckner ein „par ballon monls" aus Paris abgegangener Schrei ben eines französischen Offiziers sammt einer Mehr zahl von Briefen erhalten, die von in Pari» be findlichen gefangenen sächsischen Soldaten an ihre hier in der Umgegend wohnenden Angehörigen ge schrieben sind, und die Hr. Steckner an die Adres saten weiter zu befördern von dem ihm übrigens ganz unbekannten Offizier ersucht wird. Letzterer bemerkt dabei, daß er die Briesschast gesammelt und abgesendet habe in der Hoffnung, dadurch wesentlich zur Beruhigung der Angehörigen der Gefangenen beizutragen. Letztere sprechen sich sämmtlich über ihre Gefangenschaft sehr befriedi gend aus und geben durchgängig ihren Angehöri gen die Versicherung, daß cs Ihnen soweit ganz gut gehe, daß es ihnen an nichts fehle rc. Je denfalls ist der Ballon, welchem die Briese anver traut gewesen sind, auf deutschem Gebiet nieder gegangen und sein Inhalt dem Bundeskanzleramt zur Verfügung gestellt worden. Den Angehörigen der Bricsschreiber aber werden die guten Nach richten gewiß eine unerwartete Weihnachtsfreude bereiten. Hamburg, 23. December. In Folge des starken Frostes ist die Elbe im hiesigen Hasen ge- sroren, so daß dieselbe von Fußgängern passirt werden kann. Bei Brunshausen ist der Strom voller Treibeis. Von den neuerdings instradirtcn Ersatzba taillonen sind, wie die „N. Pc. Z." hört, 18 zur Besetzung von Elsaß und Deutsch-Lo thringen, und zwar 10 Bataillone für daS El saß und 8 für Metz bestimmt. Die bisher dort stehenden Truppen dürften daher eine anderwei tige Verwendung, besonders wohl zur Sicherung unsrer täglich weiter ausgedehnten Etappenstraßen erhalten. Der Gemeinderath von Worm» hat den Grasen v. BiSmarck und v. Moltke das Eh- renbürgerrecht verliehen. Aus Lyon, 13. Dec., wird gemeldet: Seit dem die Nationalwerkstättcn aufgelöst sind, finden täglich Versammlungen von Arbeitern aus der „Place de Terreaux" statt. Die letzte dieser De monstrationen drohte etwas ernsthafter zu werden; etwa 800 Arbeiter verlangten eine Deputation in da» Stadthaus zu schicken, um durchzusctzen, daß der Beschluß der Auflösung der National werkstätten zurückgenommen würde. Die Gemeinde- räthe, die versammelt waren, widersetzten sich in dessen entschieden diesem Ansinnen und die Ver sammlung der Arbeiter hat sich cinstweilcn zer streut. — Da» erste Bataillon der elsässischen Legion bat Lyon verlassen, um sich nach dem Osten zu begehe«. Dieselbe hat sich sehr rasch gebildet. Die drei anderen Bataillone werden dem ersten bald folgen und man denkt schon an die Bildung einer zweiten Legion, einen solchen Maßstab hat die! AÜschaäderung der jungen Leute au» dem ElsaßlmaMommen. Der Correspondent de» „Standard" in Bor- draux aiebt die Stärke d« Armee unter Bour baki auf 70 100,000 Mann an. Die energisch« Action de» General» Werd«, bestehend in dem Angriff der Franzosen in Pe»me« und Ruit«, glaubt man, häng« mit einem Befehle zusammen, dem Feinde erst einen zertrümmernden Schlag zu versetzen, und dann sich westwärts zu wenden, um Bourbaki angreifen zu Helsen. Ein A>eil d« Anne« de» Prinzen Friedrich Karl hat Äendöm« passirt und Bourbaki hat die Offensive wieder aus genommen. Bordeaux, 22. December. Eingetroffenen Nachrichten zufolge soll General Chanzy in Le Man» eingetroffen sein. Wie ferner gemeldet wird, soll Gambctta Bourges verlassen und sich zur Armee von Lyon begeben haben. Eine De pesche des Präsecten des Rhone-Departement« meldet, daß gestern in Lyon ein BalaillonS-Chef der Nationalgarde von Croix - Rousse, von aner kannt republikanischer Gesinnung, von einer An zahl von Personen, die allem Anschein nach im Solde der Feinde der Republik siänden, unter einem nichtigen Vorwande «griffen und erschossen wurde. Die Erschießung sand statt, nachdem eine Art von gerichtlichem Verfahren vorangegangen war. Weitere Störungen der Ordnung haben in Lyon nicht stattgefundcn. Ein Telegramm Gam- bcttas, welche» denselben Vorgang meldet, fügt hinzu, cs seien alle Maaßregcln getroffen, um die Schuldigen zu entdecken. — Nach einem Briefe ans Paris vom 17. d. wird dort eine Zählung der Einwohner vorgcnommcn, um eine gerechte Vortheilung der Lebensmittel Nationen zu ermög lichen und gleichzeitig die Personen ausfindig zu machen, welche sich bisher ihrer Dienstpflicht ent zogen haben. Bordeaux, 22. Dee. Ein Decket der Re gierung mobilisier die stabile Gendarmerie der Departements, um den Polizeidienst im Rücken der Armee sicher zu stellen, un, flüchtige Deserteure und versprengte Soldaten gefangen zu nehmen. Ein anderes Dccrct errichtet sechs ReconvaleScen- ten-Depots und zwar in folgenden Plätzen: Nan tes, Bayonne, Toulouse, Montpellier und Perpig nan. — Nach einer amtlichen Mittheilung ist Tours von, Feinde besetzt worden. General Pi sani hatte demselben vorher das Vorrücken inchrere Stunden lang streitig gemacht, trotzdem ihm bei Monnai nur 6000 Mann mit 6 Kanonen zu Ge bote standen. — 23. Dec. Der von Paris am 22. d. Nachts 2 Uhr abgegangcne Ballon „Lavoi- sier" enthält Mittheilungcn, nach welchen die militärischen Operationen gegen die Preußen von Neuem begonnen haben. Am Morgen des 21. d. habe ein Artillerickampf stattgefunden. London, 23. December. Laut einer Mitthei lung des ausländischen Amtes ist der Zusammen tritt der Londoner Conferenz für den 3. Januar k. I. festgesetzt. (Fortsetzung in der Beilage.) Tageskalender. Eiscnbahnfahrten. Don Otitsa nach tvre«den: Morz-N» 7 Ubr 10 Min., Vormittag» 10 Uhr so Min., Nachm. r Ithr 52 Mn., Nachm. 4 Ubr SS Min., Ab-od« g Uhr 15 Mn. Nacht» I> Ubr 12 Mn. Bon Otiesa nach Leipzig Morgens s Ubr 22 Mn„ Morgen» 7 Ubr 28 Min.. Vorm. 10 Ubr 35 Mn., Rach«. 4 Ubr, Abend» 7 Ubr 58 Min., Nach!» 11 Uhr 45 Mn. Bon Oiiesa nach Otöderau: früh 5 Uhr, Vorm. 11 Uhr. Nachm. ä Uhr 30 Min., Nachts IO Ubr 45 Min Don Möderau nach Otiesa: Vorm. 10 Uhr 20 Min., Nachm 3 Uhr 40 Min.. 0 idr 30 Min., Nacht» n Uhr 20 Min. Bon Miesa nach «khemntst: Früh 4 Ubr, Früh 8 Ubr 30 Min., Vorm. II Ubr, Nachm. 4 Uhr 10 Min., Ab-nd» 7 Uhr. Personcnposteu. Bon Ottes« nach Strehla: Vormittag« 8 Uhr und Nachm 5! Ubr. V n Strehla nach Miesa: stütz j« Ubr und Nach mittag» 2 Uhr. 10 Min. Bundes Telegraphen-Station lM» im Mostbaus-. iMW» Geöffnet täglich von stütz 8 bi« Abend« 2 Uhr. Kirchennachrichtcn von Riesa. Die Beistunde am Donnerstag fällt au». An deren Stell« hält Sonnabend, den S1. Dec., Abend« 7 Ubr ein«a turzen Zähr«4schlüss> gotleSdienst: Herr Pastor Böttcher.