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Feodor von Schönberg aoelraiftrl. Post-Anstalten, tznag find«, erbitten wir , perPostvorjchuß erhoben. Erscheint i» Riesa wöchentlich dreimal: g nnS bi» Lag- rvrhrr LÄrnütagS^lv Uhr. dankend an. Bei der Wahl des zweiten Vicepräsi denten wurden 335 Stimmzettel abgegeben, davon waren 117 unbeschrieben, 212 lauteten auf den Abg. Fürsten zu Hohenlohe-Langenburg, je 2 auf die Abgg. Frhr. v. Franckenstein und Sonnemann, je 1 auf die Abgg. Reichensperger und Bebel. Abg. Fürst zu Hohenlohe-Langenburg war somit gewählt und nahm die Wahl dankend an. Zu Schriftführern wurden auf Antrag des Abg. Frhr. v. Franckenstein durch Accla- mation gewählt die Abgg. Thilo, Graf Kleist (Schmenzin), Frhr. v. Minnigerode, l)r. Weigel, vr. Blum, Frhr. v. Soden, Bernards und Eysoldt. Zu Quästoren er nannte der Präsident die Abgg. v. Forcade de Biaix und v. Puttkamer (Fraustadt), womit die Constituirung des Reichstags beendigt war. Die nächste Sitzung findet Freitag 1 Uhr statt. Auf der Tagesordnung befindet sich zunächst eine Interpellation des Abg. Mosle, betreffend den Untergang des Panzerschiffes „Großer Kurfürst", ferner ein Antrag deS Abg. Schröder (Lipp stadt) auf Aufhebung eines gegen den Abg. Stötzel schwebenden Strafverfahrens, Wahlen zur Reichsschulden- commisston und Wahlprüfungen. Es scheint demnach die Absicht obzuwalten, mit der ersten Lesung deS SocialistenaesetzeS erst Anfang nächster Woche zu be ginnen. Vielleicht ist diesL Verschiebung der Angelegen heit beliebt worden mit Rücksicht auf die Rückkehr deS Fürsten Bismarck, welche nach einer der „Nat.-Ztg". zugehenden, angeblich zuverlässigen Meldung nächsten Sonntag erfolgen wird. Aus Tastern wird vom 12. September gemeldet: S«. Majestät der Kaiser Wilhelm machte seine ge wöhnliche Morgenpromenad«. Das Aussehen Sr. Majestät wird zunehmend frischer und besser. Luch die „Prov.-Corr." bestätigt, daß die Wirkung deS Aufenthaltes in Gastein auf das Befinden Sr. Maje stät fortdauernd eine gute ist. Der Kaiser trägt den rechten Arm in der Binde, kann denselben aber beim Effen und Schreiben gebrauchen. — Prinz Heinrich, zweiter Sohn unserer kronprinzlichen Herrschaften ^geo7l862), wird alsbald, begleitet von seinem Militär- gouverneur, Capitänlieutenant Frhrn. v. Seckendorfs, seine erste längere Seereise, welche sich auf etwa zwei Jahre ausdehnen soll, unternehmen. — Das Rundschreiben der deutschen Reichsregierung, in welchem dieselbe die Großmächte aufgefordert haben soll, gemeinsam und zwar in identischer Weise bei der Pforte zu remonstriren wegen der Säumigkeit in der Ausführung des Berliner Vertrages, war angeblich vom 2. September datirt. Die Aufforderung unserer Regierung hat — so melden jetzt die Officiösea — bei allen Cabineten die zuvorkommenste Aufnahme ge funden. Namentlich haben sich die Regierungen Ruß lands, Oesterreich-Ungarns und Frankreichs beeilt, ihre Bereitwilligkeit zur Unterstützung des diesseits beabsichtigten Schrittes zu erklären. Das erwähnte Rundschreiben soll übrigens nicht in einem die Pforte verletzenden Tone abgefaßt sein, sondern durchaus höflich lauten. — Die Arbeiten zur Hebung des „Großen Kur fürsten" werden nunmehr mit angestrengter Thätigkeit betrieben. ES ist vorgeschlagen worden, ein nut em« Luftentweichungsklappe versehenes Ponton zu gebrauchen, so daß, wenn in Folge der Hebungsoperationen der Wasserdruck sich vermindert, die Luft einen Ausgang findet und auf diese Weise ein Bersten des Pontons unmöglich gemacht wird. Diese Gattung Ponton wurde erfolgreich bei der Hebung des Ankers gebraucht, der S TonS wiegt. Ihn an die Oberfläche zu bringen, nahm nur die Zeit von S Minuten in Anspruch. Die Krupp'schen Kanonen in dem Schiffe, die jede einen Werth von 6000 Pfd. St. haben, werden zuerst heraufbefördert werden, um die Schwierigkeiten bei Hebung d«S Rumpfe- des Fahrzeuges zu vermindern. Jtalie« Rom, 12 September. Infolge mehr facher Niedermetzelunge» von Katholiken auf der Balkan halbinsel hat der Papst den Cardinal Nina beauftragt, die Aufmerksamkeit der Mächte hierauf zu lenken und deren Schutz für die dastgen Katholiken nachzusuchen. Grohbritawwte«. London,11. September. Nach hier eingegangenen Nachrichten hat heute in der Kohlengrube Abercarne bei Newport (Grafschaft Mon- mouth) eine Explosion stattgefundea. Zur Zeit der- Die früheren Mitglieder der Feuerwehr, welche noch im Besitze der Binden und Abzeichen sind, werden hiermit aufgefordert, diese Sachen binnen acht Tagen in der hiesigen Rathsexpedition zurückzugeben. Auch die Drucksachen sind mit zurückzugeben. Da man bei den beiden letzten Bränden in der Stadt die Wahrnehmung gemacht hat, daß die Vorschriften der Feuerlöschordnung nicht allenthalben beob achtet worden sind, so sieht man sich genöthigt, folgende Vorschriften hiermit einzuschärfen. 1. Die Anführer, Unteranführer und die Mannschaften der Feuerwehr haben bei jedem Brande und jeder Uebung ihre Abzeichen, Schärpen, Binden rc. anzulegen. 2. Die bei dem Commandanten Herrn Ackermann anzubringenden Entschuldigungen sind schriftlich einzureichen, und zwar bei anberaumten Versamm lungen und Hebungen in der Regel vorher, bei Bränden aber binnen 48 Stunden nach dem Ausbruche des Feuers. 3. Bei jedem Alarm müssen die zu stellenden Wasserwagen sich im Hofe der hiesigen Stadtbrauerei so schnell als möglich einfinden. Ueberhaupt sind die Besitzer und Führer der Wasserwagen darauf aufmerksam zu machen, daß sie ihre Obliegenheiten schneller, als es zeither geschehen, zu erfüllen haben. Daffelbe gilt von der Bespannung der Spritzen. Die Wasserfässer müssen haltbar sein, und es haben daher die Wasserwagenbesitzer ihre Wasserfässer immer in gutem Zustande zu halten, damit sie vorkommendenfalls gebraucht werden können. 4. Die Wach- und Absperrnngsmannschaft muß bei einem Brande einen größeren Platz absperren, wie es der Commanbaut und unter ihm der Haupt mann anzuordnen hat. Leute, die nicht zur Feuerwehr gehören, oder Personen, welche durch amtliche oder dienstliche Stellung dabei nicht beteiligt sind, dürfen den äbgesperrten Platz nicht betreten, widrigenfalls sie von den Wachmannschaftsmitgliedern, welche an grünen Binden kenntlich sind, arretirt und zur Haft ge bracht werden. Die Wachmannschaft muß in dieser Beziehung mit der nöthigen Energie verfahren. 5. Wer diesen Bestimmungen zuwiderhandelt, wird nach tz 35 der Feuerlöschordnung mit Geldstrafe bis 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft werden. Riesa, am 13. September 1878. DerTtadtrath. Steger, Bürgermeister. l: Dienstag, Denn «»tag und Sonnabend. — «b-nnementsprcir vierteljährlich 1 MarkrsPH. — Bestellungen die ikrpedüionen ,« Riesa und Strehla (E. Schon), sowie ave Voten entgegen. — Inserate, welche bet dem aurgebrriteten Leserkreis« eine wirksame ik . ... - - . . __ Jnsertiondbenäg« von unbekannten auMrtigen Auftraggebern werden, wenn dieselben nicht inPostmarken Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Berlin, 11. September. Die heutige Sitzung des Reichstags wurde '/2I Uhr vom Alterspräsidenten v.Bonin mit geschäftlichen Mit theilungen eröffnet. Das Haus verschütt sodann zur Wahl der Präsidenten und der Schriftführer. Bei der Wahl des Präsidenten wurden 359 Stimmzettel ab gegeben. Es erhielten Stimmen Abg. lli-, v. Forcken- beck 240, Abg. Frhr. v. Franckenstein 114, Abg. l)r. Delbrück 3, unbeschrieben waren 2 Zettel. Abg. IU-. v. Fvrckenbeck war mithin gewählt und erwiderte auf die Frage des Alterspräsidenten, ob er die Wahl an- nchGe, Folgendes: „Ich danke Ihnen herzlichst für das mir durch die Wahl bewiesene Vertrauen. Ich erkenne in der Wahl den Ruf zur ernsten Pflichterfüllung, «in Ruf, dem ich ohne Werteres zu gehorchen habe. Ich nehme daher die Wahl an, übernehme infolge dessen für die Dauer der nächsten 4 Wochen daS Amt des ersten Präsidenten des deutschen Reichstags und versprech^ dies« Amt gerecht und unparteiisch zu handhaben." Nachdem das Haus sodann auf Aufforderung deS Präsidenten dem Alterspräsidenten v. Bonin für seine bishküge Geschäftsführung durch Erheben von den Sitzen gedankt hatte, ging eS über zur Wahl des ersten Vice- präsidentrn. Bon den abgegebenen 360 Stimmzettel» buchten 125 auf den Abg. Frhr. v. Stauffenberg. IIS auf den Abg. Frhr. v. Franckenstein und 115 auf d« Abg. v. Seydewitz, einer war unbeschrieben. Da Mithin Kiner der drei Candidaten die absolute Majo rität «halten hatte, fand eine nochmalige Wahl statt, hei welch« 361 Mimmzettel abgegeben wurden. ES «Melken Stimmen Abg. Frhr. v. Stauffenberg 12S, Abg. Frhr. v. Frankenstein 121 und Abg. von Seyde witz 111. In der nunmehr vorgenommenen Stichwahl zwischen den beiden erstgenannten Abgeordneten wurde »g. Frhr. v. Stauffenberg mit 175 Stimmen ge- wM, wogegen auf den Abg. Frhr. v. Frauckenstem 142 Stimmen fielen und 33 Stimmzettel unbeschrieben war«, «bg. Frhr. v. Stauffenberg nahm die Wahl Generalversammlung der Genossenschaft des früheren Bezirksarmen-Arveitshanses zn Strehla Sonntags den SS. September Nachmittags S Uhr im Gasthaus zu Borna. Tages-Ordnung. 1. Vorlegung der Schlußrechnung. 2. Beschlußfassung über die Art der Vertheilung des Vereins-Vermögen. 3. Auflösung der Genossenschaft. EMall und Aiytigtr. Amtsötatt der König«. Ämtshanptmannschast Großeuhalu, -er Lönigl. Gerühtsämter kiesa and Strehla, sowie -es Stadtraths M Mesa an- Sta-tgemeiu-rraths M Strehla. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. Für die Redactivn »«antwortlich: T. Layger in Rief«. HÄ