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Thost. Die GrundsteunDiuf den 4. Termin 1865 sind nach 2 Pfennigen von jeder Steuer-Einheit längstens bis zum 1L Skov-mber 18VL nnauSgedroschenes Korn an dlm MeWetendft, gegen sofortige BaaHaGntz öffentlich vekst^ge^ Een, was hierdurch bekannt gegeben wird; i ) ^.7 '. -7 - tz Riesa, am 3. November 1865. Das Königliche G e r i ch t s a m t. Uibrig. ' , Bekanntmachung. Die Etlundkteurrn auf den Termin 1865 find nack 2 Mem an die Stadtsteuer-Einnahnle abzuführen. Riesa, den 2. November 1865. ----- D e r S t a"d t r a t h. Sieger Bürgermeister, , , Hempel. Uw-eS-eschichte. Dresden. Aus der Rede, mit welcher der Minister Frhr. von Beust am 31. October beim Hefte der privilegirten Bogcnschützengesellschaft das poch auf die Staatsminister Sachsens beantwortete, verteilen folgende Sätze hervorgehoben zu werden: „Wer unter uns möchte sich darüber täuschen, das; die Zeit vorüber ist, wo wir ruhig und sorglos in die Au ßenwelt Hinausblickei« und sonder Bekümmernis; der Freude dieses Festtags leben konnten. Der Augenblick M ein ernster. Wo ein trüber Schm« ans der irahen Vergangenheit ruht, da lagert sich auch ein düsterer Schleier über der nahen Ankunft. Aber ein Trost ist uns geblieben. Ein Heller Lichtstrahl dringt zu uns durch Manches finstere Gewölk. In unser»« geliebten Sach- lenlande, dem wir ja mit gleicher Liebe, mit gleicher Treue anhängen, herrscht Eintracht, Eintracht zwischen Thron und Land, zwischen Volk und Regierung. In Zeitläufen, wie die unsern sind, können nicht alle Herzen eines Sinnes sein, «licht alle Geister einen Gedanken bergen, nicht alle Bestrebungen ein Ziel verfolgen. Aber darüber — das glaube ich ohne Selbsttäuschung aussprechen zu können —, darüber sind wir alle einig, was die nächste Aufgabe jedes freien, seines guten Rechts sich bewußten deutschen Landes sei, einig darüber, daß da, wo gemeinsame, wenn auch sehr verschiedenartige Güter vertheidigt werden sollen. Alle zusaniMnstehen müssen, «venu nicht Jeder das Seine verlieren will." Die Versammlung deutscher EiserchM« - Techniker welche jüngst in Dresden tagt, hat sich einstimmig gegen die Anlage schmalspuriger Eisenbahnen aus gesprochen. Wilsdruff, 27. Octobcr. (B. N.) Die auf dem nahen Rittergute Neukirchen dienenden Ochsen knechte Merker und Thimmig, ersterer 21, letzterer 16 Jqhre alt, g^iethen heute miteinander in Streit. Dabei warf M. den T. zu Boden, brachte ihm mit eineck Messer sehr gefährliche Stichwunden bei und schnitt sich selbst dann die Achte durch, M. war so fort todt, T. giebt Hoffnung auf Wiederaufkomine«. Leipzig, 1. November. Studentenexcesse gab es in vergangener Nacht mehrfach und die Feier des Rectoratswechsels hat dadurch einen nicht eben würdigen Abschluß erlangt. Unter sich und mit Nicht studenten bekamen Studenten heftige-GtreitigteKm auf den Straßen, und auf der Polizei wurden «vier «ingebracht. Auf dem Naschmarkte excedirten sogar zwei sich gcgenüberstehende Parteien von zusammen etwa 40 Köpfen in so massenhafter Weile, daß es dein Pedell durchaus nicht möglich war, die Ruße hcrzustellen und schließlich die ganzen auf Wache be findlichen Polizeimann'chaftcn aufgelwten wetden muß ten, um den Platz zu säubern. Bei diesem letzten Ercesse schlug ein Student einen andern mit dem Stocke so gewaltig über den Kopf, daß dieser zu Bode» stürzte. Leipzig, 3. Nov. Die Zahl der Mordthaten l-äuft sich, in unserem Sachsen aus eine höckfft beun ruhigende Weise. Noch stehen «vir unter dein Ein drücke des jüngsten, an dem Kaufmann Feßler iu Dresden verübten Todtschlgges und so eben durch läuft unsere Stadt die erschreckende Nachricht, daß in vergangener Nacht abermals ein Mord geschehen sei und zwar dießmal in unseren eigenen Mauern. Der Kaufmann Earl August Markert, Inhaber eines Materialienwaaren- und Lotteriegeschäftes an der Ecke der Grilnmaischen- und 'Nicolaistraße, hat dem Mes ser eines Rgnbmörders zuu« Opfer fallen müssen. Herr Markeft, ein überaus thätiger und geschäfts- eifriger Mann, blieb des Abends nach t> Uhr, wenn Eoinmis, Lehrlinge nnd Markthelfer sich bereits ent fernt hatten, öfters noch allein im Laden zurück, um noch verschiedene Geschäfte zu besorgen und ließ dann stets, nm nicht von Käufern gestört zu werden, die nach der Straße führenden Gewölbethüren schließen. Eine Seitenthür, durch welche man in die »ach der Mcvlaistraße zu führende Hausflur (dem Eingänge zur Spangenbcrg'schcn Restauration) gelangt, diente ihn« dann jedes Mal zum Verlassen des Locals. Gestern Abend war nun Herr Markert auch wieder, nachdem man die Gewölbethüren geschlossen und das Geschäftspersonal sich entfernt hatte, allein in« Ge schäft zurückgeblieben, um in seinen« Comptoir noch zu arbeiten und heute früh gegen 7 Uhr, als die La- denthüren von der Straße aus geöffnet wurden, liegt er — eine bluttriefende Leiche — am Boden aus- gestreckf, da. Am Halse zeigen sich zwei überaus tiefe und breite Schnittwunden, deren eine über 3 Zoll tief ist; üherdem entdeckt man, daß der Schä del- -es JjnglüMichen auf entsetzliche Weise eingcschla- gen 'uno zersplittert ist. Diese Schädelverletzungen Haber, jedenfalls den Tod herbeigesührt, denn letzterer ÄntU da^K ch-ichnam noch die Cigarre im Munde hiM, überaus plötzlich und wie auf einen Schlag eingetreten sein und «S ist anzunehmen, daß der Mr-