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2. In Privatklagsachen der Amalie verehr!. Gäbler in Sageritz gegen Johanne Christiane verehel. Tiegel daselbst wegen Beleidigung erfolgte Freisprechung der Tiegel; die Kosten der Untersuchung wurden der Gäbler anferlegt. Sächsische Rentenversicherungsanstalt zu Dresden. Der wichtigen Angelegenheit der Altersversorgung ist unter den dominirenden Zeltfragen seit mehreren Jahren be reits eine besonders hervorragende Stellung eingeräumt worden, und nur einer Pflicht glauben wir deshalb zu ge nügen, wenn wir im Nachstehenden specieller einer Institu tion gedenken, die ihrer ganzen Beschaffenheit nach die sichere Garantie an die Hand giebt, daß den Interessen der Betheiligten in der denkbar uneigennützigsten und ehr lichsten We»se gedient wird. Im Jahre 1841 war es, als unter der Leitung des als edlen Menschenfreundes bekannten Staatsministers von Lindenau die „Sächsische Rentenversicherungs-Anstalt" in das Leben trat — ein Unternehmen, das durch treuestes Festhalten des Grund satzes „Jedem daS Seine" sehr bald seinen wahrhaft wohlthätigen Charakter bewies und dessen segcnsvolle Folgen seitdem auf's Deutlichste vor Aller Augen ge treten sind. Hauptzweck der Anstalt ist, den bei ihr versicherten Mitgliedern für die von denselben gezahlte einmalige Einlage eine Anfangs zwar kleine, mit der Zeit aber steigende und im höheren Alter des Ver sicherten sogar sehr reichliche Jahre-rente zu gewähren, und geboren ist damit also Jedem die Möglichkeit, ge rade in demjenigen Lebensabschnitt, welcher oft mit Gebrechlichkeit und Erwerbsunfähigkeit begleitet ist, sich vor Geldmangel und Entbehrung zu schützen. Die Be theiligung geschieht entweder durch Voll- oder Stück einlagen, welch' erstere 300 Mark betragen und in jedem Jahr in beliebiger Anzahl für eine Person zu lässig sind. Die zu gewährende Rente beginnt nach den bestehenden Bestimmungen vom 1. Januar des auf die Einzahlung folgenden Jahres an zu laufen und endet erst nach dem Tode des Versicherten mit Ablauf des Sterbejahres. Es wird mithin für das Einzahlungs jahr keine, für das Sterbejahr dagegen noch die volle Rente gewährt. Die Mittel und Wege, durch welche das musterhaft geleitete Institut zu seinen segensreichen Ergebnissen gelangt, sind hauptsächlich in der Sicher stellung des von der Anstalt verwalteten und mit Ein lagen begründeten Vermögens, sowie in der strengen Durchführung des Princips „Gleiches Recht für Alle" zu suchen. Um alle Versicherten je nach der Dauer der Mitgliedschaft und dem Lebensalter in verhältniß- mäßig gleichem Maße an dem Ertrage der Einlage kapitale, sowie an den zur Vererbung kommenden Geldern participiren zu lasten, sind die Mitglieder in sehr er sprießlicher Weise nach der Zeit ihres Beitritts in Jahres-Gesellschaften und letztere wieder in Altersklassen getheilt, von welchen eine jede eine selbstständige nach völlig gleichen Grundsätzen zu behandelnde Gesellschaft bildet. Weitere Vortheile für die Gesammtinterestenten ergeben sich in der Leibrente, welche den Mitgliedern von ihrem 55. Lebensjahre aus den durch Beerbung verstorbener Mitglieder ihrer Erbklaffe ihnen zufließenden Capitalien außer der laufenden Zinsrente gewährt wird, sowie endlich in der durchaus uneigennützigen Verwaltung der Anstalt. Dieselbe wird unter der Oberaufsicht eines königl. Negierungscommiffars von ihren eigenen Mitgliedern durch einen aus der Mitte gewählten Vorstand verwaltet und durch einen in gleicher Weise gewählten Ausschuß beaufsichtigt, und zwar unentgeltlich, da die Vorstands- und Ausschuß mitglieder mit alleiniger Ausnahme des geschäftsführenden Direktors, der seine ganze Arbeitskraft dem Institute zu widmen hat, keinen Gehalt, sondern vielmehr blos einen mäßigen Procentsatz von den Ueberfchüsten des Reservefonds erhalten. Zur Zeit fungiren als Direktorial mitglieder die Herren Geh. Räthe Häpe und von Craus- haar, Geh. Regierungsrath Sperber, vr. Pilling, Kauf mann Weigandt und der vollziehende Director Kaufmann Bauer, während der aus 12 Mitgliedern bestehende Ausschuß den Geh. Regierungsrath Mann zum Vor sitzenden hat. Betreffs der stattlichen finanziellen Er gebnisse, welche infolge der bestehenden wohlthätigen Einrichtungen ungeschmälert den Mitgliedern zufließen können und keinen Abzug durch Aktionäre oder anderer seits zu erleiden haben, sei beispielsweise blos erwähnt, daß nach dem kürzlich publicirten Ausweis deS Direk toriums die für daS Jahr 1881 zahlbaren Renten der > Mitglieder 4,43 Procent bis 87,2 Procent deS Ein lagekapitals betragen und die den Erdstössen der älteren JahreSgesellschaften angehörigen Mitglieder für eine ein malige Einlage von 300 Mark nunmehr schon eine Rente beziehen, welche bei Einzelnen bereits bis zu 261,6 Mark auf daS Jahr angestiegen sind. ES er- giebt sich hieraus, wie empfehlenswert- die Theilnahme an dieser Art von Versicherung ist und wie geboten eS daher erscheint, daß Eltern und Vormünder Sorge dafür tragen, um ihren Kindern und Pfleglingen die geschilderten Vortheile zuzuführen. Die Hauptgeschäfts stelle des Vereins befindet sich in Dresden, Ostra-Allee Nr. S, doch ist bekanntlich auch in allen größeren Provinzialstädten für Filialen gesorgt und eine Ver bindung daher sehr schnell zu bewerkstelligen. Zum Schluffe sei noch des unterm 28. März erstatteten letzten Berichts des Direktoriums gedacht, wonach im Monat Februar deS 42. Sammcljahres 1882 1447 Einlagen mit 195,829 Mark Einzahlung bewirkt und auf Stückeinlagen früherer Jahresgesellschaften 103,706 Mark 40 Pf. nachgezahlt worden sind. Gegen den selben Monat des Vorjahres mit 1148 Einlagen hat darnach abermals eine Zunahme der Betheiligung um 299 Einlagen stattgefunden und die Jahresgesellschaft 1882 stellt also bei dieser schon jetzt so überaus zahl reichen Betheiligung wiederum sehr günstige Resultate für spätere Jahre in Aussicht. (Pirn. Anz.) Standesamts-Nachrichten von Riesa vom 24. April bis 1. Mai 1882. Geboren: Lina Elsa, T. des Tischler Carl Rich. Münch h. — Hermann Otto, S. des Kaufmanns Julius Hermann Knabe h. — Marie Ida, T. des unverehelichen Dienstmädchens Ernestine Marie Reibig h. — Ida Martha, T. des Handarbeiters Friedrich Carl Eleser h. — Auguste Ernestine, T. des Anspänners Carl Gottfried Pobig h. — Friedrich Ernst, S. des Stell machers Friedrich Ernst Weser h. Aufgeboten: Der Maurer Fr. Bernhard Niet- schel in Dresden mit Marie Therese Keil h. — Der Handarbeiter Fr. Ernst Winkler mit der Köchin Anna Amalie Mosdorf allh. Eheschließungen: Ter Steinmetz Friedrich Carl Lehmann mit der Näherin Martha Anna Fichtner h. — Der Maurer Friedrich Stöbert Schmidt h. mit der Dienstmagd Auguste Emilie Großmann in Pausitz. — Der Cvnditor Ernst August Alwin Zschiesche h. mit der Näherin Selma Wilhelmine Jähnigen in Poppitz. — Der Handarbeiter Friedrich Wilhelm Heinze h. mit der Dienstmagd Hulda Alma Schietzel h. Gestorben: Friedrich Neinhold Nier, S. des Schneidemühlenarbeiters Friedrich Clemens Theodor Nier h., 5 M. alt. — Marie Ida Voigtländer, T. des Handarbeiters Julius Hermann Voigtländer h., 6 M. alt. — Der Armenhausbewohner und Schneider Friedrich Wilhelm Wetzig h., 48 I. 4 M. alt. — Marie Henriette Geißler geb. Bennewitz, Ehefrau des Fabrikwerksührers Friedrich Wilhelm Geißler h., 37 I. 7 M. alt. — Martha Elise, T. des Kaufmanns Ernst Heinrich Lademann h., 5 M. alt. Kirchennachrichten für Riesa. Dom. Cantate beginnt der Gottesdienst früh 8 Uhr; Nachmittag '/z2 Uhr Bibelstunde; früh 7 Uhr Beichte und Privatcommunion. ** Getraute: Friedrich Robert Schmidt, Maurer h. und Auguste Emilie Großmann aus Pausitz. — Ernst August Alwin Zschiesche, Conditor h. und Selma Wilhelmine Jähnigen aus Poppitz. — Friedrich Carl Lehmann, Steinmetz h. und Martha Anna Fichtner h. Marktberichte. Riesa, 29. April. I Kilogramm Butter M. 2,32—2,00. Großenhain, 29. April, 85 Kilo Weizen M. 17,50 bis 18,50. 80 Kilo Korn M. 13,50 bis 13,75. 70 Kilo Gerste M. 11,— bis 11,50. 5» Kilo Hafer M. 7,50 bis 8,30. 75 Kilo Heidekorn M. 12,— bis 12,20. I Kilo Butter M. 2,8 bis 2,20. Dresden, 1. Mai. Der heutige Schlachtviehmarkt verlief noch wesentlich ungünstiger, als der vorwöchige. Rinder waren wenig begehrt, sodaß sogar Primaqualität, welche mit 57—60 M. pro Centner Fleisch «»geboten wurde, nickt vollständig ab gesetzt werden konnte. Mittelwaare galt 48-51 M., geringe Qualität 25 M. und hinterließ bedeutende Ueberstände. Eng lische Lämmer, in schöner Waare am Platze, galten pro Paar im Gewichte zu 5» Kilo Fleisch 65 M., Landhammcl in der selben Schwere 60-63 M., Braden 30 M. Der Handel mit Schweinen verlief zu vorwöchigcn Preisen schleppend, und wurde dcrCentnerSchlachtgewicht vonLandschweinen englischer Kreuzung mit 57—60 M., der von schlesicrn mit 54 bis 57 M. bezahlt. Kälber wurden zu vorwöchigen Preisen abgegeben, so daß sich das Silo Fleisch, je nach Qualität der Waare, auf 65 bis 100 Pf. stellte. Dieweil Frau K auf Grund meiner Abbitte von all' ihren Rechten nicht Ge brauch macht, sage ich ihr hiermit meinen herz lichsten Dank. Frau C Eia Instrumentenstimmer von Dresden ist gegenwärtig hier anwesend und werden Bestellungen in der Expedition d. Bl. ent- gegengenommen. UM- Lande verflogen. Eine schwarz und weiß-gescheckte große Hühner taube (Maltheser) hat sich verflogen und wolle man dieselbe gegen gute Belohnung an den Unter zeichneten abgeben. Vor Ankauf wird gewarnt. O. Wünschütt-f. Allen Freunden, Verwandten und Bekannten, die uns an unserem Ehrentage mit Geschenken und Glückwünschen beehrt haben, sagen nochmals auf richtigsten Dank Alwin Zschiesche. Telma Zschiesche geb. Jähnigen. Einige gewandte Handarbeiter finden dauernde Beschäftigung in der Stockfabrik von Fr. 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