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' . 7^'. »acht auf dem für da« Landgericht bestimmten Terrain ermittelt und eingefangen wurde. * Merkwürdiger Inhalt eine« Ochsen magen«. Wenn heut zu Tage berichtet wird, daß sich rn dem Magen einer geschlachteten Gan« ein Juwel gefunden habe, so ist da« nicht wehr neu, und man argwöhnt, daß r« sich lediglich um die Wiederaufsrischung eines alten Märchens handle. Als ein seltene« Turiosum aber dürfen wir folgenden Fall betrachten, Über welchen au« Oberursel, 24. October, berichtet wird: Dieser Tage fand der hiesige Ochsenschlächter Abt im Bor magen eines von ihm geschlachteten Ochsen eine Anker uhr. Das Zifferblatt war etwas gedrückt. Glas und Zeiger waren nicht mehr vorhanden, daS silberne Ge häuse nebst der Hälfte einer silbernen Kapsel war schwarz angelaufen (oxydirt), daS Jnnenwerk rostig, aber sonst noch gut erhalten. Eingesandt. Wie eine gute Sache oft von dem voreingenommenen Urtheil Uebeldenkender und Uebelwollender herabgewür- -digt und ihr Nutzen in Frage gestellt wird, daS hat unsere städtische Feuerwehr, daS freiwillige RettungscorpS mit inbegriffen, bei den in letzter Zeit hier wiederholt vorgekommenen Schadenfeuern satt sam erfahren müssen. Man muß von den dabei vor gekommenen, mitunter an Rohheit und Gemeinheit grenzenden Redensarten und Ausrufen, die in der Regel einen großen Mangel an Einsicht und Sachverständmß, dagegen einen um so größeren Ueberfluß an prahlerischer Einbildung und Selbstüberhebung verrathen, Ohren zeuge gewesen sein, um das Verwerfliche derartigen Gebührens ganz ermessen zu können. Der Hauptvor wurf, den man der Feuerwehr — ganz abgesehen von den Herzensergießungen über deren Untüchtigkeit und Unfähigkeit — gemacht hat, ist der, daß die Feuer wehr imnier zu spät zur Stelle sei und bei ihrem endlichen Erscheinen die Hauptarbeit, besonders die Arbeit des Ausräumens dann bereits gethan sei. Aus diesem Grunde hat man sich daher auch vielfach hart näckig geweigert, der Feuerwehr Platz zu machen und bei ihrem Erscheinen Las Feld zu räumen, so daß in Folge dessen sogar Arreturen haben veranlaßt werden müssen. Hierbei fällt uns eine für wahr verbürgte Anecdote ein, nach welcher bei einein Brande ein Feuer wehrhauptmann einen Feuerwehrmann deßhalb hart an ließ, weil derselbe zu spät komme. Als der Mann hierauf zu seiner Entschuldigung und Rechtfertigung den Umstand vorbrachte, daß er ja ganz am entgegen gesetzten Ende wohne, da fuhr ihn der Hauptmann allen Ernstes barsch an: „Nun, zum Teufel, so ziehen sie Loch ein ander Mal näher zum Feuer hin!" ES ist rein unmöglich, daß die Feuerwehr an Ort und Stelle sein kann, sobald ein Schadenfeuer aufgeht oder auch nur, sobald die Alarmsignale ertönen. Die Mannschaften wohnen zerstreut, müssen zunächst, wie das uniformirte freiwillige Rettungscorps, die Kleider wechseln oder, wie die allgemeine Feuerwehr, doch die Abzeichen anlegen, die Löschgeräthe herzuschassen, sich sammeln und das Commando abwarteu, denn ohne eine durchgreifende, streng einzuhaltende Ordnung und, ohne die genügende Mannschaft zur Verfügung zu haben, kann eine geregelte Feuerwehr nicht in Action treten. Nun ist Riesa, wie wonniglich bekannt, zum Unglück so gebaut, daß die Mannschaften beim besten Willen nicht sofort gerüstet und in plvno dastehen können, um die Löscharbeiten unverzüglich aufzunehmen. In Orten von concentrirterer Bauart wird die Feuerwehr in ver- hältnißmäßig kürzerer Zeit actionsfähig sein können, als in Riesa mit seiner langgestreckten Häuserreihe. Man gebrauche daher im Publikum Einsicht und Verstand und verlange von unserer Feuerwehr, die übrigens Proben von ihrer Tüchtigkeit und Verwendbarkeit schon zu wiederholten Malen abgelegt hat, nicht Unmögliches. Welches ist denn überhaupt die hauptsächlichste und eigent lichste Aufgabe eines Feuerlöschcorps? Doch gewiß die, den Brand auf seinen Heerd zu beschränken und dem weiteren Umsichgreifen des Feuers Einhalt zu tbun. Und hat unsere Feuerwehr, das freiwillige Rettungs corps an der Spitze, nicht jederzeit diese rhre Aufgabe erkannt und zur Zufriedenheit gelöst? Mögen derselben auch bisher vielfach Windstille und andere günstige Um stände zu statten gekommen sein, kein billig denkender Mensch und vor allein kein aufmerksamer Beobachter wird sie darum der Trägheit und Unfähigkeit zeihen wollen. Wie oft schon hatte nicht die Feuerwehr mit einem, wohl dem bedeutendsten Hinderniß, mit dem Wasser mangel zu kämpfen und doch leistete sie auch da bas Menschenmöglichste! Dem Calamitosen beizuspringen und ihm helfend und rettend so lange zur Seite zu stehen, als nicht die Feuerwehr den Dienst übernimmt, ist Christenpflicht der Nachbarschaft, ist ein Gebot der Nächstenliebe, mit der Rettung von angekohlten und Vermischtes. * Eine Erfindung, die berufen ist, eine große Umwälzung im Gebiete der Nautik hervorzurufen, ist vom l», Emil Flsischer in Dessau gemacht worden. Wir lesen in' der „Neuen Magdeb. Ztg." Folgendes darüber: Derselbe hat einen sogenannten Hydromotor construirt, der zur Ersetzung der Dampfmaschine bei den Schiffen bestimmt ist. Der Hydromotor macht ferner daS Vorhandensein des Steuerruders vollständig überflüssig, giebt dem Schiffe eine bedeutend leichtere Drehgeschwindigkeit und bewegt das Schiff mit der größtmöglichsten Fahrgeschwindigkeit, die ihm durch die Maschine gegeben werden kann, fort. Neben diesen bedeutenden Vortheilen bringt der Hydromotor noch eine nicht unbeträchtliche Kohlenersparniß mit sich. l>r. Fleischer befindet sich gegenwärtig in Kiel und führt seine neue Erfindung auf feinem eigenen Schiffe der kaiserlichen Marine vor. Dieselbe hat bereits auch die Aufmerksamkeit des Auslandes erregt, namentlich be wirbt sich England sehr um deren Ankauf. Den Uebungrn wohnen täglich eine Unmasse Menschen bei, die gar nicht genug die eigenthümliche Fortbewegungs art des Schiffe« anstaunen können. * Der Bär und die Ladenmamsell. Aus Dortmund wird berichtet: Sonnabend Abend gegen 10 Uhr brach aus dem zur Zeit hier anwesenden CircuS Sanger ein schwarzer Bär aus und nahm seinen Weg in östlicher Richtung durch die Stadt. Auf dieser Reise stattete er, wie die „Wests. Ztg." be richtet, auf der Kaiserstraße dem Ladenlocale des Kauf manns Rnßert einen Besuch ab, stellte sich zum Ent setzen des Ladenpersonals mit den Vorderpfoten auf den Ladentisch und brummte mit aufgesperrtem Rachen daS Ladenmädchen an. Alles ergriff schleunigst die Flucht und stob, ohne die Thüren zu schließen, aus einander. Meister Petz wandte sich indessen glücklicher weise nicht nach der offenstehenden Thür der Schlafstube in welcher die Kinder allein schliefen, sondern durch die Hofthür in« Freie, wo er von den inzwischen re- quirirten Leuten de« Circus, die bis dahin von ihrem Verlust noch keine Ahnung gehabt hatten, nach Mitter- i ventilirte» Stube» zu schlaft«, welche ferner die ven- ülatio»«-rtHö, die Lufttvechseläröße ftststellt »ach den AthmuugSbedüchüfft» der Schlafenden? Ei» Gesund- Heits-Geftö müßt« gegeben werden, welche« mit einem Schlagt un ganze» deutschen Reich« tausendjährige Gesundheit«-Versündigung zu beseitigen geeignet sem würde. Bi« zum Erlaß emer solchen Verordnung bleibt e« dem Einzelnen unbenommen, schon jetzt auf dem Wege der Selhstyikft sich ein« gesund« Gchlafluft zu ver schaffen! Man öffne nur ein Fenster oder doch wenig ste»« einen Fnisterfiügcl, und dem Uebelstande ist wenigstens doch schon zum Theil abgeholfen. Wer sich gar zu sehr an die «arme feucht« Nachtluft im geschloffenen Schlafzimmer gewöhnt hat und sich vor den, frischen Luftzng« von draußen fürchtet, der tbut am besten, vor dem geöffneten Fenster tincn Vorhang herabzulaffen. So viel aber steht fest, wer die Wohlthat, in frischer Nachtluft zu schlafen, erst an sich selbst erfahren hat, der wird sich nie mehr zum Schlafen einschachteln. Daß übrigens jede Uebertreibung bei einem verweich lichten Körper schädlich sein kann, d. b. daß es unter Um ständen, z. B. bei heftigem Sturm, gefährlich sein kann, bei offenem Fenster zu schlafen, versteht sich von selbst. Wir halte» r« für sehr bedauerlich , und darum der Abhilfe dringend bedürftig, daß so sehr Vielen nicht die Mittel erlauben, sich geeignete Schlafzimmer zu be schaffen; aber bei allen Denen, welche einigermaßen günstig situirt sind, erscheint eS geradezu thöricht, daß sie sich in dieser Beziehung sehr häufig mit ganz unge eigneten Räumen behelfen. Wie so sehr nöthig es wäre, daß, die am günstigsten gelegenen Wohnräume und da runter die geräumigsten zu Schlafzimmern gewählt würden, anstatt in solchen Räumen die sog. „gute" Stube, den Salon einznrichten, wie namentlich nicht zu viel, höchstens drei Personen in einem Zimmer schlafen sollten — dies möchten wir ganz besonders den Haus frauen ans Herz legen und gleichzeitig alle Bauherrn und alle Bautechniker dringend ermahnen, daß sie ein ganz besonderes Augenmerk auf Anlage von geräumigen und gut ventiljrten Schlafzimmern richten und namentlich keine solchen Räutne als Schlafzimmer anlegen möchten, die man wohl lieber als Schlafschachteln bezeichnen muß. Und wenn auch die Natur einigermaßen durch die Wände, Fenster und Thüren rc. hindurch den von den Insassen verzehrten Sauerstoff zu ersetzen bemüht ist, so erscheint außerdem eine gute künstliche Ventilation, die eben auch während der Nacht ihre Aufgaben erfüllt, für jedes Schlafzimmer nöthig. Hoffen wir, daß es noch der jetzigen Generation beschieden ist, die oben vorgeschlagenen Reformen ins Leben treten zu sehen. Herrenschneider-Geschäft u. Stoff-Lager, Hauptstraße 237, werden Bestellungen nach Maaß sauber und reell ausgeführt.* halbverbrannke» Mobiliar- u»d Jnventärstücken wird iudeß Niemandem sonderlich gedient, sein, da hierbei be kanntlich weaigsteu« Derjenige, der al« vorsichtiger Man» sein Mobiliar gegen Brandschaden versichert hat, immer im Nachtheil ist. Keine Versicherungsgesellschaft zahlt in diesem Fall« die volle Quote und der Ge schädigte besitzt dann in solchem geretteten Gut viel fach nur werthlose« Brennmaterial. Möge die hiesige' städtische Feuerwehr, möge vor allem auch da« frei willige RettungscorpS — trotz der Anfeindungen und der hämischen Angstfft de« Unverstandes und deS bvseik Willens unbeirrt den bisher verfolgten Weg loeiter gehe» und ihrer ernsten und schwere» Aufgabe mit derselbe» Gewissenhaftigkeit undTreue obliegen wie bisher. DeS DankeS und der Anerkennung aller Gutgesinnten in der Bürgerschaft können sie sich versichert halten. DaS frei willige RettungscorpS zumal hat eS durch den von ihm in letzter Zeit freiwillig organisirten Nachtdienst zur Genüge bekundet, mit welchem Ernst und Fleiß e« seine Aufgabe auffaßt und verfolgt! Ein Bürger der Stadt. In äer Gartenkauk« 1875, Nr. 7, empsokiken: Bergmann's Salicyl-Seife, -WM wirksamstes Mittel gegen alle Hautunreinig. ketten ist ihrer vorzüglichen Milde wegen auch als Toiletteseife zu gebrauche». Borräthig L Stück 50 Pf. bei Rudolph Nagel in Riesa, * Buchbinderei u. Buchhandlung. Brillant - Doppelbrenner - Lampen, auf Tisch und zum Hängen, in größter Auswahl, zu billigsten Preisen; schönstes Licht, sparsames Brennen, kein Geruch, auch wenn ansihrer Lichtstärke gestellt, bei F. H. Springer in Riesa. vvLL! velä? unter strengster Diskretion und humanen Beding ungen vom kleinsten bis znm größten Posten auf Werthsachen und Waarcn. 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Für die hohe Freude, sowie für die schönen Ge schenke, welche mir am letzten Montag von meiner hochverehrten Herrschaft, Herrn Baumeister Moritz Förster und Frau Gemahlin, aus Anlaß einer dreißigjährigen Dienstzeit zu Theil wurden, so daß sich dieser Tag für mich zu einem Ehrentage ge staltete, bringe ich auch hierdurch meinen herzlichsten Dank dar. Gleichzeitig danke ich aber auch meinen lieben Kameraden für das schöne Rauchinstrument nebst Material. Möge Gott Ihnen Allen immer Gesundheit und Wohlergehen schenken und uns noch lange beisammen erhalten. Leutewitz, de» 3«. Oktober 1878. Karl Hammitzsch.