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ElbtblM und Anzeiger. Amtsblatt der Lönigl. Amtshaoptmamlschast Großenhain, -er Lönigl. Gerlchtsömter tliesa »n- Strehla, sowie des Stadtraths zn Mesa and Stadtgemeinderaths M Strehla. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. Für die Redaction verantwortlich: T. Langer in Riesa. L8. Donnerstag, den 16. Mai 1878. 31. Jahrg. Erscheint in Riesa wöchentlich dreimal: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend. — Abonnementspreis vierteljährlich l Markts Pta. — Bestellungen nehmen alleikaiserl.Post-Anstalten, die Expeditionen in Riesa und Strehla (E. § Mn), sowie alle Voten entgegen. Inserate, welche bei dem auSgcbretteten Leserkreise eine wirksame Veröffentlichung finden, erbitten wir uns bi« Lag« vorher Vormittags tO UHr. — Jnsertionsbeträge von unbekannten auswärtigen Aultraggebern werden, wenn dieselben nicht inPoftmarken betliegen, perPoftvorschuh erhoben. ....-17 " " Bekanntmachung. In Gemäßheit des tz 20 des Gesetzes vom 14. September 1868 wird nachstehend unter D die heute durch Loosziehung sestgestellte Spruchliste der Haupt- und Hülfsgeschwornen für die 2. diesjährige Sitzungsperiode hiesigen Geschwornengerichts bekannt gemacht. Leipzig, am 7. Mai 1878. DaS Direktorium des Königliche« Bezirksgerichts daselbst. Petsch. Pr. Spruchlifte für die zweite Sitzungsperiode des Geschwornengerichts Leipzig im Jahre 1878. LI »r« 1 157 Freiherr von Welck, Otto, Partikulier in Grimma. 2 30 vr. plnl. Engelmann, F.W. Rudolf, Buchhändler in Leipzig. 3 119 Schröder, Eduard, Hausbesitzer und Gemeinderathsmitglied in Panitzsch. 4 126 Koch, Moritz Alexander, Kaufmann in Lausigk. 5 63 Madack jun., C. G. Rudolf, Hausbesitzer und privat. Korb ¬ machermeister in Leipzig. 6 82 Stockmann, Heinrich, Agent in Leipzig. s 205 Seifert, Friedrich Erdmann, Rentier in Leisnig. 8 236 Schulze, Friedrich August, Fabrikant in Döbeln. 9 32 vr. jur. Friederici, Georg, Domherr, Haus- und Ritterguts- * besitzer in Leipzig. 10 42 Göhring, Eduard Oscar, Kaufmann in Leipzig. 11 218 Weiß, Hugo, Kaufmann in Dahlen. 12 189 Krietzsch, Julius Wilhelm Friedrich, Mühlenbesitzer in Wurzen. 13 193 Kühne, Friedrich, Gutsbesitzer in Nemt. 14 248 Cordes, Heinrich, Rittergutsbesitzer in Schweta. 15 141 Weise, Robert, Rittergutspachter in Jmnitz. .16 168 Mosig, August, Gutsbesitzer und Gemeindeältester in Beucha. 17 41 vr. Ml. Gericke, Robert, Privatmann in Leipzig. 18 23 Dietze, Johann Ehregott, Schneidermeister in Leipzig. 19 142 Gerlach, Gustav, Buchdruckereibesitzer in Zwenkau. 20 144 Schuster, Ferdinand, Töpfereibesitzer und Stadtverordneter in Frohburg. 21 11 Brockhaus, Rudolph, Buchhändler in Leipzig. 2 LH <Z Nö? 22 192 Brückner, Eduard, Hauptcollecteur in Wurzen. 23 16 Batz, Johann Philipp, Kaufmann in Leipzig. 24 244 Richter, Friedrich August, Rittergutsbesitzer in Döschütz. 25 190 Rahn, Heinrich Moritz, Posamentirer in Wurzen. 26 ^9 Baedecker, Carl Edmund Ludwig, Hausbesitzer und Buchhändler in Leipzig. 27 247 Neidhardt, Ernst Heinrich, Rittergutsbesitzer in Kleinbauchlitz. 28 57 Kötz, Friedrich Ernst, Hausbesitzer und Kaufmann in Leipzig. 29 242 Moritz, Eduard, Fabrikdirector in Döbeln. 30 97 Born, Julius, Mühlenbesitzer und Gemeindeältester in Zehmen. II. 1 22 vr. jur. Schill, Otto, Advocat in Leipzig. 2 24 Schirmer, Franz August Eduard, Hausbesitzer und Maurer ¬ meister in Leipzig. 3 4Bethmann, Carl Otto, Prokurist in Leipzig... 4 2 Blasberg, Friedrich Otto, Kaufmann in Leipzig. 5 7 Eichrodt, Rudolph, Kaufmann in Leipzig. 6 23 Schnabel, Paul Richard, Hausbesitzer u. Klempnermstr. in Leipzig. 7 15 Knorr, Louis Armand, Hausbesitzer und Privatmann in Leipzig. 8 11 Halle, Franz Ferdinand, Buchbindermeister in Leipzig. 9 8 Fiedler, Carl Anton, Hausbesitzer und Schlossermstr. in Leipzig. 10 12 Hentschel, Moritz, Hausbesitzer und Advocat in Leipzig. 11 14 Johannes, Friedrich, Hausbesitzer und Privatmann in Leipzig. 12 3 Böckelmann, P. Gustav, Kaufmann in Leipzig. Bekanntmachung. Das Direktorium des unterzeichneten Kreisvereins besteht dermalen nach erfolgtem Ausscheiden einiger Mitglieder aus folgenden Personen: 1. dem Unterzeichneten, als Vorsitzenden; 2. Herrn Generalmajor von Standtsest in Riesa, als stellvertretenden Vorsitzenden ; 3. Herrn Pastor kl. Richter in Leutewitz, als ersten Schriftführer; 4. Herrn Pastor Fritzsche in Streumen, als zweiten Schriftführer; 5. Herrn Baumeister Roch in Großenhain, als Schatzmeister ; 6. Herrn Rittergutsbesitzer Richter aus Baselitz; 7. Herrn Rittergutsbesitzer Herr ich in Folbern und 8. Herrn Gemeindevorstand Gebhardt in Krauschütz, als Beisitzern, wogegen die 9. Welle noch unbesetzt ist, was auf Grund tz 7 der Statuten andurch bekannt gemacht wird. Großenhain, am 9. Mai 1878. Kreisverein für innere Mission. Req.-Ass. ^ o n Witzleben, Vors. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Berlin, 15. Mai. Von dem Eindruck der Kunde des Attentates auf Se. Ma jestät den Kaiser, von dem Abscheu vor der That und der Freude über die glückliche Rettung legen zahllose Kundgebungen der Liebe und Theilnahme aus ganz Deutschland, ja ganz Europa beredtes Zeugniß ab. Der Glückwunschtelegramme sind so viele an den Kaiser gelangt, daß nach Aeußerung emeS Hofbeamten ein volles Jahr nöthig sein würde, wenn ein Einzelner sie in der Länge und Ausführlichkeit beantworten sollte, wie sie eingelaufen sind. Bereits am 12. d. Abend kam eine Begrüßung vom Präsidenten der Vereinigten Staaten Amerika's an, nachdem im Laufe des Sonntags sämmtliche Souveräne Europa'S gratulirt hatten; sogar der Sultan ist darauf bedacht gewesen, dem Kaiser seine Hochachtung zu erkennen zu geben. — Bei dem Sonntags in Gegen wart des Kronprinzen stattgehabten Empfange des Staatsministeriums auf die Glückwunschansprache des ältesten Ministers Leonhardt erwiderte der Kaiser der „Prov.-Korresp." zufolge, eS sei dies das dritte Mal, daß auf ihn geschossen werde. So erschütternd und betrübend das auch sei, so finde er doch Trost in der Theilnahme der Bevölkerung, welche vom ersten Augen blick an so lebhaft kundgegeben, ihm sehr wohl gethan habe. Man dürfe solche Dinge in keiner Werse zu leicht nehmen, er habe in der Zeit, als er Mitglied des Staatsministenums gewesen sei, stets auf die Ge fahren hingewiesen, welche sich aus der Geldentmachung der damaligen staatsfeindlichen Richtungen ergeben mußte; seine Befürchtungen seien durch das Jahr 1848 leider bestätigt worden. Jetzt wiederum und in erhöhtem Maße sei eS die Aufgabe der Regierung, dahin zu wirken, «daß die revolutionären Elemente nicht die Oberhand gewinnen. Jeder Minister müsse dazu das Seinige thun, insbesondere komme es darauf an, daß dem Volke die Religion nicht verlort» gehe. Dies zu verhüten, sei die hauptthunlichste Aufgabe. — In den stattgehabten Verhören hat der Klempner geselle Hödel nicht zugegeben, daß er die Ermordung des Kaisers beabsichtigt habe. Diesm Gedanken weist er als etwas Unerhörtes weit von sich und er ver bleibt bei der Behauptung , eS sei blos seine Absicht gewesen, sich selbst das Leben zu nehmen und zwar in recht augenfälliger Weise. Der „M. Z." wird noch Folgendes telegraphirt: „Hödel scheint durchaus nicht unzurechnungsfähig zu sein, sondern leider nur zu zu rechnungsfähig. Hödel scheint systematisch, nachdem er den scheußlichen Plan vereitelt sah, mit beispielloser Frechheit auch die Richter verhöhnen zu wollen. Er lächelt auf jede an ihn gerichtete Frage und sucht oft mit Schlauheit die Antwort zu umgehen. Man hat eS in der Person Hödel's mit einem ganz ausgefeimten Menschen