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Elbeblatt und Anzeiger für die KöMiM GcMMD Die die StadirHe z« Riesa »ad Strehla > ' NedaHoU^ndVerlag vön E. F. Grellmanm ' sein treues Weib ward ihm genommen. k-t r?Ul 0> Er fühlt's jetzt tief, welch Kleinod er verlor. Und fragt sich: mußte so es mit mir kommen! . Dort seh' ich Kinderchen am Grabe steh'n, Es perlen heiße Thränen von den Wangen, Ach! brünstig sie um ihre Eltem steh'n, Umsonst—i sie sind zur Ewigkeit gegangen. Da sieh die Mutter mit zerquälter Brust Am Hügel ihres einz'gen Kindes steh'n, DaS Grab umschließt ihr Glück und ihre Lust, Sie muß nun kinderlos durch's Leben geh'». Wohl manches Grab auch stehet wüst und leer Und Niemand kommt, mit Blumen es zu schmücken. Den Hinterlaß'nen wird der Gang zu schwer, — Der Todte kann — mit Gold nicht mehr beglücken. Wenn hier, o Mensch, die Wehmuth dich beschleicht, Blick' auf zu Gott in die crystallne Ferne Und bet' und hoff' auf seine Treu, sie reicht Vom Erdball auf bis über seine Sterne! 50. Freitag, den 24. Juni 1870. Rtubestellungen aus, das mit 1. Juli beginnende dritte Quartal des wöchentlich zweimal erscheinenden ElbeblatteS «»d V«zeig«r« resp. Amtsblattes für die Königlichen Gerichtsämter sowie die Stadträthe zu Riesa und Strehla werden, um, dieselben rechtzeitig ausführen zu können, halb erbeten. Der Preis pro Quartal ist 10 Ngr. »ui.oi iJnseratö findest bti der immer mehr zunehmenden Auflage eine große Verbreitung. . ".'HU '.KöMl.. Postexpeditionen, wie wir in unseren Expeditionen in Riesa und Strehla, als auch alle unsere Boten nehmen BesWngen an. Die Expedition des Elbeblattes und Anzeigers. Der Kirchhof am Johannistage ? Dir" Glocke tSnf. Johai^ an, Und Alles blicket auf zum güt'gen Geber, Und hui zum Friedhof geht der Menge Bahn, Wo Blünien schmücken' der geliebten Gräber. Hier unter zärter Frühtingsblükhen Duft Rinnt manche Lhräne von der Wange nieder. Und sehnsuchtsvoll blickst du zur Todtengruft, Umsonst — die Todten kehren nimmer wieder. Was schluchzt das treue Weib mit schwerem Haupt, Das dort gebeugt am Grabeshügel weilet? Weil früh der Tod, der Mancher Hoffnung raubt, Den Gatten? und dest Vater hat ereilet. Hier seh' ich eine tiefgebeugte Braut Am Grab des Bräutigams die Hände ringen, Und schmerzerfllllt, mit Thränen frisch bethaut. Den Brautkranz ihm als letztes Opfer bringen. Still seufzend blickt der Gatte dort empor, Sein Weib, sein treues Weib ward ihm B e k an « t ru a ch u n g. Nach 8 24 des Gesetzes vom 3. December 1868, die Wahlen für den Landtag betr., in Verbindung mit 8 II der Ausführungs-Verordnung vom 4. Decepiber 4868, haben hie.mit Führung der Landtagswahllisten beauftragten Gemeindevorstände zu Anfang des Monates Juni jeden Jahres die Revision dieser Listen vorzuuehmin, auch auf das jedem , Betheiligten zustehende Recht der Einsichtnahme von letzteren und auf die Nothwendigkeit, etwaige Einsprüche gegen den Inhalt rechtzeitig anzubringen, öffentlich aufmerksam zu machen. Es werden diese gesetzlichen Vorschriften, soweit sie noch nicht befolgt worden sind, hierdurch in Erinnerung gebracht. Strehla, am 17. Juni 1870. DM s K S nigl. Gerichtsamt d ase l b st. ' ' Straub- Schndr. Tägesgeschichte. Riesa, 23. Juni. Der herannahende Jo hannistag giebt uns Veranlassung wie alljährlich so-auch diesmal an die hier und in verschiedenen anderen Städten eiugeführte schöne Sitte, die Gräber der DahiNgeschiedenen mit Blumen zu schmücken, zu erinnern. Meißen, 17. Juni. Auf unserm Commun- weinberg fand man heute blühenden Wein: Se. Majestät der König besuchte gestern in Begleitung Ihrer königl. Hoheit der Frau Her zogin von Genua den Oybin bei Zittau. Dresden. Dem Bernehnten nach werden II. MM. der König und di« Königin Ende des Monats Juli eine mehrwöchige Reise nach Süddeutschland anketen und dabei die vcrwand- ten Höfe besuchen. Au» Dresden berichten die „Dr. N." folgen den groben Exceß: In dem Gasthof des nahe ge legenen Dorfes Gorbitz, worin am Sonntag Tanz musik stattfand, war -wischen einigen Soldaten (Infanterie) und Landbewohnern ein Wortwechsel . entstanden, der, immergrößere Dimensionen an nehmend, schließlich zu Thätlichkeiten überging und im Hofe des genannten Gasthofe» einstweilen da mit endigte, daß die Soldaten di« Flucht ergriffen, um sich wahrscheinlich Verstärkung zur Fortsetzung der Schlägerei zu holen. Die Thore des Hofes wurden hierauf sofort geschloffen, um dm voraus sichtlich wiederkehrenden Soldatm dm Eintritt zu wehren. Kurze Zett darauf kehrten letzter« um eimge Mann verstärkt zurück, schlugen ohne Wei ¬ teres die Thore ein, und warfen eine Unzahl Steine in die Fenster des Gasthauses, so daß die darin verkehrenden Gäste nur mit größter Mühe der augenscheinliches Gefahr, durch dieselben ver wundet zu werden, entgingen. Im Hofe angelangt, zogen sämmtliche Soldaten blank und hieben NM mit ihren Seitengewehren auf das Civil ein, so daß einer davon einen Hieb über das Gesicht er hielt, währmd die anderen mit geringeren ödßr schlimmeren Contuswnen wegkamen. Einem Sol daten wurde die Hiebwaffe entrissen und dies« ist gestern Morgen bet erfolgter Meldung der königl. Commandantur mit übergeben worden: Die strmge Bestrafung der Excedenten feiten ihrer Behörde wird nicht laim^auSblfiben., . Zu den in der sächsischen Armee eingeführten gelben, bis Nachts 2 Uhr und Weißen bis früh 6 Uhr gültigen Nachtzeichen, treten von nun an noch welch«, bis Nachts 12 Uhr gültig. Diesel ben sind auS Weißblech, in der Größe und Form eines ThalepS gefertigt. Durch Beschaffung die ser NachtzrtchM -soll ein öfteres Ausgeben von Nachtzeichen an Mannschaften ermöglicht werden, weil vom künftigen August' an die Casemen um 9 Uhr geschlossen werden sollen. (Dr. N.) Die „Dr. N." berichten aus Dresden: Am 21. Juni hatte das hiesige Bezirksgericht einen interkssanten Besuch. Der Schöpfer de« norddeut schen Strafgesetzbuches, Herr Präsident vr. Fried berg aus Berlin, wohnte nämlich in Begleitung des Generalstaatsanwalts vr. Schwarze einer SchöffmgerichtSfltzung bei und nahm persönlich Kenntniß pon dem Wesen des Volksrichterthums. Der Gruyd hieWW dürste wohl darin zu suchen sein, dqß in ggDD Zeit auch eine norddeutsche Strafproceßorhstung zu bearbeiten sein wird. Dresden.^ Dem!für Wasserbau, landwirth- schastl. Meliorationen rc. im Bautzener Kreis- Directions - Bezirk funairenden geprüften Civil- Jngmimr I. A. von Wagner ist vom k. Mi nisterium des Jnnem an Stelle des bisherigen Titel» Sections - JDenteur das Dienstprädicat „Wasserbau-JüWeötor" verliehen worden. Das in Ausgabe begriffene 10. Stück des dteÄährigm Gesetz-Und Verordnungsblat tes für das Königreich Sachsen enthält u. A. eine Verordnung vom 23. Mai d. I., die Ab änderung einer Bestimmung in der Verordnung zum Gesetze über das Elementarvolksschulwesm vom 9. Juni 1835 betr.; eine Verordnung vom I. Juni d. I., die Erlassung eines Regulativs für die Gymnasien betr.; eine Verordnung vom 19. Mai d. I., die Prüfungen im Hufbeschlage betr. ; «ine Verordnung vom 16. April d. I., die executivische Beitreibung von Gemeindeabgaben rc. betreffend. Schandau, 22. Juni. (S. Elhtg.) Der Toueur 1 der Kettenschtfffahrt, der bisher die Tour zwischen Loschwitz und hier befahren, ist behufs Reparatur aus den Bauplatz genommen worden. S» hatte derselbe vor ca. 14 Tagen Schaden „am Strand" bei Königstein genommen und -war dadurch, daß die Kette, die sich um einen Stein geschmngen hatte, sich nicht heben