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Dresdner Nachrichten : 15.10.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187410151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18741015
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18741015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-10
- Tag 1874-10-15
-
Monat
1874-10
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.10.1874
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?V.L'iL>S «iN«M»«ß« U. «dr» iik»«»lt»r«t» »I«»tÜ> .-» »4 «>/, «»r., durL « V»I> « 8«r. «tujk >e Nummcni > Nur. »»ft«,«: 24800 »r»l. Air dt« Rillt««»« «t, ,«> I<u>»«er wt-nuscri»' «ach! sich di« «,», „ »ich, »erdindltch 2»s«r»t«»>«n»adm» wärt-: uuä V»»I»r in Himbur, »««. ltn. mt... Lei».««. .sei, »re«Iau, Snulsurr di. - K»«. «E >n t riin, L«t»»t«, mit». Hau ur>, ftranks>.rt » M. tlln< chen. — v»»d« ch i ». in geauliuri a. «. - I-». v»i«e !n Ldemnitz. ll». «»» l-»iltt». s«»i«e , 0» I>. Pari». Tageblatt für Politik, Unterhaltung u. Geschäftsverkehr.« Druck urch^Eigenthum der Herausgeber: Kttpsch öc Nklchardt in Dresden. Verantwort!. Nedacteur: JuIlNS Neichlltdl in Dresden. JiNeraie axrlxu «»«,» »rare I» o»,eiiom»»ii di« Ad. !i Udr. Sonnlaal di« MiNag» >L Udr. I» 8eu»adl^ arad« ikioiler «a>Ie S di» llachm.4 Udr Der Rau», et»«« ekl I»al»aea Petiijeiie Iop«< td Pia. itinarsandt di« Zeile » Ngr. »iue >«ar»,>l>e sUr da» »ächutaaiae Erichce neu der Jnsenite wird nicht «eacden. auswärtige Aunonccu- Aulliäge da» m>» ,»ibe- tannlcn Firmen «. Pcr- ionen iiiirnren wir mir «egen Pranmnermwo» Zadlung durch ^ri-.se Marlen oder Poi>eiUj'>!> lunz. u Enden loilen l>i, Nar. «i>-.iireal, >ur die Muni e.s Nmmuer »der nach eine» 7,. ,iur«» die Zeile L Agr. Nr. 28 ß Neunzehnter Jahrgang. Politisches. Der 15. ober 1874, den wir heute schreiben, wird einen Markstein bit en in der Geschichte der inneren Entwicklung des Königreichs Sachsen. Mit dem heutigen Tage treten endlich die Gesetze in Kraft, die auf dem vorletzten Landtag beschlossen wurden: da; Volksschu'gesetz, das Landesconsistorialgesetz, die Behörden- organisation, die Landgcmeinveordnung und das Gesetz über die Bildung von Bezirkc-vereine». Ihnen reiht sich die Städteordnung für große und die für mittlere und kleine Städte an — Gesetze, die theilweise wohl schon in Uebung sind, theilü in Kürze eingcsührt werden, im großen Ganzen aber bei Weitein nicht jene Veränderun gen mit sich führen, als die erstgenannten Gesetze. In dem Volksschulgesetze begrüßen wir den hoffnungsvollen Keim einer gedeihlichen Entwicklung der Jugendbildung. Sein aus gesprochener Zweck ist Erhöhung des Bildungsniveaus des Heran wachsenden Geschlechts. In vermehrter, in vertiefter Bildung des Volkes erblickt man ja überall einen der mächtigsten sozialen Hebel und wenn sie Bildung sich nicht einseitig auf den Verstand beschränkt, sondern das Herz, den Character mit umfaßt, so wird das Volks schulgesetz den Grund legen, daß nicht blos ein höher eullivirtes, an Wissen reicheres, sondern auch ein an Sitte edleres Geschlecht in unserem Heimathlande heranwächsl. Sachsen war ja von Alters her das klassische Land der Schulen. Mit der jetzt gewährten Vermehrung der Unterrichtsstoffe, Vertiefung des Wissens, Einführ ung der Fortbildungsschulen, selbstständige Leitung der Schule durch Fachmänner, bessere materielle Stellung der Lehrer u. s. w. bewegt sich Sc. 'n'en nur ans der Bahn, zu der es Geschichte und Voltsart oestiim. n: eine Wissenslenchte zu sein dem Gesammtvaterlaude. Mit den» Volksschulgesetze ist nur der erste Schritt dazu gethan — ein Gesetz über das höhere Schulwesen reife aus dein Arbeitspulte oes Unterrichtsministers dem nächsten Landtage entgegen! Heute vollzieht sich auch, wo nicht dieTrennungzwischcnKirche und Schule, so doch eine Auseinandersetzung der beiderseitigen Rechts gebiete. Mit schonender Hand löst das Schulgesetz unhaltbar ge wordene Verhältnisse und beschränkt den Einfluß der Kirche aus das ihr allein zustehende Gebiet: die Ueberwachung des Religionsunter richts. Die evangelische Landeskirche selbst aber erhält in ihrem Landesccnsistorium eine Kuppel, die das von den Ultramontanen, den Protestantenvercinlern und der Partei des Atheismus bedrohte und von derBiusse der Gleichgiltigen täglich mehr gemiedene Kirchen gebäude schirmen möge, damit es sich bald wieder mit frischem geistigen Leben fülle! Liegen die Wirkungen des Schulgesetzes nicht so auf der Hand, werden vielmehr seine Früchte erst langsam reisen können — um so rascher machen sich die Wirkungen der politischen Gcsctze sicht- und fühlbar. Durch die Behördenorganisation wird in der untersten Instanz die Justiz von der Verwaltung getrennt, die unteren Ver waltungsinstanzen vermehren sich auf 25 Amtshauptmannschasten und die collegial organisirten Mittelinstanzen, die Krcisdircctioncn, wandeln sich in Kreishauptmannschaften um. Das ist der äußer liche Rahmen des Umschwunges, welcher bereits eine Fülle perso neller Aenderungcn nach sich gezogen hat. Das persönliche Element, die persönliche Verantwortlichkeit tritt in den Vordergrund, sic löst die collegiale Entscheidung ab. Von den Personen der neuen Kreis- und Amtshauptleule wird es zunächst abhängen, wie sich die neuen Verwaltungsgesetze einbürgern. Einbürgern — das ist das rich tige Wort, das man betonen muß, wenn man die lange Reihe adeliger Namen durchgeht, deren Träger auf jene verantwort- ungsreichen Posten gestellt sind. Es ist wahr, der sächsische Adel ist etwas Anderes, als der märlisch-pominersche Junker. Wir wollen auch gegen die adeligen Inhaber der neuen Slaatswürdcn keine Voreingenommenheit erwecken, zumal da sich die meisten der selben in früheren Wirlungslrcisen den Ruf einsichtig«r, lenutniß- reicher und bürgcrsrcundlichcr StaatSdicner erworben haben: aber bei der neuen Slellenbesetzung halte die Mischung zwischen Adels wappen und büigernchiM Taufscheine recht gut nach letzterer Richt ung hin tiefer gegriffen werden können. Dies umsomehr, als in den neuen Gesetzen die Gefahr vorlicgt, daß der durch sie in den Vordergrund gestellte persönliche Wirkungskreis leicht zu einem will kürlichen Regimente verführen kann. Ein künftiger Amtshaupt- mann ist in seiner Sphäre nahezu allmächtig. Er wird, faßt er seine Ausgabe richtig auf, seine größere Selbstständigkeit vielfach mehr zum Segen seines Bezirks verwenden können, als bisher; fehlt e aber in Absicht und Mitteln, so könnte er leicht ein Abbild der Landrathswirthschaft liefern. Wohl steht ihm als konstitutionell beschränkendes Element die frcigewählte Bezirksvertretung zur Seite und wir ivünsibcn aufrichtig, daß dieselbe nicht blos Marionette in der Hand des Amtühauptmannes sein möge. Aber sie ist zu nächst nur ein Versuch, dessen Wirkung erst die Zeit zeigen kann. Durch die Zusammenfassung der Gemeinden zu Bczirtsvcrbänden wird die gemeinsame Lösung größerer Aufgaben, wozu bisher die Kräfte der Einzelgemeinde zu schwach waren, ermöglicht. Zunächst ivird das Verhältniß, wie sich die neuen AmtShaupt- leute zu den neuen Landgcmcindevorständen stellen, einen Maßstab für die Zukunft liefern. Wenn sich die politische Entwicklung am langsamsten bei den Landgemeinden vorschicbt, so erfolgt durch die neue Landgcmeindcordnung ein kräftiger Ruck. Die nach freiem Wahlrechte von der Gemeinde erkorenen Geineindevorskändc erhalten an Selbstständigkeit Alles, was ihnen zur Zeit der Staat, will er anders seine höheren, umfassenden Aufgaben erfüllen, gewälsten kann. Wir drücken dies mit dem Sammelbegriff aus: die Landge meinden erhalten die Polizeigewalt vom Staate. Bisher vielfach unter der Vonnundschast der Gerichtsämter stehend, treten sic jetzt aus dem zwar patriarchalisch-freundlichen, aber nicht länger haltbaren Verhältniß hinaus m die Freiheit. Unvermeidlich werden Miß bräuche, Mißgriffe, Jrrthümer sein. Aber das soll uns die Genug- tkuuna an d»m erlangten Fortschritte nicht trüben. Die großen Dresden, Tinrrersta;;, 15. ^ctober 1874. Wcberdörfer der Lausitz, die industriereichen bevölkerten Dörfer in der s rührt, sondern auch von sonst ganz anständigen Leucen. Aus den Mltredacteur: llr. klm» Für das Feuilleton: Nähe der zahlreichen großen Städte besitzen geistig hervorragende Elemente genug, die als Ortsvorstäuve den Ausgaben der neuen Landgemeindeordnung vollständig genügen werden. In tleincttn Gemeinden, in einzelnen Bauerdörfern wird es freilich hapern. Einzelnen der neuen Vorstände wird das neue Gesetz zu viel zu- mulhcn, Andere werden die ungewohnte Machtbefugnis; parteiisch für sich oder ,chie Freundschaft" anwenden, wieder Andere werden, um sich nicht Verdruß zuzuzichen, den lieben Gott einen frommen Mann sein lassen und sich um Wahrung der Lrtspolizei blutwenig kümmern, noch Andere sich einem Winkelagenten in die Arme wer fen, der, des Nesolvirens und Schreibens kundiger als sie, sich zun, kleinen Ortstyrannen ausbildcn wird. Ja, man kann sagen — in der nächsten Zeit wird eine Verschiedenheit in der Anwendung der Gesetze in den Landgemeinden zu Tage treten, die dem Ehaos nicht unähnlich sein wird. Und dennoch, ruhigen, ja gehobenen Blickes sehen wir diesem Wirrsale entgegen. Wer schwimmen lernen will, muß in s Wasser gehen und Uebung macht den Meister. Wie lange die mit jedem Uebergange verbundenen Uebclstände dauern — wer soll dies wissen? Aber uns beseelt die frohe Zuversicht, daß der Uebergang nicht zu lange dauern, daß sich gar bald aus der Regellosigkeit die immer be stimmter werdenden Umrisse fester Gest tzesanwendungen herauSbil- den, daß die Intelligenz unseres Vollsstammes in der frischen Lust der Freiheit sich kräftiger bewähren wird. Was u»s diese Zuver sicht giebt? Außer der belebenden Kraft, die jeder freiheitlichen Reform innewohnt ... der gesetzliche Sinn, der dem sächsischen Volke eigcnthümlich ist. So mögen denn die großen gesetzgeberischen Reformen, di. einzusühren den Ministern v. Gerber und v. 'Rostitz-Wallwitz ver gönnt war, unserem Land und Volte zum Segen gereichen! Sn sind ein Beweis der in ihm wurzelnden Tüchtigkeit und Lebenskraft. Frei vereinbart zwischen Regierung und einer Zweikammer-Volls Vertretung, ohne Druck von außen, unter manw.chsachcn Opfern und Compromissen, nach unsäglichen Mühen und Arbeiten ist das friedliche Reformwerk zur Einführung reif. Ein Volk, das solche Lebenskraft entwickelt, sagt damit, daß cs mehr ist und sein will als ein Werbebezirk für ein Armeecorps, oder das Terrain eines Post-, Telegraphen- oder Eisenbahn-Jnspectionsbezirks. Locales und Sächsisches. — Zu mehrwöchentlichem Aufenthalte ist gestern S. M. der König nach dem Jagdschlösse W? msdorf abgereist. Der König ge denkt dort zu jagen. — RegierungSrath v. Seckendorfs zu Leipzig hat von Sr.Maj. dem König von Preußen die Insignien eines Ehrenritters des Jo- Hanniter-Oidcns erhalten. — Amtlich werden jetzt die zahlreichen Personalverändornngen bekannt gegeben, die aus Anlaß der heute erfolgenden Einführung der neuen Gesetze im Kirchen-, Schul- und Verivaltungswesen vor sich gegangen sind. Wir geben die personellen Zusammenstellungen der neuen Behörden morgen. — Ter von den Stadtverordneten gestellte Antrag, daß die beschlossenen Lchrergchalts- und Fachslunden-Honorar-Erhöhungen bei den städtischen Vollsschulen vom I. Juli d. I. an nachgczahl! werden möchten, ist vom Stadtrath abermals abgewicsen worden. Die Kassendepntatiou hat erklärt, daß die Nachzahlung nur dann möglich sei, wenn man den erforderlichen Geldbedarf entweder dem Ncscrvefond entnehme oder einen Aufschlag zur letzten Rate der diesjährigen Acielhzins und GrundwerthS Abgabe cintreten lasst, gleichzeitig aber beide Maßnahmen widerrathcn, weil der Reserve fond in diesem Jahre bereits zu sehr in Anspruch genommen worden sei und für das Jahr 1875 die ohnedies unabweisbare Er höhung der communlichen direkten Abgaben eine noch größere wer den würde. In Berlin wurde ain 12. Oktober der Eongreß gowerb- treibender Bäcker Deutschlands eröffnet. In das Präsidium wurde zahlreichen Restaurants in den genannten Straßen strömen bis weit über Mitternacht alle Augenblicke Trupps von drei, vier oder noch mehr zusammengehöriger Bierlischsrrunde, die aus der Straße ganz ungenirt in derselben aufgeregten Weise ihre Streitthemas weiter behandeln wie am Biertisch und nicht darauf achten, daß dies doch Lärmen verursacht. Die angeregte Stimmung läßt sie eben die Rücksicht vergessen, die sie den Anwohnern der Straßen zu nächt licher Weile schuldig sind. Das Schlimmste für diese Gegend aber ist, daß dort jene sogenannten „Nachtlneipen" befindlich sind, in welchen lustige Brüder, die immer nicht genug bekommen und den Weg nach Hause erst beini erwachenden Tageslicht finden Irinnen, nocy nach 12 und 1 Uhr Einlaß finden. Tie nächtliche Straßen ruhe sollte ab-r mit aller Strenge aufrecht erhalten werden. — Heute Morgen 9 Uhr wird die neuerbaule 5. Bürgerschule auf der Marlgrasenstraße eingeweiht und eröffnet. Bon der 4. Bürgerschule (Glacisstraße) aus findet ein Auszug von über 100(1 Kindern nach der neuen Schule statt. — Die Einweihung der I.Gc- meindeschule ^Pestalozzistraße) geht am 19. d. M., Vormittags 10 Uhr, in ähnlicher Weise vor sich. — Einem böhmischen Arbeiter ist vorgestern ans dem Arienal- baue ein Ziegelstein auf den Kopf gefallen und hat ihn nicht uner heblich verletzt. Der Mann ist nach der Tiaconisscnanstalt geschafft worden. — Vorgestern Abend war der vor einem Geschästslocal am Freiberger Platz befindliche Aushüngekasten, worin sich Galanterie- nnd Kurzwaaren im ungefähren Werth von 15 Thaiern befanden, gestohlen worden. Es wurden die Diebe aber bald darauf in den jüersonen zweier jugendlicher Geschwister, eines Mädchens von 12 und eines Knaben von 8 Jahren, in einer Hausflur dortiger Gegend ausfindig gemacht, gerade als sie den Inhalt des Kastens einer näheren Besichtigung unterwarfen. — Vorgestern Mittag sind einem hiesigen Fleischermetstec auf dem Freiberger Platze aus seiner Ladencasse 16 Thlr. Geld von zwei Schallnahen, Brüdern, aus Nculöbtau, im Alter von 10 und 11 Jahren, gestohlen worden. Die beiden Knaben hatten sich zur angegebenen Zeit ein Würstchen in jenem Fleischerladen gekauft und eine zeitweilige Entfernung des allein darin anwesenden Fleischer- meistcrs zur Ausführung des Diebstahls benutzt. Ter Fleischer hatte sich ihre Persönlichkeiten aber wohl gemerkt, auch wahrgenom men, daß sie eine hiesige Schule besuchen, und gestern ist es ihm ge glückt, sie wieder zu treffen und festzuhalten. Von der gestohlenen Lumme hatten die Jungen erst I THlr. vcrthan, das Uebrige wurde noch bei ihnen vorgcfunden. — Im Zischhaust wurden die Bewohner in der vorvergangc- ncii Nacht durch heftigen Lärm im Gehöfte erweckt. Man eilte üinauS und fand einen wildfremden 'Menschen von 30 und einigen Jahren, dickem Gesicht mit starkem röthlichen Schnurrbart, kurzem Kinnbart, in defecter grauer Kleidung, im Hofe, der offenbar geistes krank oder vielmehr tobsüchtig war. Der Forstbeamte mit seinen beiden Leuten war nicht im Stande, den Tobenden zu besänftigen oder zu bewältigen und mußte daher noch mehr Leute von der nahe - gelegenen städtischen Wasserleitung reguiriren, unter deren Mithilfe es gelang, ven Menschen zu fesseln und in einem Wagen nach dem Krankcnhause zu schaffen. Ucber die Persönlichkeit des Menschen ist man noch nicht im Klaren. — Jener geistesschwache Mann aus der Neustadt, welcher gerade heute vor 3 Wochen sich aus seiner Wohnung entfernt hatte, ist vorgestern Abend von Arbeitern in einem 'Walde bei Gompitz halb verschmachtet und erstarrt aufgefunden, herein nach der Stadt geschafft und seinen Angehörigen wieder übergeben worden. Er batte von einer Baarschaft von 1 Thlr. 20 Ngr., die er bei seiner Entfernung besaß, noch 1 Thlr. bei sich. — Die Frau, welche, wie wir gestern mittheillcn, am 12. dies, in der Nähe Oberspaars bei Meißen in die Elbe ging und scheinbar todt ans Land gebracht ward, ist wieder zum Leben gekom men und zu Fuße nach der Stadt gewandert. Wie das „Meißner unter anderen Herr Bölime ans Leipzig gewählt. In der ersten j Tagebl." berichtet, nimmt man an, daß die Frau, getrieben von Sitzung gelangte nach langen und lebhaften Debatten eine Resolu - ' - - — - - tion zur Annahme, von deren Durchführung sich s-.hr viele Redner allerdings selbst nicht zu überzeugen vermochten. Das Fünspstnnig- gebäck soll danach nach Einführung der ReichSmiinze im Väckerge- werbe die kleinste Backwaare sein. Dann wurde weiter beschlossen, cs möge jede einzelne Innung beim Reichslag xctitionrrcn, daß 8 73 der Gewerbeordnung aufgehoben werde, welcher den OrtS- polizeibcHörden das Recht giebt, die Bäcker und Verläufer von Back- ivaaren zur Aushängung von Taxen zu zwingcn. — Seinem um Sachsen hochverdienten Vater, dem Gcheim- Rath Or. Weinlig, ist gestern dessen höchst talentvoller, einziger Sohn in den Tod gefolgt. Derselbe halte es in seinem 37. Jabre bereits zum Oberzollratb gebracht: seine glänzenden Eigenschaften berechtigten ihn zu der höchsten Earricre. Man nennt Schwindsucht als Ursache seines frühen Todes. — Dem auf der Strecke der Verbindungsbahn von der Frci- bergcrstraße und Roscmvog arbeitenden Detachement des prenß. Eiscnbahnbataillons sind nun noch 40 Mann vom I2.Piomrier- bataillon zur Seite gestellt worden. Die Aufgabe der Mannschaf ten ist: Hebung der Bahn und Untcrtunnelung beider Straßen. Letztere werden 2 Meter tiefer, crstere 2 Bieter höher gelegt. Die hierbei nolhigen Maurerarbeiten liefern Civilnianrer. „Flora" verauctioiiirt heute die im Garten des einer Furcht vor Einstellung als Zwangsarbeitcrin im städtischen Armen und Ärbeitshause nur eine Eomödic ausgesührt habe. — In der letzte», am IO. k. M. adaelmltencn Sitzung tcs hiesigen Gabelöberger Stcnographcnvclciiio heit Pro>. Krieg vom königl. stenographischen Institut vor einer zahlreichen Zu hörcrscha t einen Vortrag über kic von ihm im Auürage tcs Gencralposlrircctoiö 1>i-. Stephan bearbeitete „herrische Pott- sicnogr.rphie". die der geistvolle Reformator dcö brutschen Post- wcicns, in Anerkennung tcS großen Nutzens, tc» Ne Stenogra phie dem technische» Betrieb her Rost gewähren kann, a» Stelle her seit 'Anfang h. I. lkltz versuchsweise angcwciihcten currcm- schriststchen SchreihalKünl» ge» von einem noch zu beslimmcn- te» Zeitpunkte ab zur Einsiihrung bringen will. Es hantelt sich tades nicht um has ganze Svstcm GadclöbergkrS, sonvcrn nur um eine stenographische Darstellung vo« Orts- unh Familien namen zur 'Beschleunigung her meist in Oilc zu verrickstenten Eintragungen in Karten. Register u. s. w. Zu ticst», Zweck sind von Bros. Krieg nur vier, stir den Sclbnuntcrricht berechnete Lettinnen auögcarbeitct worten, welche im „Postarchiv" vcr- öücntiicht werten u»o denn erste bereits lm Dttoberhett erscheint. In einem nach Bern gerichteten Telegramm tankte her Steiw- gravhenvcrcin Herrn On. Stephan !ür tas Wohlwollen, welches kerselde tcr Gabciol'crgcOschcn Stenographie durch seine Ver fügung cntgcgrngcbrachl. Sitzung tcS ThIerschutz - Vereins ain 7. Oct. Der Verein ist neuerlich genöthigt gewesen, eine anstallcnt große Anzahl von in tcr Statt sowohl, als aus dem Lande verübter ararr Mischantlimgcii zur »Anzeige zu billige»; auch bat er ken Abstellung bcs dortige» vor- Fetcrvicb zu erwirke»; in- ^ ^ ^ ^ i» -- -- -- - Herr Hvmans. Sccrctär teS 'Roch immer werdrn Klagen laut von den Bewohnern der! Brüsseler VcrclnS, gebeten worden, zu vermitteln, taß den In Schloßstraßc, Wilsdrnfstrslraße und der Brüderqasscn über nächt-1 Belgien üblichen stroich»,arrerci,n gesteuert werte. Auf mcbrere licbcn Scondal der die "»„te meist kaum ein!cbläfcn läßt Es ist Mitlhcllungcu über rhierguälcreien , welche bctauerllcher Weise ucyci, ^canval, oer r>n- -E meist raum cm,cyia,cn mpi ^s >1^111,,,, waren, sind scrg'ältlgc : i krtcr-mge» cmgestellt worten. wahrzunehme» gewesen, daß dieses Larmeii nicht immer von Strol- Zuversichtlich fernere Tblerauälerttci' vo.lmt.-, wert:,:. chen. Lumichen oder einer ähnlichen Sorte Staatsanachönger her- hierzu, sowie überhaupt bat die von jeher tcr Förderung beö auf der Ostraallec ausgestellt gewesenen Früchte zum Besten des ^lbcrtö ^ reins. j qlcicl en ist sein Eblettmitgliev, He
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