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Erfahrung von Meere-tieseu. Die erste« Forschungen »ach der Liefe deS Meere» »urden im IS. Jahrhundert in der Nordsee vvrge- nommev. 1521 mochte MagelhaenS die erste Lothung im freien Ozean, aber sein« Leine «ar viel zu lmz, um den Grund zu erreichen. Noch 1671 glaubte der deutsch« Gelehrte Bernhard vareniuS besonder» her- vorheben zu müssen, daß da» Meer keineswegs uner gründlich sei. In unserm Jahrhundert (1810) wurde durch den Engländer John Ros» mit einer von ihm verfertigten Zange eine Bodenprobe au» einer Tiefe von 8600 rn heraufgcholt, eine Leistung, die damals allgemeines Erstaunen erregte. Aber erst das Jahr 1850 bildete den Wendepunkt in der Geschichte der Meeresforschungen. Die Bemühungen des Amerikaners Maury Gründer und erster Leiter des Schiff- und See- ObservatoriumS in Washington, noch mehr aber das Bestreben, durch Telegraphenkabel die vom Meere ge trennten Länder zu verbinden, richteten die Aufmerk samkeit aller seefahrenden Nationen auf den MeereS- Sodew. 1854 erfand Brooke daS nach ihm genannte Tiesseeloth, 1868 ließ die englische Regierung sich bereit finden, daS Schiff Lightning für Tiefseeforschungen aus zurüsten. Amerika sandte den Tuscarora, Frankreich den Talisman und Deutschland die Gazelle auS, und jetzt haben alle unsere Kriegsschiffe den Auftrag, ge legentlich solche Forschungen anzustellen. So wuchs die Kenntniß des Meeresboden schnell, namentlich da mit der Zahl der Lothringen die Verbesserung der Apparate Hand in Hand ging. Die theueren Hanf seile wurden durch Klavierdrähte ersetzt, durch sinnreich konstruirte Tiefseethermoweter diese Instrumente von dem gewaltigen Druck des Wassers unabhängig gemacht, die Schnelligkeit der Lothungen wuchs, so daß ein Kriegs schiff jetzt deren 2000 in einem Jahre machen kann, während der Challenger auf seiner Reise nur 350 fertig brachte. Der Engländer Thomson hat den Gedanken praktisch durchgefühlt, durch den Druck des Wassers die Meeres tief» in ähnlicher Weise zu messen, wie mit Hilfe des Barometers Berghöhen gemessen werden, und für stäche Meere arbeitet sein Apparat mit hinreichender Genauigkeit. Dank all dieser Arbeiten wissen wir jetzt, daß der Bode» des Meeres eia ganz einförmiges Relief zeigt. Keine schroffen Abhänge, keine steil ausrazenden Felsen unterbrechen die sanft geneigten, höchstens bis zu einem Böschungswinkel von 10 Grad avsteichenden Flächen. Die größte bis jetzt gefundene Meerestiefe (die sog. Tuscaroratiefe) beträgt 8515 na, sie liegt südlich von Kamtschatka an den Kurilen und dehnt sich über einen Jlächearaum auS, der größer ist als das deutsche Reich, während der höchste Gipfel der Erde, der Gaurisankar, sich zwar zu 8840 irr Höhe erhebt, aber doch nur eine sehr kleine Ausdehnung hat. Die durch schnittliche Tiefe deS offenen Ozeans beträgt 870 und die aller Meere 3320 rn, während sich das Land im Durchschnitt nur? 665 irr über den Meeresspiegel er hebt. Dennoch ist die gewaltige Wassermasse aller Meere klein im Verhältniß zum Erdkörper, von dem sie nur den 888. Theil beträgt. Der Boden des MeereS ist bedeckt von den Küstenablagerungen (blauem, grünem und rothem Schlick) und den eigentlichen Tief seebildungen (Schale» kleiner Organismen und Thonen). Da» organische Leben im Meer ist von reicher Mannigfaltigkeit. Während sich Pflanzen nur an Len Küsten und nur bis 200 irr Tiefe befinden, scheint für das Thierleben eine Tiefseegrenze nicht zu bestehen, wenigstens hat man Fische von ganz wunderbaren Formen bis zu 5000 rn, Schnecken, Muscheln und Krebse gar bis zu 5SOO in Tiefe gefunden. Haus, uud Landwirthschaftliches. Gieß wasser. Alle Topfgewächse, insbesondere solche, welche man schon längere Zeit hat und die man nicht umsetzen kann, sollen bei der neu beginnenden Vegetation im Frühjahre zeitweilig gedüngt werden. Die einfachste Weise der Düngung besteht darin, daß man in einer Flasche 60 x schwefelsaures Ammoniak, 20 § Salpeter uud 15 § Zucker ansetzt, und von dieser Mischung dem Gießwasser, alle Wochen einmal, auf jedes Liter 30 bis höchstens 40 Tropfen zusetzt. Aber man darf damit nicht übertreiben und muß eher sparsam sein. Die Wirkung wird sich schon in der nächsten Woche oder in 14 Tagen zeigen, indem daS Blattwerk ganz dunkelgrün und die Pflanze viel frischer auSsehen wird. Auch für die Pflanzen des freien Lande» ist diese Düngungsweise von Bortheil. Erwärmung deS flüssigen Düngers. Ein wesentlicher Bortheil bei der Verwendung deS flüssigen Dünger» besteht in seiner Verdünnung mit Wasser, daß bis zu einem gewissen Grade erwärmt wurde, sei dies nun durch Feuer oder Sonnenstrahlen. Wer noch keine Erfahrungen betreffs der Anwendung de» flüssigen Düngers gemacht hat, begeht meistens den großen Fehler, den Dünger nicht grnug z« verdünnen. EI ist un streitig besser, lieber rwei Mal stark verdünnten Dünger zu verwenden, al» ei» Mal solche», der nur schwach verdünnt ist, und e« ist dabei immer da» verhältniß von I zu 3 zu Grunde zu legen. Man gieße also drei Mal so viel Wasser bei, als der Raum beträgt, welchen der Dünger einnimmt; mit anderen Worten: zur Verdünnung einer Gießkanne voll festen Dünger» sind drei Gießkannen voll Wasser erforderlich. Da» Begießen mit sehr kaltem Wasser ist dem Pflanzen wüchse nicht förderlich. Aber abgesehen davon, läßt sich nicht bestreiten, daß erwärmte» Wasser die Dürg- stosie besser auflöst und schneller an die Wurzeln der damit begrssenen Gewächse bringt. Standesamts-Nachrichten vom I. bis IS. März 1550. Geboren: Ein Sohn: d. Kasernen - Inspektor Daniel Fr. Jul. Kretzschmar h., 4. d. Sebneidemühlena'b. Andreas Heren. Kubsch h., 2. d Bremser Jul. Wild. Jiilmigen d.. S. d. Zimmermann Fr. Ernst Züchner h.. 7. d. Handarb. lkarl Glov. Pohle h, 8. d. Hammerwerktichmied Friedr. Mor. Kiipphabn in Poppitz, 9. d. Anilleric-Troinpeter diu», lkarl Christ. Kobelka b.. S. d. Cigarrcnarb. Karl Herw. flamme h., ls. d. Obcrscbweizer Johs. Troll h.. 15. Eine Tochter: d. Salllcrmftr. Aug. Rob. Deutschmann b.. 1. d Referendar vr. zur. Friede. Gust. Mende h., 5. d. Drechsler Rich. Henn. Löss cl h., 8. d. unverebel. Ida Louise Elisabeth Klichc h>, 6. d. Bremser Ernst Heinr. Dretz'er gen. Junge h.. 12. Aufgeboten: d. Sergeant Aug. Henn. Schürer m. d. Ida Helene Rüdiger h. d. Vice-Wachtmftr. Aug. Will». Gust. Hahn m. d. Anna Ida Schreiber b. d. WajserwerkSmaschinen- meifter Fr. Lug. Hans Walther b. m. d. Hausmädchen Paul ne Emma Pölitz zu Bröckau b. Zeitz ausb. z. Zeitz, d. Oeconem Fr. Otto »retzschmar h. m. d. Anna Ida Böger in Mergendorf. d. Schneider Martin Arthur Gruhl b. in d. Hausmädchen Auguste Pauline Mever in Tobcbnken, Kr. Schwetz aush. z. R'esa. d. Fleischer und GasthosSpachter Carl Mold Börtitz in Oschatz m. d. Anna Pauline Straube b. d. Tischlermstr. Alircd Bernhard Leonhardt in Oschatz m. d. Anna Franziska Hänsch h. Eheschließungen: d. Steinmetz Fr. Jul. Büttner m. d. Marie Pauline Riedel h., .7. Gestorben: d. Fleischermstr. Karl Adolph Götze h, 78 I.. I. d. Wäscherin Henriette Wilhelmine verw. Thierbach geb. Pause b„ 68 I., 3. Joh Christiane Sophie verw. Micrsch geb. Ouaas h., 79 I., s. Johanne Amalie »eil verw. gcw. Seidel geb. Lehmann, 44 I., 4. d. Ziegeleiarb. Aug. Herm. Raumann h, T., 4 Mon. 6. d. Handarb. Karl Aug. Grünbcrg h., T.. 6 Mon. 9. d. Hammerarb. Rob. Herm. Zinke h., S., 6 Mo«., 14. Kirchennachrichten für Riesa und Weyda. Riesa: Freitag, den 28. März, Abend 7 Uhr leUer Pasfionsgottesdienst. Dom. Palm. Borm. '/,v Uhr Consirmation und Einsegnung der Confirmanden: Diac. T'übenbach; Nachm. r/,2 Uhr Unterredung mit den Neuconfi,mirten ?. Führer. Weyda: Dom. Palm. Nachm. 1 Uhr Constrmalwn und Einsegnung der Confirmanden. Das Wochenamt vom 30. März bis 5. April hat Diac. Trübenbach. Gelauste: Karl Friedrich Moritz. K. Fr. Lehmann's, HilfrweichcnsteUerS in R., S. Fr La Meta, Fricdr. Herm. Metzlers, Maurers in R.. T-. Hermann Alwin, d. Fabrik arbeiterin Marie Pauline Ida Hansf. u. S. Beerdigte: Emil Fritz, Frch. Ferd. Nudolph's, Handarb. in R., S., 7 Mo». 15 T. M»r Reinhold, Trgtt. Map Müllers, Gelbgieheis in N., S., 4 I. 5 T. Bor L. h. Tse. ch Tochter Gustav Louis Zöllners, Malers in N. Johanna Ella, Aug. Wilh. Moritz Otlo'S, Klempners in R„ T., 4 T. Kirchennachrichlen für Glaubitz u. Zschaiten. D. Palmarum. Glanbitz: Frühkirche ^9 Uhr. Einsegnung der Confirmanden. — Zschaiten: Spät kirche 11 Uhr. Desgl. Consirmation. Kirchcnnachrichten für Zeithain und Röderau. Dam. Palmarum. Zeithain: Frühkirche '/,9 Uhr. Lesegottesdienst. — Röderau: Consirmation verbunden mit Abendmahlsfeier. Beginn des Fest- gottesdiensteS 9 Uhr. Beginn der heil. Beichte */z9 Uhr. Marktberichte. Ries», 26. März. Butter pr. Kilo M. 2—, bis 2.12. Käse pr. Schock N. 2,—. Eier pr. Schock M. 3,—. Kartoffeln pr. Centner M. 2,2t). Acpscl pr. 5 Liter M. 1,2h. Zwiebeln pr. 5 Liter Mk. 1,2t). Leipzig, 25. März. Productenbörse. Weizen loco Mk. 180—198, fremder Mk. 200—210, ruhig. Roggen loco Mk. 176—180 malt. Spiritus loco Mk. —, 50cr loco 54,30, 70er loco 34.70 nominell. Rüböl loco Mk. 68'/., fester. Dresden, 24. März. Schlachtvieh markt. Rindvieh h-tte heute langsamen, zu Ucberstand führenden Verkehr. Es erzielten Rinder elfter Qualität 56-60, Mittelwaare mit guten Kühen 50—54 und geringe Sorte 30—40 Mk. pro 50 Kilo Fleifchgewicht. Bullen wurden zwischen 50 und 60 M. die gleich» Quantität Schlachtgewicht gehandelt. Hammel konnten wegen schleppender Geschäftslage nicht ganz abgesetzt werden. Bezahlt wurden englische Lämmer mit 64—66, Land hammel elfter Sorte mit 56—66, und Landhammel zweiter Sorte mit 48—52 Mk. pro Paar zu 50 Kilo Fleifchgewicht. Schweine entwickelten ebenfalls nur ein mattes, zu keiner f Narkträuinuiig führendes Geschäft. ES testeten L-ndschweinc erster »ort« 60—64 uud solch» zweit«» Sorte 55—58 Rr pr» 50 Kilo Fleischgrwtcht, woge,»» Sl) bi»» geschlachtete Baton irr 54, sowie 56 «tnafiührtr auSgeschlachtele galizisch« LandMwtne 54—55 Rk. die gleich« Quantität »leischaewicht erreichten. Kälber wurden zwischen 115 und iro Pf. Kilogramm Fletsch, ouSgesuchte beste Stücke auch noch theurcr besonders in guter Qualität schnell aufgekaust. Das Wäsche-Trocknen und »Bleiche« in meinem Grohenhainerftr. Nr. S befindliche« Warte», überhaupt alles unbefugte Betreten des- selben ist hiermit verboten. Theodor Herrmann, Gutsbesitzer. Alle Diejenigen, welche noch Zahlungen zu leisten oder Forderungen an die Lchwedler'schen Erben haben, werden hiermit ausgefordert, sich sofort an Unter' zeichneten zu wenden. Fr. Schwedin, ö»rtg LvSnig b. Strehla. Entengesuch! 2 Enten nebst Entrich der Rouen- oder Aylesbury-Sorte werden zu kaufen gesucht. Wo? ist in der Expedition d. Bl. zu erfragen. Alle Sorten Stroh liegen zum Verkauf, desgl. auch Tauspreu. Lesser Oskar Kurze. UM Roggen-, Weizen- W und Haferstroh verlaust * Boiat in Grokrügettk. DU?* Bei Abnahme von 6 Ctr. frei ins Haus. "WU Wiesenjeu, Sckütt. und Haferftroh empfiehlt billigst Emil Leidhold, Riesa, Schulstr. 2. Habe noch 12 Stück Esche» u. 12 Stück Erle», darunter sehr schöne Exemplare, gegen Cassa sofort zu verkaufen. Max Fiedler. Roitzsch b. Prausitz, den 23. März 1890. Kaisers Mageu-Aucker UnembehrlichbeiSldVetitlosigkeit,Kopfweh? Magenweh u Magenkrampf. Versäume Niemand, es zu probiren. Zu haben in Pag. L 25 Pfg. bei * A. B. Hennicke. Frisches Kalbfleisch. 9'/<z Pfd. Keule (ohne Bein) M. 4 75—5 50 9'/z - Vorderviertel - 3.25 und 3.5S versendet franko gegen Nachnahme * W Foelders, Emdeu. Ter Anker-C ar ao «»kcr: Sacao V LA Auvolit» ist seines großen Nährwertes und vorzüg lichen Geschmackes wegen in den weitesten Kreisen rühmlichst bekannt. Jede Büchse ist mit der Fabrikmarke „Anker" versehen. — Nicht minder beliebt ist die Arrker-Chocolade, welche sich durch hochfeinen Geschmack vor teilhaft auszeichnet. >/? Kilo von Mk. 1.20 an. Vorrätig in den bekannten Niederlagen. >. Richter L Eie., K. K. Hoflieferanten »t, Nürnberg, Wien, Nottcrr-m, rite» ^Schweiz). Lonvou U.o., »i«w- wrk. Kesten Hec!i6in3l-1'olL3M in '/i, */r und r/i Flaschen, sowie auch i» kleineren Quantitäten empfiehlt A. B. Hennicke, Drogenhandlung, Riesa, am Albertplatz. Beim Einkäufe von Fah's ächten Sodener Mnteral-Paftiüen, gewonnen aus oen Salzen der zur Kur gebrauchten berühmten >«eme,nvequelle» Nr. 114. und X.V1II., veaevte man, ov die Schachteln mir einerVerfchluymarke veriehen sind, die dasFac^ filmte Pt). Herm. Fay nagr. Es exlfuren Nach ahmungen, wer also nicht geräufchr ,ein will, seHor- sichtig. Katz'« tvastMen find in allen Apotheken und Droauen L 85 Pfg. eryäitUcv. "