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32. IMg Dmmerstng, den K. Miirz MS Eulitz. v., in- der Fichtenberger Haide, : die Meistbietenden 368 775 351 551 807 180 Bekanntmachung/ Für den abwesenden Kürschner Heinrich Junge von hier ist der hiesige Stadtgutsbcsitzer Herr Carl Junge als Abwesenheits-Vormund be stätigt worden. Königliches Gerichtsamt Strehla, am 26 Februar 1879. Thi e mann. Tagesgeslhichte. Deutsches Reich. Berlin, 4. März. Der Kaiser hat mit seinem Bruder am letzten Sonntag ein schönes Fest gefeiert. Bei dem Diner, welches in Veranlassung des 25jährizen Jubiläums des Prinzen Karl als Feldzeugmeister und Chef der Artillerie im PalaiS des Jubilars stattfand, trank Letzterer im Namen der Waffe auf das Wohl des Kaisers, worauf Dieser erwiderte: „AIS heute vor 25 Jahren Unser in Gott ruhender Bruder Dich zum General-Feldzeug- meister und Chef der Artillerie ernannte, konnte, als Er Dir diese ausgezeichnete Stellung anvertraute, nicht vorausgesehen werden, daß Du" liach 25 Jahren diesen Tag in solcher Frische feiern würdest und daß in dieser Zeit so gewaltige Umwandlungen der Waffe beschicden sein würden. Die großartigen Erfolge, welche die Artillerie besonders in den letzten Kriegen errungen und die von mir und Jedem, der die Waffe in ihrer Wirkung gesehen, bewundert worden find, gereichen ihr zur höchste» Ehre. Wir haben mit Genugthuung gesehen, daß die Einrichtungen unserer Artillerie von anderen Staaten angenommen und als Vorbild be nutzt worden sind. Ich ergreife mit Freude» die Ge legenheit, der Waffe an dem heutigen Tage meine An lehnung in vollstem Maße auszusprechen. Ich danke Dir und allen Denen, die zu diesen Erfolgen bcige- tragen haben. Ich trinke auf daS Wohl des General- FeldzeugmeisterS und auf das Meiner Artillerie!" Tief bewegt küßte und umarmte der Prinz seinen kaiserliche» Bruder. — Der Gesundheitszustand des hohen Herrn ist »in sehr guter, er widmet sich mit großem Eifer de» NegierungSgeschäften. V»M Reichstage. Der Reichstag berieth daS Gesetze die GtrHcholt deS Reichstags betreffend. Der DaS alte Ziegelofengebäude mit Ziegelofen und Oesse in Gohlis soll zum Abbruch künftigen 7. März dieses Jahres an den Meistbietenden — vorbchältlich der Auswahl unter den Bietern — versteigert werden. Erstehungsluftige werden hiermit ersucht, in dem genannten Termine Nachmittags 3 Uhr an Ort und Stelle zu erscheinen, woselbst vor Beginn der Auction die Bedingungen bekannt gegeben werden sollen. Riesa, am 3. März 1879. Der Stadtrath. Stegcr. Erscheint in Mesa wöchentlich dreimal: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend. — Abonnementsprcis vierteljährlich I Mark 25 PH. — Bestellungen nehmen alle Kaiser!. Post-Anstalten, die Expeditionen in Riesa und Strehla (E. Scho»), in Stauchitz Heer Bruno Dorsel, sowie alle Bolen cnigcgcn. — Inserate, welche Sei dem aurgebreiteten Leserkreise eine wirksame BerSsstnluchung finden, erbitte» wir uns bis Tags vorher LormutazS 10 Uyr. sprechende Aenderung des ß 22 der ReichSverfaffung sei nothwendig. Redner wendet sich gegen die Be stimmungen, betreffend die Strafgewalt-Commission. Ebenso ist Redner entschieden gegen die Ausschließung von Mitgliedern aus dem Reichstage. Redner und seine Freunde wollen das freie Wort nicht beschränkt und Ausschreitungen nur durch die Initiative des Hauses beseitigt wissen; sie würden bei der zweiten Lesung eine Resolution einbringen, die ihren Wünschen Ausdruck giebt. Die Verweisung der Vorlage an eine Commission ist Redner nicht abgeneigt. -Abg. v. Heercmann (Centrum) spricht für die Ablehnung her Vorlage r> limiuo, von Helldorf (deutsch-conservatiy) für Verweisung der verbefferungsfähigen Vorlage a» eine Commission, Abg. Lasker gegen die Vorlage unh für weitere Erledigung derselben im Plenum de- Hauses. Fürst Bismarck will nicht auf die Vorlage eingehen, welche das Internum des Reichstage- betreffe; er hebt hervor, daß die Bundesrathsmitglieder nicht dieselbe parlamentarische Redefreiheit hätten, wie die Abgeordneten, sondern wegen ihrer Aeußerungtn unter dem gemeine» Rechte ständen. Die Vorlage bezwecke die Vermeidung von Beleidigungen, die Unterdrückung von Agitationen, die Erhöhung der Würde deS Reichstags durch Stärkung des Ansehens deS Priistdenten. Der Ordnungsruf des Präsidenten schütze mcht vor Beleidigungen und Verleumdungen, könne die Provo- cation zum Aufruhr nicht hemmen, wie die Rede Ha ssel- mann's in der letzten Session beweise. Dir Vorlage bezwecke, die richterlich unantastbare Verbreitung foeia- listisch-agitatorischcr Reden zu verhindere; sie sei nicht alS eiy Eingriff in die Rechts deS P«WtzeNt- zu be trachten, sorchern als ein Mittel, weitkro'Agitationen deS SyrialiSmuS entgegen zu ttrten. Erfahren von dieser Tritt seit» nicht schon so fern grrückt^tzaß weitere Mittel entbehrlich seien. Nachdem Abg.. v. Kleist- Elbcblatl und Anzeiger. Amtsblatt -er Limigl. AmtslMptmaimlchast Großenhain, der Lönigl. Gerichtsämter Mela und Ärehla, sowie des Äa-traths zu Mesa und des Ltadtgemeinderaths M Ärehla. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. Für die Redaction verantwortlich: T. Langer in Riesa. Im Gasthofe zu Gohrisch sollen Dienstag, den 18. und Mittwoch, den 19. März 1879, von Vormittags 9 Uhr an, folgende im Gohrischer Forstreviere aufbereitete Hölzer, als: DienStag, den 18. März a. Raummeter kieferne Rolle»,, - - Ache, / ^r. 863 bls 1419, kieferne Langhaufen, Nr. 201 bis 355. Mittwoch, den LS. März a. e., Raummeter kieferne Rollen,, - .o»- - - Aeste, s dir. 1420 bls 1835, - kiefernes Reisig, Nr. 158 bis 191, in der alten Lichtensee, einzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an versteigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den mitunterzeichneten Nevierverwalter zu Gohrisch zu wenden, oder auch ohne Weiteres in die genannten Waldorte zu begeben. Königs. Forstrentamt Moritzburg und Königl. Revierverwaltung Gohrisch, den 23. Februar 1879. Michael. Roch. Staatssccretär Friedberg rechtfertigt die Vorlage unter Hinweis auf die abfällige Kritik, welche dieselbe in mehreren Landtagen von Bundesstaaten und in der Presse erfahren hat. Die Regierungen seien nicht von der Zuversicht erfüllt, daß der Entwurf Annahme finden werde, allein sic hielten sich für verpflichtet, dennoch den Entwurf cinzubringen. Redner erinnert daran, wie der Präsident des Reichstags einst einen Redner mit dem Zurufe unterbrochen hat, seine Ausführungen streiften an Provokation zum Aufruhr. Den Regie rungen liege cs fern, in die Autonomie des Reichs tags einzugreifen. Allein diese erreiche nicht den Fall, wo das gesprochene Wort, welches sonst immer durch das Strafrecht verfolgt werden kann, diesem entzogen bleiben soll, auch wo es das Strafrecht verletzt. Dies war der Hauptgrund für die Aufhebung eines Zu standes durch ein Gesetz, welcher allseitig unerträglich erachtet worden und durch die Autonomie des Hauses nicht aufzuheben war. Redner hofft, daß, wenn die Vorlage einer Commission überwiesen würde, sich ein Ausweg vereinbaren lasse. (Beifall rechts.) Abg. Fürst zu Hohenlohe-Langenburg hätte gewünscht, daß der Reichskanzler es vorgezogen, mit den Mitgliedern des Hauses eine Verständigung über Lücken der Geschäfts-Ordnung zu vereinbaren. Bei einer Verständigung hätte die NeichSregierung jeden falls mehr erreicht, als durch die Vorlage. Die straf lose Aeußerung von Beleidigungen Abwesender sei zu ' beklagen. Hier müsse Abhilfe geschafft werden, ent weder durch Zurücknahme dec Beleidigung,. oder indem ,nan durch den Präsidenten verhindern lasse, daß die Bcleidiching Verbreitung nach außen finde. Kein Land der Welt besitze in der Verfassung so weit gehende Bestimmungen, wie wir. Wenn in England ein Parla- Mentsmstglttd im Parlameyte eine staat-gefährliche Rede halte, sei eS dafür verantwortlich. Eme ent-