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4« sss SubalternoMer«, ISS Feldwebel, Vicefeld webel, Wachtmeister, Blcewachtmeistrr, Fähnriche, StabStrompeter, 981 Sergeanten, Unteroffiziere, Trompeter, SSS8 Gefrette, Sptellrute, Gemeine, 12 Aerzte, Lazarethgehllsm rc. Summa 647 Offi ziere, 10,OSS Mann; b) an Verwundeten: 10 Generale, 126 Stabsoffiziere, IS6I Subaltern offiziere, SS2 Feldwebel rc., 3925 Unteroffiziere rc., 39,767 Gefreite, Gemeine rc., 57 Aerzte, 12 Krankenträger. Summa 1997 Offiziere, 44,423 Mann; «) an Vermißten: I Oberst, 17 Offi ziere, 4 Fähnriche, 2 Feldwebel, 2 Bicefeldwebel, I RegimentStambickir, 160 Unteroffiziere, 6807 Mann, 1 Arzt. Summa 18 Offiziere, 6976 Mann, lArzt. SummaSummarum 2662Offiziere,61,455 Mann. (Er ist hierbet noch zu bemerken, daß in Vorstehendem die süddeutschen und das säch sische Contingent nicht mitgerechnet sind und auch die Tausende von Kranken fehlen; auch ist inzwischen bereits eine Verlustliste Nr. 101 er schienen, welche die Verluste der badenschen Di vision verzeichnet.) In der Engel'schen Schrift über seine Straßburger Erlebnisse findet sich ein frei- müthiges Urtheil des Königlichen Geheimen Ober- RegierungSrathS über die Beschießung der Stadt. Engel schreibt: „Bei diesen ergreifenden Erzäh lungen (des ConsistorialrcithS vi-. Bruch in Straß burg, bei welchem der Verfasser durch Briefe des Minister« von Patow eingeführt war) mußte ich unwillkürlich an die Berichte Berthold Auerbachs in der „AugSb. Allg. Ztg." und an die Corre- spondenzen sogar osficieller Zeitungen denken, in welchen da- Vombenwerfen in die Häuser der Einwohner einer befestigten Stadt als eine psy chologische Nothwendigkeit, als ein heilsamer Zwang für die Bewohner, bei dem Festung« - Comman- danten auf die Uebergabe der Stadt zu dringen, dargestellt wird; ich muß aber gestehen, daß die Methode, auf solche Weise eine Opposition der Interessen der Civilbewohner gegen die Pflichten der militärischen Vertheidiger herauSzufordern, mir schon damals nur wenig einleuchtete. Als ich mich nun durch eigenen Augenschein von ihren Erfolgen überzeugte, konnte ich nicht umhin, der gleichen Capitulations-Erzwingungsversuche, welche sich auf die Charakterschwäche eines Soldaten stützen, eigentlich unsoldatisch und diejenigen Freund schafts- und LiebeSverstcherungen, gerade Straß burg gegenüber, etwas seltsam zu finden, welche damit beginnen, daß der Liebeswerber der sprö den Braut das Haus über dem Kopfe anzündet." Berlin. Eine junge Dame von Koblenz, Fräulein Hedwig Kühne, welche sich zur Pflege der Verwundeten nach dem Kriegsschauplatz be gab und mit besonderem Muthe dem größten Theil der Schlachten beiwohnte, hat am 31. October von dem Könige das Eiserne Kreuz erhalten. Gegenwärtig ist dieselbe in Versailles in dem im Schlosse eingerichteten Lazareth. be schäftigt. Die am 6. d. MtS. begonnenen großen Kriegs gefangenen-Transport« werden bis zum 14. d. MtS. auSdauem und davon täglich 2—3 derartige Züge Berlin passiren. Die Bestimmungs-Orte find Stettin, Königsberg i. Pr., Danzig Grau- denz, Thorn, Spandau, Küstrin, Kolberg, Posen, Glogau und Glatz. Hamburg, 7. November. Die „Börsen halle"' veröffentlicht eine officielle Mittheilung, wonach bestätigt wird, daß nach zuverlässiger Nachricht au« Helgoland 9 französische Schiffe 10 Meilen westlich von Helgoland gesehen wur den, hinzufügend, daß angekommene britische Dampfer diese Nachricht ebenfalls bestätigen. Hamburg, 7. November. Eine amtliche Kundmachung sistirt die Erlaubniß, an der Mün dung der Elbe Leuchtfeuer anzuzünden und See zeichen auSzuleaen. Die amtliche Bekanntmachung vom 5. November ist hierdurch wieder ausgeho ben. Eine Verfügung gleichen Inhalts ist, einge gangener Mittheilung zufolge, in Schleswig für di« Westküste Schleswig-Holstein- erlassen worden. Hamburg, 8. November. Eine RecognoS- cirungtfahrt unserer Elbflottille bestätigt die gestrige Anwesenheit französischer Schisse in der Umgegend von Helgoland ; man sah 7 Panzer schiff« und 4 Holzcorvetten nördlich von Helgo- lano kreuzen. München, 31. October. (C. Z.) Eine von hier ausgegangene Anregung, daß Bayern au» den von Frankreich zu erhebenden KrtegSentschä- digungSgeldern die im Jahre ISSS an Preußen bezahlte Summe von dreißig Millionen Gulden in Form eine-Präciptum« zurückerstattrt er halte, soll gutem Vernehmen nach im Hauptquar tier zu Versailles Aussicht aus Berücksichtigung haben. (Gleiches würde sich auch für Sachsen empfehlen!) Karlsruhe, 7. Novbr. Die „KarlSr.Ztg." meldet über die Capitulation der Fort- Mortter bei Neubreisach: Di« Gefangenen, 6 Offictere und 210 Mann, kommen nach Rastatt. Da- Fort ist gänzlich zusammengeschoffen, von 7 feindlichen Geschützen sind 6 demontirt. Der Commandant von Neubreisach versprach, nicht mehr nach Alt breisach zu schießen. Versailler, 7. November. In fünftägigen Verhandlungen mit Thiers ist denselben ein Waf fenstillstand auf der Grundlage des militairischen »latus qua von jeder Dauer bis zu 28 Tagen behufs Vornahme der Wahlen, unter Gestattung derselben in den besetzten Theilcn Frankreichs, wiederholt angeboten worden. Er war jedoch auch nach erneuerter Besprechung mit der Pari ser Regierung nicht ermächtig!, dar Eine oder An dere anzunehmen und er verlangte vor Allem Ver- proviantirung von Paris, ohne eine militairischc Gegenleistung bieten zu können. Da diese Forder ung den Deutschen militairisch unannehmbar war, erhielt Thiers gestern aus Paris Weisung, die Verhandlungen abzubrechen. Versailles, 7. Nov. Nach Privatmittheilun gen aus Paris ist Favre und die Mehrzahl seiner College» für Wahlen und für den durch Thiers vermittelten Waffenstillstand gewesen. Trochu aber, dagegen agitirend, hat seine Ansicht durchgesetzt. Versailles, 7. November Abends. In Folge der mit zwei Ballons erbeutete» Correspondenz aus Paris ist von Seiten deS Deutschen Oberkom mandos ein allgemeines Verbot ergangen, irgend eine Person aus Paris heraus oder nach Paris hinein zu lassen. Die sünf in den Ballons ge fangenen Personen sind vor ein Kriegsgericht ge stellt. Wien, 8. November, 10 Uhr 5 Minuten Vorm. (Privat-Depesche der Berliner Börsen- Zeitung.) Nach hicher gelangten Nachrichten ist in Konstantinopel eine große Finanzkrisis aus gebrochen. — Das in Konstantinopel erscheinende offiziöse Blatt „Halil" äußert sich in seiner letzten Nummer dahin: die Pforte könne jetzt jeden An griff mit 600,000 Soldaten und zwölf Panzer- Schiffen zurückschlagcn, Rußland denke indeß nicht daran einen Krieg gegen die Türkei zu beginnen. — Nachrichten aus Athen besagen, daß Garibaldi eine Aufforderung an die Helenen gerichtet habe, Frankreich zu unterstützen und verspricht ihnen dafür die Befreiung von Thessalien und Epirus. TourS, Vendome, 6. November, Abdr. Nach Ballonnachrichten aus Paris wies die Regierung einstimmig den Waffenstillstand zurück, da Preu ßen die Verproviantirung von Paris verweigerte und die Betheiligung von Elsaß und Lothringen an den Wahlen zur Nationalversammlung nur unter gewissem Vorbehalt zugestand. — Die amt liche Zeitung vom 6. d. Morgens meldet die Bildung dreier Armeen (?) in Parts, deren eine aus sedentärer Nationalgarde (Communalgarde) besteht. Officielle Depeschen. General von TreSkow meldet aus leS ErrueS vor Belfort vom 6. November, daß die Division zwischen Colmar und Belfort in mehreren kleinen Gefechten Franktireurs vertrieben hat. Am 2. sanden Gefechte gegen Mobilgardd bei leS ErrueS, bei Rougemont und Petit-Magny statt. In Letz terem ließ der Feind allein 5 Offiziere und 103 Mann todt zurück. Am 3. wurde Belfort cernirt und die Verbindung mit General von Werder hergestellt. Charny, 8. November. Verdun hat ca- > pitulirt. von Gayl. 1) Versailles, 8. November. Di« Festung Verdun hat am 8. November capitultrt. Bet Bretenay zwischen Bologne und Chaumont stießen am 7. Abtheilungen der 9. Infanterie - Brigade auf Mobtlgarden, Verluste de» Feinde- 70 Mann todt und verwundet, 40 Gefangene, diesseits 2 Mann verwundet. von PodbirlSky. 2) Colmar, 9. November. Montbsliard zur Sicherung der Cernirung von Belfort ohne Wi ¬ derstand heute besetzt und zur vertheidtgimg ein- gerichtet. von TreSkow. Neueste Nachrichten. Bremen, 8. November. Die Handelskammer veröffentlicht« an der Börse, daß nach zuverläs sigen Privatnachrichten aus Helgoland di« Fran zösische Flotte gestern sechs Deutsche Galliotschiffe genommen habe, weshalb zur Vorsicht beim Aus laufen von Schiffen gemahnt werde. Karlsruhes. November. Die „Karlsruher Zeitung" meldet au- Alt-Breisach vom 8. d. Nachmittags 5'/, Uhr: Di« Batterien bei Wolf gangen und BieShetm unterhalten gegen Neu- Breisach ein wohlgezielter Feuer. An zwei Stellen in der Nähe des Straßburger Thores find Häu ser in Brand geschossen. Saarbrücken, 9. November. Nachrichten au» Versailles melden, daß General v. Werder, Preußischer Mtlitairbevollmächtigter in St. Pe tersburg, im Königl. Hauptquartier eingetroffen ist und daselbst einige Zeit verweilen wird. Der Erzbischof LedochowSky ist von Posen in Versailles eingetroffen. Einige höhere Beamt« der früheren Regierung in Versailles sind wegen geheimer Communhation mit Paris und wegen Widersetzlichkeit gegen Anordnungen der Deutschen Verwaltuug verhaftet worden. Der bei Verdun in die Hände unserer Truppen gefallene Luftbal lon hatte mehrere Engländer zu Insassen, welche angeblich lediglich au» Paris entfliehen wollten. Der bei ihnen Vorgefundene große Briesbeutel ist dem großen Generalstab zur Durchsicht zugesertigt. Bern, 9. November. Der „Bund" meldet, Garibaldi habe sich mit den Franktireurs über worfen. London, 8. November. Seitdem hier bekannt geworden ist, daß die Waffenstillstands-Verhand lungen in Folge der Forderung Trochu'S, daß eine unbeschränkte Zufuhr von Holz und von Le bensmitteln nach Paris gestattet werden solle, ge scheitert sind, herrscht in den englischen Regierungs kreisen eine sehr lebhafte Verstimmung gegen die gegenwärtigen Französischen Machthaber. Stan dart nimmt aus diesem Scheitern Veranlassung zu einem heftigen Angriff gegen die Politik Glad- stone's. Kirchennachrichten von Riesa. Am 22. Sonntage nach Trin. predigt: Vorm. 8 Uhr: Herr DiakonuS Richter. Nach diesem Gottesdienste: KirchenvorstandS- wahl (siehe die besondere Bekanntmachung). Montag, den 14. Nov. Vorm. 9 Uhr hält in Weyda die Kirchweihpredigt: Herr Pastor Böttcher. Die geistlichen Amtshandlungen vom 13. bis 19. Nov. übernimmt: Derselbe. Getaufte vom 28. Oct.—10. Nov. Curt Woldemar, Hrn. Jul. Georg Dietrich'-, GasanstaltSinspectors in R., S. — Franz Ro bert, Friedrich Wilhelm Nagel's, Kirchvaters und GutSbes. in Mergendors, S. — Friedrich Her mann, Joh. Gottfried Löwe's, Handarb. u. ans. B. in R., S. Anna Bertha, Friedrich Aug. Schmieder's, Handarb. u. ans. B. in R., T. — Johann Paul, Joh. Aug. Biebrach'S, GaSarb. u. Einw. in R., S. — Clara Anna, Joh. Traug. Miro's, Bremsers a. d. westl. St.-E.-B. u. Einw. in R., T. — Wella Franziska, Oskar Schuster'-, GutSbes. in Mergendors, T. — Ida Lina, Mstr. Wilh. Aug. Marle'S, Sattlers u. ans. B. in R., T. — Franz Oswald, Friedrich Karl Kümmel's, Hilfs-Bahnwärter- a. d. L.-Dr. E.-B. und Einw. in R., S. - Carl Oskar, Carl WM AltmannS, Zeugarb. u. Einw. in R., S. — OSkar Paul, Carl Heinrich Meinhold'S, GußmstrS. u. Einw. in R., S. — Anna Marie, Karl August Keßler'S, Bodenmstr. in der Gottschald'schen Oel-Fabrik u. Einw. in R., T. — Beerdigte. Frau Rosine Marie Walpert, Johann Wal- pertt«, Handarb. u. Einw. in R., Ehefrau, 54 I. 3 Mon. 5 Tg. alt. — Joh. Gottlieb Richter'«, Handarb. u. Einw. in Poppitz, ungetauftes S., 2 Tg. alt. — Johann Christian Gottlob Thieme, Handarb. u. Hau-au-zügler in R., 80 I. 11 M. 4 T. alt. - Ktrchennachrichten von Strehla. vom. XX«. p. Irinit. bleibt die Feier des hei ligen Abendmahles ausgesetzt. Redaction, Druck und Verlag von E. F. Srellmann in Riesa.