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Gesetze» im Die haben ihre 10 desselben n wünschen, Mti^welchr nach KL de« angezhßmen Setzet vtzß dem Geschwornenamte befreit de« »L. Oktober d. I. bei uns einzureichen. , Jeder volljährige und selbstständige Ort-einwohner ist berechtigt, «egen UebergeWtg seiner Person, sowie wegen erfolgter Eintragung unfähiger Personen ebenfalls bi» spätestens de« »L. Oetoder d. I Einspruch bei uns zu erheben. Strehla, am 5. October 1876. Der Gtadtgemeiuderath. Schreiber, Brgrmstr^ Lagksgefchichte. Dresden, 4. Oktober. (Dr. I.) Der Erz herzog Earl Ludwig und Gemahlin werden zu einem Besuche am königlichen Hofe am 7. d. M. hier ein- treffen, an welchem Tage ihre königlichen Majestäten vom Jagdhause zu Rehefeld in das Hoflager nach Pillnitz zurückkehren werden. — AIS Vertreter Sachsens im Bundesrathe be zeichnet der „Reichs-Anz." den Staatsminister der Finanzen und der auswärtigen Angelegenheiten Frei herrn v. Friesen, den Staatsminister der Justiz Abeken, den außerordentlichen Gesandten und bevoll mächtigten Minister v. Nostitz-Wallwitz, den Major Edler von derPlanitz; in Äderen Abwesen heit: den Geheimen Justizrath Held, den Geheimen Finanzrath Wahl, den Geheimen Justizrath An ton. Berlin, 4. Oct. Se. kaiserl. und königl. Hoheit der Kronprinz hat heute Nachmittag in Baden- Baden die Rückreise nach Berlin angetreten. — Der Generalfeldmarschall Frhr. v. Manteuffel wird am 29. April 1877, der General derJnfanterie v.Blumen- thal, commandirender General des IV. Armeecorps, am 29. Juli, und der General der Infanterie ».Schwartz- koppen, commandirender General des XIII. (königl. württembergischen) Armeecorps am 15. Januar k. I. das fünfzigjährige Dienstjubiläum begehen. Berlin, 4. October. Nach den neuesten Nummern der „Prov.-Corresp." ist die Berufung des Reichstages für den 30. Oktober in Aussicht genommen. Berlin, 5. October. Zu dem vor dem Staats gerichtshofe in dem gegen den Grafen Harry ».Arnim schwebenden Landesverraths-Processe heute anberaumten Audienztermine war der Graf Arnim nicht erschienen. Das von ihm eingereichte Gesuch um Vertagung wurd e von dem Gerichtshöfe abgelehnt, weil die Ladungord nungsmäßigerfolgt, die angebliche Krankheit des Grafen Arnim dagegen nicht ordnungsmäßig bescheinigt sei. Der Gerichtshof beschloß die Einleitung des Contumacial- verfahrens unter Ausschluß der Oeffentlichkeit für die Verhandlung. In Wiesbaden ist am 31. v. Mts. früh Pro fessor vr. Adolf Stahr gestorben. Geboren am 22. October 1805 zu Prenzlau widmete sich Stahr auf der Universität Halle den klassischen Studien, wurde 1826 Lchrer am dortigen Pädagogium, 1836 Conrec- tor am Gymnasium zu Oldenburg. Im Jahre 1852 wegen Kränklichkeit penstonirt, siedelte Stahr 1854 «ach Berlin über, wo er sich in zweiter Ehe mit Fanny Lewald, der bekannten Romanschriftstellerin ver mählte, die er als Wittwe hinterläßt. München, 4. Oktober. Ihre kk. HH. Prinz und Prinzessin Georg von Sachsen wohnen hier im Gast hause zu dm „vier Jahreszeiten" und haben bereits wiederholte längere Besuche in der Ausstellung im GlaSpalaste gemacht. Die Wiederabreise soll morgen stattfinden. — Das „Wiener Tageblatt" beschäftigt sich mit der Frage, was für den Fall, daß es zu einer Tbei- lung der Türkei käme, Oesterreich zu fordern hätte, es sagt: Oesterreichs Politik ist gegeben durch die Ver hältnisse, erzwungen durch die Bedingungen, die um- zuändern kaum in Oesterreichs Macht liegen dürfte. Obwohl Graf Andraffy ein Anhänger des Status cguo in der Türkei ist, so wird er doch die Sache Oester reichs nicht von jener Europa« trennen. Ist die Theilung der Türki unabwendbar geworden — und Graf Andraffy wird sich gewiß nach Kräften bemühen, diesen Fall zu verhüten -- dann wird Oesterreich sich errmnern, daß seine Interessen es nach dem Oriente verweisen. Die russischen Vorschläge wurden ab ge lehnt, weil Oesterreich nichts wider die Integrität der Türken unternehmen will und weil das Gebiet, das man ihm zuweiftu wollte, nicht darnach beschafft« ist, «m einen großen Staat zur Action zu verlocken. D« Lösung der Orientfrage muß von Eonstantmovel ans ftrfolgen. Ist die Türkei fdeposidirt, dann wird Oesterreich ei« Gebiet beanspruchen, das sein« com- mercionellen «nd industriellen Interessen, ferner ganzen staatlichen Gestaltung Förderung verspricht. Nicht auf eine Okkupation! Bosniens und der Herzegowina ist der Ehrgeiz Oesterreichs gerichtet. Ist die Theilung der Türkei unabwendbar geworden, dann verlangt Oesterreich das Gebiet bis Salonichi. — Daß Rußland sich auch zurSee auf ernste Er eignisse vorbereitet, geht auS der von der Wiener N. Fr. P. „aus verläßlicher Quelle" gemeldeten Nachricht hervor, daß Anfangs August zwischen den Bereinig ten Staaten von Nordamerika und Ruß land ein Vertrag abgeschlossen wurde, demzufolge die Vereinigten Staaten in Kamtschatka einen Hafen nebst zugehörigem Terrain erhalten haben, wogegen Amerika an Rußland 16 Monitors im Werthe von 16 Mil lionen abgetreten hat. Der Vertrag ist bereits in Ausführung begriffen, und sind kürzlich 4600 russische Seeleute, darunter 600 Offiziere und Unteroffiziere, sämmtlich im Zivil, nach den Vereinigten Staaten ab gereist, um diese Knegsflotte, welche vielleicht bestimmt ist, bei der Lösung der orientalischen Frage ein großes Wort mitzusprechen, nach Europa zu bringen. Der Hafen in Kamtschatka soll wegen seiner nahen Lage zu Nord-Japan einen besonderen Werth für die Vereinig ten Staaten haben. Moskau, 1. Oktober. Den „Mosk. Wed." wird mitgetheilt, daß der Stab des Mostau'schenMi- litairbezirks dem stellvertretenden Stadthaupt Moskau's die Mittheilung gemacht habe, daß im Falle einer Mobilisirung in Moskau eine große Menge von temporair beurlaubten Soldaten zusammengezogen wer den würde. Da die Casernen ziemlich beengt seien, so erscheine es uothwendig, rechtzeitig Quartiere zu be schaffen, sonst könnte möglicher Weise die Nothwendig- keit eintreten, die zu den Waffen Einberufenen in Pri vathäusern unterzubringen. Die Quartiere für die Einberufenen würden eventuell für 3 Wochen nöthig sein, während welcher Zeit sie equipirt und an die ein zelnen Regimenter vertheilt werden würden. Constantinopel, 2. Oktober. Wie der Wiener „Presse" gemeldet wird, befiehlt eine Ordonnanz des Sultans, daß im kaiserlichen Palaste zu Dolmabagtsche selbst ein Zeitungsburcau errichtet werden soll, dessen Aufgabe es sein wird, die angesehensten Blätter des Auslandes zu lesen und daraus Auszüge für seine Person zu machen. Belgrad, 3. Oktober. Zuverlässigen Mit theilungen zufolge hätte Fürst Milan ein Entschul digungsschreiben an den Zar gerichtet, in welchem er sich bezüglich der Königsproclamation von jeder Schuld zu reinigen sucht. New-Jork, 2. Oktober. Die Staatsschuld der Bereinigten Staaten hat sich im Monat September um 2,915,000 Dollars vermindert. Im Staats schätze befanden sich Ende September 64,591,000 Dollars m Gold und 12,525,000 Dollars in Papiergeld. Vom türkische« Kriegsschattplatze. Belgrad, 3. Oct. (Dr. I.) An der Morawa hat sich die militärische Situation seit vor gestern nicht geändert; beiAlexinac fanden nur kleinere Gefechte Statt. Dagegen ziehen Tschernajew und Abdul Kerim Pascha von allen auswärtigen Posten Ver stärkungen an sich. Die beiderseitigen Corps am T imok wie an der Südwestgrenze Serbiens werden bis auf wenige Bataillone an die Morawa berufen und so suchen beide Theile sich den Bortheil der überwiegenden Streitkräfte zu sichern. Wahrscheinlich dürfte tue tür- kischeArmee, und zwar in derRichtung DjuniS-Krujevac, die Offensive ergreift«. Dafür spricht nicht nur der Kampf am 30. September zwischen Gredetin ' und Schiljegovac, sonder« auch die Privatmeldunzen über die zwischen Morawa «ad Kcuftvac von beiden Armee« einaeleiteten Truppenansammlungen. Eia Semliner Telegramm der „KölmZtg." bezeichnet den Verlust der Serben in der Schlacht vom 30. Sept, al» sehr bv- deutend. Die Ungewißheit, wer in der letzte« großen Schlacht im Morawachal Si«er blieb, ist durch die vorliegende« TÄearamme amkscher Corrrspoudenten aus beiden Lagern »ollstäudjg beftittgt. Wenn sckbst die in Belgrad weilende» Berichterstatter melden, daß der An griff auf sämmtliche türkischen Stellungen mißlungen sei und daß die Angreifer mit starken Verlusten zurück geworfen worden, so ist über den Werth der ersten serbischen Bulletins kein Zweifel mehr zulässig. Die Schlacht war nach übereinstimmenden Berichten eine sehr heftige — nach einigen die heftigste des Feld zuges —, und wenn auch die Türken ihren Sieg nickt benutzt haben, um zum Angriff überzugehen, so steht es andererseits doch fest, daß ihre angebliche Ein schließung und Abschneidung von Risch bloß Ergebniß serbischer Einbildungskraft war. Die Türken sollen an jenem Tage 300, dre Serben nach geringster Schätzung 1500 Mann verloren haben. Das russische Officier- corps ließ 30 der Seinigen todt auf der Wahlstatt, wogegen von serbischen Officieren blos 2 fielen. Dieses Zahlenverhältniß der gefallenen Officiere legt, wenn auch gerade nicht für ihre überwiegende Zahl im slawi schen Heere, doch jedenfalls für ihr muthigeres Vor gehen gegen den Feind beredtes Zeugniß !ab. Aber auch sonst wollen einzelne Berichterstatter gesehen haben, wie die Serben von den russischen Officieren mit Faust schlägen und Säbelhieben vorwärts getrieben swerden mußten, so daß mau zur Annahme berechtigt ist, als hätte das Heer durch die russische Leitung im Ganzen wohl an Kraft, aber sonst an Tapferkeit der Masse wenig gewonnen. Nisch, 3. Oct. Wie ein Specialcorrespondent der „N. ft. Pr." telegraphirt, zog vorgestern unter dem Schutze der Waffenruhe ein serbisches Streifcorps gegen Uerküb und Kursumlje, brannte 19 in der Umgebung dieser Orte gelegene türkische Dörfer nieder und er mordete 6 Muselmänner. Ein zweites serbisches Streif corps zerstörte Karakal und trieb aus den dortigen christlichen Dörfern sämmtliches Vieh nach Serbien. Constantinopel, 3. Oct. Ein Telegramm der ,,N. ft. Pr." meldet: Die Waffenruhe zwischen der Pforte und Montenegro, welche heute abgelausen war, wurde von der Pforte in Anerkennung der correcten Haltung Montenegros während der Waffenruhe auf unbestimmte Zeit verlängert. Freiwillige Versteigerung des HailsgrrmdftüSes Nr. 187 d in Mesia bei Lommatzsch. Im Auftrage des Besitzers, Herrn Bildhauer Tchttlße in Grünaue byi Meißen, soll durch Unterzeichneten das in Mess« (unmittelbar an Lommatzsch grenzend), an der Meißner Straße ge legene, massiv erbaute Haus Nr. 187 d, worin sich außer den Parterreräumlichkeiten 5 heizbare Piecen befinden, und den daran grenzenden Garten Montag, den L«. Oktober L87«, Vormittags LL Uhr im Gasthaus ,,z«M goldene« Fatz" in Lom» matzsch nach vorher bekannt zu gebenden Be dingungen um das Meistgebot freiwillig ver steigert werden. Daffelbe eignet sich für Geschäftsleute, besonders als Zinshaus, vorzüglich für Partikuliers. Erstchungslustige lade freundlichst ein. Robert Heybey verpfl. Auktionator aus Meißen. Auktion.