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Ha. 9,000,000 Mark oder ca. 1000 Hasen p«O.-M., oder von rinn« Hase» auf tl sächs. Acker Ackerland, «langen. Aller Wahrscheinlichkeit »ach jedoch sind diese Zahlen viel za gering angenommen; bei wirtlich rationeller Behandlung der Hasenjagd können sie durch daS wirtliche Resultat leicht um daS 4 und bjache übertroffen werden. Jährlich 8 bis 10 Millionen Hasen im Werthe vo, ca. 24 Millionen Mark wäre da« Mindeste, was der Ackerboden deS deutschen Reichs durch geeignete Handhabung der Hasenjagd und deS Hasenschuhes bringen und produciren könnte, ohne in irgend einer anderen Hinsicht Kosten und Nachtheile dadurch zu bringen. Tenn wo heute schon diese Be dingungen erfüllt werden, ist das Resultat ein wesentlich größeres. ES geschieht dies aber bis jetzt leider nur ansnahmsweise und leider ist unsere Statistik noch nicht ausgebildet genug, um uns zeigen zu kön nen, wie gering, zum Nachtheile der Allgemeinheit, im Große» Ganzen heute noch die Hasenproducti on im Vergleich zu jenen leicht erreichbaren und durch die Praxis erhärteten Productionszifsern. ist. Ter Hase nährt sich von den weichen Pflanzen- theilen, den Blättern, deren Zuwachs pro Q.-Meile so bedeutend ist, daß die Hasen selbst dort, wo sie sehr häufig Vorkommen, kaum nachweisbaren, geschweige denn crwähneuswerthen Schaden durch ihr Aesen machen können. Es schaut sich allerdings sehr ge fährlich, wenn, weil Milliarden von Mäusen allen Blätterwuchs vertilgten, einigen Runkelrüben von den Hasen die runden Köpfe angenagt wurden; es ist in der Thal sehr ärgerlich, wenn junge Kohl- und Kraut- pflanzen, gleichsam wie im Uebermuth, von einem vor- beibummeluden Hasen abgezwickt wurden und nun als Leichen am Boden liegen. Im Großen Ganzen aber, neben die bedeutende Nützlichkeit des Hasen gehalten, ver schwinden die kleinen Schäden, die ec in jener Richtung gemacht, vollständig. In der Hauptsache lebt er doch im Herbst und Winter von den Blättchen der jungen Saaten, denen er durch ihr theilweises Abäsen aner kanntermaßen n i ch t den geringsten Schaden zu fügt! - Junge Obstbäume und mancherlei Garten gewächse muffen einfach vor den Hasen in Sicherheit gebracht werden, ebenso wie vor manchen anderen nützlichen Thieren, z. B. Ziegen und Schweinen, die sie auch schädigen, wo sie Halbwege können, und gegen - die man deshalb dennoch keinen Vertilgungskrieg führt. Die Vermehrung des Hasen ist eine ungemein rasche; seine Lcbensausprüche sind sehr gering; das Zusammen treffen dieser beiden Umstände aber ist der Schlüssel und der Ausgangspunkt der großen Bedeutung, welche der Hase für unser Deutschland recht wohl erlangen könnte. Beide Umstände zusammen ermöglichen es, daß auf den 5,500 Q.-M. Acker Deutschland viel mehr als 10 Millionen Hasen abgeschossen werden kömitcn. . Drei bis viermal jährlich setzt die Häsin — je nach Reichlichkeit des Futters— 3 bis 5 Junge, so daß ein glückliches Hasenpaar unter günstigen Umständen, sich in einem Jahre einer Nachkommenschaft von ca. 14 Sprossen erfreuen mag. Von denselben geht aller dings die Mehrzahl zu Grunde durch climatische Un bill, durch die vielen ihnen nachstellenden Feinde aus dem Thierreich, namentlich aber durch zu frühes Ber- laffenwerden von ihren Müttern, den Häsinnen, die durchschnittlich genußsüchtige Rabenmütter zu sein scheinen. Hier, beim Schutz der hilflosen kleinen Bürschchen, ist der eine Punkt, wo die Menschen, die Jäger zu ihrem Nutzen ihre Thätigkeit einsetzen müssen. Hier ist das erste Gebot: Vertilgung des Raubzeuges aller Art! Füchsen, Mardern, Iltissen, Krähen, Elstern, Stößern und wie sie alle heißen mögen, allen sei „guei-re a lmtesnce" geschworen! Hunde und Katzen mögen dort gehalten und verwahrt werden, wohin sie gehören. Anstatt ihr Draußenherumtreiben und auch wohl gar die Schonung des-Raubzeuges mit den Paar Feld mäusen zu motiviren, die sie im besten Falle vertilgen, möge man lieber im Frühjahr, wenn nur wellige und einzelne Mäuse erst vorhanden sind, ihre dann noch sehr leichte gründliche Vertilgung durch . Fallen und Gift bewirken. Aber im Frühjahre denkt Niemand daran, weder der renommirte resp. renommirende große Landwirth, noch das fleißige Kuhbäuerlein! Und's Raubzeug aller Art hütet sich auch in dieser Zeit, wo ihm allüberall bessere Braten in den Mund fliegen und laufen als die alten räudigen Mäuse, gerade sie zum Wohle des Menschenpacks zu fangen. Es ist ihnen aber auch wahrlich nicht zu verdenken! Die Menschen mögen's gefälligst selbst machen. Der Nutzen des Raub zeuges gegen tue Mäuse ist viel zu hoch veranschlagt, es geht erst gewerbsmäßig nach ihnen, wenn die Mäuse- calamität da ist, wenu's so viele giebt, daß das Haschen sehr bequem ist und also — wenn es auch nicht» gegen die. Mäuse ausrichten kann! ES hat zu Zeiten, Größen sind zu haben NtMIUMU in der Exped dies Blattes Brillant«Doppelbrenner. Lampen, auf Tisch und zum Hängen, in größter Auswahl, zu billigsten Preisen; schönstes Licht, sparsames Brennen, kein Geruch, auch wenn aufihrer Lichtstärke gestellt, bei F. H.Tpringer in Riesa. Alle Arbeit im „Schneidern" wird angenommen und schnell und billig ausgeführt Meißnerstraße Nr. 98. wo das liebe Raubzeug sich — wegen damaliger Ni.- I zuläiiglichkeit der Waffen und Fallen — vermehre» konnte wie eS wollte, auch Mäusecalamitäten gegeben; , und zwar schlimmere, wie die, welche wir kennen, so § schlimme, daß noch heute die Sagen von ihnen berichte» (z. B. Mäusethurm!). Also Schutz den jungen Hasen durch Vernichtung das wilden and zahmen Raubzeuges! Ein noch wesentlich größerer Einfluß auf die Hebung der Hasenproduction kann aber durch die Art der Hasenjagd auSgeübt werden. Hier läßt sich das Meiste thun. Um daS „wie und warum?" darlegen zu können, müssen wir unserem „Lampe", zur Klar stellung seiner internsten Familienbeziehungeu, „inter viewen!" Wenn durch das deutsche Reich auch bei den Hasen die Standesämter eingeführt wären, würden es ihre Register beweisen, so müssen wir «S den Natur forschern und den ehrlichen Jäger» glauben, daß den Wochenbetten der Häsinnen ungefähr gleichviel Mägd lein und Knäblein entspringen., ES ist dies eigentlich — vom besonderen menschlichen Jnterrssen-Standpunkte aus — ein Fehler, ein Uebelstand beim wohlschmeckenden Betteriigeschlecht (nach Karl Vogt!). (Schluß folgt). StlmdesllMtS-Nachrichlen von Riesa vom 29. November bis 5. December 1878. Geboren: Friedrich Richard, S. d. Dienstknecht Friedrich Wilhelm Mehle hier. — Alina Martha, T. d. Fabrikarbeiter Eduard Kischkat hier. — Laura Margaretha, T. d. Hammerschmied Carl Friedrich Wilhelin Kopke hier. Aufgeboten: Der Teppichmacher Friedrich Hermann Wohlrabe mit Amalie Friederike Kühne hier. Eheschließungen: Der Mineralwafferfabrikant Adolf Edmund Jansen in Radeberg mit Lina Marie Bährisch hier. Gestorben: Alfred Edmund Lohmann, S. d. Handelsmann Gotthold Heinrich Lohmann hier, 6 Monate alt. Ueber Musik-Spielwerke. Die Kunstindustrie hat während jeder Zeitperiode einen Artikel aufzuweisen, der als besonderer Liebling sich rasch die allgemeine Gunst erwirbt. Seit mehr als einem Jahrzehent zählen zu solchen die Musik- Spielwerke, deren Beliebtheit im steten Wachsen ist. Fast in jeder comfortablen, ja nur Halbwegs an ständigen Haushaltung findet man ein Erzcugniß dieser Kunstindustrie vor. Ein solch' Spielwerk oder Spiel dose ist ein prächtiges und stets unterhaltendes Ding, immer dazu da, uns und unfern Gästen Vergnügen und Zerstreuung zu gewähren, in einsamen und sorgen vollen Stunden die üble Laune zu verbannen, unsere Grillen zu vertreiben. Niemand, dessen Mittel es immer nur gestatten, sollte anstehen ein Spielwert oder eineSpieldose sich anzuschaffen und bei einem beabsichtigten Geschenke in erster Reihe seine Wahl dafür zu treffen. Und erst zu einem Weihnachtsgeschenke! Da giebt es gewiß nichts Passenderes, nichts das dem Empfänger eine größere Freude zu verursachen vermöchte. Tonangebend, und diese Branche der Kunstindustrie geradezu beherrschend, ist das weltberühmte Haus I. H. Heller in Bern, welches viele Hunderte der geschicktesten Arbeiter beschäftigt, das Vollendetste in diesem Genre produzirt, und durch die Verdienstmedaille wiederholt ausgezeichnet wurde. Die Heller'schen Werke unterscheiden sich vorthcilhaft von allen an deren: durch ihre Tonfülle, Reichhaltigkeit und geschickte Wahl der Melodien, sowie durch ihre Harinonische Vollendung. Als Kennzeichen trägt jedes seiner Werke die Marke der Firma, (alle andern als Hellersche angepriesenen sind fremde) an welch' letztere man sich bei Bestellungen, auch wenn es sich nur um eine kleine Spieldose handelt; am besten stets direkt wenden wolle. Ganz besonders sind die Heller'schen Spiel werke — die im Jnseratentheil unseres Blattes von diesem Hause direkt dem verehelichen Publikum empfohlen werden — für Hotels, Caf^s und Restaurants geeignet und zu empfehlen. In denjenigen Etablissements, in welchen sie bis jetzt eingeführt sind, hat sich für die Herren Wjrthe ihre Rentabilität eklatant erwiesen. Wir ertheilen daher jedtm Wirthe, dem es »meine «probte Anziehungskraft sein« Gäste zu thun ist, den wohlge meinten Rath: die Ausgabe für die Anschaffung sich nicht reuen zu lassen, ebenso wie wir zu überaus geeigneten Weihnacht-.Geschenken die Heller'schen Tpielwerke und Spiel.Dosen nochmals nachdrücklichst empfehlen. Illustrier« PreiScourante «erden auf Verlangen Jedem franco zugesendet. ! Holz-Anttion in Kobeln. Montag den I« Dccember von früh i kV llhr au sollt» bei Fran veno. Möbius daselbst' »S Stück «Heils sehr starke Eiche«, - bis zu 70 Cm. untere Stärke, SS Erle«, L Birke, L Pappel nach vorher bekannt zu gebenden Bedingungen ver steigert werden. Abfuhre sehr bequem. ** Sammelplatz im Gasthofe daselbst. HerrMan» ClauS, Auctionator. Dienstag den t« December d. I. treffe ich mit einem Transport Md leichter Bachauner in „Stadt Leipzig" ein. August Reisig Achtung! -Nächsten Montag den S. December halte ich mit einem Transport leichter und schwerer 82^ Bachauner in meiner Behausung zum Verkauf. Riesa. Eduard Uhlig, Fleischermeister. Eine neumelkende oder hochtragende Kuh steht zum Verkauf in Leutewitz Nr. 15. Infolge des mich betroffenen Brandunglückes verkaufe ich 1 schönen starken Zugochse«, 2 Kühe und 1 Kalbe. Wilhelm Lehmauu in Niederlommatzsch. ' Ein Paar kräftige und gesunde Arbeitspferde hat zu verkaufen C. F. Förster, Riesa. Gute böhmische Duxer Braunkohlen verkauft vom Schiff zu billigen Preisen Carl Heinze. Gute mehlreiche Speise-Kartoffeln sind im Ganzen und Einzelnen zu verkaufen in Stadt Leipzig. Sonnen- und Regenschirme, Negenröcke, Gummi- u. Holzschuhe, Reisekoffer, Reise- und Damentaschen, Lederschürzen rc. rc. empfiuilk * F. H Springer i» Riesa. Herren- und Knaben-Mützen, Filz-Hüte, Shlipse u. s. w. empfiehlt billigst F. Herrmann dresche, Riesa. 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