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(MMl und Anzeiger. Amtsblatt der Kiimgl. Ämtshauptmannschast Großenhain, -er Lönigl. Amtsgerichte Riesa »n- Strehla, sowie des Ltadtraths;a Riesa. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Für die Redaction verantwortlich: T. Langer in Riesa. 68 Sonnabend, den 11. Juni 1881. 34. Jahrg. Erscheinr IN pnefa wcwentl w dreimal: Die Stag, Donnerstag und Sonnabend. - Abonnementspreis vierteljährlich 1 Mark 25 Pfg. — Bestellungen nehmen alle Kaiserl. Postanftalten, die Expeditionen in Riesa und Strehla (E. Schön), iowie alle Boten entgegen. -- Inserate, welche bei dem auSgcbreiteten Leserkreise eine wirksame Veröffentlichung finden, erbitten wir uns bis Tags vorher Vormittags 10 Uhr. Bekanntmachung. Die Schulvorstände werden hierdurch erinnert, die bis 31. Mai fälligen Anzeigen über Personal, und Gehaltsveränderungen, bez. Baeat. schein, soweit es nicht bereits geschehen ist, nunmehr umgehend hier einzureichen. Ferner werden dieselben darauf aufmerksam gemacht, daß nach Verordnung des Königliche > Ministeriums des Cultus und öffentlichen Unterrichts vom 23. September 1880 8 20 die Beiträge zu den Lehrer-Pensions-Wittwen- und Waisenkassen fortan bis Anfang November jeden Jahres von den Schul- kassenverwaltungcn an mich abzugeben sinv. Großenhain, am 8. Juni 1881. Der Königliche Bezirks-Schulinspeetor. Wigand. Der Ephoral-Zwcig-Lerein zur Gustav-Adolph-Stiftung gedenkt seine Jahresfeier nächste Mittwoch, den IS. Juni, Nachm. S Uhr in Striesen mit Gottesdienst und Predigt abzuhalten, nachdem der dortige Kirchenvorstand dazu die Kirche bereitwilligst überlassen und Herr ?. Graf in Gröba die Predigt und Herr ?. Gladewitz in Bauda die Berichterstattung übernommen hat. Nack Beendigung des Gottesdienstes soll eine Collecte gesammelt und eine Besprechung über Vereinsangelegenheiten im Gasthofe zu Striesen gehalten werden. Zu dieser Feier werden die dem Vereine zugehörigen Kirchengcmeinden in ihren Vorstehern und Gliedern herzlichst eingeladen und gebeten, durch zahlreiche Theilnahme der guten Sache Zeugniß zu geben. Großenhain, am 11. Juni 1881. ' Clauß, Sup. Die Kirchenverwaltungen der Epdorie haben, soweit das noch nicht geschehen ist, das Einkommen der Kirchen von ihrem werbenden Vermögen aus dem Jahre 1880 spätestens bis zum SS. Juni e. bei' dem Ephorus hier anzuzeigen. Großenhain, am 9. Juni 1881. . Clauß, Sup Die Liste der Stimmberechtigten hiesiger Stadt für die Landtagswahl ist reyidirt worden und liegt in unserer Expedition zur Einsichtnahme aus. Bis zum Ende des siebenten Tages nach dem Abdrucke des WahlausschreiMs in der Leipziger Zeitung steht jedem Betheiligten frei, gegen die Wahlliste bei uns Einspruch zu erheben, über welchen dann innerhalb der nächsten 14 Tage zu entscheiden ist. Riesa, am 9. Juni 1881. Der Stadtrath Steg er, Bürgermeister. Für die Casernen sind zu liefern: 276 Stück Halftcrketten, 4 Küchenbänke, 4 Fleischkasten, 10 Kiepen zum Tragen von Brennmaterialien, 72 Stiefel knechte, 429 Schemel ohne Lehne, 4 Geschirrbänke, 8 Rührkellen und 50 Brennmaterialienkasten. Die Proben können im Rathhause angesehen werden. Lieferungsofferten mit Preisangaben erbitten wir uns bis 18. Juni dieses Jahres Nachmittags 4 Uhr. Riesa, am 9. Juni'1881. DerStadtrath. Steg er, Bürgermeister. Die diesjährige Kirschuutzung auf der Riesaer Rittergutsflur soll Montag, de» IS. Juni dieses Jahres, Nachmittags SV, Uhr in der Rathsexpedition allhier an den Meistbietenden (Auswahl vorbehältlich) verpachtet werden. Riesa, am 8. Juni 1881. Der Stadt r a t h. - Steger, Bürgermeister. OertlichcS und Sächsisches. Niesa, den 10. Juni 1881. — Auf die heute Freitag Abend stattfindende Versammlung des Städtischen Vereins wird der wich tigen Tagesordnung halber noch besonders aufmerksam gemacht. — Mehrfach ist schon darüber geklagt worden, daß bei Thalfahrten der Dampfschiffe , trotz Glockensignal, an der Kahnstation am Park kein Boot die dort ab steigen wollenden Passagiere aügeholt hat. So lange wir noch auf diese allerdings etwas mangelhafte Ver bindung zwischen Stadt und Dampfschiff angewiesen sind, dürfte etwas mehr Aufmerksamkeit dem Publikum gegenüber wohl am Platze fein. — Das Resultat der zur Lieferung von 392 Stück eisernen Bettstellen für die hiesigen Casernen eröffneten Submission war folgendes: Es wollten die 45 Pfd. Eisengewicht enthaltenen Mannschaftsbettstellen liefern, für: 13 M. 50 Pf. Winkler-Riesa. 11 M. Horn- Riesa. 11 M. Merzdorf-Strießen (Lieferant für das Barackenlager Zeithain.) 10 M. 60 Pf. Schmidt- Leipzig. 10 M. 50 Pf. Fritzsche-Chemnitz. 10 M. 28 Pf. Meyer-Riesa. 10 M. 25 Pf. Waazenfabrik- Riesa. 9 M. 75 Pf. Keller-Riesa. 9 M. 75 Pf. Ackermann-Riesa. 9 M. Schleinitz-Leisnig. 8 M. 80 Pf. Karjus-Döbrln, und wurde die Lieferung Letz terem übertragen. Da Auswärtige noch die Fracht diS Riesa zu wagen haben, so können nach fachmännischen Ansichten nur 2 Fälle eintreten, entweder der Lieferant setzt Geld zu, oder die Qualität der Bettstellen wird eine minderwerthige. — Der Stadtrath schreibt in heutiger Str. wieder eine Submission von div. Uten silien aus. — Bei den am 12. Juli stattfindenden sächsischen Landtagswahlen sind alle diejenigen männlichen Per sonen wahlberechtigt, welche das 25. Lebensjahr voll endet haben, im Besitz der sächsischen Staatsangehörig keit sich befinden und eine directe Staatssteuer von mindestens 3 Mark entrichten, wobei der Zuschlag auf die Einkommensteuer nicht mit berücksichtigt wird. Eine weitere selbstverständliche Voraussetzung ist das Vorhandensein des Genusses der bürgerlichen Ehren rechte. Solche, welche in Konkurs gerathen, sind während der Zeit, in welcher das Konkursverfahren schwebt, vom Wahlrecht ausgeschlossen. — Der durch seine Untersuchungen über Blitz schläge bekannte vr. Holtz in Lübeck hat sich in letzter Zeit mit der Zunahme der Blitzgefahr und ihren ver- muthlichen Ursachen beschäftigt, vr. Holtz verschaffte sich für diesen Zweck die Daten von 80 meteorologischen Stationen und 60 Feuerversicherungs-Gesellschaften, und ist derselbe alsdann zu folgendem Resultat ge kommen. Eine Zunahme in der Häufigkeit der Ge witter existirt nicht, wenigstens keine allgemeine, und steht eine solche auch in Zukunft nicht zu befürchten. Wohl aber existirt eine allgemeine Zunahme der Blitz- gefahx für Gebäude, wenigsten- vom Jahre 1854 an; dieselbe ist so bedeutend, daß die Blitzgefahr sich seit jener Zeit auf deutschem Gebiet fast verdreifacht hat. Die Ursachen hierfür sind yuSschließlich in tellurischen Veränderungen zu suchen, und zwar einmal in der Zunahme der Entwaldung, weil hierdurch die Gewitter mehr nach den bewohnten Orten gezogen werden, so wie in der fortgesetzten Anlage blitzgefährlicher Stücke in und an den Gebäuden, weil letztere durch beide Maßnahmen mehr und mehr zu bevorzugten Anzieh ungspunkten des Blitzes werden. Für die Zukunft steht dieselbe Zunahme der Bedrohung zu erwarten, wenn nicht in ausreichender Weise Hilfsmittel ge schaffen werden. Als letztere sind zu betrachten Blitz ableiter, d. h. solche, welche den veränderten Verhält nissen möglichst entsprechen, ferner Beschränkung in der Vernichtung der Bäume, Anlage neuer Pflanzungen, Beschränkung blitzzefährlicher Stücke, welche keinen wesentlichen Nutzen haben, und endlich Beachtung der Vorsichtsmaßregeln beim Gebrauch der letzter». — Das Dresdner Journal schreibt: Seit längeren Fahren ist es Gebrauch geworden, daß die Hausbesitzer die Außenfläche ihrer Häuser mit einer gutdeckenden Firnißsarbe überkleiden lassen, um dadurch ein öfteres Erneuern des Anstriches zu sparen und die Möglichkeit zu besitzen, durch einfaches Abwaschen der Wandflächcn dem letzteren ein reines Ansehen zu verleihen. Diese vom ökonomische» Standpunkte aus entschuldbare Maßregel ist vom Standpunkte der Gesund heitspflege als eine wenigstens unpraktische, wenn nicht ge fährliche zu bezeichne». Sie ist entsprunge» aus einer völligen Uukcnntiuß der Functionen, welche die zroniflächen unserer Wohnhäuser zu erfüllen haben. Schon vor 8 Jahren wurden in der chemischen Eentralftelle zu Dresden Untersuchungen über die Durchlässigkeit unserer Baumaterialien, des Sandsteins und des Mauerziegels auszesührt und hierbei sestgestcllt, daß. wie auch schon fröne, bekannt war, aber gerade in Betreff der ge nannten Baumaterialien für hiesige Verhältnisse besonders bc- achtcnSwerth erschien, der Sandstein und der Ziegelstein ein für die äußere Luft leicht durchlässiges Mittel bildet, uni in unseren Wohnräumcn lletS eine gesunde Luftcrncuerung