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El-ckatt und Alynger Druck und Berlag dl» L. F. Grellmann'S Erben in Mesa. I87S Lobitt «ttBon LU' Le^h- ,u l-r- SKDtenk dafür twruntwSrttich Freitag, de« S. Mai NW--—»-« kttsi« Blatt „LltidtaU und ^o^lz,r" ericheim i» llllcsa wöchentlich jwcanal, rienflag« mit tzreüag«, Ml» Schiet »ieNchttzrlich iS Hgr. — Leftellu»«« weedeu-tei jeder ^olianst«! in untren ittp-dnienen u> illrja und «Irchla sowie »on au,» unser» Bo!« nugeze, genommen. — g« »nnahnl« von tuw suren find ferner denaivnLchelgt paasengel» und Vogler in Homtura-lliliona, iietpjig und geentfurt «.».,«. «offe in Helpzig, g. ». Vaildach in Dreedrn und In,eg -oer-in Seieziz. Der Stadtrath. Stege*. für die KklliMlv sscrichMÄtt fmik dir MMrätht zu Riesa m- StrehlL, — VW Aimesaestüreüle. Riesa, I. War. Die Dircction der Sächs. Böhm. Dampsschiffjahrt-gesellschast macht bekannt, daß die BenutzungSfrist der Abonnement-- und coupirten DoppelbilletS mit dem Jahrerstempel 187 l bi- mit 3 t. Mai a. e. verlängert ist. Riesa. Bon gut unterrichteter Seit« wird vollständig bestätigt, daß sämmtliche Bewerber um das hiesige Diacvnat ihr« Bewerbung zurück gezogen haben und daß keinem Bewerber die Gast predigt verweigert worden ist. Ferner ist mitzu- theilen, daß von den bisherigen Bewerbern um da- hiesige Pfarramt bereits zwei ihre Bewerbung wieder zurückgezogen haben. Riesa, 2. Mai. Erstem Abend nach IO Uhr brach gleichzeitig an vier verschiedenen Orten im Dors« Schönnewitz bei Oschatz Schaden feuer aut und sollen durch diese- mehrere Güter eingeäschert worden sein. Riesa. Ein Seitenstück zu dem in voriger Nummer dsS. BlttS. erwähnten Gespräch in einer Berliner Kirche ist die ost mehr al- zu laute Un terhaltung de- schönen Geschlechte- in den Con- certe», eine Unsitte die sich ganz besonder» in unserer Stadt eingebürgert hat; je stärker di« Musik, desto lauter wird der Gedankenaustausch, welcher hei einem plötzlich eintretenden piano di« Musik übertäubt. Vielleicht trägt dies« klein« Rüg« dazu bei, um in Zukunft derartige UebUstände zu des eiligen. Riesa. Die« Jahr, scheint wieder ein rech« MSjsrVL r-LUr Leben» begatt«,, die Wgtbchen sich dach» V«r< jchWlhkt-tckH« der ein« wirkliche Gleichheit de» Gesetze» anstrebte, ist unter Anderem da« allgeureine preußische Land recht als un» gekommen. Darau« kann man so recht ersehen, wie mehr und mehr der Beamte in falscher Auffassung der StaatSautorität Ni er einen Theil der bürgerlichen Gesetzgebung gestellt wor den ist. Die Regierung wollte diese wichtig« Frage deni Reichstag dadurch wegnehmen, daß sie den davon handelnden tz 13 also absaßle: „Die Zu lässigkeit der gerichtlichen Bersolgung «ine- Reichs beamten wegen dienstlicher Handlungen oder Un terlassungen wird durch ein Reichsgesetz ge regelt." Also «in Wechsel auf die Zukunft, für dessen Einlösung die Bureaukratie sich natürlich nicht beeilen würde, da ja zunächst Alle» in der schönen Ordnung bleiben sollte, die in den einzel nen Bundesstaaten sllr die Unnahbarkeit der Be amten herrscht. - Brun« und Schulz und Fräul. Jafchke, sowie einheimischer GesangeSkräste statlfinden, worauf wir hiermit zugleich i« Interesse der guten Sach« Musikfreunde aufmerksam machen. Da» Pro gramm werden wir demnächst auch miithestrn. Leipzig, 27. April. Ein hiesiger Kaufmann welcher soeben von einem mehrwöchentlichen, durch Geschäfte bedingten Aufenthalte in Part» zurück kehrte, schildert tu« gegenwärtig daselbst herrschen den Zustände in sehr düsterem Lichte. Der Ge schäftsverkehr stockt in hohem Grade, der Verdienst der nach viele» Tausende» zählenden kleineren Gewerbtretbenden und Handelsleute ist ein außer- ordeatlich geringer, eine große Anzahl der früher so glänzenden und stark besuchten Vergnögung-- locale ist säst verödet, und an die Wegräumung der durch die Commune verursachten ungeheuren Brandruinen hat noch Niemand gedacht. Im ge wöhnlichen Volke ist der Glaube verbreitet, daß e» bald zu einer zweiten Auflage derMvnNwme kommen, und daraus Napoleon, dm man übrigen» in Paris auf da» Tiefste haßt, die alte Ordnung wieder Herstellen werde. Leipzig, 29. April. ES wird jetzt vielfach zu Sudscripliouen für «in« „Alt«nburg«r Zuckerfabrik, Kohlenabbau- und Landwmh- schastliche Jndustriegesellschast" eingeladen. Im Alienburgischen selbst ist man für dieses Unter nehmen keinr-weg« begeistert. Dasselbe läuft darauf hinan», das Rittergut Zechau bei Altenburg mit etwa 200 Ackern Altenburgisch anzukausen, und aus diesem verhältnißmähig kleinen Terrain «in« Zuckerfabrik anzulegen und Braunkohle» zu gra ben, während zugleich hervorgehoben wird, daß „auch die umliegenden Fluren zum Zuckerrüben bau sich in ausgezeichneter Weise eignen und die dastgen Landwirthe geneigt sind, der Rübencultur sich zuzuwenden." Diese letztere Angabe begegnet in den Kreisen der Altenburger Bevölkerung ent schiedenen Zweifeln, da der Altenburger Land wirts, vielmehr gar nicht geneigt ist, zu Gunsten von Rübenzucker-Fabriken sein uraltes stoize- Bauerthüm aufzugeben. Es wird deshalb der neu zu begründenden Altenburger Zuckerfabrik vielfach «in nicht sehr günstige« Prognosiikon gestellt. Die Süddeutsche Allgemein« Hqgel- versicheruüa-gefellschaft in München ist zum Geschäftsbetrieb sn Sachsen zugtlassen Md hat 8 eipztg zum Sitz« dafür gewählt. oeütfHe Kmsrr hak HöH. vEm Herzog Ztvn französisch« Feldgeschütze, «inen L-Pfänder und einen 12-Pfünder, mit folgendem;'vom 18. ». M. datitten Schreiben zu« Geschenk gemacht: „Zur Erinnerung an den ruhmreich beendete» deuffch- sranzbfischen Krieg und in dankbarer >»erk«M»Mg »er von »en Landj-kiuder» Surrr Hoheit voll- Bekanntmachung. Di« Grundsteuer« auf d«n 2. Termin d. I. sind nach 2 Pfennigen von jeder Suuer-Suchest spätesten- bi- zum 10. Mai l. I. an hiesig« Stadtsteuer-Sinnahm« zu entricht«». DaS RrichSbeamtcngesetz. Richt verhehlen kann man sich, daß der deutsche Reichstag einem Zug« praktischen Wirken» folgt, aus den man nur mit Genugthuüng blicken kann. Getragen von dem Bewußtsein, frei aus dem Schooß« einer großen und um ihren Erfolg ver dienten Nation hervoraegangen zu sein, hastet selbst den einzelnen Parteien de- Reichstage- zücht jene Kleinlichkeit an, welche gemeinhin den kleinstaatlicheii Pärlämenten ein freudige« Ein greifen in hie Gesetzgebung verleitet. Die Debatte über da« vom BundeSrathe vor gelegte Gesetz, die Rechtsverhältnisse der Reichr- beamlen betreffend, wird der Leser nicht ohne be sonder« Gcnugthuung verfolgt haben. St« be weiset, daß im Reichstage ein reformatorischer Seist lebt, der in Bezug auf die innere Gesetzgebung energisch den Forderungen der Zeit Rechnung zu tragen begehrt uftd dem gegenüber die Regierung sich nicht im Geringsten so spröde und empfindlich verhält, wie e» ja gewöhnlich in den einzelnen deutschen Landtag«,, auch iu dem preußische,, ge schieht. Die Elklärung davon liegt in der höhe ren und fetteren Auffassung der Ding«, wie sie der Hinblick auf da» deutsch« Reich von selbst Hervorruf« und gegen welche die hergebrachten partikularistischen Anschauungen sich gleichsam schamhaft zu verbergen suchen. Wie da» erwähnte Gesetz beralhcn und im Schooße de» Reichstages weniger durch parteiliche Abstimmungen al- durch die aus ernsten Vorträgen erhaltenen Ueberzeugungen verbessert worden ist, hat man ersehen können, daß eS sich hier um eine wohlverstandene Wichtigkeit nicht dlo» sllr die Be amten selbst- sondern Mch füv da- öffentliche RkchlSIcbcn ist Deutschland handelt. E- ist das erste Mal fest vielen Jahren, daß durch die Vor lage diese» nothwendigen Gesetze« die Bureaukratie ihre zartesten Angelegenheiten öffentlich erörtert und kritiffrt sehen muß, wozu sich ihr parlikularistischer Stolz den Landtagen gegenüber gewlß nicht mit sslcher Gelassenheit verstanden hätte. Und was hierbei zur Sprache lach, belehrte wieder, daß der R«tch->ag nicht solche klägliche Scheu hat, in dies« Verhältnisse eiuzugreifen, wie die Landtage gewöhn lich solchen heikle» Fragen all» dem Wege g hcn. amten. Er berührt «ine der empfindlichste» Wun- desi böl bürgerlichen Leben-, west? die Hitderne Bureaukratie ihre Mitglieder, bi- zum Nachtwäch- . . . . - hwyrletzlichkeit;