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Donnerstag, den SV December 1881, Bormttta-S 1V Uhr, soll im Hirfch'schen Gafthof in Glanbitz ein brauner Kleiderschrank gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, den 19. December 1881. Der Gerichtsvollzieher deS Königl. Amtsgerichts daselbst Eidam. Hol;-Auktion. Die auf dem Holzschlage am Oberteiche, Abthlg. 41 des Reudniyer Forstreviers, aufberciteten Nutzhölzer sollen DtenStag, den S. «nd Mittwoch, den 4. Januar I88S, an die Meistbietenden gegen sofortige im Tchankhause zu Reudnitz zu bewirkende Zahlung an Ort und Stelle versteigert werden, und zwar: Dienstag, den ». Jannar, von Vormittag- /,1« Uhr an 234 Stück kief. Stämme von 16—45 em Mittenstärke, 11—21 m Länge, 298 Stück lief. Klötzer von 23—46 em Oberstärke, 3,5 bis 4,, m Länge, 213 Stück lief. Röhr- und Lattenhölzer von 18—26 em Oberstärke, 3,» m Länge, 6 R.m kief. Nutzscheitc in Meterlänge und Mittwoch, den 4 Jannar, von Bormittags '/,1V U!>r an 473 Stück buch, und birk. Klötzer von 14—45 em Ober- bez. Mittenstärke, 2—9 m Länge, 396 Stück buch, und birk. Deichseln, Langwagen rc. von 9—17 cm Oberstärke, 3—5 m Länge, 8 R.m buch. Nutzscheite in Meterlänge. Versteigerungsbedingungen werden vorher bekannt gegeben und findet die Versammlung im eingangsgedachten Holzschlage am Wirthschafts. streifen v. nahe dem Flügel 6. statt. Königl. Forstrentamt Wurzen und König!. Forstrevierverwaltung Reudnitz, am 20 December 1881. Bachmann. Lomler. Raummeter am Gohrisch, Abtheilung 65, 640 731 513 100 Bekanntmachung. Im Gasthofe zu Gohrisch sollen Dienstag, den 10., Mittwoch den 11. und Donnerstag, den 12. Januar 1882, von Vormittags s Uhr an, folgende im Gohrischer Forstreviere aufbereitete Hölzer, als: Dienstag, den 1«. Januar 188S weiche Scheite, - Rollen, - Aestc, - Stöcke, Mittwoch, den 11. Januar 1882 844 Raummeter weiche Scheite, t 764 - - Rollen, > am Gohrisch, Abtheilung 66, 414 - - Aeste, s Donnerstag, den 12. Jannar 1882 967 Raummeter weiche Stöcke, am Gohrisch, Abtheilung 65 und 66, einzeln und partieenweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den mitunterzeichneten Revierverwalter zu Gohrisch zu wenden, oder auch ohne Weiteres in die genannten Waldorte zu begeben. Königl. Forstrentamt Moritzburg und Königl. Revierverwaltung Gohrisch, den 20 December 1881. Michael.Roch. Abonnements ans das „Elbeblatt und Anzeiger" für das 1 Quartal 1882 werden von sämmtl. kaiserl Postanstalten, denLandbriefträgern,unsernExpeditio«en in Riesa »nd Strehla, sowie unseren Boten zum Preise von I M. 2S Pf. angenommen. finden im „Elbeblatt n. Anzeiger" in den Amts gerichtsbezirken Riesa und Strehla, sowie den angrenzendenOrtschaften anerkannter maßen die beste und zweckentsprechendste Verbreitung. Die Verlags-Expedition. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Die Ernennung des Herrn von Radowitz zum Botschafter in Constantinopel sowie die definitive Bestallung Hatzfeldt's zum Staatssekretär des Auswärtigen Amtes sind demnächst zu erwarten. Gerüchtweise verlautet, daß Baron von Keudell den Fürsten von Hohenlohe in Paris ersetzen solle. Das deutsche Sängerfest, das bekanntlich im nächsten Jahre in Hamburg stättsindet, wird nicht wie zunächst vorgeschlagen Ende Juli, sondern gegen Mitte August abgchalten. Gegenüber der Anregung des deutschen Handels tages wegen einer Weltausstellung in Berlin verharrt die Reichsregierung in ihrer Anschauung, daß eine solche Ausstellung in diesem Jahrzehnt nicht zweckmäßig sei. Das Reichsamt des Innern ist jetzt bestrebt, gemäß den Ausführungen des Staatsministers von Bötticher bei den Berathüngen des Reichstages über den Etat des Reichsgesundheitsamts, ein« Beschleuniguim der Arbeiten der letztgenannten Behörde hcrbeizufühmi. In erster Reihe dürften wir wohl die Fertigstellung der noch ausstehenden Ausführungsbestimmungen zum Gesetze, betr. den Verkehr mit Nahrungs- und Genußmitteln erwarten können. Die offizielle Statistik deS statistischen Amtes über j die letzten Reichstagswahlen wird dem Reichstage sofort nach seinem Zusammentritt vorgelegt werden. Oesterreich. Der Conflict mit Rumänien nimmt einen immer gespannteren Character an. Der österreichisch-ungarische Gesandte hat Bukarest verlassen, um in Wien Bericht zu erstatten. Die Reise stellt allerdings noch nicht den förmlichen Abbruch der Be ziehungen zwischen beiden Staaten dar, da in Bukarest einstweilen noch ein Geschäftsträger zurückbleibt. Die traurigste Ausstellung, die wohl je veranstaltet wurde, ist gegenwärtig in den Räumen des Wiener Polizeihauses eröffnet worden. Kleider und Kleiderreste der erkannten und nicht erkannten Tobten, Uhren, Ringe rc. sind in mehreren Zimmern ausgestellt. Den entsetzlichsten Anblick gewährt die in den Parterrclocali- täten befindliche Sammlung. Auf 46 weißen Porzellan tellern liegen die ebenso vielen unerkannten Leichen ab genommenen Gegenstände. Zahlreiches Publicum strömt unausgesetzt heran, der Andrang ist so stark, daß die Thüren geschloffen und die Leute nur partienweise zu gelassen werden können. Italien. In Suez fand ein Militäraufruhr statt, wobei auch feindselige Absichten gegen das dortige italienische Konsulat zu Tage traten, weil die Anführer die irrthümliche Ansicht hegten, daß ein Italiener an der Ermordung eines ägyptischen Soldaten theilge- nommen habe. Die Regierung wurde telegraphisch um energische Maßregeln ersucht; die Ruhe in Suez ist augenblicklich wiederhergestellt. Rußland. Petersburg, 16. December. Während der letzten Woche sind wieder zahlreiche Ver haftungen von politisch Verdächtigen vorgenommen worden, darunter sollen sich mehrere Officiere und Be amte befinden. Wie man hört, ist die Polizei dabei einem Com plo tt auf die Spur gekommen, das nichts Geringeres bezweckte, als in dem Schlosse von Gatschina eine ähnliche Explosion Hervorzurusen, wie die, welche 1880 im Winterpalais so viele Opfer forderte. Es heißt, man habe in dem Locale der permanenten Ge mäldeausstellung ein von einem Besucher derselben ver lorenes Papier gefunden, auf welchem ein detaillirter Plan des Schlöffe« von Gatschina gezeichnet war; ge wiss« darin in Karmin ausqesührte Lmien rverdrn als Angaben für die Richtung emer zu legenden Mine ge deutet. Die Polizei fahndet nach dem Verlierer diese» wichtigen Planes und hat daher im Laufe der letzten Tage umfassende Arrestationen vorgenommen. Man spricht davon, daß in der siebenten und achten Straße des Paskiviertels mehr als zweihundert Personen von der Polizei, welche dabei von Haus zu Haus ging, aufgehoben worden sind. Türkei. Die Pforte wollte Griechenland zu einem Postvertrag zwingen und setzt zu dem Zweck alle möglichen Chikanen gegen das Nachbarland in Szene. Die neueste Maßnahme ist, daß die türkischen Postämter in Konstantinopel alle Briefe, die aus Griechen land kommen, anhalten sollen. Da von dieser Ver fügung nicht blos die Griechen, sondern auch alle in Griechenland sich aufhaltende» Fremden betroffen werden, so leuchtet ihre Unbilligkeit von selber ein. Der Streit hat einen Character angenommen, der die Einmischung der übrigen Mächte wahrscheinlich macht. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 23. December 1881. — Weihnachten, das fröhliche, selige gnaden bringende Fest ist wieder gekommen; freudig schlagen ihm alle Herzen, am freudigsten die Kinderherzen, ent gegen. Tausend und abertausend fleißige Hände regen sich, um den grünen Tannenbaum zum licht- und sarbenstrahlenden Christbaum zu schmücken, um die Gaben der Liebe zu ordnen, zurechtzulegen. Die Weih nachtsfeier ist eine echt deutsche Sitte. Wo immer auch Deutsche wohnen, im lieben deutschen Heimath- lande, drüben über dem Ocean in Amerika und Austra lien, unter der glühenden Sonne Afrika's oder in den eisigen Regionen des Nordens, überall erglänzt der ge schmückte Weihnachtsbaum im Hellen Kerzenlicht, er tönen die altbekannten Weihnachlsgefänge in andachts vollem Chor. So tief ist diese Sitte mit dem deutschen Gemüth verwachsen, daß es derselben nicht vergißt und nicht vergessen mag, selbst nicht angesichts des Feindes oder auf treibendem Wrack im Polarmeer. Endlich ist er gekommen, der langersehnte „heilige Abend", die „stille, heilige Nacht" ; freudiger strahlen die Gesichter der Kinder, ungeduldiger schlagen die kleinen Herzen drr Lhristbescheerung entgegen. Die Thür geht auf und hereinstürzt die kleine Schaar, staunend, jubelnd überglücklich vor seliger Lust und Freude au den bren-