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s luSsteller betrefft», holen, »ch vertheidige« ! m'Vwßty,^«e» Uatsrr.von Oeflftretch et mvrdetz. Die habe, die von diesem gm ist eine «er die ufld o«»ft, er hege über! 'heblkch jene für selige Gesinnungen und »k Hel s L r L n e so be- jetzt Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 12. Mai 1880. — Se. kaiserliche Hoheit der Kronprinz Rudolf vonOesterreich, in Begleitung mehrerer Cavaliere, passtrte gestern mit dem 9 Uhr 23 Min. Vormittags hier ankommenden beschleunigten Personenzuge der Dresdner Bahn den hiesigen Bahnhof, um sich nach Leipzig und von da nach Brüssel zu begeben. — In letzter Sitzung des Gewerbevereins am 13. Mai c. wurde zunächst ein Brief unseres Reichstagsabgeordneten, des Herrn Professor Richter- Tharand verlesen, in welchem derselbe dem Verein mittheilt, daß die Commission des Reichstages über die Stempelabgaben, deren Vorsitzender der Herr Professor R. ist, den Quittungsstempel mit 20 gegen 1 Stimme ab gelehnt hat. Da der Gewerbeverein eine Petition in dieser Angelegenheit eingeschickt hat, so war eS selbstredend eine Genugthuung für den Verein, jenen Commissionsbeschluß zu den Acten nehmen zu können. — Auf Vorschlag der Festdeputation und >eS Ausschusses beschloß der Verein hierauf, am 14. Juni c. eine Exkursion nach Radeberg zu unternehmen. ^Serr Vorstand Schuster wird das Nöthige in dieser Angelegenheit mit dem Vorstande des dortigen Gewerbe vereins veranlassen. — Herr Lehrer Müder referirte hierauf über eine von der Dresdner Gewerbekammer verfaßte Schrift, die Jnnungsfrage betreffend. Die Schrift gipfelt in einer an den deutschen Reichs tag gerichteten Petition, welche von der Kammer auf Grund der in den Kammersitzungen in dieser Ange- Grund der z deutscher S. Juns 1879, sowie der Kammer - ' - -- -X /.."'-.' ----- . V - - ---- - - - - - - » -- - —7- M-' könnte." - i darüber ündeMflftt, er hege üächaafft g^en kein Land seind^ selige Gesinnungen und habe Oesterreich bei Aus führung seiner mühevollen Aufgabe, das Reich zu konsolidiren, jederzeit ein besonderes herzliches Wohl wollen entge«ngebracht. Er hoffe, ein vollständiger Erfolg der Bemühungen des Kaisers werde ferne Regierung als eine edele und ehrenhafte kennzeichnen. Was feine tadelnden Bemerkungen über Oesterreichs Politik auf der Balkanhalbinsel anbetreffe, so gestehe er zu, daß seine diesbezüglichen Besorgnisse sich au- untergeordnete Beweise gegründet hätten. Nachdem aber Graf Karolyi »hm versichert habe, daß das Wiener Kabinet durchaus nicht den Wunsch habe, die ihm im Berliner Vertrage zugestandenen Rechte aus zudehnen, und daß jede derartige Ausdehnung seiner Rechte für die österreichisch-ungarische Monarch»« that- sächlich nachtheilig sein würde, gebe er gern die Er klärung ab, daß er, wenn er früher im Besitz solcher Versicherungen gewesen wäre, niemals eines der Worte geäußert haben würde, welche Graf Karolyi mit Recht als peinlich und verletzend bezeichnet habe. Die Zu schrift Gladstones schließt mit der Versicherung, daß er dem Grafen Karolyi sowohl für den Inhalt als für die Form, in welcher dieser ihm seine nützlichen schriftlichen Mittheilungen habe zugehen lassen, zu Dank verbunden sei. — Dieser Brief erregt natürlich in der politischen Welt große Sensation. Mit ge mischten Empfindungen des AergerS und der Schmach, so bemerkt der Standard, liest England das seltsame Schreiben, welches je der Feder einer öffentlichen Persönlichkeit entflossen ist. Es ist demüthigend, ein gestehen zu müssen, daß dessen Verfasser der Premier minister Englands ist. — Die „Times" meinen, die Correspondenz sei einzig in den Annalen der modernen Diplomatie; eS erscheine kaum wünschenswerth, daß die Gelegenheit für derartige apologetische Erklärungen sich oftmals wiederhole. Die Form der Erklärungen der Premierminister beweise erst recht, wie unpassend es gewesen sei, den Grund zu denselben zu geben. Wenn Gladstone das Vergessen peinlicher verletzender Worte leicht werde, so sei damit nicht gesagt, daß Andere die gleiche Gabe besäßen. Amerika. Der hauptsächlichste Grund dafür, daß die Auswanderung nach Amerika so stark zunimmt, liegt wohl in dem neuerdings eingetretenen großen Aufschwünge der Geschäfte in Amerika. Nach mehreren recht düster» Jahren hängt jetzt drüben der Himmel voller Geigen. In einer Rede, welche Schatzsecretär Sherman bei dem Banket der Handelskammer in New- Aork hielt, wies derselbe darauf hin, daß das Land in eine Periode großen Wohlstandes aller Handels- und Industriezweige eingetreten sei. Der Umlauf des Papiergeldes müsse auf die vorgesteckten Grenzen be schränkt, auch die Münzenreserve erhalten bleiben, da mit das Papiergeld jederzeit in Gold oder Silber umgewandelt werden könne. Er schätze den Ueberschuß der Einnahmen über die Ausgaben auf 100 Mill. Doll. legeßheit mpfloaeuen Berhandl» BeschlHe tztt Münchener Aelegli GewchHtkammer» Vom 4. und k ans Grund der auf das Arcula vom Ende November 187S aus demKWMerbezirke an die Kammer eingegangentn Erklärungen und Gutachten verfaßt worden ist und fotzende drei Punkte beantragt: 1. Der Hohe Reichstag wolle die ReichSgewerbe-Ordnung dahin amendiren, daß den Innungen resp. gewerblichen Corporationen das LehrlingSwesen unterstellt werde, so daß jeder Lehrling bei einer Fachcorporation ausgenommen, geprüft, losgesprochen und nnt Lehrzeugmß versehen werden müsse, eine gesetzliche Verpflichtung, welche auch denjenigen Lehrlingen aufzuerlegen wäre, die bei außer halb einer Fachkorporation stehenden Gewerbetreibenden in der Lehre sind; 2. daß obligatorische Arbeiterlegi timationen allgemein, somit über die durch Reichsgesetz vom 17. Juli 1878 bestimmte Altersgrenze hinaus, wieder einzuführen seien; 3. wolle der Reichstag, gegen über den anderweitigen, auf Wiederherstellung von obligatorischen oder Zwangsinnungen gerüsteten Be strebungen die Erklärung unterzeichneter Gewerbe kammer entgegennehmen, daß nach Berücksichtigung der vorstehenden Wünsche unter 1 und 2 der Gewerbestand keine Veranlassung habe, sich für Wiedereinführung so genannter Zwangsinnungen auszusprechen. Die er wähnte Petition datirt vom 27. März 1880. — Herr Lehrer Dietzel sprach hierauf über ein von der,Akademie der Wissenschaften zu Paris empfohlenes neues Baro meter. Dasselbe ist ein Wasserbarometer von schr ein facher Construction, in welchem, entgegengesetzt dem Quecksilberthermometer, das Wasser bei geringem Luft druck steigt und bei vermehrter Lustspannkraft fällt, in dem im letzteren Falle die äußere Luft aüf die Wassersäule drückt und dieselbe zum Falle» zwingt, während im ersteren Falle die innere Lust in dem Apparate das Wasser in die Höhe treibt. Die Akademie fügt allerdings hinzu, daß bei schwankenden Temperaturverhältnissen das Barometer nicht zuver lässig sei, indem die durch die vermehrte Wärm« aus gedehnte innere Luft, unabhängig von der Dichtigkeit der äußeren Luft das Wasser in der Röhre zum Steigen zwingt. Referent erwähnt, daß die Erfindung nichts Neues, vielmehr das System bereits in alten deutschen physikalischen Büchern erwähnt sei, daß aber wohl di« Anwendung des Systems zum Messen der Luftdichtigkeit neu sei. — Herr Nagelschmidt Hänsch legte zum Schluß die Passagier-Liste des Postdampfschiffes Gellert, Cpt. Kühlewein, Fahrt von Hamburg nach New-Uork, Mittwoch den 5. Mai 1880, vor. In der sich hieran anschließenden Diskussion sprach Herr Mechanikus Liebscher den Wunsch aus, daß solche Listen auch für kleinere Seereifto, beispielsweise für die Dampfbootfahrten von Hamburg nach Helgoland angelegt werden möchten, damit be» einer etwaigen Strandung eines solchen Schiffes auch hier die Personalien der Passagiere ohne Schwierig keit festgestellt werden könnten. — Ausgenommen wurden 2 neue Mitglieder, angemeldet deren ebenfalls 2. Der Fragekasten war leer. Schluß der Sitzung '/,11 Uhr. — Die Pfingstferien an hiesigen Schalen sind heute Freitag angegangen. Der Unterricht beginnt in allen Anstalten wieder Montag, den 24. Mai. — Nachdem der Wasserstand der Elbe am vergangenen Mittwoch seinen Höhepunkt erreicht hatte, ist das Wasser seitdem im steten Fallen begriffen. — Die Weinmörder Pankratius und Ser vatius haben sich Heuer keineswegs als die „ge strengen Herren" von sonst gezeigt, sondern haben «ns im Gegentheil Sonnenschein und Wärme gebwcht. Der erste derselben trat mit erhöhter Lufttemperatur bei bewölktem Himmel und mit einem intensiven, un angenehmen Morgenwinde auf, der zweite dagegen wartete mit Sonnenschein und einer trotz des noch anhaltenden Ostwindes milden und gelinden Witterung auf. Hoffentlich wird nun der Monat Mai sich von einer befferen Seite zeigen, nachdem er uns lauge ;enug die ihm sonst fremde rauhe Seite herausgesteckt >at. Für die Feldfrüchte und daS Grünfutter, die bei der anhaltenden Kälte imWachSthum bedeutend zurück geblieben sind, wäre dieser Witterungswechsel sehr wünschen. — Pünktlich wie immer ist das beliebte Eiseo- bahncoursbuch von Robert Fritzsche, Beamter der königl. ächs. Staatseisenbahn, für die Sommerperiode 1880 ingetroffen. Der praktische Werth dieses unentbehr lichen Rathgebers für Reisende steht längst fest; eS erübrigt daher zur weiteren Empfehlung desselben nur ervorzuheben, daß der Verfasser abermals daS Be ireben nach Vermehrung und Verbesserung seines Lerkchens an den Tag gelegt hat, denn neben dem Fahrplan sämmtlicher sächsischen Eisenbahnen und anderer deutschen und österreichischen Eisenbahnen, den Angaben über Fahrposten, Dampfschiffe, Billetpreise, bourne sind, soweit sie die^eutf iu vollem E ReichSkommiffar macht worden, Betheiliguni, dö^ Aussteller hier und da behauptet wird, daß die ReichSregierung damit umgehe, den Umfang der ge forderten Mittel zu erhöhen und zwar deshalb, weil von anderen Nationen, namentftch von Frankreich, auß« darf hatte man im "Gegentheil Grund zu glauben, daß die bewilligten Mittel sich als vollständig zureichend er weisen würden. Baumholder (Rheinprov.), 9. Mai. Unsere kleine Stadt ist gestern Nachmittag von einer furcht baren Feuersbrunst heimgesucht worhen, welche in wenigen Stunden fast zwei Drittel aller Gebäude zerstörte und mehr als 1000 Einwohner des Obdachs beraubt hat. Die Noth ist außerordentlich groß und schleunige Hilfe geboten. Ein Ausschuß, an dessen Spitze der Landrath Rumschvttel steht, ist zusammengetreten, um Gaben ent gegenzunehmen und auSzutheilen. Aus Baiern. In Folge der Erhöhung des MalzauffchlagS haben die baierischen Brauer zum größten Theil den Preis des nun zum Ausschanke kommenden Sommerbieres auf 26 Pfg. per Liter festgesetzt, um 2 Pfg. hicher als im vorigen Jahre. An mehreren Orten aber macht das Publikum bereits dagegen Opposition, indem es sich billigeres Bier zu verschaffen sucht. Der Er satz scheint aber nirgends groß zu sein. — Aus ver schiedenen Theilen der Pfalz hört man vom Erscheinen Mormonischer Anwerber. In Ludwigshafen erschienen zwei Mormonen, Kinke und Deuren, und wirkten mit grrchem Eifer für ihre Sekte. Zu einer Versammlung wollten sie vermittelst Plakatanschlagen einladen, wurden jedoch hieran gehindert und ihnen jede weitere Tätig keit untersagt. Nichtsdestoweniger soll es ihnen gelungen sein, 14 Familien mit 40 Gliedern zur Religion der Heiligen von Utah zu werben. Darauf verlegten die Emissäre ihren Wohnsitz nach Mannheim und halten allwöchentlich im Darmstädter Hof Versammlungen, die von 60 — 70 Personen besucht sind und angeblich religiösen Zwecken dienen. Oesterreich. Vor Monaten schon liefen be unruhigende Gerüchte durch die ungarische Bergstodt Kremnitz, daß in Folge der sich unter ganz Kremnitz hinziehenden Bergwerksschachte einzelne Stadttheile und Baulichkeiten sich zu senken begannen, und tatsächlich wurden an mehreren Häusern bedenkliche Riffe und Ver schiebungen wahrgenommen. Die Regierung entsandte sofort emen Berg-Ingenieur und die nun angestellten Untersuchungen ergaben ein mehr als bedauerliches Re sultat: Kremnitz ist in ungeheurer Gefahr! Die große Stadtpfarrkirche erschien zunächst bedroht. Die zuerst an ihr vorgefundenen Riffe wurden immer größer und erweiterten sich, und da vor Kurzem auch die starken eisernen Bänder rissen, welche die zwei Thürme mit einander verbanden, so mußte, um einen Einsturz zu vermeiden, unverweilt mit der Abtragung der Kirche begonnen werden und sind die diesbezüglichen Arbeiten bereits in vollem Zuge. Eine Anzahl von Privat häusern hofft man durch unterirdische Stützen erhalten zu können. Frankreich. Die amtliche,Heereszeitung" bringt eine Zusammenstellung der deutschen Namen, welche die diesjährige Rangliste der französischen Armee ent hält. Unter den ca. 42,000 Namen yon Officieren und Beamten der gesammten Landmacht kommen 2323 deutschen Ursprungs vor. Unter denselben ist der Name Schmidt 29 Mal, Mayer 23 Mal, Müller 22 Mal vertreten, demnächst finden sich die Namen Engelhardt, Hartmann, Keinerknecht, Carlskind rc. mehissach. Bon Familien des deutschen Reichsadels stad vevtmtm-dia Fch». von WalderSbach, von Bark heim, Klein von Kleisenberg, Waldner von Freund stein, von Goldberg, von Schömberg ; in der Artillerie kommen häufig vor die elsässischen Namen Dollfuß, SchneeganS, Teutsch, Keller, Schlumberger u. a. Nach dem oben angegebenen Berhältniß kommt auf ungefähr 17 französische Namen immer ein deutscher. Großbritannien Der englische Premier, Herr Gladstone, ist schnell von seinem Haß gegen Oesterreich, welchem er zur Zeit der letzten Wahlen offen Ausdruck gab, zurückgekommen. In einer Zu schrift an den Botschafter Oesterreichs am Londoner Hofe sagt derselbe: „Als ich die Aufgabe übernahm, das Mirustertum zu bilden, gelangte ich sofort zu dem Entschlüsse, daß ich als Minister die polemische Sprach^ deren ich mich in der Stellung der größten Freiheit und geringerer Verantwortlichkeit in Bezug auf mehr als eme Macht bedient hatte, weder wieder-