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«ackere aber am nämlichen Lage und mit derselben Saatfrucht reiht« besamt. Die reiht« gesLete Gerste brachte nicht nur einen hvhern Ertrag im Allgemeinen, sondern auch eine viel vorzüglichere QualttLt, denn während da- Liter der breitwürfig gesäten nur 6 iS Gramm wog, wog da- Liter der rethiggesäten 657 Gramm. Vermischte-. — Der Freiherr Max von Heine-Geldern, Sohn de- bekannten Besitzer- de- Wiener Frem- denblattes, kam auf einer Praterfahrt am 20. April d. I., indem er selbst seinen Phaston lenkte, in Lonflict mit der polizeilichen Fahrordnung. ES entspann sich daraus ein Streit mit verschiedenen StcherheitSbeamten, den Schluß bildete offener Widerstand drS Barons gegen die Polizeiorgane und deren thätliche Verletzung. Am 4. d. M. stand der Freiherr Max v. Heine daher wegen des Verbrechens der öffentlichen Gewaltthätigkeit und der Uebertretung der Wachebelcidigung vor dem Strafgerichte zu Wien. Das Urtheil lautete auf fünfzehn Monate schweren Kerkers, Verlust des Adels und 100 Fl. Schmerzensgeld an den Beschädigten, Sicherheitswachmann Held. — Vom Hofrath RokitanSki in Wien erzählte man neulich ein heiteres Wort. Derselbe wurde von einem Herrn gefragt, ob er Söhne habe. „Vier", antwortete er. Auf die weitere Frage, ob sie schon erwachsen seien und was für einen . Beruf sie gewählt hätten, gab der große Gelehrte die lakonische Antwort: „Zwei heulen und zwei heilen." Zwei sind nämlich Sänger und Zwei find Aerzte. — Eine junge Dame in Iowa in Amerika klagte einen jungm Mann der Beleidigung an, weil er sie gegen ihren Willen auf der Straße artig gegrüßt hatte. Die ungewöhnlich hübsche Klägerin erschien persönlich vor Gericht und machte ihre Angaben mit solcher Anmuth, daß sie selbst den grauköpfigen Richter bezauberte. Er entschied denn auch, daß der Beklagte für seine Artigkeit unmöglich gestraft werden könne, denn ihm selbst, dem Richter, koste es die größte Ueberwindung, die Klägerin nicht zu küssen. Allgemeine Heiterkeit beendigte die Verhandlung und die Schöne appel- lirte nicht. — Die Geheimnisse eines katholischen Pfarr hauses wurden dieser Tage vor dem Bezirksge richt in Augsburg öffentlich verhandelt. Dem katholischen Pfarrer Andra in Weiden hatten seine Haushälterinnen (die er für seine Nichten ausgab), die Schwestern Crescenz (33 I.) und Bertha Hubert (18 I.) in den Jahren 1868 bis 1872 4 Kinder heimlich geboren, zwei Kinder starben bald, zwei wurden in das Württember- aische gebracht; Bertha Huber starb in Folge der letzten heimlichen Entbindung auf der Reise nach Augsburg. Bei der in Folge dieses Todes ent standenen gerichtlichen Untersuchung machten CreScenz Huber und ihre Mutter, eine Bäckers- wittwe in Neuburg, und das 17jährige Dienst mädchen des Pfarrers, Therese Andra, seine wirkliche Nichte, wiederholt falsche Aussagen an Eides Statt und wurden dazu von dem Pfarrer angeleitet und verführt. Die Verführung zum Meineid leugnete Pfarrer Andra; es half aber Alles nicht: der Schuft wurde zu einer zweijäh rigen Gefängnißstrafe verurtheilt. — In Wien beginnt am 20. Juli ein inter nationales Schachturnier, dessen Arrangement das Direktorium der Wiener Schachgesllschast über nommen hat. An der Spitze des Unternehmens steht neben Baron Albert v. Rothschild der be rühmte Schachmeister I. Kolisch, welcher als erster Sieger auf dem internationalen Schachturnier zu Paris im Jahre 1867, den großen Preis des Kaisers Napoleon gewann. — Die zum Sprichwort gewordene unver schämte Frechheit der Sperlinge bewährte sich neulich auf merkwürdigste Weise. Ein Gartenbe sitzer in Königshofen hat, um die Früchte eines FrühkirschbaumeS vor dem gefiederten Gesindel zu bewahren, schon lange vor der Reife einen Popanz, sogenannten Strohmann», wie das auch bei Wei zenfeldern zu geschehen pflegt, als Vogelscheuche auf dem Baume befestigt. Er hatte dazu einen alten Tuchrock mit großen Seitentaschen verwandt. Nachdem er jetzt, da die Kirschen gepflückt, den Strohmann vom Baume herabnimmt, findet er decke Settentaschen de» dazu verwendeten Rocke» — mit Spatzennestern gefüllt! ungünstige Umstände in seinen Verhältnissen ties herabgekom- men, unternahm in einem der letzten Winter einen GeschästS- gang über Land, gerietst dabei in einen Schneesturm, der ihn vom rechten Weg völlig abführte. Der Unglückliche blieb wegen Erschöpfung 2b Stunden im Freien liegen under- sror beide Hände, in Folge dessen ihm nach seiner Auffindung ämmttiche Finger abgenommcn werden mutzten, von der da durch hcrbeigesührten Erwerbsunfähigkeit ist auch die drei Köpfe Karte Familie de« Unglücklichen, der erst 33 Jahre alt ist, be troffen. Nach der ausdrücklichen Erklärung der Redaktion des „DrcSd. Journals" hat dieselbe nähere Erkundigungen über den Lhatbestand eingezogen und die Angaben allenthalben be stätigt gefunden, woraus sie sich bereit erklärt, Gaben für den betreffenden Mann in Empfang zu nehmen. Kirchennachrichten für Riesa u. Weida. Am 5. Trtnitatissonntage predigt in Riesa früh 8 Uhr Herr Pastor Graf. Derselbe hält r/,8 Uhr Beichte und nach der Predigt öffentliche Communion. Nachmittag '/,2 Uhr hält die MtsstonS- stunde Herr Pastor Graf. In Weida predigt früh 8 Uhr Herr DiaconatS- Vicar Mehlhorn. Das Wochenamt hat vom 13.—19. Juli Herr Pastor Graf. Getaufte. Ida Pauline, Ferd. Bernh. OSk. Eißner'S, HauSmannS i. R., L. — Ernst Max, Friedrich Ernst Mohr'S, HauSmannS t. R., S. Beerdigte. Gottlob Samuel Kretzschmar, Hau-au-zügler i. R., Wittwer, 76 I. 5 M. 13T. — Earl Max, Carl Gottl. Haarig'S, Steinarb. u. ansäff. B. i. R., S., 8 M. 1 T. Kirchennachrichten von Strehla. Am 5. Sonntage nach Trin. hält Herr Diaconus Lehn die Beichtandacht. Familiennachrichten. Verlobt: Hr. Gasinsp. Aug. Thomas mit Frl. AgiieS Rau in Zittau. — Hr. Kfm. Richard Günther in Leipzig mit Frl. Mar. Schnitzlein in Altenburg. — Hr. Bernh. Pfefferkorn in Zinnverg mit Frl. Angeline Börner in Penig. — Hr Lehrer Moritz Frühauf mit Frl. Ida Berger in Strehla. Getraust: Hr. Hptm. u. Comp.-Chef I. Legler mit Frl. Elvira Ehrler in Leipzig. — Hr. Anton Härte mit Frl. Natalie Lotze in Leisnig. — Hr. Baumeister Will. Seim in Copitz bei Pirna mit Frl. Elisab. Züm aus Breitenborn b. Rochlitz. — Hr. Emil Eckelmann mit Frl. Fanny Kopp im Kammergut Hohenstein b. Stolpen. — Hr. Franz Merkel mit Frl. Emma Ketzcl in Hirschstein b. Mylau. Geboren: Ein Knabe: Hrn. Julius Nagel in Dresden. — Hrn. C. E. Bleyl in Camenz. — Hrn. Pfarrer vr. pd. Rudolph in Marbach bei Roßwein. — Hrn. G. Grundmann in Bremen. — Ein Mädchen: Hrn. Karl Dietrich in Crimmitschau. — Hrn. Adv. Hrm. Barth in Grimma. — Hrn. Prof. Th. Vogel in Chemnitz. — Hrn. Wilh. Trenkler in Schönbach bei Löbau. Gestorben: Hrn. W. Mohring in Vorbrücke bei Meißen ein I3j. S.: Hr. RittergutSbes. Ernst Ldw. Leulhold auf Lomnitz. Lage-Kalender. Abfahrten der Eisenbahnzüae von Riesa nach Dresden: 0 Uhr 55 Mn. früy, 9 Uhr 2l Min. Bonn 10 Uhr. 28 Min. vorm., 1 Uhr 43 Min. Nachm., 4 Uhr 37 Min. Nachm., 8 Uhr 13 Min. Abends, » 11 Uhr 10 Min. Nacht« — nach Leipzig: * 5 Uhr 42 Min. früh, 7 Uhr 7 Min. früh, 10 Uhr 4» Mi». Bonn., I Uhr SS Min. Nachm., 4 Uhr 1 Min. Nachm., 7 Uhr 46 Min. Abends, 11 Uhr S8 Mn. Nachts, — nach Riderau: S Uhr. 16 Min. früh, 10 Uhr SS Min. Bonn., 4 Uhr S Mn. Nachm., 7 Uhr 4S Min. Abends; — nach Chemnitz: s Uhr IS Min. früh, 8 Uhr 4S Min. früh, 11 Uhr Vorm., 4 Uhr Nachm., S Uhr iS Mn. Abends; — von Riderau nach Riesa: 10 Uhr 3s Min. Bonn... 3 Uhr 40 Min. Nachm., 8 Uhr 55 Mn. Abends, 11 Uhr 25 Min. Abend«. — Von Riderau nach Berlin: *5 Uhr 3v Min. früh, N Uhr 2s Min. Vorm., 12 Uhr 58 Min. Nachm., 4 Uhr 4ü Min. Nachm., 8 Uhr 10 Min. Abends. — Von Riderau nach Dresden: IO Uhr 33 Mi». Vorm., 3 Uhr 4SMin.Nachm., 6 Uhr 35 Min. Nachm., S Uhr Abds., * 11 Uhr 18 Mn. Nachts. (Die mit einen: * versehenen Ziffern bezeichne» Schuell- züae, welche I., II. und III. Klaffe führen mit Fahrpreis erhöhung.) Ankunft der Eisenbahnzüge in Riesa von Dresden: 5 Uhr 38 Mi», früh, 7 Uhr früh, 10 Uhr 33 Min. Vorm. 1 Uhr 4S Mi». Nachm., 3 Uhr 51 Mn. Nachm., 7 Uhr 36 Min. Abends., 11 Uhr 52 Min. Nachts; - von Leipzig: 6 Uhr 48 Min. früh, s Uhr 11 Min. Vorm., 10 Uhr 23 Min. Vorn:., 1 Uhr 33 Min. Nachm., 4 Uhr 27 Min. Nachm., 9 jUhr 3 Min. Abends, 11 Uhr 7 Min. Nachts; — von Chemnitz: 6 Uhr 45 Min. früh, 10 Uhr 20 Min. Vorm., 3 Uhr 45 Min. Nachm., 7 Uhr 30 Min. Abends, 11 Uhr 15 Min. Nachts. Dampfschifffahrten. Von Riesa: Früh 7'/-, N'/, und 2-/. Uhr nach allen Stationen bis Druden. Personenposten. Von Riesa nach Strehla: 7 Uhr 45 Min. früh, 9 Uhr 45 Min. Abends. — Von Strehla nach Riesa: s Uhr 30 Min. früh, 6 Uhr Abends. Botenpost zwischen Riesa und Strehla. Von Riesa nach Strehla: 4 Uhr 45 Minuten Nachm. von Strehla nack Riesa: 2 Uhr Nachm. Oeffnuna der Stadtpost-Expedition. (Wettiner Hof. An Wochentagen von 7 bis 12 Uhr Vorm. und 2'/^ bls 7 Uhr Nachm., an Sonntagen von 8 bis 10 Uhr Vorn:, und 2-/y bis 4 Uhr Nachm. Die Expedition ist geöffnet wie die Stadtpost-Expedition, jedoch Sonntags statt 4 bis 5 Uhr Nachm. — Leerung der Stadtbriefkästen 6 Uhr früh, 9»/- Uhr Vorn:., 2'/- Uhr Nachm., 6'/- Uhr Abends. Kaiserliche Telegraphen-Station. Bahnhofsstraße, MödiuS'schcs HauS. Geöffnet täglich von>früh 7 Uhr bis Abends 9 Uhr. Oertliches * Riesa, 10. Juli. Die diesjährige Generalversammlung des Vereins sächs. Gemeindebcamten wird an: Sonntag, den 20. Juli, Vormittags 11 Uhr, in der Restauration zun: „Elb- schlößchen "in Meißen abgehalten. In: Interesse der Betheiligtcn machen wir hiermit darauf aufmerksam. — In Nr. 155 des „Dresd. Journals" ist eine „Bitte an Menschenfreunde" enthalten, welcher wir weitere Verbreitung in der Hoffnung geben, Laß sich auch in unserer Stadt edle Herzen finden, die den betreffenden Unglücklichen nach Kräften zu unterstützen bereit sind. Ein ehemaliger Mühlenbesitzer, gegen wärtig in der Nähe von Frauensteln wohnend und durch 2»ur KvILUixoi» LvLvLIZurK. 8pecislität ertkeilt in Heilung von gescklecktlicben wie äiätetisckvn iirsnkkeiten, selbst we»n solcke sieb in 6em letren Ltsclium betinäen un<l aucb trüber sngewenäets Hilfe vergeblicd war, wie: 8icroleln, llnocbenkrass, llsmorrkoiöen, l-ülimungsn, 6ie!:t, ttbeumatismus ; ferner bei äeu sckwersten ^ugen- unä Lekürstrsnltkeiten, llsutltrsnübeite», wie: l'Iecbten etc., krauen- unä limäerllranlckeiten, wie: öleicksuckt etc., kkscbitis (engliseke lirsnlideit), Krämpfe unä Lpilepsie, »uek bei klrwscbsenen, okoe Zurücklassung jexlieber 8pur oäer irgenä einem I>!sektbkil ll. vrvLäoL, Lxoeiallst. Ivugniss. Drei ^skre war ick krsnli; äie meäicinisoken Autoritäten sagten, es wäre mir nickt ru ketten, äenN ick Kälte kückenmarlisverrekrunx. klein Austsnä war ssdr trauriger Lrt, ick deäurkts äer lirücken rum Leben etc. lck wanäte miek ruletrt an äen 8pecialist Herrn ii. ön-NlivI aus I-siprig. Lr äeutele mir, ässs ick nickt am liüclrenmarli, ronäern an versetrteu ttämorrkoiäen litte, unä seine Lur gab mir in 3'/, Uonalen meine Lesunäkeit wieäer, was ick äanüenä allen I-eiäsnäsa rur llsnntniss bringe. 6. Ülkü, Privatier in l^eiprig. AK. Lst von Zierde «n -eÄen Sr« Don- «Zs «kon «ZrM, sn r-n Eine fette Kuh wird Freitag, den 18. Juli, Mittags von 12—3 Uhr, verpfundet, a Pfd. 53 Pf. Diejenigen, welche Antheil nehmen wollen, mögen sich bis nächsten Sonntag gefälligst mel den bei Adolph Fischer in Bahra. Großenhainer Getreide-Preise vom 5. Juli 1873. 85 Kilogramm Weizen 7Fß>l5^--biS7ckß<2S^pi 80 - Korn 5 - 12 . - 5 - 15 - 70 » Gerste 4-5- - 4 » 10 » 50 - Hafer 2 - 18 - - 2 - 20 » 75 - Heidckorn 5 - — - - 5 - 5 - Zufuhre: 364 Hektoliter. 1 Kilogr. Butter 20 Ngr. - Pf. bi» 22 Ngr. 8 Pf. «utterpretse in Riesa. Mittwoch, den 9. Juli 1873. 1 Kilogramm Butter 19 Ngr. — Pf. bi« 20 Ngr. — V. WW D r e r. Sonnabend, den 12. Juli, wird in der Schloß» Branerei Br au« bi er gefüllt. Dresdner Getreide-Preise vom 7. Juli 1873. pr. 1000 Kilogramm. Korn 60 Thlr. - Ngr. - Pf. vi, 69 Thlr. — Ngr. - Pf. Weizenw.97 - — . — . „ 104 - — . — . Wcizenbr.90 - — . — . „ ioi » — . — . «erste 56 - — . — . „ 73 - — - — - Hafer 49 - — - — - „ 53 . — . — . Butter, 1 Kilogramm 20 bN 24 Ngr. — Pf. Äöld und Papiergeld. 20-Franc pr. Stück 5. 10 LouiSd'or do , .... 5. 15 Ducaten do 8. Sovereign« do 6. 21'/. Dollar» do .... 1. N Oesterreichisch« Banknoten pr. ISO Fl 88'/« Ruffische Banknote» pr. 90 Rbl. 80'/« Ausländische Kassen-Anweisungen SS Redaction, Druck und Verlag von G. P so-