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schieden«» Städten der Herzogtümer sind seit gestern auch hier die Schilderl-äuscr der Militair-Posten init den preußischen Landesfalben versehe» werden. Zur Erinnerung an den Tag von Missunde ha ben am 2. Kebmar in Leset und Missunde und zur Erinnerung an das Gefecht bei Jaget am 3. in Rendsburg an den Gräbern der auf dasigem Mili- tairfriedhofe ncheuden braven österreichischen Krieger Feierlichkeiten stattgefunden. Landen. Der „Morning-Advertiser" ist über zeugt, daß die preußische Regierung einen Staatsstreich im Schilde führe und daß es mil der Verfassung in Preußen über Nacht zu Ende sein werde. Bern, 4 Febr. In den letzten Wochen hat der Zudrang der polnischen Flüchtlinge nach der Schweiz wieder in bedeutendem Braße zugenonnnen, so daß der Bundesrath sich veranlaßt sah, der Ur sache dieser Erscheinung näher nachzuspürcn. Laut den Aussagen der Flüchtlinge soll sich null heraus- gestellt haben, daß die österreichischen Behörden den selben nur die Wahl zwischen der Rückkehr in ihre Heimath oder der Abreise nach der Schweiz frei lassen. Natürlich ziehen Diejenigen, welche daheim Strafe zu fürchten haben, die Schweiz ihrer Heimath vor. Laut Vernehmen wird der Bundesrath über dieses Vorgehen der österreichischen Regierung gegen über jenen Leuten in Wien Beschwerde führen nnd dem Turiner und Pariser Cabinet von seiner Be schwerde Kenntniß geben. — Ans Mailand meldet man, daß dort ein reicher junger Mann, der conscriptionspflichtig gewor den, aber zu schwach für Len Militärdienst befunden wurde, von seiner Braut verstoßen worden ist. Als er freudig zu ihr eilte und ihr die gute Nachricht milthcilte, nef sie empört aus: „Machen Sie sich aus dem Staube. Ich will keinen Brann, der für den Dienst untauglich ist." Vermischtes. Leipzig. f Fluchtversuch, j Der sich im hiesigen Bezirksgeriajt »regen Diebereien n. s. w. in Haft be findende Schornsteinfeger Abratzky, bekannt durch die Ersteigung des Königsteins, machte gestern einen Fluchtversuch. Als nämlich um die Mittagsstunde die Gefangenen auf den Hof geführt wurden, wie dies täglich geschieht, hatte A. Gelegenheit gefunden, durch eine Thür zu entkommen; als er jedoch seine Flucht durch gute» Verschluß der anderen Thüren verhindert sah, sprang er m den Appartement. Da er nicht sogleich vermißt worden war und man sicher nicht an den zum Aufenthalt gewäulten Ort gedacht, so wäre ihm lein Entkommen zweifelsohne noch ge lungen, hätte nicht Jemand zwei Treppen höher einen Fall an dem bcrcgten Orte gehört, der zur Nachfor schung und Wiedcrfestnahme A s Veranlassung gab. , -- 6. Febr. sDie feindlichen Brüder.j Zwei Brüder, ein Mcchanicüs und ehr Schriftsetzer, gaben iil vorvcrgangener Nacht durch einen Hefti«» Streit, den sie in der Frankfurter Straße führte«, dem Nachtwächter Anlaß zur Arrrtur. Von der Po lizei wieder entlassen, wurden sie nach einer Stunde anderweit eingebracht, weil sie es hatten nicht über's Herz bringen können, friedlich heim zu gehen. Sie hatten vielmehr auf der Straße ihren Streit wieder ausgenommen und waren dabei sogar handgemein mit cinairder geworden. Nunmehr hielt man es für geboten, den feindlichen Brüdern die Gelegenheit zur Fortsetzung ihrer Kämpfe dadurch avznschneiden, daß man sie in Gewahrsam nahm. — sLotterie.j Die dritte Classe der sächsi schen Landes-Lotterie wird den 20. Februar gezogen. Köln, 3. Febr. Der Elepdant in unser« zoologischen Garten ist in letzt, rer Zeit etwas rebellisch geworden und hat mit seinem Rüpel seine Kette zer brochen, und eine Mauer umgestürzt. Unlängst ver zehrte er ein großes Paket Eisenstifte: ohne eine Spur von Unverdaulichkeit an den Tag zu legen: Gestern Abend annexirte ein Langfinger m der Ein trachtsstraße eine über 100 Pfund schwere, mtt Wärst gefüllte Lenne. — sEisenbahnunfallj Der von Kassel nach Marburg und weiter gehende Personenzug ist am 3 >. Jan. Vormittags zwischen Kirchhain und Anzefahr verunglückt, indem die Locomotive aus de« Geleise gesprungen und rechts zur Böschung herunter fallend umgcstürzt ist. Locomotivführer und Feuer mann blieben todt auf der Stelle, dagegen sind die Reisenden mit dem Schrecken davon gekommen. — sEine Räuberbande.j Die bei dem großen Silberdiebstahle in Sibyllenort bei Breslau Betheiligten sind, wie sich allmählich heraus stellt, Mitglieder einer großen Bande, „der schwarze Bund" genannt, die sich weit in der Umgebung der kleine» Städte Oels und Juliusburg verbreitet hatte. Sie war wohlorganisirt und hatte sich zu engerer Vereinigung selbst unter einander verschwägert. In teressant ist die Art, wie man zur Entdeckung dieser verzweigten Bande gekommen. Der Criminalcommis- sarius Leutnant von Stutterheim aus Berlin suchte eine Zusammenkunft mit einem der sauberen Gesellen, tractirte ihn mit Wein, versprach ihm Geld und mackte ihm Aussicht, ungefährdet nach. Amerika zu entkommen. Dies wirkte; und die gemachten Mit theilungen führten zu der fast vollständigen Entdeck ung der Räuberbande, wie man sie wohl mit gutem Recht nennen kann. Ihre Theilnehmer sind sehr zahlreich und größtenteils bereits verhaftet. Die bisherigen Nachforschungen haben auch ergeben, daß früher ein großer Kirchendiebstahl von der Bande ausgeführt worden ist. Die von diesen Verbrechern befreite Gegend kann sich dazu gratuliren, da jenes Terrain schon seit einer Reihe von Jahren der Sitz der Bande gewesen ist. ^tirch»«°Srachricht,« vo« Niefa. Getaufte vom 3. — 6. Febr. Anna Marie, Gottlob Lehmanns, Handarb. u. Einw. in R., T. - Amalie ArlgDe> Ich. HchM RWickH. Handarb. u änsi B. in R., T.. Hanna, Mstr. Karl Gosthelf Dommsch'S,: BäckepS. ^iSms. V m R., T- Ernst. Emil, der EmmaSchliebe m R., unehel. S.— Hustav.-EdWch, Ich. Gustav Msidau'ch Huttenarb. u. Emw. in R., S. — AMe, Götthch F^dnch Wenfch Mn«, in Am« Mrrir,