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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.01.1930
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300120015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930012001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930012001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-01
- Tag 1930-01-20
-
Monat
1930-01
-
Jahr
1930
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.01.1930
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Nr. Z2 Seite 10 ß»L/neBvnkr /ToryTTTy»ei> Briefkasten »>e IXl> rrairage» orige,»»>«» e,,,«,ge L irir tlirvr» «emeianügigr, Beret» zu» Uuterstüftui Kerienkiude« ,». «ir «Ar»,» »« begrübe», kinjender. die sich um Auskunft »de» Rat »» bk» Br«« «prech»,,»«» »e« vr»«sr»*e»»»k»l«: Vormittag» tauber a» Eon». um» Feiertage»« tügltch »«» N dt« >,1 Uhr; nachmittag» uur Isionlag» und Mittwochs vou d bi« « Uhr kchrtstlIch kV»»«» Anträgen nur deautrvortet «erb«»», »«an B ü il p o r l o betgetügt ist Bet de, t» Brieskaste» «rteNtr« A«»«»rie» autttiere» »t» über die »ea Ausroge, brigelüate» «etrtg« Diel« fliede» »ugekürzt b«» Beret» zur Uuterstüftuug bedürftiger ' u »eu» »ch «ür trfkoste» «eubeu. ertuncriea. wie tedr ei» tleiaes Opfer für «tue I» gut« Sach« r« wüolchi tt». *«* Christliche Nichte. „Kannst D« mir den Der- fasser des Buches „Hin und zurück" ianonvmer Verfasser) de- kannlgeben? Es war ein herrliches Buch, das die Seelenkämpse eines christlich erzogenen jungen Mannes schildert. der Theo logie studiert Hai aus Wunsch seiner christlich»«» Eltern, der aber dann durch Einflüsse von freunden u!w. umsaileli, Mediziner und -liheist wird. Später kehrt er wieder zum Gottes, glauben zurück. Kürzlich las ich ein ähnliches Buch non E. v. Maltzahn: „Das heilige Nein". daS allen Zweiflern an Gott sehr empfohlen werden könnte. Ich kam dabei ans den Gedanken, dast das zuerst genannte Buch auch anS der Feder dieses Malyahn stamme. Ich bitte uin Deine Auf klärung." — Das Buch „Hin und zurück. Au» den Papieren eines Arztes" ist nicht von E. v. Maltzahn, sondern von L. Abbot. *** Nichte Wahrheit. <36 Pf.) „1. Wie sind die Zwölf Nachte, die in die Zeit nach Weihnachten fallen, zu er kläre»? 2. Was sagst Tu dazu, daß in dieser Zeit nicht ge waschen werden soll? 3. Von wann bis wann gelten die Zwölf Nächte?" — 1. Die Angelegenheit der „Zwölf Nächte" ist in io vielen Zeitungsartikeln erörtert worden, dah die vielen volkskundlichen Erklärungen, die eS gibt, nickt wieder holt werden können. Hole Dir auS der Landesbibliothek ein oder einige populäre Werke über Weihnachtsbräuche und Fcst- glauben, so wirst Tu Tir eine Meinung selbst bilden können. 2. Saß man in den „Zwölf Nächten" nicht waschen soll, ist ein Ueberrest des allgemeinen Werkverbotes, das namentlich bei germanischen Völkern für dieses höchste Fest bestand. Man soll ja keinen Nagel einschlagcn und andere Arbeit meiden. 3. Vom Abend deS 25. Dezember bis zum Morgen des 6. Januar. *** A. B. C. <56 Pf.» „1. Ich bin glücklicher Besitzer einer Hnpothck. die aufgeweriet worden ist. Nun bezahlt aber mein Schuldner leine Zinsen nicht oder wenigstens erst nach zehn 6iS zwölf Monaten. Ter Betrag ist vierteljährlich sehr gering. Ich brauche das Geld aber dringend. Was kann ich da tun, ohne mir grohe Kosten zu machen? 2. Etwas Volks kundliches. In vielen Nedensarten, besonders in der Dresdner Gegend, kommt die Melpertcn vor. Kannst Tu mir über sie etwas sagen? Hat sie wirklich gelebt? Tu weiht ja meist über solche Originale Bescheid. 8. Ich sah kürzlich einen Krug, denen Rand durchlöchert war. Er wurde Verierkrug genannt. Weiht Tu, was er bedeutet? Ist er etwa ein Trinkgesäh, ähnlich dem Geweih in Morttzburg?" — 1. Wenn der Schuldner die Zinsen nicht sofort nach Quartalsende zahlt, io stelle ihm eine kurze Frist zur Zahlung. Zahlt er auch da nicht, >o erlasse Zahlungsbesehl. ES kann aber auch sein, dah in Eurem Vertrag sieht, dah bei Nichtzahlung der Zinsen bis zu einem bestimmten Termin (gewöhnlich fünf Tage nach dem O.uartalsendel sofort der ganze Hypothek e »betrag fällig sein soll. In diesem Falle kannst Tu aus sofortige Rück zahlung klagen. 2. Ter Ausdruck dürste sich kaum an eine bestimmte Person anlchnen. Er ist nämlich über sehr weite Gegenden Deutschlands verbreitet. Nur lautet er überall ein bihchen anders, z. B. in Leipzig „Tie alle Melmcrn". Vieler orts hat man allerdings die Redensart aus eine bestimmte Person zu deuten. 3. ES gibt mehrere Arten von Verier- becheru. Aus manchen kann man überhaupt nickt trinken, aus anderen nur, wenn man dem Becher eine bestimmte Hol- tung gibt, aus dritten läuft der Inhalt aus, wenn man den Becher vom Tische nimmt. Tie ttaktuSpslanzer. „Was weih Onkel Scknörke zu dem folgenden zu sagen: Mitte bis Ende der lädier Jahre soll in Tresden, an der Lubwig-Hartmann-, nahe der Schandauer Straße, eine Gärtneret bestanden haben, die Ananaszucht im großen betrieben und Tausende von Fruchten ihrer Erzeugung aus den Markt gebracht hat. Unser Stammlisch steht seit Ausstellung dieser Behauptung auf einem Vulkan, und wir bitten, bewahre ihn durch Deine maßgebliche Auskunft vor dem Untergang!" — Gemacht! Hai es gegeben! Gärtnerei Kalau, Ananastreiberei. Seidnitz, Pillnitzcr Straße 84. *** Eine Streitfrage, <56 Ps.l „Ich habe einen zweijährigen Jungen, der mit Vorliebe Eier ißt, genau wie ich selbst. Wir haben ihm in letzter Zeit wöchentlich zwei Eier gegeben, eins in gekochtem und eins in gebratenem Zustande. Nun will meine Frau aus einmal, durch den Rar einer guten Freundin, dem Jungen die Eier entziehen, da diele be hauptet, die Eier machten zu viel Magensäure. Ich bitte, was ist hier richtig? Soll man dem Kinde die Eier entziehen, oder soll man sie ihm ruhig weiter geben. Denn meines Erachtens kann doch das nur von wissenschaftlicher Seite richtig beurteilt werden, und nicht von guten Freundinnen, noch dazu von solchen, die selbst keine Kinder haben." — Richtig! ES ist nicht anzunehmen, daß die zwei Eier in der Woche dem kleinen Kerl schaden, wenn er ein normales Kind ist. Auch hast Tu recht, gute Freunde und getreue Nachbarn sind in allen medizinischen und namentlich in diätetischen Dingen die schlechtesten Berater, weil sie immer nur Halbverstandencs vorlragen können. Zeigt das Kind irgend etwas Anormales. Io fragt den Arzt, ob Ihr dem Kinde etwa die Eier entziehen müßt: der, ist die richtige Instanz dazu. *** N i ch t e E l s e. sl.l5 Mk.s „Bischer habe ich Dich noch nie belästigt. Man muß sich wundern, daß Dein Gedulds faden da manchmal nicht reißt, scheinst also demnach ein sehr gemütlicher Herr zu sein. Doch zur Sache. 1. Meine lieben Angehörigen sind ganz außerm Häusel. Ich habe zu Weih nachten von meinem lieben Schätze! sda ich ein großer Tier freund bins zwei kleine allerliebste Wellensittiche bekommen. Nun kannste Tir wohl denken, warum man so große Angst vor den kleinen Kerlchen hat, denn in jeder Zeitung, die man jetzt zur Hand nimmt, liest man von der Papageienkrankheit. Auch ist die Einfuhr von Papageien und Sittichen in ganz Teuischland verboten worden. Meine zwei Piepmätze! sind allerdings nicht von Brasilien eingesührt worden, wie diese Tiere, die soviel Unheil angerichtet haben. Darum gib mir einen guten Rat, den ich befolgen werde. Natürlich liegt mir das 'Wohl unser aller mehr am Herzen, als diese kleinen Wellensittiche. 2. Und da ich Dich nun gerade belästige, möchte ich mir noch eine Frage erlauben. Kannst Du mir in Dres den einen oder etliche Schlagcrkomponisten nennen? Ich kom- ponieie manchmal selber und will gern wissen, ob meine Musik zu verwerten ist. Schließlich könnte die Musik ja auch ver bessert werden: also bitte sei so gut. Aber lach mich nicht aus!" — I, wo werd ich denn! 1. Wenn Deine Sittiche gesund und so munter sind, wie solche Tierchen meist, so liegt gar kein Grund zur Beunruhigung vor. Bedingung ist natürlich, wie mit allem Getier, das man im Käsig hält, äußerste Sauber keit und möglichst keine persönliche Berührung mit den Tieren vor allem kein Füttern aus dem Mund. Nach jeder Bcschäsiigunq mit den Tieren und ihrem Bauer gründliche Säuberung der Hände! 2. Also, Schlager komponierst Du? Diele aus ihre Verwendbarkeit zu prüfen, dürsten vielleicht am besten die Letter von Jazzkapellen in den Vergnügungs- etablinements beritten sein. *"* Haha. „Das Korps „Lusatia" ln LipS trägt die Farben blaurotgold. Darüber herrscht zwischen dem Schwiegervater und dem Schwiegersohn Einigkeit. Er be hauptet. das Blau sei kornblumenblau, während tch, der Schwiegersohn, das Blau als stahlblau, jedenfalls mehr nach? hellblau als nach dunkelblau neigend, bezeichnen möchte. Da tch selbst tn Ltp» sieben Semester aktiv war «nb nicht färben- blind bin, meine tch, er könne sich aus meine Auskunft ver lassen, er meint aber, dann müsse et früher ander- gewesen sei». Bitte, entscheid«!" — Zunächst habt Ihr bet Eurem eminent wichtigen Streit« beide bi« Hauptsache nicht richtig tn Erinnerung behalten. Die Farben «tue- hoch- wohllöblichen Korps „Lusatia" sind gar nicht blaurotgold. sondern blaugoldrot. In der Blaufarbe hast Du einen Schein „rechter", als Dein Schwiegervater: bas Blau ist mehr hell als dunkel, jedenfalls nicht kornblumenblau. Viel ähnlicher ist e- dem Vergißmeinnichtblau. Und eS ist auch seit grauer Vorzeit immer so gewesen. *** Nichte vom ürouprtnzenplatz. <50 Pfg.) „Gibt eb hier im Westen nicht einen einzigen Tennisplatz- Sportplätze sonst genug. Fußball ist nichts sür Frauen, selbst Turnen nicht, sür jede im Winter ist Ski und Rodel leicht zu machen . . . wenn s Schnee gibt! Aber im Sommer, Früh, sahr, Herbst, da wäre Tennis sein. Wenn man wie ich den aanzen Tag entweder stehen oder sitzen muß. da möchte man stch durch etwas Sport elastisch halten, wandern allein tut » auch nicht. Eine Anregung im Briefkasten Hilst vielleicht?" — Wende Dich doch an den Allgemeinen Turnverein, Dcvrient- straße >5, der wird Dir den nächsten Tennisplatz Nachweise» oder Dir Ratschläge zu andern sür Dich geeigneten Leibes übungen geben. *** tturzstreckenfahrertn. <50 Pf.s „Möchtest Du wohl die Güte haben, die Adresse oeSsenigen Herrn an zugeben, der Bearbeiter der „verschärften Bestimmungen sür den Straßenbahn Umsteigeverkehr" war. so in Deinem Blatte vom 8. Januar abends zu leien waren. Ich möchte nämlich beantragen, diesem Herrn Rats- oder Straßenbahnangestcllten einen Orden sür „besonders hervorragende Leistung tn Un kulanz gegen das Publikum" mir dem Titel „Obcr- ichikanterungsrat" zu überreichen. Schon der Passu» „Dem Wagen, der zur Umsteigesahrl benützt werden soll, darf weder voraus, noch entgegengegangcn werden" verdient höchste An- erkennuna!" — Mann und Adresse sind auch hier Schall und Rauch. Schuld an solchen unverständlichen Unfreundlichkeiten gegen die Kunden der Straßenbahn ist nicht eine Person, sondern das ganz« System, die Geiamteinstellung, die stch tn solchen Neuregelungen aussprichl. Gewinn wird die Straßen bahn nicht davon haben. *** Neffe Rudolf. <50 Pf.s ,Hch bin in einem größeren Betriebe tätig als Hausdiener. Ich habe schon viele Zeugnisse, in denen meine Tüchtigkeit bewiesen wird. Auch hier habe tch mich sehr gut eingerichtet, aber das eine ist mir rätselhaft, daß mein Ehes immer so schlechter Laune ist. Das andere Personal tut auch das möglichste, aber auch sie jammern immer: „Es ist schon wieder dicke Lust, wovon das nur kommt?" Vielleicht kannst Du. lieber Brieskastenonkel, uns einen guten Rat geben, wie man den Chef einer besseren Laune zusühren kann." — Der Onkel hat schon viele Fragen bekommen, deren Beantwortung ihm zuerst unmöglich er schien. Wie kann er wissen, welche Sorgen Euren Chef drücken! Ob's die Sorgen unserer Zeit, ob s gesundheitliche Befürchtungen oder ob s Familienkummer ist! Eins aber kann doch gesagt werden: Wenn Ihr Euch alle verschwört, immer nicht nur Eure Pflicht zu tun, sondern sie auch freudig zu tun und Euren Ehes das sehen zu lasten, ihm auch dann, wenn er „dicke Lust" macht, immer ein freudiges Gesicht zu zeigen ..., ob sich da das seine nicht auch allmählich aushcttert? Prob'crt'S mal! V Nichte Johanna. <45 Pf.s „1. Zum DeihnachtS- fest bekam tch einen Ring mit einem Karneol. Ich hatte ihn mir gewünscht, da eS tich bin im Juli geboren! mein Mo natsstein ist. Mein Mann sagt nun, das stimme nicht. Willst Du Mitteilen, welcher Halbedelstein tn Frage kommt? 2. Jedes Jahr zum Totenfest kommen wir nach Dresden, um dorr unsere Gräber zu schmücken. Abends leisten wir uns immer einen Besuch des Schauspielhauses, da an diesem Tage immer ernste, tnhalkretche Stücke gegeben werden. Ich ließ mir, wie immer, Karten besorgen. Am Morgen des Tages leie ich mit Schrecken tn den „Nachrichten", daß der angekün digte .Löntg Lear" nicht gegeben wird, sondern „DaS Grab mal des unbekannten Soldaten". Dieses Stück habe tch schon zweimal am Totenfest gesehen. Früher wechselte der Plan und es wurden auch ganz andere Stücke gespielt, wie „Struen- see" oder „Hedba Gabler". DaS war wirklich ein Genuß und inan nahm etwas mit nach Hause. Aber solche Sachen ver leiden einem den Theaterbesuch. Was sagst Du dazu?" — 1. Der Karneol wird in der Tat tn Körner- bekanntem Ge dicht über die Monatsstetne als der Stein für Juli genannt. Eine alte deutsche Zusammenstellung dieser Art nennt den „Rubin" und eine dritte in einer Iuwelierzeitung meinte kürzlich, der Stein für den Juli sei der Onyx. Die alt deutsche Zusammenstellung nennt den Karneol überhaupt nicht, die der Juweliere aber empfiehlt ihn für den August. Aber das ist ja auch ganz egal. Wenn er Dir von jemand recht Liebem geschenkt worden ist, so glaube nur daran, daß eS Dir Glück bringt, so zu leben, wie sich der Schenker Dich vorstellt. 3. Die Theater haben eine begreifliche Neigung, sür bestimmte Tage des Jahres bestimmte Stücke anzusetzen, die sich ihrem Wesen nach für den Charakter des Tages eignen. Ta muß man nun schon sagen, daß sich für den Totensonntag der „Unbekannte Soldat" mehr eignet als die spintisierende Seelenguälerei der hysterischen Hedda. Immer hin hast Du gewiß darin recht, daß einer regelmäßigen Wie- Verholung -cs „Unbekannten Soldaten" kaum das Wort ge redet werden kann, da es andere Tragödien gibt, die einen mehr erhebenden und ausrichtenden Charakter haben als dieses Stück, das im Grunde doch eine Verneinung des Glau bens an ein Heldentum enthält. Glaube am Heldentum tauch wenn eS in der Tragödie untergeht) ist aber der ein zige irdisch« Trost dem Tode gegenüber. *** Nichte Berlin-Potsdam. <15 Pf.) „Sieben- unddreißtg Jahre ist meine Großmutter schon Abonnent. Wir haben Dich noch nie mit Fragen belästigt. Doch heute will tch es tun. 1. Wir haben ein sehr großes Haus, 26 Stu ben, und haben Mieter. Zwei sind ausgezogen und haben kleine Tierchen Hinterlasten. Ich weiß nicht, was es für Tiere sind. Sie krabbeln an der Wand entlang und sehen blaugrau auS. Ich bitte Dich, mir zu sagen, ob eS Wanzen sind ober was sonst. 2. Was bedeutet „Baumätscher"? 3. Wann fällt 1931 Ostern? 4. Mein Vater ist Pole, meine Mutter Deutsche. WaS bin bann ich? 5. Ich will gern heiraten, bin aber erst 10 Jahre. Darf tch schon heiraten, auch wenn meine Eltern ihre Einwilligung nicht geben? 6. Wann sind 11136 die Osterferien tn Preußen?" — Na. fürs erste Mal fragen, bist Tu ja auch mit der Zahl Deiner Fragen nicht eben be scheiden. Aber der Onkel hat ja Geduld. 1. Wanzen sind eS nicht, die sehen braun aus. Eher können eS Läuse sein. Laßt den Kammerjäger kommen. 2. „Baumätscher" hast du seiner geschrieben, als Du's gehört hast. DaS Wort heißt „Bomätscher". Sein Herkommen hat erst vor drei Wochen im Briefkasten gestanden. Du scheinst also die Zeitung Deiner Großmutter nicht sehr aufmerksam zu lesen. „Bomätscher" waren Arbeiter, die Schiffe, auf dem Ufer gehend, stromauf zogen. DaS Wort bedeutet „Gehilfe". 8. Ostern 1931 ist am 5. April. 4. Pole. 5. Nein. Bevor Du nicht 21 bist, darfst Du ohne Genehmigung Deiner Eltern nicht heiraten. S. Zu Ostern. *«"» Ntchte « nni. <50 Pf.) „Nun hilf auch Du noch bei der Straßenbahngeschichte! Schreib S doch tn den Briefkasten, daß cs bei der bisherigen Umsteigeret bleiben soll. Denk' mal an die vielen Gebrechlichen» denk an die Kurzsichtigen, Blin den, Schwerhörigen und Tauben lalS wie ich), die froh sind, wenn sie bei dem jetzigen Verkehr einmal umgestiegcn sind. Was? DaS wären nur wenige? Dann geh mal zu Psarrer Schuknecht in den Schwerhörigenvcrcin, In die Taubstummen- anstalt und zu den Schwerhörigenlehrern, und steh Dich aus der Straße um. wie viele eS da gibt, die stch mutig durch- kämpfen müssen, die stch nur möglichst nichts merken lassen!" — Dein Ruf soll nicht ungehört verklingen: hoffentlich stellt sich die Straßenbahudtrektion nicht schwerhörig. Montag. 26. Januar ISA Reff« A. «u D. Zu Deiner Frage, ob rin GutS^ besitz«! beim verkauf« seine- Gute» an seinen Sohn sich da» Vorkaufsrecht zu demselben Preise au-bedingen kann, den er von seinem Sohn erhalten hat, schreib» ein aufniertsamer Leser: „Die Eintragung eine« solchen Vorkaufsrechtes mit sestbesttmmtem Preise kan» vom Grundbuchrtchter abgr!ehiit werden. Wenn die Beteiligten den von ihnen erstrebte» Er folg erzielen wollen, dürfen sie nicht die Eintragung eines Vorkaufsrechtes beantragen» sondern müssen den Ansprnch ins Verkäufer- aus Uebertragung des Eigentum» am Grund stücke im Grundbuch vormerke» lasten, der für den Kall der Veräußerung de» Grundstücke» gegeben sein soll, sofern die Veräußerung nicht an Abkömmlinge oder den E.egatten des Eigentümers ober seiner Erben erfolgt. Das so verein- barte WtederkaufS- oder Nückkausorecht kann nicht als solches, sondern in der Form dieser sogenannten Auflastungsvoimer- kung verlautbart werben. Andere Vereinbarungen zwischen de» Parteien sind zwar möglich, aber nicht eintragungs'ihig. Sie geben, falls der Svhn sich nicht daran kehrt, dem P,i!cr anstatt des Anspruchs aus Auflassung nur einen solchen aus Schadenersatz tn Gelb." *** « b o n n e n t sei t 1 968. <1 Mk.) „Mein Sohn bat sich vor neun Monaten bloß standesamtlich trauen lasten. Ei möchte sich nun im Februar kirchlich trauen lassen, und da mir nächsten Monat nach Htrschberg fahren, so wollten wir das gleich in der Kirche Wang im Rteiengebtrge abmachen. Kann» Du mir nun sagen, ob man sich vorher anmelden muß oder ob man das jeden Tag tun kann? Weißt Du auch wieviel es kostet?" — An Deiner Frage klingt zwar daS Wort „ab- machen" sür eine kirchliche Trauung, die Gott sei Dank »och für sehr viele Menschen einen der wichtigsten Hölievuntte ihre» Lebens und ihrer Beziehung zu Religion und Kirche bedeutet, nicht sehr passend. Es soll Dir aber trotzdem gesagt werden, daß das Paar gut tun wird, sich mit den rußigen Unterlagen tn Wang rechtzeitig anzumelüen, da sonst doch Verzögerungen entstehen können. Die Kosten einer Tranuag tn der Kirche von Wang sind dem Onkel nicht bekannt. Aber eine Anfrage dorthin wird gewiß sofort beantwortet. *" N t cht e D o r a. <56 Pf.) „1. Kann die Ausstattuna, die zum Teil von der Mutter einer setzt nach halbjährtaer Ehe verstorbenen Frau mit ausgebracht wurde, zurückgelordcu werden, und wie ist es bei einer langjährigen Ehe mit Kindern? 3. Dresden hat rund 636 666 Einwohner, wicvicl entfallen da rund genommen aus die Neustadt?" — l. Himcr- läßt die junge verstorbene Frau keine Kinder, so erhält der Ehemann die zum gemeinschaftlichen Haushalt gehörenden Gegenstände und die Hochzettsgeschenke als „Voraus". Was die junge Frau sonst htnierläßt. geht zu gleichen Teilen an den Ehemann und die Eltern. 2. Im Jahre 1Ü27 hatte das rechie Elbufer tu« Weichbilde der Stadt Dresden 286 666 Einwohner. *** N i ch t r M a r g a r e t e. <56 Ps.) „Vor einiger Zeü laS tch in Deinem Blatte, daß von 46 006 Menschen noch Wvh. »uug gesucht würde. Da habe ich mir die Frage gestellt: Wie kann cs dann geschehen, daß ganze Häuserblocks nieder- gerissen werden dürfen, um alS Warenhäuser oder VergnUgungsetablissementS wieder zu erstehen? Denn eS lieK doch aus der Hand, daß bet der zur Zeit herrschenden Woh. nungSnot jeder verfügbare Raum tn den niedergerislenen Häusern zu Wohnzwecken vermtetet gewesen ist. Wenn nun auch den Betressenden für daS Ausgeben ihrer bisherigen Wohnung eine Entschädigung geworden sein mag, so Hai doch anderseits den nun WohnungSIosen eine andere Wohnung zu- gemicien werden müssen. Uno die» geschieht alles zum Schaden der anderen, seit langer Zeit Wohnungsuchendcn! Dadurch wird meines Erachtens die herrschende Wohnungsnot behördlicherseits nur noch vergrößert statt gemildert. Dagegen ist man an maßgebender Stelle in Kleinigkeiten lächerlich peinlich und übergeivisienhast. Eine mir verwandte Familie bittet seit Jahren um eine andere Wohnung. Die allen Leine möchten gern tn einem niedrigeren Geschoß wohnen und einige wenige Quadratmeter Raum mehr haben. Aber alles um- sonst! Und so wird es viele geben, denen eS auch so ergeht. Man kann so friedlich gesinnt sein, wie man will: aber solche Vorkommnisse und Ungerechtigkeiten wirken aus den beste» Menschen empörend. WaS sagst Du dazu, lieber Onkel?" - Erstens, daß Du den Verlust an Wohnungen durch den Ans- bau großer Geschäftshäuser und Erholungsstätten entschieden überschätzest. Denn diese Bauten vollziehen sich ja saß ganz ausschließlich im Innersten der Stadt. Hier sind sowieso schon fast alle Räume zu GcschäftSzwccken und z» Büros vermietet. Wohnungen sind in diesen Häusern der inneren Stadt ver schwindend wenige. Und daß diese Wohnungen oft solche waren, diS in keiner Weise de» gesundheitlichen Ansorderun- gen unserer Zeit genügten, daS hat man sa bei den Abbruchen gesehen. Zweitens aber: es ist ja im allgemeinen schwer, eine günstigere Wohnung zu bekommen. Leider geht es auch kaum ohne Erhöhung des Aufwandes sür die Miete. Aber sieh Dich doch für Deine alten Verwandten nach einem Ringtausch um .. . freilich, Geduld muß man auch da haben. *** Neffe K. W. in R. „Könntest Dn Mitteilen, wo sich in Dresden die Anwaltskammer befindet und wann sie ge öffnet ist?" — Die Dresdner Anivaltskammer hat ihre Kanzlei Pillnitzcr Straße 41. Sie ist von 9 bis 1 Uhr werk tags geöffnet. « HeiratSsehnsnchtSecke I» dieser vetroisiebnluchtseike will Onkel Schnürte »«»r die Sünlchr »einer Nichten und Reisen ,u», «u». druck brtnaen Dagegen sann er e» nich« Übernehmen, die hieraus eingehenden «rieie an diese weiter,ulciicn. Wer mit den Heiratslustigen tn Briefwechsel ,u treten wünscht, wird gebeten, sich de» rlnzetgenietls unsere» Blatte» ,u bedienen Nichte Bescheiden «1 M ), 1«. dunkelblond, ohne riiidt- k»ps, alz Stütze tätig, hat den Wunsch, netten, soliden. Musik- und naturltebendcn Herrn kennen zu lernen, der mit ihr sparen will, um sptlter mit Ihr ein trautes Heim zu schassen. — Nelle ^b-r- lausttz <k><> Ps.), des Alleinsein» müde, wünscht wieder eine LebcnSgcsährtin. L!e mutz gesund, wirtichaitlich, von gnlcm Eharakter, kinderlieb und von ansehnlicher Mgur sein. Moinlsiir ist vorhanden, so daß er boss», wieder ein traute» Heim gründen zu können. — N t ch t e ? t s - isi«, Ps.l, AI, sucht Nossen tn gesicherter Lebensstellung, höheren Beamten oder Akademiker, zwischen »ä und 48. kr soll Sinn sür Häuslichkeit, Kunst nnd Natur haben. D e Nichte «st blond, kein Bubikopf, wirischofllich. bcrnsSiäiig, Ndiche- uns MöbelanSftaitun« stnb vorhanden. -Nichte Liebe gm Pk.i, 21, «rette» gebildete«, dunkle», gesundes Landmäbchcn, kein Buben- kopf, Sußerft wirtschaftlich und sauber, guten, friedliebenden tzharakterS, sehr gutmütig, srag», ob sich nicht ein Lehrer, Aiiacsieilicr oder am liebsten kleiner GutSöesttzer für sie sinbei, der heiß nnd energisch liebt nnd feste Treue wahrt. Ne ist nickt ga», ,inner- mögend, lieb« alle» Schöne und Ente und besitzt tiese Sehnsucht nach einem edlen Miinncrberzen, bas sic allein ihr eigen nennen bars. — Nichte Johanna <86 Pi.i, 22, sehnt sich nach liebem, einsamem Nefsen bt» 86, der gern ein Mädel lein nennen mdckte. das da» Herz dort bat, wo e» hingchört. Sie hat einen BubOens, aber deshalb kann sic wirtschasten. — Nichte Renate l'-si Ps.i. 22, kluge, intelligente, blonde Frau, wünscht sich groben, dunkle» Akademiker. Dem Alter, der Konfcgton und dem Vermögen lcnt sie keine Grenzen. — Nichte vom Lande <56 Ps.i, 25, an» bürgerlicher Familie, möchte gern einen Arzt, Lehrer oder Höheren Beamten zum Neben, treuen Lebensgefährten, kr muh auch Zinn für Natur, Theater, Musik und Tanz haben. Sie liosst, das, „nier den Nefsen einer ist, der ein wirtlchastltche», liebe», verlrä-licheS Mädchen zur Frau wünscht. Kür ein gemütliche» Heim wird ge sorgt. Ne hat keinen Bubikopf. — Nefse Karl st M.i. 26. Lehrer, wünscht recht bald eine Ergänzung für» Leben zu erlangen. Er ist grob und kräftig und dunkel, Musiker, Wanderer, kurz er treib! alle-, wo« Ihm In seinem Berufe bient, kr wünscht eine Frau mit allen HauSfrauentiigenden und mit einer seinen seelische» Bildung. Sie möchte Musik versieben und die innere Kraft tn sich loiiren. ihm bei seinem schweren Berufe freudig und opferbereit zur Seite zu stehen. Gute» klternhau» Bedingung! — Akademiker Hel mut <86 Pf.), 24, wünscht ein blonde», langbezopsteS, schlankr» Mädchen von echter deutscher Art, aelnnd an Leib und Seele, mustkalisch, gut begabt, möglichst mit höherer Schulbildung, zwischen tN und 22. Vur äi« ^u«z«n MM MW VDasmusk W W I tztztäche»«^«, - u«i«>zni »ii« z^znn U»»Aor,1i»»r.N Optik § ptwto
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