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Mttcheiwrt-m ans he« Akten der Stadtver ordnete«. , (Sitzung vom IS. Juli 1867.) Anwesend: «.Schlegel (Vors.), Höppner, Glauche, Grund mann, Mbius, Weihe, Carstensen, Reil. 1) Der Vorsitzende trug zuvörderst ein Commu- njcat des StadtratheS vor, worin der Rath auf die vom diesseitigen Collegium in voriger Sitzung gestell ten Anträge das Nöthige verfügt zu haben anzeigt. 2) Dl« Contracte, welche über das für 3777 Thlr. erkaufte Areal zum Reitplatz für die 2. Schwa- , dron zwischen dem Stadtrathe und den Verkäufern Meding, Hofmann, Starke, Thomas, Weiße und Muschter abgeschlossen worden, werden nach Inhalt und Fassung genehmigt und vorschriftsmäßig vollzogen. 3) Die Mitvollzlebung des Vertrages über ein von Hrn. Kaufmann Zeidler an die stadtgemeinde für 225 Thlr. überlassenen Schuppen, nahe der Gas anstalt, wurde geschehen zu lassen beschlossen. 4) Ein Schreiben des StadtratheS, die Anzeige der Bestätigung Seiten der Kreisdirectio» des als Rathmann gewählten Stadtverordneten-Vorstehers Hrn. Kaufmann Schlegel und eine Einladung zu der am 23. dss. Mts. stattfindenden Einweisung des Neu gewählten enthaltend, ward vorgetragen und zu den Allen genommen. 5) Aus das schriftliche Ansuchen des Rathsdiener Müller ward dem Rathsbeschluß, eine einmalige Re muneration von 25 Thlrn. (zu Anschaffung einer neuen Uniform) aus der Sparkasse zu gewahren, ein stimmig beigetreten. 6) Bei der Schuldeputation hatte der seit Kur zem angestellte Schulbote Zumkeller geklagt, daß er mit dem ihm ausgesetzten Gehalte nicht auskommen könne, da er seine meiste Zeit diesem Berufe widmen müsse. Auf Vorschlag der Schul-Deputation beschloß der Stadtrath, dem Schulboten vom 1. Juli d. I. an statt 2 js vier Procent Tantieme zu bewilligen und stellte hierbei in Aussicht ihn später als Hausmann, bei freier Wohnung, ins neue Schulhaus aufzunehmen. Das diesseitige Collegium jedoch trug Bedenken dieser Bewilligung seine Zustimmung zu ertheilen, lehnte den Rathsbeschluß nnt 6 gegen 2 Stimmen ab und beschloß mit derselben Stimmenmehrheit dem Anträge des Stadtv. Grundmann gemäß, in Rück sicht auf die Zeitverhältnisse und die noch zu große Neuheit dieser Institution, die Tantieme von 2 nur auf 24 H der wirklichen Einnahme zu erhöhen. 7) Auf das Gesuch des Lehrer Müder ist der Stadtrath dem Anträge der Schuldeputatton auf Ge währung einer jährlichen MiethzinSentschädigung von 40 Thlm. fjir den Supplicanten und gleichzeitig der Gewährung einer jährlichen Gehaltszulage von 5 Thlrn. an den Lehrer Scheffler beigetreten. Nach kurzer Dis kussion erklärte auch das diesseitige Collegium hierzu seine Zustimmung. 8) Betreffs der zwischen dem Commando des l. Ulanen-Regiments und dem Stadtrathe geschloffenen Contracte über Benutzung und Vergütung verschiede nen Räumlichkeiten, beschloß man die ausgefertigtcn Urkunden zu genehmigen. Hiernächst referirte der Vorsitzende über die Bei wohnung des Städtetages zu Döbeln. Schließlich war- zur Neuwahl eines Stadtverord neten-Vsrstcher- verschütten. Durch schriftliche Ab stimmung erhielten Stadtverordneter Höppner 5 Stimmen, Vice-Vorsteher Röhrvorn 2 - Stadtverordneter Glauche 1 Stimme. Die auf Hrn. Töpfermeister Höppner gefallene Wahl wurde angenommen, der Vorsitz übergeben und die Sitzung geschloffen. Akage-gefchichte Riesa. Die von dem Gesangverein „Amphion" am Sonntag Abend im Saale des „Wettiner Hof" zum Besten der Lugauer gegebene und zahlreich be suchte Abendunterhaltung zeugte in der Vorführung von 3 kleinen Lustspielen und einigen Gesangs vorträgen für die Lust und Liebe, mit welcher die Mitwirkenden von ihrer Aufgabe beseelt waren. Leb hafter Applaus und Hervorruf lohnte die wackeren Darsteller. Wie wir hören ist eine Einnahme von 41 Thlr. 11 Ngr. 5 Pf. erzielt und dieselbe bereits nach Abzug einiger unvermeidlicher Kosten an die Amts hauptmannschaft Chemnitz zur Weiterbeförderung ab gesendet worden. Bisher erhielten die Erinnerungsmedaille nur Die jenigen, welche den vorjährigen Feldzug nach Böhmen mitgemacht oder die Festung besetzt gehalten hatten. Neuerdings ist das Tragen der Erinnerungsmedaille auch Denen gestattet worden, welche während des Krieges in militärischer Dienstleistung in Sachsen zu rück geblieben wstren, z. B. zur Bewachung der Sträf linge in Waldhelm, als Aufsichtspersonal bei der Strafcompagnie rc. Das blaue Band, an welchem die Medaille getragen wird, ist gelb gestreift, während das Band, welches die Theilnehmer des Feldzugs tra gen, gelb ist und blaue Streifen hat. Der sächsische Militärhilfsverein hat an die Be zirksvereine ein Circular erlassen, nach welchem sich das gesammte Vereinsvermögen jetzt auf ca. 72,000 Thlr. beläuft. Nach einem frühem Beschlüsse soll dasselbe nach und nach zu den statutengemäßen Ver wendungen mit herangezogen, keineswegs aber sollen letztere auf die Zinsen beschränkt, werden. Es ist hier bei ein 25jähriger Zeitraum in Aussicht genommen worden, mit dessen Ablauf die Thätigkeit des Vereins erlöschen soll. Gegenwärtig ist nun mit Vertheilung der Unterstützungen schon sehr lebhaft vorgegangen worden. Es sind bereits 366 Personen mit fortlau fenden Unterstützungen bedacht worden, die eine mo natliche Ausgabe von 533 Thlr. darstellen. Die fort laufenden Beiträge beziffern sich jährlich auf 40Ü Thlr. Die preußischen Darlehnskaffenscheine werden, wie Berliner Blätter melden, bei den königlichen und bei den Kassen der preußischen Bank nur bis 1. October des lautenden Jahres in Zahlung angenommen- «et- den. Von diesem Termine ab findet eine Einlösung nur bei den Regierüngshauptkassen resp. bei der Dar- lehnskaffe in Berlin statt. Gegenwärtig zählt die k. sächsische Armee in ihren activen Reihen 42 Ritter des St. Heinrich-Ordens (darunter 10 seit 1849). Das einzige Grpßfreuz dieses hohen MmtärordenS, der nur für Auszeichnung vor dem Feinde — seiner Devise „virluti in Lelio" getreu — verliehen wird, ist Se. K. Hoh. der Kron-