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43. Jahrg Donnerstag, den 27. März 1890 W- und als Inhaber Glch. Oberst., LI rin 3—4,5 in lang, in den Ab heilungen 3, 8,12,18,22, 28,30,31,38, 40 UNd 47, eingetragen. Niesa, am röder, um eine Unterredung nachgesucht und der Kürze halber seinen Vermittler begleitet, um sofort zur Stelle zu fern. Der Fürst, der zu einer Unterredung bereit war, ließ, als er hörte, daß der genannte Führer des Zentrums sich in seinem Palais befände, denselben sofort vor, und es entwickelte sich nun ein Gespräch — nicht, wie die Offiziösen behauptet haben, über die Herausgabe des beschlagnahmteu Vermögens der Familie des Herzogs von Cumberland, sonder» um ein politisches Zusammenwirken zwischen dem Zentrum und der Re gierung iia neuen Reichstage unter Bedingungen, welche der Fürst als „exorbitant" bezeichnet haben soll und die dann auch schließlich die Ablehnung des gestellten Ansinnens zur Folge hatten. Als der Kaiser von diesen Unterhandlungen erfuhr, soll er sehr unzufrieden damit gewesen sein und daraus dem Fürsten in einem demselben abgestattcten Besuch auch kein Hehl gemocht haben, wobei er die Aeußerung gethan hätte, daß ihm zuvor davon hätte Mittheilung gemacht werden müßen. Fürst Bismarck hätte diese Verpflichtung indessen mit der Entgegnung bestritten, daß sein Verkehr mit Ab geordneten keiner Kontrolle unterworfen sei: eine Ent gegnung, die dem Kaiser nicht behagt habe. Ohne Frage sind diese Vorgänge die letzten Glieder einer langen Kette von Ereignissen, auS denen hervorging, daß die Ansichten deS Kaisers Und seines ersten Rath- geberS sich nicht mehr deckten und die schon früher, als eS halbamtlich bekannt gegeben wurde, den Gedanken an den Rücktritt in dem Fürsten zur Reift gebracht haben. — Daß die Fürsten, wie die Großherzöge von Baden, Weimar, oder der Herzog von Coburg den Fürsten zur Rücknahme seines Gesuchs zu be wegen bemüht gewesen seien, wie eS vielfach behauptet worden ist, erweist sich jetzt als falsch. Derartige Versuche sind weder von dieser Seite, »och auch vom Kaiser gemacht worden. Es soll den Fürsten in den Abteilungen 7, 12, 13,1«, 22, 27, 37 und 46, rrn buchene Brennscheite, - kieferne - - buchene Brennknüppel, - - u. birkene Aeste, - kieferne dergl. kieferne Langhaufen I. bis III. O1. in Abth. 7, i 11—17 «in lang, buchene, birkene und eichene Klötzer von 13—40 ein Ober- bez. Mittenst., 3—10 in lang in den Abteilungen 12 und 27, eichene Derbstangen von 13—15 cm Unterst., 7—9 in lang, in Abteilung 8, buchene Nutzknüppel (4 in lang) in Abteilung 12, Tagesgeschichte. Allt Welt ist der Erwartung voll. Bismarck ist -gegangen, ein neuer Mann an seine Stelle getreten. Meinungen und Meldungen über daS „Warum" des Kanzlerwechsels wogen noch hin und her. Theilweise scheint schon die ganz außergewöhnlich gnädige Fassung der beiden kaiserlichen Erlasse an den Fürsten Bis marck aus dem Gedächtniß entschwunden zu sein, denn sonst wäre eS kaum denkbar, daß man sich von ge wisser Seite die Mühe nicht verdrießen läßt, den Rück tritt des großen Kanzlers so darzustellen, als sei Bis marck beim Kaiser „in Ungnade gefallen". Unzweifel haft bestanden zwischen dem jungen Kaiser und dem greisen Kanzler tiefgehende Verschiedenheiten in den Anschauungen über die Mittel, die zu dem gemeinsamen Ziele, nämlich zum Wohle Deutschlands, führen sollten. Und La die entstandene Kluft nicht zu überbrücken war, so ging Fürst BiSmarck. DaS ist eine ziemlich ein fache Thatsache. — Die preußische Kabinetsordre vom 8./9. 1852, über welche der Bruch zwischen dem Kaiser und dem Fürsten BiSmarck entstanden ist, weil der Kaiser die Aushebung forderte, besagt, daß die Minister über alle wichtigen Maßnahmen und Eingaben an den Kaiser vorher sich mit dem Ministerpräsidenten zu ver ständigen hoben. Der Letztere erhält dadurch auch daS Recht, Ministrraudienzen beizuwohnen. Bei welchem besonderen Anlässe sich die Nothwendigkeit für den Fürsten BiSmarck ergeb-n hat, auf diese bereits in Vergessenheit gerathenen Bestimmungen zurückzugreiftn, wird nicht gesagt. Daß die Berufung auf dieselben aber die Krise zum Ausbruch brachte, darf als fest stehend gelten. Auch der persönliche Verkehr deS Ab geordneten Dr. Windthorst mit dem Reichskanzler ge hört in daS Kapitel von den „KonfliktSpunkten". Windihorst hatte, wie eS heißt, durch Herrn von Bleich- Bismarck nicht gleichgiltig gelassen haben, daß dieS unterblieb. Die Denkschrift, die er dem Kaiser über mittelte, umfaßt 24 Folio-Seiten. Am 17. Abends habe der Kaiser den Chef des Zivil-KabinetS, Herrn von Lucanus, nach dem Palais des Fürsten gesendet, um Nachfrage halten zu lassen, wann sie eingehea werde. Bekanntlich wurde sie erst am folgenden Tage gegen Abend dem Monarchen zugestellt. — Ein KarNpfactikel in der Nordd. Allz. Zeitung „für Bismarck" findet in der nationalen Presse, wie selbst in der Kreuzzeituug keinen Anklang; man räth gerade im Interesse deS ehemaligen Reichskanzlers von einer Fortsetzung solcher Polemik ab. DaS deutsche Volk hat den Wunsch, 'daß auch in Zukunft die Entwickelung deS Reiches sicher und unbeeinflußt von allen Störungen sich weiter ent wickeln möze. Aber dies kann um so leichter geschehe», wenn Alles vermieden wird, was Zwietracht säen kann. Fürst Bismaick's Enllossungsgesuch ist vom Kaiser ge nehmigt, sein Entschluß ist lebhaft in den weitesten Volksschichten beklagt worden ; man würde ihn weuigsteaS gern an der Spitze dcr^ auswärtigen Geschäfte weiter amtiren gesehen haben. Aber die Thatsache ist da, daran ist nichts zu ändern, und darum ist alles nach trägliche Streiten direkt von Schaden für die deutsche Politik wie für das Volk. Deutsches «eich. Im Neuen Palai« bei Potsdam wird gegenwärtig fleißig gearbeitet, «eil, wie verlautet, brr Kaiser mit seinem Hofstaat noch vor Ostern dorthin übersiedeln will. DaS Palais erhält jetzt Wasserheizung, deren Anlage 500000 Mk. kostet. Man zweifelt indrssen daran, daß die Arbeite» bis Ostern fertig werden. Dem Vernehmen nach gedenkt der Prinz von Wales bis zum 28. d. M. in Berlin zu verbleiben. Der Prinz Georg von Großbritannien ist von dem Kaiser zum Rittmeister a suite deS I. Garde- Sonnabend, den LV. April dfS. IS. ebenfalls von Vormittags 1« Uhr an folgende aufbereiteie Brennhölzer, als: 127 330 8 329 303 120 meistbietend gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Auskunft ertheilt die unterzeichnete Revierverwaltung. König!. Forftreviervertvaltnng Reudnitz und König!. Forstrentamt Wurzen, am 18. März 1890. Berger. Geißler. 14 sowie ebendaselbst Bekanntmachung. Der Dienstmagd Anna Berger aus Pahrenz ist das ihr unter den 7. April 1882 ausgestellte Gesinoezeugnißbuck abhanden gekommen. Zu Verhütung von Mißbrauch mit diesem Buche wird dies andurch be kannt gemacht. Pahrenz, am 25. März 1890. / Der Gemeindevorstand. Häfer. Bekanntmachung. Die Putzreparaturen, sowie das Abfärben der hiesigen Kirche und des Pfarrwohngebäudes sollen im Submissionswege vergeben werden. Blanqnett und die Bedingungen liegen beim Unterzeichneten zur Einsicht aus und sind Offerten in versiegeltem Couvert bis Montag, den St. MSrz 18SV. MtttagS 1S Uhr ebendaselbst einzureichen. — Auswahl unter den Submittenten bleibt Vorbehalten. Riesa, den 26. März 1890. Die Baudcputation des KirchenvorstandeS. F. A. Grundmann.! ,> Holz-Auctiou auf Reuvnitzer Staatsforstrevier. In Döring s Schankwirthschaft auf dem Reudnitz sollen itag, den 18. April dfs. IS., von Vormittags 1« Uhr an Mittenst,! Freitag. . _ folgende aufbereiteie Nutzhölzer, als: 22 Stück lief. Stämme von 13—15 cm 606 449 39 780 1547 652 167 74 6 434 Srschrint in Riesa wöchentlich viermal: eienStag, Donnerstag, Sonnabend und Sonntag. — Abonnement-preis vierteljährlich l Mart 25 Pfg — Bestellungen nehmen alle «aiserl. Poftanftalten. Postboten, die Expeditionen in Riesa und Strehla (E. Schön), sowie alle Boten entgegen. — Jn erate, welche bei dem auSgebreiteten Leserkreise eine wirksame Veröffent lichung finden, erintten wir uns bis Montag, >e,p. Mittwoch, Freitag oder Sonnabend Vormittags v Uhr. — InserttonSpreiS die dretgespaltcne EorpuSzeile oder deren Raum 10 Psg. - - - 16—22 - - - - 23—29 - - - - 30-37 - - Klötzer - 13—15 - - - - 16-22 - - - - 23—29 - - - - 30-36 - - - - 37-43 - - - - 44—51 « Meblall M Anzeiger. Amtsblatt der Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Für die Redaction verantwortlich: T. Langer in Riesa, n Das unterzeichnete Königliche Amtsgericht hat heute im Handelsregister seines Bezirks auf Fol. 205 die Firma I. D. Jahn in Nünchritz derselben Herrn Ernst Wilhelm Jahn, Getraidehändler in Nünchritz, I 25. März 1890. Königliches Amtsgericht. Heldner. '