Volltext Seite (XML)
> 3« 87« 178 36 100 430 272 65 16 36 5 — Der Reichstag, der heute seine Sitzungen wieder aufnahm, überwies den Gesetzentwurf über den Fein gehalt d« Gold- und Silberwaarcn in 1. Lesung an eine besondere Commission und erledigte die Rechnungen der Oierrechnungskammerkqffe pro 1875 in 3. Lesung nach den Beschlüssen der zweiten, genehmigte in 2. " '— auf Antrag der Bndgetcommission das Capitel sgabe-Etats Über di« Control« der Zölle und rchSsteuern und vertagte sich sodann bis Dienstags. des «er Oesterreich. Wien, 20. März. Die Stadt Florenz stellte ihre Zahlungen ein. Die Passiva be laufen sich ungefähr auf 125 Mill. Francs, darunter 30 Millionen in Florentiner Loosen. commifsion unter dem Borsitz Gambetta'S hat officrell beschlossen, der Kammer eine Creditforderung zu unter breiten, wonach anläßlich der Weltausstellung dem Präsidenten der Republik 500,000 FrcS., dem.Han delsminister 250,000 FrcS., jedem der übrigen Minister 100,000 Fr. und sämmmchen in Paris wohnenden Beamten, vom höchsten bis zum niedrigsten, 10 Prv- trnt ihres GehälteS als außerordentlicher Zuschuß be- williat werden sollen. Italien. Der Papst hat dem CardinMrar von - Rechnen - Chemie,Physik,Geschichte, Geographie - - Französisch - - Buchhaltung - - Freihandzeichnen - - Nnearzeichnen - - ZeichÄeu für Schlaffer - - - - Tischler - - architektonisches Zeichnen - - CovstructionSlehre - 2249 Schüler. Der Besuch der Schule ist freiwillig; wer unregel- damit beschäftigt, das ganze FortbildungsschulMsm ! «Sßig wird ausgeschlossen und tritt in die umzugestalten und anstatt der fakultativen gewerblichen I allgemeine Fortbildungsschule zurück. .t,- .. ... Die Kosten bestreiten: ») die Gemeinde mit d) der Staat mit c) der Handwerkerverein Die -emrtlihe FnttiIU»»«stzilr. I (-orts, au« Nr. SS ) - - Im Königreich Bayern (1377 HjM. mit j 6 5,022,900 Einw.) besteht bereits seit dem Jahre 1803 die obligatorisch« Fortbildungsschule und zwar für Knaben und Mädchen. Dispensationen von dieser Schul pflicht finden durchaus nicht statt. Auf dieser Grundlage ruhen die gewerblichen Fort bildungsschulen, deren Bayern im Jahre 1874/75 251 mit 16421 Schülern hatte. Der Besuch dieser Schulen ist ein freiwilliger. Wer auch an dem Unterricht in Deutsch und Rechnen theilnimmt, ist von der allgemeinen Fortbildungsschule befreit. — Gegenwärtig ist die Regierung in Bayern 4000 Mk., 900 Mk., mit 1500 Mk. 6400 Mk. Seitdem in Sachsen durch daS BolkSschulgesetz vom 26. April 1873 die allgemeine, obligatorische ForrbildungSschule eingeführt ist, erfreut sich dieselbe . ------ urch Pflege. Es ist zu hoffen, ja im Hinblick auf die Erfah rungen, welche man in anderen Staaten gemacht, zu obligatorische Fortbildungsschule in den ersten Jahren ihres Bestehens daS volle Hnkertffe der Staats- und ' AMpruch genommen hat, nunmehr das gewerbliche Fortbildungsschulwesen in seine Rechte Rom au« Anlaß seiner Thronbesteigung 25,000 Li? zur vertheilung an die Annen von Rom überwiesen. — 1«. März. Heute ist der Jahrestag der Com mune. obgleich in den reaktionären Blätter» seit einiger Zeit von allerlei Kundgebungen, welche die In transigenten und Socialisten für diesen Tag beabsich tig«» sollten, die Red« war, hat eS die Regierung ver nünftigerweise auf den Rath deS Polizeipräfecten unter lassen, militärische Maßregeln zu treffen. SS «ar in der That nicht die geringste Wahrscheinlichkeit einer Ruhestörung vorhanden, und man hätte unklug ge handelt, wenn man auf die ungefährlichen Demon strationen einiger Unverbesserlichen größeres Gewicht ge legt hätte, als sie verdienen. England. London, 20. März. Der «er trag von San Stefano ging der englischen Regierung von Constantinopel zu. Die Regierung hält an dem Verlangen fest, daß der ganze «ertrag durch Rußland vorgelegt und die Entscheidung darüber, in wie weit der Inhalt zu besprechen sein werde, nicht Rußland, sondern den Eongreßmächten zugewiesen werde. An dererseits ist sie bereit, nachzuaeben, daß der «ertrag den Mächten einzeln mitgetheilt werden darf. Rußland. Petersburg, 21.März. Indem „russisch-türkischen Friedensvertrage" wird unter An derem bestimmt: Montenegro erhält Gatzko, Bihso, Roshac, Niksik, Spuz, Podgoricza und Zabliak. Die Schifffahrt auf der Boyana wird durch eine europäische Commission geregelt. Die Serben werde» das Ge biet räumen, welches bei der Türkei verbleibt. Ru mänien wird seine Rechte auf eine Kriegskosten entschädigung geltend machen, die zwischen Rumänien und der Türk« festzustellen ist. Bulgarien wird ein autonomes Trrbutfürstenthum bilden mit einer christlichen Regierung und einer nationalen Miüz. Im. Falle einer Vacanz des Thrones wird der nem Fürst von Bulgarien nach den im «ertrage »äh« angegebe nen Besttmmnngen gewählt werden. Di« türkische, griechische und walachische Bevölkerung soll an den Wahlen theilmhmen;,ein besonderes Reglement wird den Rechten derselben Rechnung trage«. Die Pforte wird über das Kriegsmaterial von Schumla mrdBarrm verfüge«. Die OcmpativnStrupMMterhaMn ihre Verbindung mit Rußland über Rumänien, Barna und BourgaS. Nach den Durchschnittseinahmen Bulgariens wird der Tribut berechnet werden. Die Muhamedaner behalten ihr Eigenthum, selbst wenn sie Bulgarien verlassen. Einzusetzende Commissionen sollen über Fragen bezüglich des Eigenthums entscheiden.- Rach Ablauf von zwei Jahren soll daS bis dahin nicht reclamirte Eigenthum verkauft und der Erlös desselben zum Besten der Wittwen und Waisen verwendet rver- den. Die von der Türkei an Rußland abzutretenden Gebietstheile sollen 1100 Millionen Rubel repräsen- tiren. Außerdem hat die Türkei an Rußland 300 Millionen Rubel baar zu entrichten. Nähere Bestim mungen über die Zahlungsweise dieser Summen sollen später vereinbart werden. Die Dardanellen sollen so wohl im Falle eines Krieges wie auch im Frieden den Handelsfahrzeugen der neutralen Mächte geöffnet bleiben. Die Pforte soll fortan im schwarzen Meere keine fiktive Blokade errichten dürfen. Die russischen Truppen haben die von ihnen in Asien besetzten Ge bietstheile innerhalb sechs Monaten vom Tage des definitiven Friedensabschluffes zu räumen. — Der Typhus räumt unter der russischen Armee sowohl in Bulgarien als in Armenien furchtbar auf. Nach einer Depesche auS-TistiS sind am 15. d. allein zwei russische Generäle am TyphuS gestorben, und jzwar ^Generalmajor Loris-Melikoff (ein Bruder des bekannten Armee-Commandanten) und Generallieu tenant Solowieff, Commanda.lt der kaukasischen Grena dier-Division (welcher zum Siege am Aladscha-Dagh wesentlich beigetragen hatte).' Man versichert, daß die Ruffen seit Abschluß des Waffenstillstandes durch Krank heiten mehr Todte verloren haben, als in allen Schlachten des Krieges zusammengenommen. An Stell« des «Me rals Schelkownikoff, ivelcher ebenfalls am Typhus starb, ist General Duchowskoi (früher Generalstabschef der Kaukasus - Armee) zum Gouverneur deS Erzerumer Kreises ernannt worden. Türkei. Constantinopel, 20. März. Die Ankunft Osman Pascha's steht für nächsten Montag bevor, derselbe wird in Begleitung Reouf Pafcha'S zu rückkehren mrd soll mit großen Eh«n empfangen werde«. — Suleiman Pascha befindet sich im Seraskierate fortdauernd in Haft ; seine Nburtheilnng dürfte erst in vierzehn Tagen erfolge». -- Von den Ruffen werden, nachdem die Einschiffung der Truppen in Bujiikizere von der Pforte nicht gestattet worden ist, die zurEm- Fortbrldnngsschulen obligatorische gewerbliche Fort bildungsschulen einzufahren. Man stützt sich dabei auf die 88,106 unv 142 der ReichSgrwerbeordnung. Während die jetzt bestehende obligatorische Fortbildungs schule nur 2 Stunden wöchentlichen Unterricht forderte, soll die neue Anstalt mindestens 6 Stunden wöchent lich in Anspruch nehmen. Und zwar sind 2 Stunden für Deutsch mit Naturkunde, seitens der Negierung einer besonderen Aufmerksamkett Geschichte und Geographie, > u^> Pflege. 2 Stunden für Rechne» und Geometrie und I ES ist zu hoffen, ja im Hinblick auf die Erfah- 2 Stunden für Zeichnen I rungen, welche man in anderen Staaten gemacht, zu ¬ bestimmt. Die Stunden sollen an den Abendstunden ! versichüich zu erwarten, daß, nachdem dre allgemeine der Wochentage (6—8 Uhr), zwei auch Sonntags er- i oblrgatorische Fortbildungsschule in den ersten Jahren «heilt werden. Schon im Jahre 1875 waren von i ihres Bestehens das volle Hmertsse der Staats- und - 120 Gemeinden obligatorische gewerbliche Fortbildungs- Schul-Behörden in «Mruch genommen hat, nunmehr schulen eingeführt worden. I das gewerbliche Fortbildungsschulwesen in seine Rechte Diese Schulen müssen bei wöchentlich wenigstens eintreten und durch die allgemeine Fortbildungsschule sechsstündlichem Unterricht gute Erfolge ergeben, nicht unwesentlich geför^rt werden wird. Freilich ist der Zeichnenunterricht noch nicht im ganzen Schon beginnt es sich m em,gen Städten zu regen Lande einheitlich gestaltet. Doch hat die Stadt München Oct, welcher nut der Gründung emer ge- dem Professor Weishaupt die Aufsicht über den ge- «erbüchen Fortbildungsschule seit Erlaß des neuen sammten Zeichnenunterricht übertragen. In der Me- Schulgesetzes vorgegangen ist, rst Zwickau. («gl. thode treten als etwas EigenthMnliches hervor dii Sch"lregMatwund Diskiplinarvorschnsten fürdrege- „Reliefmo delle" des Professor Weißhaupt, welche ! werbltcheFortbildungsschule zuZwickau, vom 29.Sep- aus Holz geschnitzt und so groß angefertigt sind, daß tember 1877.) . . .. sie von der ganzen Cläffe übersehen werden können. hwukauwcrd mcht die letzte Stadt sem welche (Naael a a O S 43) Schulen gründet, die dem Bedürfnisse deS Gewerbe- Da die sächsische Regierung in den letzten Jahren I —, . , keine Statistik der gewerblichen Schulen herausgegeben I TstlstßgtsHlHIe. hat, so sind wir noch immer auf den bei Gelegenheit Derrtkckes Reick Berlin 21 Mär; Se der Wiener Weltausstellung herausgegebenen Bericht Marder König wn Sachsin und'ä L H. Prinz "erden Stand deS Unterrichtswesens in heute Mittag 1 Uhr 6 Min. Hi7r -inge- Sachsen" (1873)^angewiesen, dessen statistischeTa- I j)°n Sr. Maj. dem deutschen Kaiser und bellen O und ll, über die gewerblichen Fottbildungs- I z H dem Kronprinzen wie mehreren Prinzen des chulen imd Spezmlg-werbeschul-n di- nöthige AnS- K^igShausiS auf dem Bahnhof, wo eine Ehrenwache kunft entyatten. I aufgestellt war, herzlich begrüßt, empfougen und nach Es gab im Jahre 1871/72 22 gewerbliche Fort- I demKönigschlossi geleitet worden. Nachmittags findet bildungsschulen m Sachsin mit 4920 Schülern, näm- in de» Sönigskammern bei dem König von Sachsen lich m Chemmtz, Dresden, Leipzig, Plauen, Glauchau, Diner von einigen 50 Gedecken statt, woran die Maje- Frankenberg, Oederau, Werdau, Johanngeorgenstadt, stäten, das kronprinzliche Paar und die Mitglieder des Annaberg, Geyer, Reichenbach, Zschopau, Meerane, Königshauses Theil nehmen. Abends ist Thee im Hohenstein, Lößnitz, Ernstthal, Markneukirchen, Klmgen- l Palais des Kaisers. Der Kaiser hatte gestern Nach thal, Adorf und Zittau. («gl. den „Bencht"p. 52-53.) mittag «ine längere Conferenz mit Bismarck. Außerdem bestanden 44 Speciälgewerbeschulen, ' - und zwar: j 9 Webe-Schulen, ; 1 Strumpfwirker-Schule, 1 Posamentier-Schule, 33 Klöppel-Schulen mit ca. 33000 Mk. jährlichem Staatszuschuß. Die gewerblichen Fortbildungsschulen bieten ihren Schülern außer Pein fortbildenden Unterricht in den Lehrgegenständen der Volksschule Unterricht im gewerb lichen Zeichnen, in Physik und Chemie, neueren Sprachen, Buchhaltung, Stenographie u. dgl. Die Schulen sind nicht einheitlich organisirt und es giebt daher für die selben kerne allgemeinen Lehrpläne und Regulative; vielmehr kann sich jede gewerbliche Fortbildungsschule je nach den örtlichen Bedürfnissen ganz selbstständig entwickeln. (Bericht über den Stand des Unterrichts- wesenS im Königreich Sachsen, Dresden, 1873 p. 31). Von den älteren gewerblichen Fortbildungsschulen sei die rn Chemnitz einer näheren Bltrachtung unter zogen. Dieselbe besteht bereits seit 1830 und wurde nach dem Bericht vom Jahre 1874/75 von ca. 700 Schülern besucht. Es gab