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Weih. u. bunt. Weiz< gelber - mländ. Roggen fremder - Braugerste Kuttergerste Hafer Socherbsen Mahl- u. Kuttererbs. Literarisches. Nr. 3 des „Schalk", Blatter für Deutschen Humor, herausgegeben von Julius Lohmeyer, Vertag von W. Spemann in Stuttgart, enthält an glänzenden, sehr eryeüernben, Originalbeiträgen in Wort und Btld: Leiigedrcht, von Julius Lohmeyer. — Ausnahmegedanken, von Kranz Hirsch. — Cavalleristendeutsch, Original zeichnung von W. Camphauscn. — Im Waggon. — Gesichtspunkte, Originalzeichnung von C. v. Grimm. — Wie das Threr sprüht, von Julius Slettenheim. — Trost, von Heinr. Kruse, Orlginalzeichnung von Paul Thumann. — Altpersischer Darwlnismus, von Fnedr. Bodenstedt. — Praktisch, Gedicht von R. Koß. — Der erste Katzenjammer,, von Emil Jacobsen, Orl ginalzeichnung von K. Skarbina. — Schlechter Trost. — Freundliche Aushülfe, von C. Koch. — Lustige Buab'n, von tLarl Stieler, Silhouette von A. Braun. — Sehr zur Unzeit, Originalzeichnung von Conrad Dielitz (ganzes Blatt). — Die Wurstamentit, von Emil Jacobsen, Originalillust. von W. M. ^Schluß.) — Räthfelbild, von Feodor Flinzer. — Professor Eonfusio- mathusius, Originalzeichnung von H. Schlitt. — Stammestypen, Jtlust. — Ein Zweikampf, Originalz. von Theuerkauf. - Anekdoten. — Germania: Straf gericht! Originalz. von E- v. Grimm (ganzes Blatt). — Nr. 4 enthält: Herbstgruß, von F. H. — Schalt's gute Borsätze, von Friedrich Bodenstedt. —7 Der Richard- Wagner-Verein zu Pleißwalde, von E. E. — Biel verlangt, Originalzeichnung von Wilhelm Eamphausen. — Dle Verven Freunde, von Ernst Eckstein, mit Orrginal- Jllustrationen von Franz Skarbina. — Unsre vier Haimonskinder, Originalzeichnung von C. v. Grimm. — Neueste Ausgrabungen Schliemann's auf Ithaka, Origuialzeichnuugen von H. Schlitt. — Sehr natürlich, Origmalzeichuung von I. Kleiomichel. — A. Dispuwt, Originalzeichnuag von Hugo Kaufmann, Gedicht von Earl Stieler. — Der Ball, von R. Koß, mitOrrginal- zeichuungen von I. Kleinmichel. — Bedauerliche Eon sequenzen, Originalzeichnung von H. Schlitt. — Tief sinnig. Originalzeichnung von H. Schlitt. — SperlingS- brauch, von Johannes Trojan. — Preis pro Quartal S Mk. SO Pf. Einzelnummer 30 Pf. Durch alle Chemnitzer Marktpreise vom 23. Oktober 1878. g Mark Sv Pfg. bi« 10 Mark - Pfg. Warnung! Ich warne hiermit Jedermann, meiner Frau Henriette Hofmann geb Jäger in Strehla, gegen welche ich wegen Ehebruch Scheidung bean tragte, etwas auf memen Namen zu borgen, da ich nichts für deren Schulden bezahle ; sie hat mir schon genug hinterlassen. LoniS Hofmann, Flöha Schwcrathimgkcit, Asthma, Engbrüstigkeit betreffend. Jeder »-Kranke ist tief zu be ¬ klagen. Ein wirklich andauernd Hilfe brin gendes Mittel dagegen hat die Wissenschaft bislang nicht gekannt. , Neuerer Zeit jedoch wird von den Herren Aerzten das aus indischen Pflanzen bereitete knglisvkv Hstkmspulvor mit größtem Erfolg gegen TchwerathDg. keil — Asthma — Engbrüstigkeit — Athem- noth in Anwendung gebracht. Dieses »»«- vr hat die Kraft, Athmungsbeschwerden schnell zu heben und in den meisten Fällen ganz zu heilen. LSF" Von den Medi« cinal-Behörden als bestes Brust- und Husten mittel anerkannt. "WM Die Anwendung geschieht durch bloßes Einathmen. Jedes Packet, zu zehn Portionen berechnet, stellt sich auf 1 Mark 25 Pf. und ist dieses vortreffliche mit ganz exacter Anweisung nur durch die Apotheken zu beziehen. * Fuhrknecht oder in seinem unter dem Weg« hängen de» Schisse gebettet in Heuvorrath, hervorlngend unter allerlei Ketten, Schleifzeuge», Winden und Hammschuhen die nahenden Tritte des Fremdlings erkannt und seinem, Herrn rechtzeitig die lebhafteste Meldung gemacht. Mit einer Wachsamkeit begabt, wie sie bei keiner an deren Race in solchem Maße zu finden ist, war er für da» Leben und Treiben, wie e» die einstigen Ver kehr-Verhältnisse mit sich brachten, wie geschossen, mit Knecht und Pferd war er der Dritte im Bund«. War der Fuhrmann munter, schlummerte Meister Spitz — schlief der Fuhrmann, ermattet von den Tage- Mühen und Sonnengluth, dann war Spitz auf seinem Poste», in seinem Elemente. Entweder saß er lauschend neben seinem Herrn oder er lief unter der Plane, geschickt über Kiste» und Säcke wegspringend, hinter und vor, oder er trollte vor den Pferden her, sie durch Gebell und Anspringen zum rascheren Tempo mahnend. Mit außerordentlichem Ueberblick, mit Ruhe und Sicherheit dirigirte er den Zug, der Fuhrknecht konnte sich getrost im Halbschlummer wiegen, sein Gespann war in besten Händen, Meister Spitz leitete, schützte und wachte. Kam ein gastliches Wirthshaus, so hätte man glauben können, Spitz würde endlich ermattet alle Viere strecken und sich in behaglichem Schlafe kurzer Rast hingeben, doch nein — während in der verräucherten Zechstube der Knecht auf der Ofenbank sein Butter- oder Käsebrod verzehrte und sich bei einer Maß guten Bieres labte, lagerte der brave Spitz als unbestechlicher Wächter unterm Wagen, Alles mit Polizeiblick fixirend, was sich ihm näherte. Weder Leckerbissen, noch der Scherz der Wirths- oder Dorfhunde konnten ihn von seinem Posten verlocken. Und was war der Loh» für seine Gewissenhaftigkeit? Ein Stück Schwarzbrod, eine Käs rinde, höchstenfalls ein Wurstzipfel, das war die Delikatesse, die er schweifwedelnd, dankbar die Hand leckend, von seinem oft mürrischen Herrn empfing. Bescheiden und anspruchslos war sein Leben, deshalb war aber auch gerade er geeignet, Strapazen zu ertragen und dem Wetter zu trotzen wie wenige, stramme Haltung, kerniger und muskulöser Bau machten ihn mit all den anderen guten Eigenschaften zu einem beliebtm Burschen. Der echte Spitz — den man sich wohl nur noch im Gedächtnisse vorstellen oder in einem Bilde sehen kann, obwohl Biele ihre Köterbastarde für reinste Waare hallten, ohne auch nur die mindesten Points einer Nace bezeichnen zu können, hatte eine Rückenhöhe oder richtiger maß im Winkel am Widerrist 45 bis 66 Centimeter, hatte eine auffallend breite Brust, kurzen, gedrungenen Bau, daß eS eigenthümlich erschien, diesen massiven Körper auf so zierlichen, aber nervigen Füßchen gestellt zu sehen. Sein außerordentlich mit Unterwolle ge mischtes, am Vorderkörper spannenlanges, etwas borstig abstehendes Haar fiel nach hinten ab, ließ das Hinter theil fast geschoren erscheinen und brachte damit den reich behaarten, nach links übergeringelten Federschweif zur paffenden Geltung. Meistentheils war die Farbe in reiner Züchtigung tiefschwarz, weiß, auch blaßgelb; war er von ersterer, so hatte sein Aussehen etwas martialisches, voll Stolz und herausfordernder Keckheit. So gewöhnlich derselbe früher als zuverlässiger Wächter und Begleiter bei Pferd und Wagen war, so beliebt «nd verbreitet war er aber auch als Hüter für Haus und Hof, Hab und Gut. Ließ er sich in der Jugend auch zu manchem tollen Streiche herbei, so machte er eben auch keine Ausnahme von anderen Hunden seines Alters. Nachdem ihm jedoch durch einige fühlbare Lectionen zur rechten Zeit die Begriffe von Recht und Unrecht nachdrücklich beigebracht waren, wich er schwer, natürlich bei verständiger Führung, von dem vorge zeichneten Pfade der Tugend wieder ab. Er entwickelt sich ohne künstliche Dressur mit zunehmendem Alter zu einem aufrichtigen, aufopfernden Hausgenossen, wie er zuverlässiger, wachsamer über bewegliches wie unbe wegliches Besttzthum, liebreicher und entgegenkommender gegen die hergehörige Kinderschaar, feindseliger und. gefährlicher gegen alles Fremde oder gegen Eindringlinge nicht gewünscht werden konnte. Und all diese Tugenden waren ihm angeboren, vererbt — nicht anerzogen. Freiwillig und ohM Rücksicht darauf, ob er belobt wurde, ob sei« Eifer erkannt oder unerkannt blieb, unaufgeforderturrd ««verdrossen, bei gutem oder schlechtem Wetter, ob Tag oder Nacht, oblag er seinen dienst- herrlichenLslichten. Die alt« Zeit ist freilich vergangen, Bick» bildete sich neu und dies hat auch daS Geschlecht de- edle« Spitze- erfahren. Boa andern modernen Hunden in den Hintergrund gedrängt, sieht man jetzt selten »och einen echten Spitz; m einzelnen Gegenden Norddeutschlands, wo überhaupt die Züchtigung edler Racenhund« sehr gefördert und mit Opfern gepflegt wird, hält man noch einzelne Exemplare gerne bei Mühlbefitzern, ausnahmsweise auch noch bei größeren Gutsbesitzern in Süddeutschland, Kartoffeln I üilögr. Butter . . DI« Preise verstehen sich pro so Kilogramm. Kür die Redaktion verantwortlich: r. Langer, Druck und «erlag von Langer S winterlich tn Riesa. ferne Zett aber ist vorüber. Ber Pferd und Wage» Buchhandlungen, Spediteure und Postanfialten zu be find die an Ohr und Schwanz verstümmelten Pinscher ziehen, beliebt geworden, in Hau- und Hof habe» dämsche Doggen, Bernhardiner und Neufundländer Platz ge funden. Nicht ohne Einfluß auf seine Existenz und Fortpflanzung ist geblieben, daß sich derselbe heut zutage so sehr beuebten Dressur mannigfacher Art nicht unterwarf, obwohl seine sonst gut angelegte Befähigung leichte vildungsfähigkeit vermuthen ließ ; gewisser Stolz und angeborene- Ehrgefühl ließen ihn überhaupt nie dazu kommen, den Speichellecker, Spaßmacher und Salonhund zu spielen, dazu war seine Außenseite zu rauh, sein Eigenwesen zu selbstständig. Mit einem Worte war Freund Spitz ein kreuzbraver Kerl, ein Erbstück aus alter Zeit, das stets zu ehren war. Blickt man nun zurück auf seine Leistungen, sein Leben und Wirken, so steht fest, daß der Mensch in ihm einen Freund und Gehilfen von der Mutter Natur empfing, bei dem Treue kein leerer Wahn ; — felsenfest konnte sein Herr auf ihn bauen, der an Liebe und Anhänglich keit, Selbstlosigkeit und Aufmerksamkeit manchen Menschen als Borbild dienen könnte. Und doch wird im All gemeinen dieses Geschöpf der Erde noch so viel verachtet, mißhandelt und mit unverdienter Geringschätzung ver kannt. In der alten, sowie in der neuen Welt, fast bei allen Völkern gilt „Hund" für ein Schimpfwort. Warum? Weil er die Hand leckt, die ihn schlägt? Weil Arme ihren Schützer — Blinde ihren Führer — Krüppel ihren Ernährer, Vermißte, Unglückliche ihren Lebensretter daran gefunden? Oder vielleicht weil der Mensch, wenn er Stellung, Ehre und Ver mögen eingebüßt — oder wenn Alle, die ihn dereinst in glücklichen Tagen umschwärmten, Freunde ihm an« dem Wege gehen und verachten, weil da noch dies edle Thier ermunternd zu ihm aufblickt, seinen bittern Schmerz trauriger Erfahrungen liebevoll zu mildern sucht und auf seinem Grabe trauert, ohne etwas geerbt zu haben? Wahrlich, da könnte manch armer Vierfüßler gefühllose, hohnlachende, aber geistreich sein wollende Menschen erröthen machen und sagen: „Ich bin besser — als mein Ruf." Und nun zum Schluffe. Kauffahrteifahrcr und Heerstraße, Meister Spitz und seine Zeit stehen schon lange auf dem Sterbe-Etat, erstere verdrängte das auf zahlreichen Schienensträngen dahineilende Dampf roß, letztere die Geschmacksbildung der Menschen, beide aber leben noch in der Erinnerung an die Vergangen heit, bis auch diese das Loos alles Irdischen ereilt und im Aufblühen neuer Generationen in das Meer der Zeit verinnt. (Z. W.) Die steuo-tachygraphische Gesellschaft zu Berlin lehrt seit zwei Jahre» eine neue, in wenig Stunde« erlern bare Schnrllschrift unter dem Namen Steno-Tachygraphie, welche in d« gebildeten Welt großen Beifall gefunden hat. Vermittelst dieser Schrift wird nicht nur die treueste Analogie unserer Sprache, selbst in den hoch- tonigen fremden Nebensilben, durch eine geringe An zahl von leicht zu erlernenden, ihrer Artikulation ge mäß gebildete» Buchstabenreichen, erzielt, sondern sie erfaßt unsere Sprache in rhythmischer und begrifflicher Beziehung, in der Wortkonstruktion, Bequemlichkeit und Kürze mit derselben Kunstgeschicklichkejt, wie der Sprechende durch seine wenige» Organe die Wieder gabe deS Denkens ermöglicht und kann in Bureau und Parlament, in Schule und Haus mit großer Sicher heit und Zuverlässigkeit angewendet werden. Lehrer W. Braun zu Cassel sagt über diese Kunst: „Ich kann die Versicherung geben, daß das System von allen denen, die ich bis dahin studirt habe, daS einzige ist, welches mich wegen seiner Einfachheit und genauen Be zeichnung befriedigt hat; die Steno-Tachygraphie wird sich Bahn brechen und mit der Zeit alle andern bis dahin in Schatten stellen." Das Lehrbuch zum Selbst unterricht, welches schon in dritter Auflage erschien und nach dem bereits in über 900 Ortschaften Steno- Tachygraphen herangebildet wurden, wird nebst dem dazu gehörigen Souffleur durch den Vorsitzenden der steno-tachygraphischen Gesellschaft, Herrn A. Lehmann, Berlin, Bergmannstraße 13, I, bei Einsendung von 2 Mark franco versendet. Jedermann sein Selbstfärber. Giftfreie Farben zum Selbstfärben im Haus halt, alle Stoffe prachtvoll ächt zu färben, e in Frauenkleid für 50—75 Pf., 50 Ellen Seidenband für 25 Pf. empfiehlt F. H. Springer in Riesa. g s LI ¬ 7 — s s 7 SS 6 2S » « s L" 8 — - L 8 so « so - - S S 7S « 25 . - > 7 « — — — —— ' —» —— . MM— A »ME 2 — 2 - L» 2 — 2 SV 2 so S E— 2 20 - « 2 so