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Vermischtes. I« Köpenick, wo seit Sonnabend da» ganze L. Bataillon de» Leib-Grenadier-Regiments liegt, haben sich di« Unruhen nicht wiederholt. Die Stadt wird scharf überwacht und von Patrouillen durchzogen, welche a» Sonnabend mehrfach Verhaftungen Vornahmen, da am Abend ziemlich starke Ansammlungen von Arbeitern stattfaadeu, welche sich zwar ruhig verhielten, aber den Aufforderungen zum AuSeinandergehen nicht sofort Folge leisteten. Bon 7 Uhr Abend» an sind alle Wirth- schasteu geschloffen. Alle Lustbarkeiten sind untersagt. Zu Bromberg ist Montag Nachmittag um 2 Uhr im Stadttheater «in« Feuersbrust auSzrkommen, und schon nach 2 Stunden war da» Theater nieder gebrannt. Ueber die Ursache ist noch nichts bekannt. Der professionSmäffige Hungerleider Giovanni Succi hat im Bijoutheater zu London eine neue 40 tägige Fastenprobe begonnen. Succi hat jetzt «in Gewicht von 127'/« Pfund, nachdem er während der «n 18. Januar beendeten 30 tägigen Fastenprobe in Briifsel 26 Pfund verloren hatte. Während der Fastenprobe wird Succi nur Wasser und ein Elixir «igeuer Fabrikation, welche» analystrt werden soll, zu sich nehmen. Rona. Die geheimnißvolle Schlafkrankheit, die Nona, ist auch in Rumänien aufgetreten. In Bukarest sind, wie man von dort schreibt, bereits mehrere Fälle zu verzeichnen, und auch au» der in der nörd lichen Moldau liezenven Stadt Botuschau wird be richtet, daß daselbst drei derartige Krankheitsfälle vor gekommen seien, darunter zwei mit tödtlichem Ausgang. In Bukarest wurde jüngst die Frau eines Briefträgers, al» ste gerade die Lampe onzitnden wollte, von unbe zwinglicher Schlafsucht befallen, derart, daß sie mit dem Zylinder in der einen und mit dem Zündhölzchen in der anderen Hand «inzuschlafen begann. Die F,au konnte bisher nicht au» ihrem schweren Schlafe erweckt werden. — Uebrigens scheint eine ähnliche Epidemie bereit» früher in Deutschland aufgetreten zu sein. Das Archiv des „Vereins für die G-schichte SorauS" enthält nämlich, wie das „Sorauer Wochenblatt" berichtet, folgende Mittheilung: „Anno 1529 regierte anitzo in der Lausitz, und also auch in Sorau, 8u6or ^nxlieus, dadurch viel Leute in einen liessen Schlaff fiele» und endlich darin gar siurben: wer sich aber des SchlaffS 24 Stunden enthalten kunte, ward meistentheil wieder gesund, daher liessen sich dey uns viel Leute ritteln, schitteln, hin und her tragen oder auch wohl gar fahren. Der Pfarr zu Friedeberq in der Neumaick gab solches der neuen Lutherischen Lehre schuld; allein auch er selbst mußte an dieser Krankheit ganz plötzlich sterben, da Er doch dieser seligmachenden Lehre nicht zugethan war!" Zu der von mehreren Blättern gebrachten Nachricht, Füist Bismarck habe durch einen Berliner Juwelier Len Geldwerth seiner Orden schätzen lassen, wird dem B. T. „von vertrauenswerther Seite" noch Folgendes mitgetheilt: Der Hauptgrund, weshalb der Fürst den Werth seiner Auszeichnungen fcstgestellt haben wollte, war der, „daß ihm in Friedrichsruh kein absolut feuer, und diebessicherer Raum zur Verfügung siehe, und er sich doch nicht gelegentlich von irgend einer Bande ausplündern lassen möchte." Uebrigens beläuft sich der Werth der Orden des Fürsten allein auf weit über 100000 Mark, weil ihm von fast allen Suveränen die betreffenden höchsten Auszeichnungen regelmäßig in Brillanten verliehen worden sind. Außerdem zeigte der Fürst dem betreffenden Juwelier bei der Audienz seine Ehrenbecher, Schilde u s. w., die er, dem Rathe des Juweliers folgend, aller Wahr scheinlichkeit nach ebenso wie die Orden bei der Berliner ReichSbank in Verwahrung geben wird. Daß im Laufe der Unterhaltung die Aeußerung fiel: „Er (der Fürst) werde — auf die Kette des Schwarzen Adler- Ordens zeigend — diesen nicht mehr anlegen", ist richtig; nicht minder interessant aber auch die fernere: „In Berlin werden Sie mich nicht mehr sehen." Endlich ist noch von allgemeinem Interesse, daß der Fürst äußerte: „Wenn ich überhaupt einmal genöthigt sein sollte, mich offiziell sehe» zu lasten, «erde ich den Frack tragen und darauf das Johanniter- oder Eiserne Kreuz." In die Uniform werbe er wohl nicht mehr „hineinkrauchen", fügte der Fürst scherzend hinzu. Neueste Nachrichten und Telegramme. Berlin, 26. März. Se. Majestät der Kaiser empfing heute Vormittag 11 Uhr den Fürsten Bismarck in Audienz; dieselbe währte Stunde. Rathenow, 25. März. Bei der am 21. d. M. im 8. Potsdamer Wahlkreise (Kreis Westhavelland und Stadt Brandenburg) stattgehabten Reichstagsnachwahl wurden nach amtlicher Feststellung 15,716 St. abge geben; davon erhielten der Be:gvldermeister Ewald (Soz.) 6320, Rentier Herme» (dfrs.) 5089 und Kommerzienrath Metzenthin (dkonk.) 4301 St. Es ist somit Stichwahl zwischen Ewald und Hermes er forderlich. Neapel, 25. März. Vor dem hiesigen Schwur gericht begann heut- die Verhandlung in dem Piozeß gegen Caporali, welcher am 13. September V.J. einen Stein auf den Ministerpräsidenten CriSpi geschleudert hatte. Auf den Antrag der Aerzte, welche eine neuer liche Untersuchung des Geisteszustandes Caporali's für nothwendig erklärten, wurde die Verhandlung vertagt. Paris, 26 März. Der Ack-rbauminister Develle empfing eine Abordnung der Schlächter und Gerber und machte derselben Mittheilung von den Erwägungen des Ministerraths über die Vieh-Einfuhrfrage. Der Minister besprach mit den Mitgliedern der Abordnung weitere Maßregeln, ohne jedoch irgend eine Ver pflichtung zu übernehmen. Es herrschen Besorgnisse wegen einer Arbeitseinstellung in diesen G.'werbS- zweigen, sowie wegen eintretenden Mangels an frischem Fleisch. Sofia, 25. März. Nachrichten aus Philippopel zufolge würde dort eine Frau Namens Philaretowa, eine Bulgarin und warme Russenfrcundia verhaftet. Vor ihrer Ankunft in Philippopel hatte die Polizei aus Sofia Informationen und den Auftrag erhalten, eine Durchsuchung bei derselben vorzunehmen, da Grund zu der Annahme vorhanden sei, daß dieselbe in Diensten der Verschwörer stehe. Bei der Verhaftung der Philaretowa wurden drei Briefe beschlagnahmt. Ter Ministerrath setzte heute Nachmittag seine Berathungen fort, die Entscheidung in der Affaire Mincevitsch ist noch nicht bekannt. Eisenbahn - Fahrplan vorn t. Oclabcr 1889. Lbfabrt von Riesa tn der Richtun» nach: Dre»den Vorm. 8,53 9,241 9,58* iu.35 (über Rööerau, ab »ort auch IV-Clafse-, Nachm. 1,15 3,4 3,8 (über Röderau) 4,581-8,51- 7,30* 9,81-11,29*. Leipzig Nachts 12,58, früh 5,10* (zu diesem Echncll- zuge werden in Riesa Riickfabrkarten nach Leipzig zu den gewöhnlichen Preisen verausgabt) 7,34-j- 9,3b* 9,35. Nachm. 12,511 3,49 7,201- 8,1k* Tbeumitz »orm. 4,50-s- 8,40 11,45, Nachm. 3,48 7,58» 9,41-!-. Rosien Vorm. 7,7-s-, Nachm. 1,15 8,21 9,4b(nurbis Lommatzsch). Slfterwerda und Berlin Vorm. 6,58-j-, Nachm. 12,15 (sühit bis iälstcrwcrda nur Hl. Wagenclassc) 1,35 9,401 (nur bis Slsierwerda). Röderau und Berlin Vorm. 4,12 9,27' ia,3s (nur bis Röderau), Nachm. 3,8 8,45 8,2v (ab Röderau siourierzuz) Ankunft in Riesa von: Dresden Nachts 12,53 -.9* 7,301 9,19 9,29* 11,27 Nachm. 12,471 3,44 7,161 8,15* 9,351. Leipzig Vorm. 6,49 9,2üi 9,57*, Nachm. 1,1b 3,3 4,521 ,,29» 9,11 11,28*. Chemnitz Vorm. 6,381 9.26* 10,39, Nachm. 2,55 8,8 11,451 Rosse« Vorm. 8,431, Nachm. 12,31 8,131 11.14 (nur von Lommatzsch). Elsterwerda und Berlin Vorm. 8,381 (nur von Elster werda) 11,33, Nachm. 3,0 5,50-1-. Riderau und Berlin Nachts 12,19 4,48 (nur von Röderau) lv,7 (nur von Röderau) 11,20, Nachm. 3,4v 7,58* 8,53 (nur von Röderau). Die mit Ster» (*) bezeichne!cn Züge sind Schnell- bezw. Tourier- oder Srpreßzuge, on mir Lreuz (1) bezeichneten Züge sichren die IV. Wagenclassc. Än Sonn- und sächsischen Festtagen kommt die IV. Wagenclasse bei sämmtlichcn Zügen in Wegfall. Gächf.-Böhm. Dmnpsschissfuhrt. Abfahrt von Strehla nach Riesa 5,4s, 8,10 Vorm. und 1,39 Nachm.: von Riesa nach Dresden 7,15, 11 Vorm. und 2,49 Nachm Abfahrt von Riesa nach Strehla 19.2» Vorm., 4,!5 (bis ch üh'.berg) und 8,55 Nachm. Bestellungen ans das „Elbeblatt und Anzeiger" — wöchentlich 4 mal erscheinend — für vas zweite Vierteljahr werden von sämmtlichui kaiserl. 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