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Mnorttät) in dir Mcht «schlagen tourden.L«i- der spielt« hterbetda« Seiiengewebr seine att« Rolle, indem ein vrwohnrr der Stadt verwundet wurde. Wie man hört, find die Schuldigen fest- genommen und durch »Wei Unteroffiziere und die veiden Grricht-dtener vir an di« Thorwache tramV portirt worden. Die Untersuchung ist eingeleitet. Kamen». Am SS. d. M. erfolgte hier beim Eisenbahnbaue rin unerwarteter Erdwandsturz und von den in der Nähe befindlichen Arbeitern wurde Jöhi Christian Techert, aur Bulleritz gebürtig, durch comvlictrt« Knochenbrache am linken Ober- und Unterschenkel lebensgefährlich verletzt und in- nah« BarmberzigkeitSstifl gebracht. Dar T. berichtet aus Leipzig vom SS. April: Bei einer am gestrigen Tanzabend im Strauß'schen Salon zu Markkleeberg stattgefunde nen Prügelei ist der etwa S6 Jabre alt« Maurer Gustav Colditz von dort durch einen vermuthlich mittels eines Messers ihm beigebrachten, tief in den Hinterkopf eingedrungenen Stich dermaßen verletzt worden, daß er bereits am heutigen Vor mittag in der elften Stunde infolge dessen ver storben ist. Der Schuldige ist dem Vernehmen nach zur Zeit noch nicht ermittelt. Dem Suez-Canal wird Concurren» gemacht; man trägt sich nämlich mit der waghalsigen Idee, Frankreich in zwei Lheile zu spalten. Der westliche Jnscltheil würde als Hauptstädte Nantes, Bordeaux, Saint-Etienne, Lyon und Marseille haben; der östliche-Theil bliebe mit dem Festlande verbunden. Es ist dies ein Projekt des Ingenieurs Hippolyte Peut. Ein Canal, welcher den Ocean mit dem Mittelländischen Meere ver bände, würde bedeutend die Fahrt der vom Norden kommenden Schiffe nach Indien abkürzen. Im Falle eines Seekrieges wären die französischen Geschwader von Toulon und Cherbourg leicht zu vereinigen und die Festung von Gibraltar wäre dann unnütz. Selbstverständlich schwärmen die südlichen Städte und namentlich Bordeaux für die Eröffnung dieses Canals. Zwei verhängnißvolle Tage. Novelle von »erbst. Die Kette der blauen Berge Les Thüringer Wal des, welche den Jnsclsberg liebevoll wie das ehrwür dige Fnniilienhaupt in die Mitte der Gruppe genom men schnürte ernst aber wohlwollend in ein liebliches Thal dieses gesegneten Landes. In diesen, Thale ruhete am Fuße des Berges neben einem ausgebreiteten Fabüketablissement und ei nem ziemlich wohlhabend ausschendcn Dorfe auch ein Schloß, dessen Park sich weit in die Ebene ausdehnte. Die Bewohner des Schlosses besaßen Alles, was Kunst und Natur zu bieten vermag, und verstanden es vorzüglich, sich und ihren Gästen das Leben angenehm zu machen. Die Zahl dieser Gäste war im Laufe des Jahres eine bedeutende. Zwar erschienen sie nicht auf einmal, auch nicht in solchen Massen, wie zu den Bällen der Großstädter oder der Botschafter geladen werde», nein, sic kamen vielmehr einzeln oder in kleinen Zügen, bald zu dieser bald zu jener Jahreszeit, und fanden dann immer, daß die herrliche Besitzung, die sie zum zeit weiligen Aufenthalt gewählt, gerade zur Zeit ihrer An wesenheit die meiste» Reize entfaltete. Lag der Zauber in der fchönen Gebirgsgegend oder in der Liebenswürdigkeit der Bewohner? Wir wissen es nicht, wohl aber wissen wir, daß der Zauber vor handen war und die Woge des Lebens anmuthig und im leichten Spiel an diesen gastlichen Strand anschlug, uni hier die lieblichste» oder begabtesten Menschenkin der abzusctzen. Es ist ein frischer Augustmokgen, an welchem wir in dieses kleine Eden eintreten wollen. Im Garten lustwandelten nicht nur zufällig anwesende, sondern auch besonders eingeladene Gäste, welche das Erntefest mit den glücklichen Besitzern einer umfangreichen Landwirth- schaft und deren Arbeitern feiern sollten, und Jedem der Gäste war cs gestattet, in der hier üblichen zwang losen Weise sich die Zeit bis zuin Diner, welches alle in dem große» Gartcnsaale vereinigte, zu vertreiben. Am Ende des Gartens, welchen eine pittoreske Fel- scnpartie gegen Len Floß hin abschloß, wandelten zwei junge Damen in einfacher aber geschmackvoller Som mertoilette, die sich mit schwärmerischer Zärtlichkeit lieb lest, und u;n sich selbst ungestört angehören zu können, sich häufig von der übriges Gesellschaft isolirten, wie sie cs jetzt ebenfalls aethan. Sie hielten sich zärtlich umschlungen, und obschon ihre Unteichaltung fast einem Streite glich, schmiegte« sie sich immer fester an einander. Paradeplatz verließen. Auf der Rückkehr nach dem Restdenzschloffe haben vr. Majestät die große Jnfantertecafern«, deren Hauptfront beute festlich decorirt ist, »u besichtigen geruht, während Ihre kvnigl. Hoheiten der Kronprinz, die Frau Kron prinzessin und Frau Prinzessin Georg noch dm reich geschmückten großen Saal des Cadettenhauses, in welchem heute Abmd da» Offiziersdiner statt findet, in Augenschein nahmm. Dresden, S0. April. Die beiden k. sächsi schen Grenadierregtmenter, das I. (Leib-) Grenadierregimmt Nr. 100 und das S. Grrna- dterregimmt „König Wilhelm von Preußen" Nr. lOI, feiern heute da» Jubiläum ihres soojSH- rigen Bestehen». Se. Majestät der König find zu dieser Feier hmt Vormittag von Jahnishausen hier emgetroffen, während der hohe Inhaber de» Grenadierreatments Nr. 101, Ee. Majestät der König von Preußen, sich durch den k. preußischen Obersten von Voigts-Rhetz, Commandmr des Kö nigs-Grenadierregimmt- (2. westvreußtsches Nr. 7) — welcher gestern bereit- hier eingetroffen und mit zwei ihn begleitenden k. preußischen Offizieren Nachmittags von Sr. königl. Hoheit dem Kronprinzen in dessen Villa zu Strehlen zur Tafel gezogen war — bei der Feier vertreten ließ, zu welcher auch von den übrigen Truppen- theilm aus den verschiedenen Garnisonm des Lander Deputationen hierher entsandt worden warm. Die Jubelfeier wurde gestern Abend mit einer theatralischen Vorstellung im Sommertheater im k. Großen Garten eingeleitet, bei welcher in Anwesenheit der königlichen Prinzen, des Kriegs ministers, der Generalität und der zur Feier hier eingetroffenen Deputationen durch Unteroffiziere der beiden Grenadierregimenter „Wallenstein's Lager" zur Aufführung gelangte (vgl. vorstehend). Nach Beendigung derselben fand freie Vereinigung der Offiziere im „Jägerhof" statt. Heute Mittag, nach beendigter Parade (s. oben) hatten Se. Ma jestät der König die sämmtlichen Offiziere der bei den Jubelregimmter zu einem in den Paradesälen der zweiten Etage des königl. Rcfidenzschlosses ar- rangirten Dejeuner befohlen, an welchem auch Ihre königl. Hoheiten der Kronprinz und Prinz Georg, sowie der Krieg-Minister, die Generalität und die Festdeputationen theilnahmen und zu dem auch alle diejenigen Herren, die früher als Offi ziere bei diesen Regimentern gestanden haben, Einladungen erhalten hatten. Für die Unterof fiziere und Mannschaften fand gleichzeitig eine festliche Speisung in dmi Hofe der im Kestschmuck prangenden großen Jnfanteriecaserne statt. Abends 6 Uhr ist Offiziersdiner in dem reich decorirten Saale des Cadettenhauses und von 7 Uhr an habm die Unteroffiziere und Mannschaften bataill onsweise Ball. — Bemerkt mag hier noch sein, daß auch zwei telegraphische Glückwünsche, und »war von dem k. preußischen Generallieutnant v. Fransccky Exc. und dem I. ostpreußischen Gre- nadierregtmente (Kronprinz) in Königsberg, an die beiden Jubelregimenter heute hierher gelangt find. Das neue Hoftheater zu Dresden, dessen Plan Professor Semper berells vollendet hat, soll ein Prachtbau werden, der sich eben so sehr durch Schönheit und Zweckmäßigkeit, als durch Origi nalität der Anlagen auszeichnen wird. Semper hat hierbei denselben leitenden Gedanken durchge führt, welchen er seiner Zett den Plänen zu Grunde legte, die für das neue, nach Richard Wagner'S Prinzipien in München projectirte Festtheater ent worfen wurden. Der Grundplan nähert sich dem der griechischen Bühne, mit ihrer amphitheatra- lischen Anordnung des Zuschauerraums; Wagner'S Idee des unsichtbaren Orchesters soll im neuen Dresdner Theater zur Ausführung kommen. Dem entsprechend wird auch die Fayade eine wesentlich andere werden, als beim alten Theater. In Königstein scheint die Romantik durch gewisse Scharmützel, die nicht selten zwischen den dasigen Schiffern und der auf der Festung lie genden preußischen Garnison Vorkommen, vedeu- knd geschwächt zu werden. Ts haben schon mehr fache Reibungen stattgefunden, so daß dm Preußen bas Besuchen der Tanzsäle verboten wurde; in- deß am Abmd des 24. April war der Friede wieder einmal zu Ende, indem der Streit in „M-dt Tharandt" begann und sich durch da» Städtchen bi» nach dmi Aufgange zur Festung erstreikt. Hier schienen wohl bi« Soldaten selbst dm Streit hervorgerufen zu haben, und die Erbitterung der Civilistm war so groß, daß di« Preußen unter lautem Hurrahrufm (sie warm ällerdtntz» in der Die Größere und jedenfalls auch Aeltere, deren herrlicher Kopf auf einem Körper ruhet«, dessen heroisch entwickelte Formen jeden Künstler gewiß in Ekstase ver setzt haben würden, sagte hefttg zu ihrer kleineren, di« verkörpert« Grazie darstellenden Freundin, deren lieb« dunkle Augen doch so bescheiden wie Veilchen im Blät- tergrün unter dm seidenen Wimpern hervorschauten und deren zarte« perlweiße« Gesichtchen jedm Zorn ent- woffucn mußte: „Lilly, wie kannst Du nur jene« häßliche schlechter zogene und noch schlechter gekleidete Mädchen in Eure« Hause dulden, welche« mit seinen großen graublauen Augen immer so fragend in die Welt hinaus und so verlangend in das Antlitz der Männer schaut-" „Wir dulden Helme Markstein nicht nur um ihrer selbst willen, sondern well uns ihre Pflegemutter, die Fabrikbesitzerin Stemel, für welche Mama bekanntlich eine ungeheure Schwäche zeigt, darum gebeten hat." „Nun, Frau Stemel ist eine Frau, vor der Jeder mann Respekt haben niuß, und obschon sie weder wie wir dein Adel angchürt noch jemals ihre Fabrik ver lassen hat, so wäre sie sowohl ihrer Bildung wie ih rer Haltung nach. Hoffähig." „Das sagt Mama auch und sie setzt stets hinzu, wir könnten uns Glück wünschen, eine solche Nach barin zu haben, die bei ihrem großen Reichthum doch so bescheiden auftritt." „Um so mehr wundere ich mich," antwortete Dora, „Laß eine Frau von ihrer Bildung, ihrem Gemüth und ihrem Scharfblick ein solches Gänschen in ihr Haus nehmen und noch mehr, daß sie uns die Ge sellschaft dieses unausstehlichen Geschöpfs octroyiren kann." „Bist Du nicht ein wenig ungerecht gegen die arme Helene, liebe Dora, Du, die Du sonst die Men schen trotz Deiner eigenen Vollkommenheit immer so niild bcnrthcilst?" Als Dora schwieg, fuhr Lilly fort: „Hassest Du das Mädchen nicht deshalb, weil sich der Baron v. Bodenberg gestern Abend eine volle halbe Stunde mit ihr beschäftigt hat, trotz Dei ner Abwesenheit in der Veranda?" Dora'S Wange, die erst vor Erregung bleich ge worden, flammte in dunkler Röthe auf, ein spöttisches Lächeln kräuselte ihre Lippen und den Kopf zurück werfend, entgegnete sic: „Der Herr Referendar hat sicher den geringsten Anthcll an den Gefühlen, die mich in Bezug auf je nes Mädchen beherrschen. Es ist vielmehr ihr un weibliches, unpassendes und kindisch einfältiges Wesen, was mich abstößt und weshalb mich ihre Gegenwatt stets aus dem Gleichgewicht bringt. Ja, der Wider wille gegen sic geht so weit," setzte sie immer hastiger sprechend hinzu, „daß ich Euer Haus verlassen könnte, wenn ich wüßte, daß diese Helene noch länger hier verweilt, so lieb ich Dich auch habe und so wohl ich mich hier auch befinde." (Forts, f.) Tageskalender. Gisenbahnfahrten vom 1. Mai an. Bon Mies« nach Ivreot«»: Morgln« 7 Uhr I» Mn.. Bormittag« 10 Uhr 5V Min.. Nachm. r Uhr 52 Mn.. N-chm. 4 Uhr 85 Mn. , Abend« g Uhr 15 Min., Nach!« II Uhr 12 Rin. Bon Mies« nach tiieipttg Morgen« 5 Uhr 27 Min., Morgrn« 7 Uhr 28 Min., Borm. 10 Uhr Z5 Min., Nachm. 4 Uhr, Abrnd« 7 Ubr 58 Min.. Nach,« II Uhr 45 Min. Bon Mies« nach Möderau: früh 5 Uhr, Borm. II Uhr. Nachm. 5 Uhr 80 Min.. Nacht« 10 Uhr 45 Min. von Möderau nach Mies«: Borm. 10 Uhr 20 Min., Nachm. 3 Uhr 40 Min, » Uhr 80 Min., Nacht« II Uhr 2« Min. Bon Miesa nach Eheumitz: Früh 4 Uhr, Früh 8 Uhr 30 Min.. Borm. II Uhr, Nachm. 4 Uhr 10 Min., Abrnd« 7 Uhr. Dampfschifffahrten. Bon Mies« nach NNeigen und »reite«: früh 7» und Vormittag« Ilj Uhr. Personenposten. Bon Mies« nach Mtrehl«: vormittag« 8 Uhr und Nachm 5 Uhr. Bon Dtrehl« nach Mtes«: früh jü Uhr und Nach mittag« j S Uhr. Bundes Telegraphen Station »»1« Htosthaufe. »m» «eSffnet tügltch von stüh 7 bi« Abend« S Uhr. Redartton, Druck und Verlag von E. F. Srellmann tn Riesa.