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V'' » sich«»» Schau» khändler «ff««» Verriv» sehr »« GnW, GM Empfang »ar — Nftumud am VatzuWr. Dre»de>, ri» interrffank» flsiel. ÄiAM 7 Hagenbtck, mit seiuer berühmt« afrikanisch« Thierkara- wane hier ein. Dieselbe besteht au» S Elephanten, 7 Dromedaren, verschiedene» Antilope», 5 Straußen, 2 Giraffen, einer größeren Anzahl Schaf» und Ziegen arten, 1 afrikanischen Steinbock, 2 afrikanischen Jagd hunden, 1 doppelhörnigen Nashorn, 1 Warienschweiu, 2 Reiteseln, sowie mehrer« Affe«. In der Begleitung dieser Lhiere befinde» sich 15 Nubier, «elche da» Ju tereffe deS massenhaft versammelten Publikum« natürlich in höchstem Maaße erregten. Der ÄesichtSauSdruck^ dieser braunen Höhne Afrikas ist fast durchgängig eiu sehr intelligenter; einzelne sind sogar schön zu nennen. Höchst «igenthümlich ist di« Haartracht. Oben auf dem Kopfe erhebt sich ein förmlicher Busch, durch den ein dünne» Holzstäbchen gesteckt ist, während hinten da» Haar in kleinen Löckchen herniederhängt. Um den Kopf zieht sich hierdurch ein richtiger Kranz. Die Kleidung besteht nur in einer Art römischer Tunika, welche aber mit tadel loser Grandezza um den sonst nackt« Körper drapirt wird. Die Füße stecken in ledern« Sandalen. Spaßhaft war es, als die nubischen Gäste mit einem freundlich« „Servus" (sie hatten daS in der lustig« Phäaknstadt an der Donau gelernt) aus den Waggons stiegen und^ sich sofort mit dem Publikum in Verkehr setzten. Einer ergriff aus Freude «ine dicht an der Rampe stehend« jugendliche Elbflormtinerin und hob sie hoch in die Luft, ihr dabei einen herzhaft« Kuß auf die Stirn, drückend. Die Kleine machte ob dieser sonderbar« Sympathiebezeugung zuerst wohl eiu etwas ängstliche« Gesicht, fand sich dann aber bald in ihre Rolle. Der kinderfreundllche Nubier führte sie dann noch ein paar Mal den Perron entlang. Drollige Seen« gab eS ferner auch beim Ausladen der Thiere, von denen na mentlich die niedlichen Zwergelephanten ergötzliche Ka priolen machten. Kaum auS dem Wagen gebracht, entrirten sie sofort rin gemeinschaftliche» Bettelgeschäft. Sie gingen ganz dicht an die Leut« heran und hielten ihren Rüffel so lange bittend hin, bi» ihnen etwas zu Theil geworden. Vom Bahnhofe aus wurde die ganze Karawane direkt nach dem zoologischen Gart« gebracht, wo am Sonntag die Vorstellungen beginnen. Die Nubier werden sich dabei in ihren heimathlichen Gebräuchen, Waffentänzen rc. producireu. , Potschappel. Am 24. Juli gingen einige Knabe» von 9—10 Jahren in de» zur Ziegelei von Frieser in Deuben gehörigen Teich baden, welcher ziemlich tiefe Stellen hat. Der Knabe des Webermeisters Garbe geräth in eine solche Untiefe, au» welcher ihn ein anderer Knabe retten will, dabei aber selbst rn die größte Ge fahr kommt. Glücklicherweise kam der Ziegelarbeiter Schulze hinzu und stürzte sich mit eigener Todesgefahr in die gefährliche tieft Stelle. Während er den ein« Knaben an'» Land brachte, «ar der kleine Garbe be reits untergegangen, tauchte jedoch bald wiederauf, und gelang es Schulzen, den Ertrinkend« bei den Haaren zu fasten und ihn, wenn auch leblo», nach dem Rand des Teiches zu bringen. Die hier angestellten Wieder belebungsversuche hatten auch bald den gewünscht« Erfolg. Geringswalde, 28. Juli. Bei den amAbend de» 24. Juli in hiesiger Gegend ziemlich heftig austre tenden Gewittern wurde der hiesige gegen 25 Jahre alte Forstgehülfe Emst Eduard Sttbner aus Mittel» herbigsdorf vom Blitzschläge getroffen und am andern Morgen im Freien auf AltgornigSwalder Flur todt aufgefunde». Sein treuer Hund hatte die ganze Nacht bei ihm Todtenwacht gehalten. Stübner erfreute sich allgemeiner Beliebtheit und findet der Unglücksfall um so regere Theilnahme. Leipzig. Dieser Tage ist die Fachausstellung des Ta pezierergewerbes im großen Saale der Tentralhall« unter entsprechenden Feierlichkeiten eröffnet Word«. ES klingt verhältnißmäßig gering, wenn wir von ca. 70 Aus stellern reden, allein eS ist dabei zu erwäg«, daß von der größeren Zahl derselben je «n Zimmer zur Aus stattung beansprucht wird. ES sind Dekorationen vor handen, die wahrhaft kostbar zu »mnen sind und die Aufmerksamkit und das Interesse aller Kreise erwecken, und so manche Salonausstellung und viele „guten Stuben" werden namentlich auch von unser« Damen mit Wohlgefallen betrachtet. , Zwenkau, 23. Juli. Bor einig« Tag« war der 27 Jahre alte GutSbesitzerSsohn Kirsten aus HvS- dorf frühzeitig mit seinem Geschirr in der Richtung nach Meuselwitz zu gefahren. Auf dem Wege zwischen hier und Eythra kam« plötzlich vier Unbekannte, an scheinend Handwerksburschen, au» de« Gebüsch. Einer derselb« kam auf den in der Schoßklle des Wagen sitzend« jung« Kirsten zu, ein Anderer aber fiel den Leplyz wird muunehrmorz«, Montag erfolg«. Vor- gestern hat aus EHisst NabeWerg eme Eonfereuz »er bchandelnden Aerzkstattgckuudeu, welche die letzt« B^enkm beseitigt hab« sL Die Abfindung der vor- an-gehenden Hchoog« ist gestern erfolgt. In der verflossen« Woche konnte «an fast täglich um eine der SpätnachmittagSstund« d« Kaifir, in Militärmaatel und Müh«, ihm zur Seite die Krau Großherzogin von Bad«, un offen« Sag« in dm Umgebung« von Potsdam fahr« seh«. Der Kaiser empfängt vielfach von Damm, die am Wege stehen, Blumensträuße. Seit mehrer« Tag«, noch bei Anwesenheit der Kaisenm wurden auch einig« wenige bevorzugt« Gäste auf Schloß Babelsberg empfang«. DaS Drner nimmt der Kaifir allein oder mit der Krau Großherzogin ein, um sich nach demselben zur Gesellschaft zu begeben. Abend» spielt fast täglich eine» der MusikcorpS der Potzdamer Garnison in Schloßpark. D« Hochverräter» Hödel hat da» über ihn a«-- gesprochme TvdeSurtheil rechtskräftig werden lassen und e» heißt, daß, wenn darüber beschlossen werd« wird, jedenfalls die WilleuSmeinung deS Kaisers eingeholt, werden müsse, da da» Majestätsrecht der Bestätigung, resp. der Milderung eine» TodeSurtheilS nicht von emem zur Erledigung der Geschäfte bestellten Vertreter der höchsten Gewalt au»gehm dürft. Als geschichtliche Er innerung kann übrigen- angeführt werden, wie vor 100 Jahren, als Friedrich der Große in den bayrisch« Erb folgekrieg zog, durch königlichen Erlaß vom 5. April 1778 angeordnet wurde, daß die zum Tode Berurtheiltm bi» zur Rückkehr de» König» in Festungen wohl ver wahrt gehakt« werd« sollt«, die Bestätigung oder Milderung de» Urtheil» aber bi» zu jenem Zeitpunkt« aufgehoben bleib« sollte. — Hödel's Schicksal naht der Entscheidung; dem Kronprinzen wird nächstens der StaatSministerialbericht über sein TvdeSurtheil zur Vollziehung unterbreitet werden. Karlsruhe, von hier wird der „B.-B.-Z." ge meldet, daß daselbst am 25. d. M. zwei Artilleristen vom 1. badischen Feld-ArMerie-Regiment Nr. 14 mit einer Taffe von 40,000 Mk. durchgebrannt sind. Der eine der Durchgänger ist ein Ostpreuße Namens Emst Zimmer, 28 Jahre alt, schlank gewachsen, bartlos, und mit schwarzem Haar. Sein Gang ist ein schwankender. Er spricht Französisch und Englisch, Deutsch mit ost preußischem Dialekt. — Der andere Flüchtling heißt Alois Kemer, spricht den badischen Dialekt, ist 29 Jahre alt, schlank gewachsen, groß und dunkelblond. Zimmer trug ein« Tuchanzug und Kemer einen grauen Anzug. Frankfurt a. M., 24.J«li. In einem Gart« der Sachsenhauser Gemarkung ist nach dem „Frkf. Journal" von Seit« der Reichs-Phylloxera-Eommission heute daS Vorhandensein der Phylloxera amtlich con- statirt worden. Dieselbe wurde eingeschleppt durch Weinstvcke, wrlche au» einer infizirten Rebschule be zogen wurden. Ob dieselbe in da» benachbarte Wein berggelände Verbreitung gefunden hat, konnte zur Zeit »och nicht ftstgestellt werden. Oesterrmch. Die ösrerreichisch« Armee ist mit dem Wochenschluß irr Bo»men und der Herzegowina eingerückt, und da» Mandat Europas, um welche» Graf Andraffy so eifrig geworben, konnte endlich zur Ausführung gelangen. Die Proklamation, welche man in Wie» str diese» Ereigniß vorbereitet und an die bisherig« Unterthanm deS Sultans gerichtet hatte, zeigt deutlich die Grundzüge der Verständigung, über welche das Wiener Tabmet mit den Vertretern deS Sultans sich geeinigt hat. „Der Sultan verttaut Euch dem Schutze seine- mächtigen Freundes deS Kaiser» von Oesterreich und Königs von Ungam an." Mit diesem einen Satze ist dem verlangen der Pforte nach Anerkennmm ihrer Oberhoheit Genüge geschehen. RumSttie«. Bukarest, 23. Juli. Die Demobilisirung der mmänischen Armee hat begonnen, vorgestern trafen in Bukarest drei Eskadron«. Kala- rasch! (Landwehr-Reiter) ein, welch« sich in ihre Heimat begaben, nachdem sie im Hofe der Präfektur von dem Obersten Polizu gemustert und weg« ihrer guten Haltung belobt Word« war«. Auch die russisch« Trupp« hab« ein« Anfang gemacht, das Land zu verlaffm; denn auS Jassy wrrd gemeldet, daß die da selbst befindlichen russischen Behörden den Befehl er halt« hab«, sämmtluhe Krank auS den Spitälern zu evakuirm und die Kasern« und andere öffentliche Ge bäude, welche mit russische» Soldat« belegt, sind dm rumänisch« Behörden zu übergeben. Griechen»««-. Athen, 26. Juli. DaS ministerielle Organ „Ethnikm Pueuma" vervsftnllicht im Widerspruch zu dm Behauptung« anderer griechischer Blätter eme Mrttheilung, wonach die Pfork genergt fein soll, die Wünsche Griechenlands in Bezug auf tue Grenzrektifikation entgrgmzumhuren und diese Angelegen heit hu Gemäßbeit der eiGimmi«» Wünsche der Eon- NÄkMlich^ Aeifi^u^Wß t» brstv». Oertliche- rmtz Sächsisches. Nies«, den 29. Juli »878. — Der Wahlkampf ist auf seinem Höhepunkte an gelangt und morgen ist der entscheidende Tag. In viel« Bezirken de» Lande» lftaeu die Verhältnisse so, daß noch gar nicht mit einiger Bestimmtheit behauptet werden kann, der Sieg der Reichstreuen gegenüber der staat-ftindlicken Socialdemokratie stehe außer Zweifel. In andere» Bezirken, namentlich auch in unserer Stadt selbst ist mit fast absoluter Gewißheit zu erwarten, daß der reich-treue Eandidat mit überwiegender Stimmen mehrheit gewählt wird. Diese letzterwähnte günstige Thatsache darf aber unbedingt nicht zum Bor wand« genommen werden, um oft Betheiligung ander Wahl al» eine weniger nothwendige erscheinen zu lassen; im Gegentheil muß unter jeglicher Bedingung danach gestrebt werden, daß alle Eandidat« eine große, ja eme imposante Mehrheit der Stimmen auf sich ver einigen. Der Sieg der Reichst«»« muß also in erster Linie gesichert, sodann aber zu ein r überwältigenden Kundgebung erhoben werden. Trägheit und Nachlässigkeit der Wähler ist seit Jahren der Gegenstand wiederholter und leider sehr berechtigter Klagen gewesen; diesmal darf diese Klage nicht wieder laut werden, diesmal muß Jeder sem Ehrenrecht ausüben, seine Ehrenpflicht erfüllen. — Wir machen alle Wähler auf den Wortlaut der 88 »0 und 11 deS Wahlgesetzes (vom 31. Mai 1869) aufmerksam: 8 10. Das Wahlrecht wird in Person durch ver deckte, in eine Wahlurne niederzulegende Stimmzettel ohne Unterschrift ausgeübt. Die Stimmzettel müssen von weißem Papiere und dürfen mit keinem äußeren Kennzeichen versehen sein. 8 11. Die Stimmzettel sind außerhalb des Wahl lokals mit dem Namen des Candidaten, welchen der Wähler seine Stimme geben will, handschriftlich oder im Wege der Vervielfältigung zu versehen. Wir bemerken hierzu, daß also Zettel mit linirten oder nicht weißem Papier ebenso wie solche mit durch scheinendem Namen ungültig sein würden. Sollte Jemand keinen Zettel für Richter erhalten haben, so sind solche noch m unsrer Expedition jederzeit zu hab«. — Heute Nachmittag gegen >/,3 Uhr langte Se. Majestät der Kaiser Wilhelm mittelst Extrazuges in Röderau an und reiste Hochderselbe nach '/.stündigem Aufenthalte, während welcher Zeit Er das Diner ein nahm, nach Teplitz weiter. Das Aussehen Sr. Ma jestät war ein recht befriedigendes. — Morgen, Dienstag, früh wird Se. Majestät der König den Schießplatz bei Zeithain besuchen, um während dieses Tages den Schießübungen beizuwohnen. — Die Witterungsberichte deS Königl. Meteorologischen BüreauS zu Leipzig werden seit vorigen Sonnabend täglich auf hiesigem Bahnhofe, am Stationsgebäude, sowie Ecke der Hauptstraße, schrägüber unserer Expedition, zur öffentlichen Kenntniß ausgehängt werden. Den Herren Landwirthen dürsten diese Berichte bei der jetzigen Ernte gut« Dienste leisten, weshalb wir specftll darauf aufmerksam machen. — Nach einer dieser Tage veröffentlicht«, vom statistisch« Bureau des Inne« zusammengestellten Uebersicht über die bei den Sparkaff« im Königreich Sachs« im Monat Juni 1878 erfolgten Ein- und Rückzahlungen wurden in 168 Kaffen in 46,301 Post« 5,921,727^« M. ein- und in 36,744 Posten 5,767,350^9 M. zurückgezahlt, demnach überwieg« dce Emzahlungen um 154,377,«7 M. — In Oschatz löste am Donnerstag Abend wegen eines Formfehlers bei der Anmeldung Herr Bürger meister Walter die von etwa 600 Personen besuchte kberale Versammlung auf. Strehla, 27. Juli. Am vergangenen Donners tag« unternahm der hiesige Gewerbe-Verein einen Aus flug nach Nossen. Nach erfolgter Ankunft und einer kurzen Rast auf dem Bahnhofe ging man '/«8 Uhr nach dem Kloster Zella. Hier besichtigte man die Vorhand«« Sehenswürdigkeiten und ging gegen 9 Uhr nach dem Thalbad und von dort '/«II Uhr nach dem Bahnhof«, um noch nachkommmde Mitglieder zu em pfangen. Um 11 Uhr erfolgte die Besichtigung der Papierfabrik. Der Besitzer derselben, Herr Roßberg, übernahm selbst die Führung und zeigte den ganzen Vorgang der Papierfabrikation. Bis 3 Uhr war dann MittagSrast auf dem schön gelegenen Bergschlößchen. Dft Zeit von 3 Uhr an bis zum Abgänge de» Zuge» — 6 Uhr 48 Min. — war der Besichtigung der Stadt «widmet. — Der Ausflug war mtereffant und alle Theiluehmer— eS warm 43 —warm befriedigt. Dft Emwohner Nossens schien« sich über dft Anwesenheit