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wie da« „B. T."M,haben,wffch«i»v«Ü»ivoh- rwndm Reich-tag-aigeordnet« verschiedener Fraktion« Vorbesprechungen über die Präsidentenwahl imSkich»- tage stattgefundev. Man «ar überemstimmmd der Ansicht, daß an der Kandidatur Korckenbeck« P»m erst« Präsidenten durchau« festzuhaltm sei. ES unterlregt auch gar keinem Zweifel, daß Herr v. Forckenbeck, fall« er di« Stimmen aller Fraktionen erhält, die Wahl aunehmen wird. Ander« liegen die Verhältnisse bei der Wahl de« ersten Vizepräsidenten. Hier werden so wohl Centrum al« Deutschkonservativ« auf dies« Post« gleichzeitig Anspruch machen, und es dürfte leicht zu einem doppelten Wahlgange kommen; al« zweiter Bitt präsident wird wohl der ftneonservative Fürst Hohenlohe- Langenburg bestätigt werd«. Königsberg, 26. August. Bon dm die hiesige Festung umgebenden detachirtm Fort« ist da- Fort Quednau nun so weit fertig, daß, wie die „K. H. Z." meldet, am 1. September feine feierliche Einweihung erfolg« kann. Die Fort« Lauth und Medenau sollen im nächsten Jahre fertig werd«. Dortmund, 28. August. Bestem Nachmittag ent gleiste unweit Gelsenkirchen ein Kohlenzug. 14 Waggons und di« Lokomotive rollten die Böschung hinunter. Menschen hab« — so viel der „Wests. Zeitung" bis her bekannt geworden ist — dabei keinen Schaden er litt«. — Heute in der Frühschicht erfolgte auf der benachbarten Zeche „Friedrich Wilhelm" eine Explosion schlagender Wetter, durch welche zwei Arbeiter getödtet würden. Da« Gerücht, daß außerdem noch 30 Leute mehr oder minder schwer verletzt worden seien, findet glücklicherweise keine Bestätigung. Oesterreich. Wien, 28. August. Eine Mel dung der „Presse" aus Brood, die aus authentischer Quelle stimmen soll, schätzt die Zahl der bosnischen Insurgenten auf 65,000, die regulären türkischen Truppen in Novibazar auf 25,000 und den albanischen Zuzug auf 10,000 Mann. — 29 August. Ein Streifcommando unter dem Befehl des Generalmajors Kopfinger traf von Serajewo bereits am 25. d. bei Han Podkomanja und Glasinac ein. Die Insurgenten hatten sich schon in der Nacht vorher nach allen Richtungen zerstreut, die meisten warm in ihre Heimath zurückgekehrt, ein Haufe flüchtete »ach Rogatica. — An das Etappenkommando zu Blasni ergaben sich am 26. d. 32 Redifs mit 2 Gebirgskanonen. — Von der 36. Truppendivision sind die ersten Abheilungen in Banjaluka, von der 4. Truppendivision ist die Tete in Brod eingetroffen. Schweden. Schweden bietet Alles auf, seine Häsin am Oeresund in möglichst besten Stand zu setzen, um der Conkurrenz der gegenüberliegenden Häsin (Kopenhagen und Helsingür) begegnen zu können. Nach dem der Hafen von Malmö wesentlich erweitert und verbessert worden ist, hat man mit dem Ausbau deS Hafens von Helsingborg begonnen, die Arbeiten in letzterem Hafen sind im Lauft deS Sommers wesentlich gefördert worden. Es werden ein äußeres und ein inneres Haftnbassin, sowie Docks gebaut. Rußland. Petersburg, 29. August. Nach einer thelegraphischen Meldung aus Batum vom 27. d. M. war Jussuf Pascha, General-Gouverneur von Trapezunt, daselbst eingetrofsin, um gemeinsam mit Derwisch Pascha die Evakuation der türkischen Truppen bei der Uebergabe von BatuM zu leiden. Türkei. Constantinopel, 29.August. Bis jetzt hab« 12 Transportschiffe mit 18,000 Mann russischer Garden de« Bosporus auf dem Wege nach Odessa passirt; anstatt der Garden sind frische rassische Truppen, welche aus dem Innern kommen, in die vorgeschobenen Stellungen eingerückt. Die von den Lazen bezüglich der Uebergabe Datums gestellten Be dingungen sind von den Russen zurückgewiesen worden; e« heißt, eS sei in Folge dessen die Räumung BatumS neuerdings bis zum 12. künftigen Monats verschoben worden. Griechenland. Athen, 27. August. Türkische Soldaten verletzten die Grenze und ließm sich Gewalt- thätigktitm zu schulden kommm. Die griechische Re gierung protestirte. Letztere wird eine Grenzfeststellungs- rommission ernennen und die Pforte einladen, eme eben solche Commission einzusetzen. Oertllches und Sächsisches. Riesa, den 30. August 1878. — Bei der sächfisck-böhmischen Dampffchifffthrt tritt am 2. September ein »euer Fahrplan m Kraft. Die Abfahrt«- und Ankunftszeit der Schifft bei dm Station« zwischen Dresden «nd Strehla ist au« der im JnserawHeil befindlichen Bekanntmachung zu erseh«. — Die Vorarbeit« für die Secundairbahn Torgau-Riesa sich vorgestern in Angriff genommen worden. — Nach einer Bekanntmachung de« KriegSministe- riumS wird die vfßmtsiche Versteigerung der m diesem Jahre au-zumusteruden Dimstpftrd« der Cavallerie, Artillerie und de« Train« an den nachgmannten Tagen und Orten von VormitNw« 10 Uhr an stattfinden: Den 6. September in Rochlitz, den 7. in Roßwein, den 9. in Oschatz, Borna und Freiberg, dm 10. in Dresden (Neustädter Reiter-Lasern«), Pegau und Grimma. (Die Pferd« der Garnison Lausigt werden in Grimma zur Versteigerung gelang«). Dm 11. in Dresden und Äeitham und den 12. September in Großenhain und Pirna, den 19. Oktober in Dresden. — Nach einer Bekanntmachung deS königlichen Finanzministeriums soll da« im Bezirk« des Gerichts amt« Mügeln unweit Oschatz gelegene Kammergut Mügeln nebst den dazu gehörenden Vorwerken Klem- schlatitz, Großschlatitz und Berntitz vom 1. Juli 1879 an im Wege deS MeistgeboteS auf 12 Jahre weiter verpachtet werden. Bewerbungen sind bis zum 13. September bei dem erwähnten Ministerium einzureichen. — Nach dem statistisch« Jahrbuch für da« König reich Sachsen auf da» Jahr 1879 befanden sich am Schlüsse deS Schuljahres 1876/77 in Sachsin 4,015 Bildungsanstalten mit 530,207 Schülern und 7,031 Lehrern. Die letzteren bezogen (ausschließlich der Lehrer an den Privatschulen und der Hauslehrer) ein Ein kommen von 12,335,331 M. Der Gesammtaufwand für das Unterrichts wesen bezifferte sich auf 17,957,535 M. (einschließlich der zu gewährenden Pensionen) und gewährte hierzu der Staat einen Zuschuß von 4,955,097 M. Die Zahl der öffentlichen Volksschulen betrug 2,099, und zwar 22 höhere evangelische, 131 mittlere evangelische, 3 mittlere katholische, 1,907 einfache evangelische und 36 einfache katholische. Die Zahl der Fortbildungsschulen betrug 1,753, hiervon waren 34 selbstständig, d. h. nicht mit Volksschulen organisch ver bunden. Die Zahl der concessionirten Pnvatschulan- stalten betrug 93, und zwar 19 nur für Knaben, 37 nur für Mädchen, 37 für beide Geschlechter bestimmt. Bezeichnet wurde« hiervon 50 als höhere, 24 als mittlere und 19 als einfache Volksschulen. Die Ge- sammtzahl aller Schüler dieser Anstalten betrug 7,304 und wirkten in denselben 520 Lehrer und 283 Leh rerinnen.) — Eine alle kaufmännischen Kreise interessirende Entscheidung hat das ReichS-Oberhandelsgericht vor Kurzem gefällt. Eine badische Weingroßhandlung en- gagirte einen Reisenden und ließ denselben sich kontrakt lich verpflichten, nach seinem etwa erfolgten Austritt aus dem Geschäfte niemals wieder für Weingeschäfte zu reisen, auch nicht etwa als Socius in ein derartiges Geschäft einzutreten. Für den Kontraktbruch in dieser Hinsicht waren 5000 Mark Konventionalstrafe stipulirt. Schon nach 6 Monaten verließ der Reisende in Folge erheblicher Differenzen mit seinem Hause das Geschäft, nahm bald darauf eine andere Stelle als Weinreisen der an und zog sich dadurch natürlich einen Prozeß zu. Der frühere Prinzipal klagte unter Vorlegung des von dem Reisenden früher unbestritten unterzeichneten Ver trages die fünftausend Mark Konventionalstrafe ein. Der Herr glaubte wohl kaum, daß er diesen Prozeß verlieren könne, und doch ist ihm dies in allen drei Instanzen passirt. Auch das Reichs-Oberhandelsgericbt hat ihn abgewiesen. ES heißt in dem Erkenntniß unter Anderem: „Beschränkungen der gewerblichen Thätigkeit ohne irgend welche örtliche oder zeitliche Grenze ver stoßen nicht nur gegen die guten Sitten, sondern auch gegen das Prinzip der persönlichen Freiheit. Solche kontraktliche Abmachungen aber sind nichtig."' — Die Zahl der gerichtlichen nothwendigen oder Zwangs-Versteigerung« von Grundstücken scheint leider noch nicht im Abnehmen begriffen zu sein; eS ergiebt sich dies u. A. auS der Thatsache, daß an einem ein zigen Tage, nämlich am künftigen 3. September von den königlich sächsischen Gerichten nicht weniger als fünfundzwanzig Grundstücke zur nothwendigen Verstei gerung gelangen. Davon entfallen auf den Regierungs bezirk Dresden 9, Leipzig 6, Bautzen 3 und Zwickau 7 Grundstücke. Meißen, 29. August. AuS einftn hiesigen Schnitt geschäft in der untern Burggaffe sind am Montage 8 Stück Seidenzeug im Berthe von 340 Mk. gestohlen worden. Wilsdruff. DerlandwirthschaftlicheKreisverrin zu Dresden wird am 7. September hier seine diesjährige Hauptversammlung abhalten, mit welcher zugleich eine landwirthschaftliche und gewerblich« Ausstellung ver bunden ist. Da« Programm verkündet u. A. einen Vor trag deS Professor Richter-Tharant über „die landwirth- schastlichm DarlehnSraffen nach Raiffeisen." Pirna. Am vergangen« Sonnabend wurde auf der hiesigen Albdrücke im Beisein de« Geh. Finanz rach« Köpke, vamath« Hofmann NndBahnhofsinspektor« Rech mittelst dreier Lastzugmaschinm eine Belastungs probe vorgenomm«. Da« Resultat war ein durchau« zufriedenstellende». Freiberg, 29. August. Geste« Abend stürzte ein vierjähriger Knabe au» einem im zweiten Stock werk befindlichen Fenster nnd wurde glücklicherweise von der Mutter aufgefangen, so daß das Kind nur leichte Verletzung« davongetragen hat. Mittweida, 29. August. Gestern Abend gegen 8 Uhr traf Ihre kgl. Hoh. Frau Prinzessin Georg, von Dresden kommend, hier ein und nahm im Hause de« Commerzienrath Emmrich, wo der hohe Gemahl seit einigen Tagen schon weilt, Absteigequartier. Bald nach her wurde dem prinzlichem Paare Seiten des Gesang vereins „Liedertafel" eine Serenade gebracht, für welche Aufmerksamkeit daS hohe Paar sichtlich erfreut seinen Dank zu erkennen gab. Heute Morgen brachte die Kapelle des Grenadierregiments ein Ständchen. Franke »berg. Die hier umlaufende Nachricht, daß ein 12jähriger Knabe als der Anstiftung deS Scheunen- brandeS verdächtig in Haft genommen ist, bestätigt sich und hat derselbe die That eingestanden. Er sagt, „daß fortwährend das Gerede gewesen sei, die Scheunen müßten auch weg." AuS solcher Rederei ist denn die That entstanden. Der jugendliche Verbrecher ist nach Chemnitz eingeliefert worden. Crimmitschau. Trotz der traurigen Verhält nisse, unter denen alle Geschäftsbräuchen leiden, haben am 26. August etwa 40 Andreher und Ausleger in der Spinnerei von Zeiner u. Schumann behufs Er zwingung eines höheren Lohnsatzes die Arbeit eingestellt. Netzschkau, 26. August. In einem sonst gesund gelegenen Stadttheile Netzschkaus ist der Typhus auS- gebrochen und scheint noch weiter um sich zu greifen. Wie bei einer Anzahl von Fällen, welche voriges Jahr in der Johannisstraße zu Plauen vorkamen, will man die Ursache in dem von den Erkrankten benutzten Brunnenwasser finden. Schneeberg, 27. August. Am vergangenen Sonnabend ist aus hiesigen Bergrevier beim Ausfahren der Berghäuer Tröger aus Zschorlau abgestürzt und hat dadurch mehrere bedeutende Brüche der Gliedmaßen, sowie unterschiedliche Kontnsioncy am Kopfe davon ge tragen, sodaß seine Unterbringung im hiesigen Kranken hause sich nöthig machte. — An dem Floßgraben ist vorgestern in der Nähe von Albernau ein Dammbruch erfolgt, welcher nicht unbedeutende Dimensionen ange nommen hat und bis zur vollständigen Wiederherstellung nicht unerhebliche Opfer an Zeit und Geld erheisch« wird. Vorläufig hat eine Abschätzung des WasserS eintreten müssen, um zunächst durch eine interimistische Lei tung den inzwischen zu unfreiwilliger Ruhe verurtheilen Mühlen des Schlemathales die nöthige Triebkraft zu zuführen. Plauen. Nach Privatmittheilungen, welche dem „B. A." aus Dresden zugehen, wird mit dem zukünf tigen Landgerichte Plauen auch ein Schwurgericht ver bunden werden. Das Gleiche wird in Freiberg der Fall sein. Leipzig, 26. August. Die hiesige Thomaskirche wird gegenwärtig einer äußeren Restauration unter worfen und ist dieselbe bereits soweit vorgeschritten, daß sich ein Bild davon erkennen läßt, wie das alte Gottes haus aussehen wird, wenn die- Restaurationssrbeiten vollendet sein werden. Man kann nur sagen, daß der unschöne Anblick, den die Thomaskirche bis jetzt bot, dann einer würdigen und wohlgefälligen Erscheinung Platz gemacht haben wird. Sehr günstig nimmt sich namentlich ein aus Sandstein ausgeführter capellenartiger Anbau aus, Micher künftig auf der Südseite als Haupteingang in die Kirche dienen wird. Leipzig. Hier werden demnächst Richard WägnerS „Siegfried" und die „Götterdämmerung" zur Aufführung gelangen. Das ganz außerordentliche Unternehm« der Direktion nimmt eine um so höhere Bedeutung «An spruch, als Leipzig sämmtlichen Bühnen erst« Range«, auch den großen Hvfbühnen, mit imposantem Beispiel vorangeht. Je glänzender der Ruf ist, Mich« die Leipziger Wagner-Aufführung im In- und AuSlande erlangt haben, um so weniger dürfte zu bezweifeln sei», daß die Direktion alle Kräfte in Bewegung setzt, um die mit Recht so hoch gespannt« Erwartung« de« deutsch« Theaterpublikums bezüglich der weiter« Wagner-AufführuNgm von „Siegfried" und „Götter dämmerung" womöglich noch zu übertreffen. In der selben Weise, wie seiner Zeit „Rheingold" und „Walküre" dm Intentionen de» Componisten gemäß, stet« an zwei auf; einander folgenden Abenden gegeben wurden, werden auch jetzt „Siegfried" und „Götterdämmerung" bei der jedes malig« Vorführung in unmittelbarer Aufeinanderfolge in Scene gehen. Daß Leipzig nach Bayreuth, die erste