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Ein möblirtes Logis wird von zwei jungen Leuten zu mietheu gesucht. Offerten mit PreiS- angabe bittet man in der Exped. d. Bl. abzugeben. einig« Tropfen Chlonmffftrstoffläurr, wellMiueralsänr» da« »ist de« Speichelt zerstören. Handarbeiter finden Beschäftigung am Abbruch der Juterimsbrücke bei ** G. Wolf, Maurermeister. Volk-, «ud LandwirthschaftlicheS. Ein Schrrinermeister (Hasenbring) in Witten a. d. R. hat eine Erfindung gemacht, welche eine große Zukunft haben dürfte. Täglich liest man in Zeitungen von Unglücksfällen, welche beim Feusterputzen Vorkommen, und in der Thal schweben die Dienstboten, welche, mit der einen Hand sich am Mitteldruch haltend, nnt der andern putzend auf der äußeren Fensterbank stehen, in steter Lebensgefahr. Herr H. hat nun einen Apparat construirt, welcher nicht allein ein bequemere« Putzen des Fenster« ermöglicht, sondern auch gegen da« Herab stürzen völlige Sicherheit bietet. Der Apparat besteht in einem 170 Cm. hohen, 68 Cm. brettem Gestell, welche« durch zwei bewegliche Holzklammern in wenigen Sekunden an dem Mittelbruch des Fensters befestigt wird. Zugleich klappt aus dem Gestell ein 47 Cm. breites, ring« mit emem Gitter umgebenes Brett, auf dem die Fenster reinigende Person nicht allein eine sehr bequeme Stellung findet, von der aus sie das ganze Fenster beherrscht, sondern auch gegen jeden Unfall ge schützt ist. Die Erfindung ist von um so größerer Wichtigkeit, als nach dem neuen Haftpflichtgesetz diejenige Herrschaft, welche Auftrag zum Fensterputzen gegeben und das Reinigen von der äußeren Fensterbank au« befohlen hat, ohne Zweifel bei vorkommenden Unfällen haftbar gemacht wird. Im Verhältnis zu diesen großen Bortheilen ist der Preis des Fensterstuhls, den der Er finder für 18 M. versendet, nicht zu hoch zu nennen. Mittel gegendenviß tollerHunbe. Die Leipziger Zeitung veröffentlicht ein solches von einem sächsischen Förster Namen« Gaste!, einem 82jahrigen Greis, der dasselbe nicht mit in's Grab nehmen will, da rr aber bereit« seit 50 Jahren benützt hat, um Menschen und Vieh vor dem schrecklichen Tode in Folge der Wasser scheu zu bewahren. Man nimmt warmen Weinessig und laueSs Wasser, wäscht damit die Wunde rein aus und trocknet fie. Hierauf gießt man auf die Wunde Werde» in di« Zügel. Die Burschen hatten aber nicht de» im Sage» fitzende» Vater de« Kirsten gesehen; al« dieser daher Mötzlich aufsprang und mit einer Hacke einzuhaue» drohte, der Sohn aber seiner Peitsch« sich ordentlich bediente und tüchtig auf die Pferde einhieb, stob da« Sefiudel au« einander. Rudolstadt a/S-, 26. Juli. Die Wahlzerwürf- niffe habe« gestern hier zu einem Duell mit blutigem Ausgang geführt. Der Premierlieuteuant z. D. te Peerdt, der konservativen Partei angehvrend, war in hiesiger BahnhofSrestauration mit mm der national liberalen Partei angehvrenden vr. Map Schaßler in Wortwechsel gerathen, und e« war daraus eine AuS- forderung erfolgt. Die Duellanten trafen sich gestern in den ersten Morgenstunden in dem Wäldchen der sogen. Krmmriye (GrenzHmS zwischen Sachsen-Meiningen und Schwarzbar^Rudolstadt), an der Chaussee von Rudol stadt nach Saatfeld belegen. Der Geforderte, vr Map Schaßler, feuert« absichtlich in di« Luft und «rhirlt von der Äugel seine« Gegner« «ine erhebliche Verletzung im Oberschenkel. ° Naumburg, 24: Juli. Ein grauenvolles Un wetter ist gestern um die vierte NachmittagSstund« über unser Thal hereingebrochen. Bei eimem Thermometer stande von 25 Grad R. im Schatten trieb gestern ein heftiger Wirbelwind die zerstreut aufsteigenden Wetter wolken zusammen, so daß der ganze Horizont wie mit einem schwarzgrauen Sacktuch überspannt erschien. Unter markerschütterndem Donnerqeknatter prassellten Hagel stücke und Regenstrvme herab, so daß binnen wenigen Minuten in den tiefer liegenden Straßen reißende Waffer- fluthen sich ausbreiteten. Im Zeiträume von etwa 20 Minuten schlug «S viermal ein, so viel bekannt, in einzelne Bäume der Wälder und in das hohe Gradir- werk zu Kösen. An letzterer Stelle wurde nur die Stange der Wetterfahne zerstört. Traurig sieht es in den betroffenen Weinbergen aus. Nicht nur, daß die fruchtüberladenen Stöcke entwurzelt sind, der wolken- bruchartige Regenguß hat auch das Erdreich von der Höhe in die Tiefe geschwemmt, die Sternbänke zerrissen und in einzelnen Weinbergen sogar die Winzerhäuschen durch Unterwühlung schwer beschädigt. Große Wald- und Obstbäume liegen vollständig entwurzelt zu Boden. Da« Kernobst ist massenhaft abgeschlagen oder vom Hagel so beschädigt worden, daß die weitere Entwickelung der Frucht gestört wird. Die Hoffnungen auf einen ge segneten Ertrag find recht empfindlich geschmälert worden. Von gleichen Verheerungen soll auch das Unstrutthal und ein Theil deS Jlm- und ElstergebieteS heimgesucht worden sein. Rekynuugs- u. Q« ittungöfvrmulare sind zu haben in der Exped. d. Bl. Anfrage: Kommt „Die Reise «m die Erde" nicht «och einmal zur Aufführung d Mehrere Besucher, die das schöne Stück wegen Zuspätkommens nicht vollständig sahen. — Heute, am »0. Ault, harkkeiugut. aefiunter Wühler -hue wirkliche Noth seine« Stimmzettel ««abgegeben lass»». Roch niemals, seit i« Deutschland Volksvertretung» gewählt worden, ist so viel auf jede Stimme angekommeu. Selbst bei unS, wo der rechte Candidat der Mehrheit sicher ist, wird ein geunssenhafter und einsichtiger Wähler sich nicht durch Bequemlichkeit von dem Wege zur Wahlurne abhalten lassen. Wir wissen ja, welcbe Wichtigkeit die Wahlftatistik erlangt hat. Die Socialdemokraten rechnen an der zunehmenden Größe der inSgesammt für sie abgegebenen Stimmeozahl au«, wie bald sie dem deutschen Bürgerthum den Fuß auf den Nacken setzen werden. Set an dem heutige« Schicksalstage deswegev Jeder seiner Mitt Verantwortlichkeit für die nationale Zu kunft eingedenk! würdiger, junger Herr!" gab dxr Verkäufer Uchchch zu, a» dm, linken Hosenbem steckt ei» Zettel, dir besagt 4 Mark; aber auf einem Beine kann mau dach »icht gehen ; deshalb — er kehrte das Beiukleid um — steckt an dem recht» Hosenbein auch eine 4, macht zu sammen acht Mark." Der Architekt lachte ob des ge schäftlichen Kniffes, wollte aber, ohne die Hose zu kauft«, fort gehen; da rief der Verkäufer: „Bleiben Siel werd' ich Ihnen doch gebe« die beinkleidernen Hosen für fünf Mark; ich setze a« jedem Stück meine baare zwanzig Prozent zu; aber ich denk so; Die Menge muß es bring»!" * Ein auf der Uferstraße in BreSlau wohnender Herr hat dieser Tage Gelegenheit gehabt, Beobachtung» zu machen, welche einen interessanten Beitrag zum Seelen leben der Schwalb« gewähren. Vor seinem Fenster hatte ein Schwalbenpaar gemstet. Das Weibchen begann schon zu brüt», als ein räuberisch gesinnter Sperling erschien, die Schwalbe» exmittirte und von ihrem Nest. Besitz nahm. Lange umkreisten die hinauSgewiesene» rechtmäßig» Eigmthümer ihre Wohnstätte, entfernt» sich alsdann und erschienen in Begleitung mehrerer an deren Schwalben nach einiger Zeit wieder. Jetzt begann die schwarze Schaar sich emsig um daS otkupirte Nest zu regem und bald war, me unser GewährSman sich später überzeugte, der Eingang zu dem Nest dicht mit Lehm verklebt und der Eindringling lebendig eingemauert. Ein Gegner der Todesstrafe bcfrette den Verbrecher aus seinem finstern Gefängniß. Dieser erschien nicht mehr in dem Nest; die Schwalben mieden ebenfalls die entweihete Stätte und bauten sich an einem Fenster desselben Hauses ein neues Nest. * B on einem sch re ckl ich enGe schick ist eine be reits bejahrte Frau in Steglitz betroffen worden. Am Mittwoch Abend, bald nach zehn Uhr, vernahmen Bewohnrr des Hauses AlbrechtSstraße 16 plötzlich eine heftige De tonation. Es mußte eine Explosion im Hause statt gefunden haben. Lautes Wimmern und Hilferufe zeigten, in welcher Wohnung sich der Unglücksfall zu getragen hatte, rS war die Wohnung der alten grau. Als man die Thür gesprengt hatte, schlugen die Flammen den Hausbewohnern entgegen. Das Bett und ver schiedene andere Gegenstände brannten, während die Frau am Boden lag und jämmerlich wimmerte. Der eine Theil der herbeigeeilten Hausbewohner versuchte das Feuer zu löschen, der andere beschäftigte sich mit der Frau, welche an den Armen, am Nacken, an der Brust und an ander» Theilen des Körpers furchtbare Brandwunden erlitten hatte. So weit sie sich verständlich machen konnte, erfuhr man, daß die Verunglückte beim Schlafengeh» die Petroleumlampe ausgeblasen hatte. In demselben Augenblick erfolgte aber auch eine Implo sion und das in Braud gesetzte Petroleum, übergoß einem Feuermeer gleich di« arme Frau, Bett und Deck«. Vermischtes. * Am Montage find in Berlin zwei Einjährig- Freiwillige, die sich der blühendsten Gesundheit erfreuten, bei einem Uebungsmärsch (von 5 Uhr Morgens bis 12'/« Uhr) vom Sonnenstich getroffen gestorben * AuS der Umgegend deS Harzes wird vom 20. Juli gemeldet: Vor einigen Tagen gingen zwei kleine Mädchen von Runstedt nach "Helmstedt zu. Unterwegs hoben fie einige Kirschen, die von den der Chaussee entlang stehenden Bäumen gefallen waren, auf. Auf einmal trat ihnen ein halbwüchsiger Bursch, der das Obst hütete, auf sie zu mit den Worten: „Laßt die Kirschen liegen oder ich schieße Euch!" Im nächsten Augaiblicke schon ging die Drohung des frechen Jungen in Erfüllung. Beide Mädchen stürzten auf eine Ent fernung von nur fünf Schritten nieder. Die eine mußte nach Hause gefahren werden: die andere war Noch im Stande zu gehen. Erstere liegt schwer danieder, «nd «S sitzen in ihrem Gesicht wohl 40 Schrotkörner, von denen bis jetzt nur 2 herauSgenommen werden konnten; nammtlich sind die Augen m größter Gefahr. Auch die andere ist am linken Auge getroffen ; außer dem sitzen derselben 10 Schrotkörner in den Lippen und Wangen. * Vom billigen Mann. Ein junger Architekt schlendert« am Sonnabend in Berlin durch den Mühlen damm, bei dieser Gelegenheit bemerkte er an einem Kleiderladen aushängend eine hübsche neue Sommer hose, daran war ein Zettel geheftet: „Bier Mark." Der junge Mann wandte sich an dm gähnend in der Thür stehenden Verkäufer und fragte auf die bezeichnete Hoft deutend: .Haben Sie hier feste Preise?" — „Bei mir heißt eS: pnx llxes im ganz» Geschäft", antwortete stolz und mit erhobenem Haupte der Ver käufer. „Schön", sagte der Architekt, „dann wickeln Sie mir die Hose ein. Hier sind vier Mark." Der Händler sah den Käufer scheinbar verwundert an und fragte: „Wie heißt vier? Die Hose kostet acht Mark." „Aber", replizirte der Architekt, „da steht ja in großer Zahl nur 4". „Hab» Sie ganz recht, Verehrung- Mttergut Riesa sucht zum sofortigen Antritt zchei verheirathete Anspänner. Ein Knabe oder Mädchen wird zu leichter Beschäftigung gesucht von Rudolph Nagel in Riesa, Buchbinderei u. Buchhandlung. Ich suche ein ordentliches Küchenmädche«. C. Härtel. Ein ordentliches, kräftiges Mädchen, womög lich von auswärts, wird für Michaelis zu miethen gesucht. Nur solche mit guten Zeugnissen wollen sich melden in der Exped. d. Bl. Eine Kuh, .Nr. 25 in Zeitha in. Jagdverpachtung. Die Jagd der Flur des Dorfes Görzig mit Trcbnitz soll de« L7. August diese- JahreS wieder auf 6 Jahre unter den im Termine bekannt zu machenden Bedinguugen, sowie mit Vorbehalt der Auswahl unter den Licitanten und der Ableh nung sämmtlicher Gebote, verpachtet werden. Pacht lustige, sowie die Mitglieder der Jagdgenossenschaft werden ersucht, sich an gedachtem Tage Nachmittags 3 Uhr im hiesigen Gasthause einzufinden. ** Wilhelm Jahn, Jagdvorstand. Eine freundliche Oberstube ist an ruhige Leute oder eine einzeln« Person zu vermieden. Wo? sagt die Exp. d. Bl. Nächsten Donnerstag den 1. August wird ein WM" Schwei» verpfundct, "MU Fleisch 50 Pfg., Wurst 65 Pfg., bei Carl Albrecht, Seilcrmeister in B oritz. Ein gut gehaltenes Vianoforte ist wegen Ukangel an Platz billig zu verkaufen in Seerhausen Nr. 59. Ein ziemlich neuer doppelthüriger Kleider» schrank ist billig zu verkaufen. Zu erfragen bei Herrn Karl Riedel in Gröba. Echte schwedische Streichhölzchen, alle Gummi- Waaren, als: Hosenträger, Schlauch, Hütchen, Kämme, Unterlagen rc. rc. empfiehlt * A H. Springer in Riesa. sind zu Weihnachten hypo- 4. thekarisch zu verleihen. Näheres in der Exped. d. Bl.