Volltext Seite (XML)
> von Vormittags 9 Uhr an, i« Holzschlage am Ulügel U. und an der Lampertswald-er Revtergreuze LS Rmtr. hart«, sz Rmtr. weiche Stöcke, von Vormittags 10 Uhr an im tzolzschlage an der Gpatqnschuckße und Flügel 0. SOO Stück kiefeme BaustSmme, von 14 b«. SS Cm. MittenstSrke, SS7 - buchene Deichseln, SeiterbSume, Sangwagen S ,bm. 14 Cmtr. stark, SS Stück buchene Klötzer, 14 bm. 30 Cmtr. stark. Geldeinuahtue: in der Döringschen Restauration. König!. Forstrentamt Wurzen nnd Königs. Forstreviervertvaltung Reudnitz, am i Juni 1878 Löwe. Somler. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Berlin, 4. Juni. Sämmt- Rche Cabinete haben die ihnen zugrgangene Einladung zum Congresse am 13. d. angenommen. Berlin, 4. Juni. 12 Uhr 15 Min. Borm. DaS Befinden de- Kaisers ist den Umstünden nach an dauernd gut, nur einige Schrottörner in der Achselhöhle und an der Pulsader erregen Besorgniß. Nobiling ist noch am Leben, aber vernchmungSunfähig. Derselbe wurde heute morgen auS der Kriminalzell« nach der Krankenstation der Stadtvoigtei übergeführt. Medizin und Nahrung wird ihm auf künstlichem Wege einge- geben, auch ist ein Wärter der Charite« ihm beigegeben. In der Redaction der Berliner Freien Presse und bei den socialdemokratischen Führmr findet strengst« Haussuchung statt. ES verlautet, daß ein Verbot der „Berliner Freien Presse" bevorsteht. — NachtS 11 Uhr wurde im Palais des Kaisers folgendes Bulletin auSgelegt: „Se. Majestäthaben im Verlaufe des TageS mehrere Male ge schlafen, sind frei von Fieber undSchmer- zen und haben mit Appetit Nahrung zu sich genommen. Langenbeck." — Der Feldmarschall Graf Moltkesoll einen Droh brief bekommen haben, worin steht, er solle sich nicht unterstehen, noch einmal eine solche Rede im Reichstag zu halten, sonst würde man ihm ebenfalls zu Leibe gehen. Auch solle er sich nicht einbilden, daß unsere Landwehr, wie die Franzosen, auf die Communards schießen würde. So etwas thäten unsere Landwehr leute nicht. — Der Schah von Persien traf Sonnabend Abend 11 Uhr 40 Minuten mittels Extrazuges in Berlin ein. Nachdem der aus 25 Axen bestehende Extra-Train auf der Ankunftsseite des Bahnhofes eingelaufen und zum Stehen gebracht war, vergingen mehrere Minuten, ehe der Schah den Salonwagen verließ. Bekleidet mit einem bis zur Erde reichenden schwarzen Mantel, über welchem noch ein weiter Umhang herabwallte, ließ er sich die zum Empfange anwesenden Herren vor stellen und schritt dann auf den ausgebreiteten Teppichen dem Empfangszimmer zu, bestieg den kaiserlichen Wagen, welcher von Fackelträgern geführt wurde, und fuhr nach dem königlichen Schlöffe, auf welchem sofort nach der Ankunft die persische Flagge aufgehißt wurde. Die in der Begleitung deS Schahs befindlichen Würdenträger wurden gleichfalls durch königliche Wagen nach dem Schlöffe geführt. Eine ganze Wagenburg mit dem Gepäck und der Dienerschaft folgte nach. Bald nach der Ankunft im königlichen Schlosse soupirte der Schah allein, die Dienerschaft in den für dieselbe hergerichteten Gemächern. Trotz der vorgerückten Nachtstunde hatte sich sowohl am Ostbahnhofe wie am königlichen Schlöffe eine ziemliche Menschenmenge eingefunden, die den „König der Könige" mit Hurrah begrüßte. Der Schah, welcher sich Anfangs von hier direkt »ach Paris be geben wollte, hat seinen Reiseplan geändert und ist nebst Gefolge am Montag Abend 6'/, Uhr mittelst Extrazuges der Berlin-Potsdam-Magdeburger Bahn über Magdeburg - Kreiensen—Kassel—Frankfurt a.M. nach Baden-Baden abgerelst. Oesterreich. Wien. Die „Pol. Kvrresp." meldet auS Bukarest von heute: Die britische Regierung ließ eröffnen, sie werde dre Unabhängigkeit Rumäniens anerkennen und einen förmlichen Handelsvertrag mit Rumänien abschließeu. In Regierungskreisen hofft man, England werde sich aus dem Congresse bezüglich der beffarabischen Frage zu Gunsten Rumäniens aussprechen. Großbritannien London, 4. Ium. Earl Beaconsfield wird am 8. Ium, Marquis v. Salisbury am 10. Juni zum Congresse nach Berlin abreisen. — Schuwaloff trat vorgestern seine Reise »ach Petersburg über Berlin au. Schuwaloff. ist der russische Longreß- bevvllmSchtigte und will vor dem Congrrß noch in Petersburg Bericht «statte» und Instruktionen «»holen. Die Mbrgenblätter melden, die Regierung beabsichtige, heute i« Parlamente anzukündigen, daß eine ver- ständiauna betreff» de» Congresfts «zickt sei. BeaconS- fickd, Salisbury und Russck vertreten England auf dem Congrrß. Die beiden nfirnn wcrden ihre Reift Donners tag oder Freitag wahrscheinlich auf einem Kriegsschiff nut EScorte üb« Hamburg antreten. Die „Morning- post" schreibt, die den Congrrß betreffenden Fragen seien iin Princip vereinbart. — DaS Attentat auf den Kaiser Wilhelm giebt den Zeitungen Veranlassung, die wärmsten Sympathien für den Kaiser auszusprechen. Die „Times" sagt, der Tod des Kaisers wäre ein Un glück für ganz Europa gewesen; seine Verdienste räumten ihm einen größeren Platz in der Geschichte seines Landes ein, als irgend ein Herrscher einnahm. Die deutsche Nation könne nie vergessen, daß sie ihm die Einigkeit dank«. Der Moment zeige, daß sein Einfluß eS ge wesen, der die Verständigung zwischen England und Rußland herbeiführen half.,— Die Mannschaften der deutschen Kr iegsschiffe feierten die Erhaltung des Lebens des Kaisers durch stürmisch« und freudige Kundgebungen. Der Club der deutschen Arbeit« von London sandte an den Kaiser ein Glückwunschtelegramm ab. Türkei. Constantinopel, 3.Juni. Safvet Pascha und Edhem Pascha sind als Copgreßbevoll- mächtigte der Pforte designirt. OertlicheS und Siichsisches. Riesa, den 3. Juni. — Nach einer Verfügung der Kaiserlichen Ober- Postdirection in Leipzig wird von jetzt ab das amt liche Bulletin über das Befinden Sr. Maj. des Kaisers den sämmtlichen Telegraphenanstalten des Bezirks tele graphisch mitgetheilt werden. Bei dem hiesigen Postamte wird die Veröffentlichung des betreffenden Telegramms in der Weise stattfinden, daß dasselbe, nach seinem Er scheinen, sofort an dem Eingangsthor ausgehängt wird. — Das erste Abonnementconcert für die diesjährige Sommersaison, welches am 4. d. Abends in der Restau ration zur „Elbterraffe" von unftrm Stadtmusikchor unter Leitung des Herrn Musikdirektor Kutschenreuter gegeben wurde und gut besucht war, verregnete leider ganz und gar. Hatte bereits der Nachmittag ein nasses Vorspiel gebracht, so stellte sich auch schon daS Nach spiel ein, als das Mustkchor die zweite Nummer des Concertprogramms spielte. Die Tropfen fielen dichter und dichter und bald flüchtete sich Alles unter das schützende Dach des SommerlocalS und der Kegelbahn. Das Musikchor hielt zwar tapfer aus, aber der er wartete Genuß ging unt« solchen Umständen für den Besucher natürlich gänzlich verloren. Das Finale des nassen HimmelsconcerteS bildete ein Gewitter, begleitet von einem starken Regenguß. Der Grund hiervon war die an diesem Tage plötzlich und bedeutend gestiegene Temperatur auf die anhaltend kühle Witterung der vor hergehenden Tage Möge der Himmel das nächste Mal die „Elbterraffe" von der Wiederholung eines derartigen DoppelconcerteS gnädig »«schonen! — Auf den heuttgen Wochenmarkte wurden 347 Kilo Butt« gebracht und war der Verkaufspreis 1 M. 70 Pf. bis 1 M. KO Pf. — Es wird jetzt ärztlicherseits mehrfach gewarnt, Kinderwagen nicht in der Art von den Wärterinnen rückwärts bewegen zu lassen, daß die Kind« rückwärts fahren. Diese seit em« Reihe von Jahren eingeriffene Unsitte, wodurch die naturgemäße Forderung des AugeS, bei Fortbewegung den Gegenständen sich zu nähern, unbefriedigt bleibt, wirkt nachweislich störend auf Ent wicklung und Ernährung des Gehirns und der Augen- NNViN. — Ueber 15 seither bestandene Gerichtsämter in Sachsen — diejenigen in Reichenau, Bernstadt, Strehla, Taucha, Markranstädt, Oberwiesenthal, Pausa, Elster berg, Wildenfels, Altenberg, Frohburg, Johanngeorgen stadt, Neustadt, Zwenkau und Markneukirchen — schwebte seither noch die Ungewißheit, ob sie nach dem Inkraft treten der ReichSjustizgcfttze fortexistiren würden. Wie wir auS dem andenveilen Berichte der Gesetzgebungs deputation der 2. Kamm« üb« da-Ausführungsgesetz zum SnichtSverfaffungSgefetz ersehen, ist jene Ungewißheit vor der Hand itt einem für die bett. Orte günKgen Sinne beseitigt. D« Jnstizministn hat sich der Deputation dahin einverstanden «klärt, daß jene be stehenden GerichtSLmter vorläufig versuchsweise al» Amtsgerichte fvttbestehen' bleiben solle«. Nur zwei Gerichtsämter, daS eine Leipzig« und daS zu Remse, werden qufgehoben. — Der bekannte socialistische Agitator HandrlS- academie-Director K lein ich in Dresden ist am Montag Vormittag in sein« Wohnung arretirt und »ach dem Polizeigesängniß abgefllhrt worden. Es handelt sich, wie man den „Dr. N." mittheilt, um eine Criminal- untersuchung wegen Gotteslästerung, die gegen ihn vor dem Glauchauer Bezirksgericht anhängig ist. — Die Einrichtung der Beleuchtung von Eisen bahnwagen mit Gas findet immer weitere Ausdehnung. So hat neuerdings die Berlin- Anhaltische Eisenbahn eine Anzahl Wagen mit Gasbeleuchtungsapparaten versehen lassen, welche in nächster Zeit in den Verkehr eingestellt und hauptsächlich für den Durchgangsverkehr verwendet werden sollen. AuS Bayern wird berichtet, daß die Einführung der Gasbeleuchtung in den Wagen der Schnell- und Prrsonenzüge der Bayrischen Staats bahn bis zum Winter zu erwarten stehen. Alle neu gebauten Waggons, sowie auch 50 ältere sind bereits mit den nöthrgen Apparaten versehen, und ist der Bau einer besonderen Gasfabrik auf dein Bahnhofe in Mün chen soweit vorgeschritten, daß die Aufstellung von Maschinen und Kesseln in kurzer Zeit beendet sein wird. Von der Fabrik aus wird quer über die Gleis spuren ein Kanal gezogen, von welchem aus bei auf gestellten Reservoirs jeder auf irgend einem Gleise befindliche Zug mit dem nöthigen Vorrath von Gas versehen werden kann. Großenhain. Am Sonntag starb im hiesigen Stadtkrankenhause unter entsetzlichen Qualen der Nacht wächter Jäger zu Kottewitz, welcher vor etwa 9 Wochen nur ganz leicht von einem tollen Hunde am Daumen verletzt worden war. Trotzdem es gleich damals an ärztlicher Hilfe nicht mangelte, zeigten sich mehr und mehr bedenkliche Krankheitserscheinungen und am Sonn abend mußte der Unglückliche noch bei vollem Bewußtsein in's Krankenhaus gebracht werden, wo auch alsbald die Tollwuthkrankheit zum fürchterlichsten Ausbruche kam. Meißen, 3. Juni. Heute Nachmittag fand in allen Clasien der Bürgerschulen und der Realschule mit Progymnasium eine Ansprache an die Schüler statt, in der auf das verabscheuungswürdige Verbrechen eines «neuten Mordversuches auf den Kaiser hingewiescn und der Freude und dem Danke Ausdruck gegeben wurde, daß die ruchlose Thal durch die allmächtige Vorsehung Gottes noch so gnädig gewendet worden ist. — Be vorstehende» 11. Juni 1878 feiert die hiesige Sparkasse das Fest ihres halbhundertjährigen Bestehens. Dresden. Bor einigen Tagen haben sich die Vorstände der hiesigen Männergesang-, Turn- und Militärvereine, der Bezirksvereine und Innungen, sowie der Korporationen für wissenschaftliche, künstlerische und gewerbliche Zwecks versammelt, um bezüglich der Programms für die Ihren Majestäten anläßlich des silbernen Hochzeitsfestes darzubringende Serenade das Nähere zu besprechen. Der gewaltige Zug, welches etwa 6000 Thellnehmer umfassen dürfte, wird in sechs große Abtheilungeng etheilt, vor denen jedesmal ein Musik chor schreitet. Der Zug wird sich gegen 9 Uhr in Bewegung setzen und sich auf dem Theaterplatz auf stellen. Beim Erscheinen der Majestäten stimmen die Sänger unter Instrumentalbegleitung die Juliu» Otto'- sche Sachsen- Hymne an, woran sich dann eine Ansprache, sowie daS dreifache Hoch auf das KönigSpaar schkeßt. Zugleich werden die katholische Kirche, daS Museum, sowre ein Theil der Terrasse mit bengalischen Flammen «leuchtet. Sobald die Majestäten daS Theater ver- lqsftn, gruppiren sich die verschiedenen Fahnenträger derart, daß daS KönigSpaar unt« den Fahnen wegfährt. — Einen schrecklichen Sturz that am Sonntag im Plauen'schen Grunde ein Soldat deS Schützen-Regi ment».' Für so Manchen schon hatten die Felswände dieses Grundes verführerischen Reiz. So lockten sie auch diesen jungen Mann, daß « dicht an ihren schwindel erregenden Rändern hinkletterte und dabei von jen« hohen Felswand beim „hohen Stein" herabftürzte. Der UnglüÄiche ist erst mehrere Met« weit bis zum Ab hang gerollt, daun ab« dicht an der steile» Wand herab in die Weißeritz gestürzt. Sein Sturz «ar von unten, von der Chaussee an», bemerkt worden und so ward