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292 Was -er sorgende Mensch,, oftmals mir er,t nach er nach reiflicher Ueberlegung für sich Unbedingt braucht. Jede Sparkasse giebt ja sogar thalerweise die eingelegten Gelder auf Verlangen zurück und hat sich nur bei Rückforderung größerer Summen die vorhe rige Aufkündigung statutenmäßig bedingen müssen, weil selbstverständlich jede Sparkasse die eingelegten Gelder wieder nutzbringend, aber auf alleiniges Ri- sico der garautirendcn Gemeinde und unter Zugeständ- niß größerer Kündigungsfristen an die Erborger aus leihen muß, um sowohl die den Sparkasseneinlegern zu gewährenden Zinsen,'als auch den unvermeidlichen Sparkassenverwaliuugsaufwand, sowie noch allmalig einen, den Spartasseneinlegern und der gärantirenden Gemeinde gleich nützlichen Reservefond zu verdienen, — lauter Gründe, welche es auch erklärlich machen, daß in den Sparkassen' für gewöhnlich größere Baarbestände nicht anzutreffeu sein werden. Alle sächsischen commnnlichen Sparkassen ohne Ausnahme stehen unter der Oberaufsicht der Staats regierung; und alle Sparkassenverwaltungeu müssen '.' ' " r gesetzlichen Gcineindevertretern "geprüften und justifi- eilten Sparkassenrechnnugen genau vorgeschriebene Nebersichten über den gesaiumten Stand der Spar kasse an das Königl. Mlnisterium des Innern und an die betreffende König!. Kreisdirection einreichc». Es würde daher ein sofortiges Einschreiten der Ober aufsichtsbehörde eintreten, wenn bei der Prüfung die ser Ucberfichten oder sonst eine Zuwiderhandlung ge gen die bei allen Sparkassen vorhandenen und bestä tigten Sparkassen-Regulative oder eine sonstige Un gehörigkeit wahrgenommcn werden sollte. Nach einer hierüber an coinpctenter Stelle eiugezo- gencn Erkundigung wird bei allen Sparkassen das vorhandene gesammte Guthaben aller Sparkasjeuein- leger nicht blos mit dem GesaNimtbetrage des Spar kassenvermögens, soweit das letztere nur allein in zinsbar, gegen Hypothek, Faustpfand w. gut und sicher ausgeliehbnem Kapitale und baarem Kassenbestande besteht, vollständig gedeckt, sondern vielmehr von die sem'mitunter sehr erheblich überstiegen. Denkt mau nun noch daran, daß keine Gemeinde schon im Hinblick auf ihren, der Vernichtung niemals ausgesetzten Grundbesitz jemals so weit untergehen könnte, daß die Sparkastcneinleger die oben erwähnte Garantie der Gemeinde für rhre Sparkasseneinlagen zu verlieren vermöchten, so wird jedermann zugestehen, müssen, daß die mit Genehmigung der Staatsregic- rutig und unter deren fortwährender Oberaufsicht be stehenden sächsischen communlichen Sparkassen, die in vielfacher Hinsicht den milden Stiftungen ganz gleich gestellt sind und deren Vermögen deshalb auch vom gesparten Nothpfennig ausnahmsweise angreifen muß, übrigen Gemeindevermögen sorgfältig getrennt gehal- O.ö..." ä ... „..l ten und verwaltet werden muß, in Friedens- sowie s o leicht, lvic aus der eigenen Kasse-zurücknehmen in Kriegszeiteu zu den besten Instituten gezählt wer- ' ' pcu müssen, bei denen der kleine Kapitalist oder Geldsparer seinen gesammelten Nothpfennig sicher und leicht gegen Zinsen anlegen kann. Bei dem Vertrauen, welches hiernach allenthalben die sächsischen Sparkassen verdienen und in der That auch immer gefunden habe», sollte mau demnach wohl aünehmen dürfen, daß auch in den politisch bewegte- stcit Zeiten Jedermann sein erspartes und ihm zur Zeit entbehrliches Geld in eine contmuniiche Sparcasse, so lange die vorsichtige Sparkassenverwaltung dergleichen Die säch«fch«tt Was -er sorgende Mensch, oftmals nur erst nach großen Austreummgen und sich selbst auferlegten schweren Entbehrungen, als Nothpfennig für solche Zeiten gespart hat, m denen ihm die Beschaffung sei nes Lebensunterhaltes schwer wird, das will er sich natürlich auch sicher erhalten und darüber will er hör MWKrechsndem Nothstande immer leicht verfü gen können. Rian sieht aber fast täglich, daß, nm diesen Zweck zu erreichen, oft die verkehrtesten, das gerade Gegen teil-vdit demjenigen, was »ran erstrebt, herbeitühr en den Mittel augewendet werden, und daß dies zumeist Seite» derer geschieht, die man „die kleinen Kapitali sten" nennen darf, welche nämlich in der Regel nur kleine, durch allmälige Ansammlung unbedeutender Ueberschüsse ihres Gcldverdienstes zusaminengcbrachte Summen besitzen und in dem eigentlichen Geldgeschäft gr'ößteiitheits minder erfahren sind. Allen diesen kleinen Kapitalisten, diesen lobens- ... wertsten Geldsparern, ist daher der wohlgemeinte Rätst alljährlich auf Grund der abgelegten und von den zu geben, ihr erspartes Geld weder bei sich in Kasse zu behalten, noch, wie leider nur zu oft geschieht, an sogenannte gute Freunde und Bekannte gegen ver- sprbchene hohe Zinsen, aber ohne alle genügende Sicherheit auszuleihen, noch in Actjeu und Werthpa pieren anzulegcn, sondern vielmehr in die, den obigeN doppelten Zweck im eigeutsten Interesse der kleinen Kapitalisten verfolgenden communlichen Spar kassen, wenn gleich hier etwas geringere Zinsen zu erlaiigcn sind, einzulegcn. Wer dies thut, der kann zunächst sicher sein, daß ihm sein mühsam erspartes Geld nicht entwendet wird oder daß er davon auch nur einen Pfennig ver liert; denn bei allen communlichen Sparkassen muß die betreffende Gemeinde mit ihrem gestimmten Ge meindevermögen und nöthigenfalls selbst mit deshalb aufznbringendeu Gemeindeanlagen für die Deckung aller bei der Sparkassenverwaltung etwa verkommen den Verluste einstehen und die säütmtlichen Sparkas seneinlagen nicht blos richtig verzinsen, sondern auch auf Verlangen bis auf den letzten Pfennig zurrickzah-' len» indem die Gemeinde wegen der auf diese Weise von ihr vertretenen Summe nach Befinden nur von den Verwaltern der Sparkasse oder auch von den zu deren scharfer Controlirung gesetzlich mit berufenen Gemeindevertretern Schadenersatz zu fordern haben würde. Wer den obigen gnten Rath befolgt, der wird ferner den sehr großen, erst bei eingetretcner Noth recht zu schätzenden Vortheil für sich erlangen, daß er, wenn er zur Beschaffung seines Lebensbedarfs den d aim die Bedarfsumme aus der Sparkasse fast eben ka.irn, ohne aber inzwischen die Sorge um die Be wachung, des Geldes bei sich gehabt und das Ersparte in eigener Kasse nutzlos liege» gelassen zu haben. Diese Vortheile sind so sehr einleuchtend, daß ge wiß jeder Sparkassencinleger sich selbst den werteren Rath geben wird, alles in die Sparkasse eingelegte Geld, für dessen Sicherheit Hw garantirende Gemeinde durch ihre Sparkaffenbeamten sorgt, so lange als nur möglich in der Sparkasse zu belassen und selbst im Nothfalle niemals mehr davon 'zurückzunehmen, als