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»4 Manch« ausgestellt, bekannütch ab« nicht durch- g«s«tzt. München, 8. Januar. D« von dm bade- risch« Truppen »u leistende neue Fahneneid leimt: ,Lhr sollt schwör« zu Sott d«l All- mächtig« ein« körperlichen «d, daß ihr dem alergnadtgsten, großmächtigstm König und Her« Ludwig ll., uns^ allermEm ^e^herrn, tr« dien«, «llerhöchstdessSbm Wohl nach «räf- tm firdem, all« Boraesetztm dm gebührenden Nespeet und Behorsam leisten, deren Befehle ohne Widerrede und unveMoffen vollziehm, tm Kriege wie im Frieden, zu Waffer und p» Land, bei Tag und bet Nacht, auf Märschen und Wach«, bei Belagerung«, in Stürm« und Schlacht«, überhaupt bei all« Gelegenheit« alö tapfere und treu« Soldat« euch erweis«, «re Fahne (Staudarte) niemals treulos und meineidig ver lassen, vtrlmehr st« stet» muthig Verth etdiaen und euch nach Vorschrift der KrtegSgesetze jedeneit so bmehmm wollet, wie et ehrliebmden Sol dat« gqiemt. Auch schwört ihr, tm Kriege dm Vefehlm Sr. Mas. des deutsch« Kais«» al» Bunde»feldherm unbedingt Folge zu leist«." Pari», IS. Januar. Wie e» heißt, ist di« Zahumg d« erst« fällig« Rate von 80 Mill. Franc» aus die vierte halbe Milliarde derKriegS- kostmentschädigung für nächst« Montag vollstän dig angewiesen. Vermischt«. — Ein Strike-Eomitt d« Tapqierer- gesellm in Berlin hielt am 8. Januar eine Ver sammlung. Dabei kam, wie die „N. Pr. Ztg." meldet, folgend« eingegangme Brief zur Ver- lefung: An die Lommisfion der Strike! „Ihr Brüd« wollt blo» auf uns« Tasche reiß«, damit chr düchtich kümmel sauf« kennt; ihr fett janz oberfaul« Jungen»; ihr wollt un» man bloß det Jelt au» die Tasche maus«, ab« ihr kriegt noch «kille Hiebe, arbeetet man so wie wir, denn werdet Ihr och wat hab«, euch wollen wir ab« nicht ernehren, lest dies« Brief dm versammelt« Faul«,« und Kümmelbrüd« vor. Müll«, Tapezierergehalse." Vo» Gtrgßtnrg «ach Part«. (Fochetzmi, au« M. ».) Da» Mädchm maß den Franzos« mit leuchten den klugen. „Ich bin Niemand Rechenschaft üb« meine Handlungen schuldig, al« meinem Lawr. Uebri- gcn» tausch« Sie sich über di« Richtung mein« Ge fühle. Darum handelt e» sich jetzt nicht. Ihr« na tionale Empfindlichkeit ließ Ihnen eine Bemerkung entfahren, du fast wie eine Beschuldigung in heutiger Zeit klingt. Sie sagt«, Wilhmn sei «m Deutscher, uud da» ist eben nur in sofern wahr, al« die SlMer von deutsch« Abstammung find. Er ist, so viel ich »«iß. in Hagmau geboren." vr. Lenny verbeugte sich spöttisch. „Sie verzeihen, Philippine, daß ich Sie diesmal corrigirm muß. Ich bin mein« Sach« gewiß. Mein Bursche ist zufällig auch in Hagenau geboren. Der neckenbafte Wilhelm stammt -u« dem Badischen, kam ab« schon al» klei ne» Kind nach Hagenau^ »o « bei «in« Tante er zogen wurde." ' ,Zft ab« trotzdem ein gut« Deutsch« geblieben, setzte eine Stimme au« dem Hintergrund« hinzu, die Niemand ander» al» Wilhelm selbst angehörte. Weit« vorkommend sprach dn Geselle zornig zu dem Arzte: Sie hab« gut spionirt, Herr Doctor, und ich bin Ihnen Dank schuldig für Ihr Jnterefie an meinen PersonalverhSltmfsen." „Welche Sprache, Bursche!" brauste der Arzt auf. „Welch« von un- Beiden kann hin wohl al« Spion geltend E» kostet mich «in Wort, so stehst du al- Spion vor dem Kriegsgericht. Kennst Du das Le eret nicht, welche» die Deutsch« ausweist 7 Wo» thu'st Du noch hink" „Sie gehen zu »eit, Har Doctor!" warf da» Mädchen beschwichtigend ein. „Wohl hab« Sie Recht, zu fragen, »a» ich noch hier thue," antwortete Wilhelm bin«. .Ich gehörte besser auf die Seite mein« Stammesbrüder, in die Reihen der deutschen Armee, wohin mich mein Herz treibt, denn hi«, so lange noch Frankreichs Adler herrscht, seh« ich nur Eleihnnei und Lüge." „Dar ist Hochverrath!" rief dn Azt. „Wahren Sie Ihr« Zunge, Wilhelm," verwies ihn Philippine. „Auch ich muh mich üb« Sie beklagen. Warum haben Sie uns m dem Glauben gelassen, daß Sie uns« Landsmann sindd" „Ich kann mich mit vollem Fug so nenn«, denn ich bin naturalifirt als Franzose. Ich «erde das Ihrem Kriegsgerichte beweisen," mit dies« Worten wandte er sich an den Arzt, dn empört gegen fragte: „Fordern Sie mich heraus d" Laß doch die Gemücher jetzt gleich emporlodern, wie Dildfeun," bemerkte PhilWne. „Sie stad Leid« etwa» hitzig« Natur, ab« ich hoffe, der Herr Doctor wird trotzdem die derbe deutsch« Art verzeih«, die den Wilhelm «och aichängt. Ich bitte darum!" Menn da« Fräulein dm Herrn Doctor um et wa« bittet, wird n sich nicht besinn« und ihr will fahren. Ich mag einer weiblich« Fürbitte nicht» ver dank«!" Damit ging Wilhelm grollend zur Thür hinau». Da» Mädchen blß sich vor klerger auf die Liwen, der Doctor schleuderte dem Gesellen ein« galligen (oder gallisch«) Blick nach. Philippine bat den Arzt, ihrem Vater nicht» von dn Scene zu erwähnm, da sie die Lemüth-art ihre« Vaters kannte und ihn nicht gegen Wilhelm erzürnen mochte. So vergingen freudlose Tage und da» Elend in dn Stadt wuchs riesenstark empor. Die Familie Altrock, mit vr. Tonny und Wilhelm auf den engst« Raum zusammengedrängt, sah auch in diesem engsten Raume die wünschenswnthe Semüthlichkeit nicht untn sich wohnen. Der Batn stellte sich noch verschlossener und grimmig« an, al» sonst, und erging sich am lieb st« in Zornausbrüchen gegen die belagernden Deut schen, vr. Tonny «ar nur selten anwesend, hatte aber, »mn er kam, nur Worte der Galanterie für Philippine auf den Lipp«. Wilhelm sprach mit dem Doctor gar nicht mehr, mit dem Mädchen nur dar RSthigfte, arbeitete in der Schmied« und «artete des bedroht« Hauses. „Meister," sagt« er eine- Tage« zu Altrock, als beide in der Schmied« große Anker zu Befestigungs zweck« schweißten, „glaubt Ihr jetzt noch daran, daß wir un» haltm können, oder daß Entsatz nahtd" „Warum fragst Du 7" ,Zch habe so meine eigenm Gedanken. Straß burg wird e» nicht lange mehr treiben — dann sind wir wieder deutsch." „So d" machte Altrock kurz. Und was gewinnen wir dabei d Hast Dich wohl auch vom Lesen der alten Geschichten bethören lassend Fällt Straßburg — war Gott verhüten wolle — dann werden wir preußisch, nicht deutsch, da» merke Dir." Wilhelm schwieg. Dafür hämmerte er lustig wei ter und Meister Altrock schwang trotzig ein glühende» Lis«, al» wollte er den Feind vor den Mauern da mit bedrohen. „Wollte Euch nur sagen, Meister," hob Wilhelm wieder an, „daß ich, wenn di« Stadt über ist, gern weiter möchte und au» der Arbeit." (Fortsetzung folgt ) Neues Quartal und Abonnement! MdactMn- Muck «Nh Vmcka, von «. F. Gmllmaa» M Riesa. Brod-Berkaus auf dem Markt in Riesa bei Hermann Schauer. Epileptische Krämpfe (Fallsucht) HM brieflich der Speeialarzt für Epilepsie Doctor « ötIIII»«t> in Berlin, jetzt: LouiseWraße 45. — Bereit» über Hundert geheilt. ELandwnrm beseitigt (auch brieflich) in 2 V Stund« gefahrlos und sicher Ernst in Leipzig, Kohlenstr. I«. d. ilpothele Beu-GerSdorf, S-chjm W. erlaub« mtr über Ihr wtrNtch lxntteffllch-e vhrmil p> Ixrichten. Li «i-l-n Wten, wo ich e« anamxndet, befonder« nach rheum. «wen, Renxnßeder und Scharlach turückgebliebener , Sahen x. iab« ich «heil» „ e» Luch »ei 1 tK»d«!) fts» ader erung deodachtet x. »e. Start, hl- .in Senin." Zu haben mU »so Dm.«, in Atefs bei S. F. Grell«««. ZA Die soeben erschienene Der Achmüller und sein Recht. Erzählung au» dm bairischm Bergen. Bon Th. Messerer. (Fort setzung.) — Mirza Schasfy im Lt«e und in der Wirklichkeit. Ein« literar-htstorische Skizze von Bodmstedt. Mit Illustration. — Vo» vlami- Am Bruderstamme. Bon Richard Andree: U. — Der Stur, de» Meist«», vaterländischer Roman von Georg Htltl. (Forüetzuna.) — Medicinische Gardinenpredigten, lu. Eine Garfabrik tm mensch lichen Körper. — Am Familimtisch«: Die neu« deutsch« Kaiserkrone. Mit Abbildung. — Leben». Feirrabrnd. Mit Illustration von F. TÜlhauS: Der alt« Emeritus. — D« entlarvt« Kutschke. Zu veskllungm empsichlt sich: Iotz. Hoffmium in Riesa. und itng«', für Böttcher, St-Ilm», cher und vtrth- schMen paßend, wrrdm. Br- gemacht. ver- thoft pr Tiefenau od« tm 8. Januar 1872. «chchtz-: Diejenigen hiesigen und auswärtigen Herren Schuhmacher, welche gesonnen find, dm Beschlüssen de» SchuhmachertagS in Döbel» beizuttetm, werden aufgefordert, ihre Unterzeichnung bi« -um 28. d. MU. bei Herrn Drot sch allhier zu bewirken. Riesa, dm 15. Januar 1872. Lö«- für den 17. diese- Monat- angesetzte Holzauktion im söge- L) «amrten Lindholz bei Gtrehla findet nicht statt. W Da« rühmlichst bewährte Fabrikat für W W da« Wachithum der Haare, di« Achte I M SSftmUch'sche Riciuusölpomade au» I I Pima i Büchse S Rar. bet W Joh. Hoffmann. > M« Logis bestehend aus 2 Stuben, S Kammern, Küche und sonstiger Zubehör ist zu vermiethen Reugasse Hl 224. MAIL- ALS kreaollvlL - Mittwoch, be» »4. Ammar, Vormittag« 10 Uhr, sollen i« Forsirrvirr« zu Tiefenau circa 78 Sichen und RutzftückmH verschied«« .«Ha gs Mrstn, üö birkene Nutz 4S Wrllmhund an dm Meisibtetmdm Ein junger Mensch, welcher Lust hat WM" Tischler "MU zu werden, findet unter annehmbaren Bedingun gen ein gute» Unterkommen beim Ttschlermstr. Leberecht Birust-ngel in Riesa. Die echte» l>ampsn1'8 kivilmittvl*) fett dem Jahr« 1780 im Handel, sind die ein zige« wichtige» Medikamente, die ebenso billig att schnell Hellmd, von vielen tausend Menschen gegen Rheumatismus, Eicht, H«k-Lschrch, ferner gegen Bruch-, Krebö- und Mageuleideu, endlich gegen offene »nb a«sz»gebe»be Sundm und Geschwüre mit großem Erfolge gebraucht werden. *) Allein echt » 2s, 5, 8 und 15 Sgr. in der Apotheke zu Großenhain, in der Apotheke zu Riesa.