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Dresdner Nachrichten : 31.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188107314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-07
- Tag 1881-07-31
-
Monat
1881-07
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.07.1881
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»r.«» Sorwr»s, ck«ll SI> .lall 1881 ... gg alü Direktor antrat, war die Sache noch ebenso und man wollte schon das Ei untersuchen, was dieser durch die Weitung binderte, di- Vögel brüten zu lassen, so lange sie wollten. Und die Tbiere hatten schon gewußt, > Am 7. Juli bemerkte man Leben in dem Ei, am 8. kr, gel schon ^/»,aus der Schale und am 9. Juli — als, Köpf jun. seine Stellung cuiie», was sie lvoitten !0ck> der simge o genau nach innw . . .. , . sein dark und eine hohe Seltenheit i>t, gedeiht ganz prächtig. — In Leipzig hat die Wahl dieser Stadt als Festplatz kür das deutsche Bundesschießen für 1884 begreiflicherweise hohe Genugtbuung erregt. In Treiben sind die Gefühle der Bürger schaft natürlich etwas andere. Tie Leipziger Schuhen Gesellschaft hatte sich, ehe sie nach München ging, unter der Hand bei dem da- sigen Stadtrath erkundigt, ab ihre Absicht, sich um das nächste Bundesschiehen für Leipzig zu bewerben, auf freundliche Ausnahme zu rechnen habe. Die Antwort fiel bejahend aus, und wenn auch zur Zeit noch eine amtliche Zutage der beiden städtischen Körper schaften noch aussteht, so zweifelt doch Niemand daran, dafi Stadt rath und Stadtverordnete inil Freuden die Einladung annehiiien. So überflügelt unsere Schwesterskadl in Folge der llmsicht ihrer Bürger und der Vigilanz ihres Stadlraths uns Dresdner auch hier! ES ist nicht bekannt, daß ein Mitglied des Dresdner RatbS- Kollegiums daran gedacht hätte, die natbigen Schritte zu thun. um das nächste Bunveslchießeil nach Dresden zu ziehen. Von allen größeren Vereinijfungen bringen gerade die Schützenfeste das meiste Geld nach einer Stadt, weit mehr als die Feste von Turnern und Sängern. Denn die Schüben geboren meist de» wohlhabenden Klanen der Bevölkerung an; Schießen kostet an sich Geld. Schiiben feste ziehen aber auch lehr viel reiche Leute ans England, Amerika u. s. w. an. Sie lassen etwas sitzen. Es fehlt eben bei uns die Initiative, die so Etwas erfasst, und ein iieuerlicher Artikel des stadträthlichen Amtsblatts, daß Leipzig nur als Vorort, nicht aber als Festplatz selbst gewählt sei, sollte nur den üblen Eindruck des llebergehenS Dresdens ablenken. — Herr P arli s b, der umsichtige Schöpfer unserer Pferde bahnen, gehl nächste Woche nach London, um nunmehr, nachdem die weieiitliche Entwickelung unserer Stadtlinien gesichert ist, seiner Gesellschaft Bericht zu erstatten. — Dafi bei Ausbruch eines FeuerS die Feuerwehr schnell zur Brandstelle zu eilen bat, ist selbstverständlich; dafi aber eine solche Fahrt durch die innere Stadt für das Publikum lebensgcf ä h r - lich werden kann, haben viele Passanten der Bndergasse am Frei tag Abend wahrnehmen können. Als der Reguisitenwagcn der Feuerwehr in rasender Eile vom Altmarkte nach der Badergasse fuhr, um nach der slarkbelebten Galerieslraßc einzubiegen, stürzten die Pferde an der Ecke zusammen und rissen mit gewaltiger Velie menz den daselbst befindlichen eisernen Postbriefkasten herunter. Milten zur gedachten Zeit an jener Ecke Personen gestanden, so lonnte ein namenloses Unglück geschehen, welches mit einem etwai gen Brandschaden nicht zu vergleichen gewesen wäre. Möchten doch die Geschirrführer der Feuerwehr künftig in ruhigerem Tempo um die belebten Straßenecken und über Kreuzungspunkte fahren. Wer trägt die durch schnelles Zähren entstehenden Schäden und Haftel für etwaige tödtliche Verletzungen t — Das jetzt so vorzügliche Pilsener Aktienbicr wurde in Dresden zuerst durch Herrn Schumann im Englischen Garten eingesührt und dürste bei fortdauernder Güte dem Bürgerlichen Bräu wesentliche Eoncurrenz machen, zumal wenn cs iir so guter Verpflegung verabreicht wird, wie im Englischen Garten. Die Lokalitäten dieses EtablifiementS. insbesondere der Garten, sind neuerdings wesentlich verschönert worden durch eine mit Trans parent überbaute Eingangspforte an der Promenadenseite, regen dichte Zclt-Kiosks zum Diniren und Svupiren für Gesellschaften und sonstigen eleganten Eomsort, so dafi die feine Welt sich all täglich gern dort versammelt. — Post. In Starrbach wird am 1. August eine Post Agentur eröffnet werde». Die neue Postanstalt, deren Bestellkreis j die Ortschaften Wölkau, Saultitz, Krew'a, Naußlitz, Attenbach,! Ober - Stößivitz, Noßlitz, Klessig, Nüsseina, Prielen mit Nonne,! Eborcn (Alt- und Neust Toppichedel, Maltitz, Leichen und Neu - Leichen umfasst, wird ihre Verbindung durch die Eifenbalmzüge des > Kurses Riesa Nossen erhalten. — Auch in Wülknitz wird am 1.' August eine Postagentiw eröffnet werden. Die neue Postagentur, deren Bestellkreis die Ortschaften Slreumen, Perilc, Görzig, Erste litz, Tiefenali, Lichtensee, Gohrisch und Haidehäuser umfaßt, wird ihre Verbindung durch die Eifenbalmzüge des Kurses Nieia Elster iverda erhalten. — Der Briefträger Zabel, der sich dieser Tage erschossen bat, soll sich während seiner Tbätigkeit in Streb len Unterschlagungen im Gcsammtbetrage von über 270 NU. haben zu Schulden kommen Iahen und feit l l Tagen schon keinen Dienst mein getlian haben. Furcht vor Strafe wird also das Motiv des Selbstmordes gewesen sein. - PoIizeib e r l ch t. Aus dem Altmarkte wahrend des Per wcilens an einem Verkaufsstande ist einem Mädchen ein zugleich als Brieftasche dienendes Notizbuch mit 5 Huuderlmarscheinen a b - banden gekommen. — Betreffs unserer Empfehlung deS Kohlbcrgcs bei Pirna als reizenden Allosichtspunkt schreibt uns der auf demselben seßhafte Brod, gänzlich unbekannte ei. Die übrigen lind ftmmt sonder» gän,. . Ken Ms dem Arbriterstnnd. Alle sollen sich indcfi entweder «r Horstrliung und Verbreitung der Sammellisten der Ag dersel ratbeS, Grö! der wiescnen oder an ,,Siegesfeier" n Verbreitung haben, also ihres inen Belagerung»»! eß es auch, der ..ekurs einen Aufschub se unberührt, wie ein hiesiges Restaurateur Richter, daß er nicht mir Bier, sondern auch Butler, Käse u. i. w. seinen Gästen vorfetzen könne. Tie nächste öffentliche Sitzung oes Bezirksausschusses der König!. Amlshaupliuauiuchaft Dresden Neustadt wird Sonnabend den 0. August e., Vormittags 0 Uhr, im Sitzuugs- faale, Rittcrstraße I i. woeste Etage nbgehalleu. Das benachbarte Löbtau wird sebr stark durch den Zuzug gesellschaftlich fragwürdiger Personen beimgeiucht, namentlich wenden 'ich 'ehr viele von den in D'.e.-den Ausgewicsteneu dahin. Um dem von Gcmelndewegen -u steuern, ist fest Kurzem die Einrichtung getrosten worden, daß alle ans Dresden ausgewiefencn und nach Löbtau wollenden Perionen von der König!. Polizeidirektion direkt dem Gemeindeamte zngeführt werden, von wo aus sie — falls nicht im Orte wohnhaft sofort per Schub weiter dirigirt werden. Mit Rücksicht auf das jetzt stattnudeudc Vogelwieseufest wurde in de. Rächt cum Sonnabend Seilen der Polizei Ereeutiv organe eine Razzia am liederlich in biesiger Stadt sich liernm »leibende Penoneu veranstaltet. Der Erfolg war ein bedeutender, indem 27 dergleichen ausgegrinen mW zur Hast gebracht wurden. — Anläßlich der in veil trüberen Zähren erhobenen Beschwer den über unbefugtes A ehren leien ist in Anbetracht ans die bevorstehende Getreideernte Seiten der Königl. Amtsliauptmnnn- schaO Dresden-Neustadt eilt Verbot erlassen worden, wonach unbe fugtes Aebrenlesen als Eigentlmmsvergehen strafrechtlich verfolgt wird. — Was den Beamten der Reicbsvost zugemutliet wird: Ein Eier-Engrosliändler in vivcrvool schickte folgende Evistel an die Dresdner O b e ru o st d i r c k ti c> n: „Würden Sic die Güte baden, mir die Namen Zc-er größten Engros-Eicrliändlcr JlireS Be zirks mitzutbciien? Oder^sollte» Sie einige Freunde il> dieser Branche haben, so wollen Sie gefälligst veranlafsen, daß dicielben init mw in Eorre'vondenz treten. Zn lstegendiensten gern bereit re." Das Schreiben, selbstverständlich in englischer Sprache, ist vom Dresdner Postamt auch richtig an einige der größten Dresdner Eierhandlungen abgegeben worden. — Zn B l a > e iv i tz wachte gestern ein dort lebender älterer Herr wie gewöhnlich feine Morgenorcmienade, als er plötzlich, von einem Schlag getrosten, zusaminenbrach. Er ward nach seiner in der Richter'schen Villa befindlichen Wohnung gebracht. - Ein höchst amüsantes Kinderfest fand vorgestern aus dein Schänthübei in Klotzsche statt. Dem >?errn Lehrer Weimcrt und Herrn Baumeister Richter als Arrangeuren lachten ca. 200 hetbeiligtc Kinder dankbarst entgegen. Der Uebenchuß wurde einem milden Zwecke gewidmet. ^ — Vom Herzog von Saclstcn - Altenbmg ist dem Kreis-Obcr- gendarm Nagler in Zwickau in Anerkennung feiner mehrfachen Mitwirkung zur Entdeckung von im Herzogtimm Sachten Allenhurg verübten 'Verbrechen das silberne Verdicnsitreuz des Sachsen-Eine klinischen Hansoroens verlieben worden. — Leipzig. 29. Juli. Ans Grund des Sozialistengesetzes sind im Lame der letzten Tage wieder 7 Vertonen aus der Stadl! he'cbränlte, und ebenfovielc aus dem Landkreise nusge wiesen worden, l Lindemann 'Von den Ansgewiefenen sind höchstens 2, der Vnchdrnckcreibeiilzer Ramm nllliier und ocr Pianoiorte Arbeiter Stelzer in Reudnitz, in weiteren Kreisen bekannt, den» jener war bei der letzten Reichstags wähl Gegenkandidat von Tictzc und dieser Vorsitzender eines ans- gelösten Arbeitervereins und Mitglied des Rendnitzcr Gemcindc- sten für die AuSge tion für die Bebel sche Wahl und der im kleinen Kuchengarten odn an d«r lenJlugblatte» beti>eiligt rüherer Zeit, sondern nur leit. nach Verhängung de« glsta»deS. der Ausweisung verfallen sein. Heute Bucl,druckereidefthrr Ramm habe aus seinen ud seiner Abreise um «Tage erlangt. So ganz Blatt glaubte, lassen übrigens die AuS« Weisungen Stadt und Land doch nicht. Der Oberbürgermeister hat die hiesigen Familien der Auögewiescnen an das Armenamt ver wiesen und auch in Reudnitz, Goblis, Groß-Zschochcr,c. ist bereits mehrfach vo» solchen Familie» die Unterstützung der Gemeinde in Anspruch geuommen worden. Wenn bei den letzten iuri- st i s ch e n Prtifunge n von 87 Studirendcn nur einer die I. 5 die 2, II die 8 und ebensoviel die Censur 4, 19 aber sogar denRe- puls erhalten haben — gewiß kein sehr tröstliches Resultat — so führt man dies darauf zurück, daß namentlich von einigen Erami- »atoren jetzt viel höhere Anforderungen an die Studenten gestellt werden als früher. — Der Rath hatte im vorigen Jahr die Gas- Spa r A p p a r a t e von Mnnsseld und Jjeler ihrer Gefülnstichkeit wegen verböte». Nachdem jedoch diese Fabrikanten Verbesserungen daran angebracht und sich erboten haben, die Füllung selbst zu be folge», wodurch die in dem unvorsichtigen und ungeschickten Umgeben mit dem Füllmaterial liegende hauptsächlichste Gefahr vermieden wird, so hat jetzt der Rath die Verwendung der gedachten Apparate unter gewissen zur Vermeidung von Uiiglücksfällen Notlügen Vor kehrungen bis auf Weiteres wieder gestattet. — In Zschockicr und Plagwitz sind neulich an den beißen Tagen 2 mit Erntearbeiten beschäftigte Frauen am Sonnen st i ch gestorben. Im Rosenthal bat sich gestern ein Llebespärcheii^ freiwillig den Tod gegeben. Auch von dem plötzlichen Tode eines Offiziers des 184. Regiments ist seit gestern in der Stadt viel die Rede. — Schanda u. Jur die maschinelle und anderweit technische Einrichtung des neuen KnrbadcS zu Schandau, umfassend Heizung, Ventilation und Wasserversorgung, ist das Projekt des Civil- Jngenieur Hartwig zu Dresden angenommen und demselben die Ausführung der betreffenden Arbeiten übertragen worden. Der Grundstein zum neuen Gebäude wird am 1. August d. I. Mittags unter entsprechender Feierlichkeit gelegt werden. — Das Unwetter vom vorigen Dienstag hat auch auf der Vogelwiese in Zschopau ganz nufierordentlicl, gewütbet, kleine Buden ganz niedergerissen und fast alle größeren stark beschädigt. Einem armen Händler mit Fischen, dem der Sturm seine Bude vollkommen zusammenstürzte, ivard dabei das Bein io zerschmettert, daß es wahrscheinlich abgelost werden muß. — In der Gewerbe-Ausstellung inIreiberg — über die wir noch speziell berichten — ist, ivie von Eliemnitz geichrieven wird, speziell die Vorführung der Berg- und Hüttenprodnkte in solcher Reichhaltigkeit vorhanden, wie sie keiner Weltausstellung eigen ge wesen ist. Fünf Erzgruben des Freiberger Reviers, und zwar: „Alte Hoffnung„Enri'rinz", „Gottvertrauen Daniel". „Himmel- fabrl" und „Hni»iiel»usl' haben lämmllich „Gnngstücke" ausgestellt, das sind Steine, an denen man die 'Art und Weise erkennt, wie die Natur die Erze in das Gestein einbettete und wie es ans der Grube zu Tage gefördert wird. Ein renitenter Zortlstldiingsschülcr in Thurm, der sich der Eareeiftrafe wider'etzte, ward dieser Tage durch den Gendarm ml carec-rom gebracht; der Vater Schülers ward wegen Ein schreilens gegen die D rdnung der Schule mit 80 Mark beziehentlich 10 Tagen Hast bestraft. — Nie >' a. Vei Ausstellung des Reservoirs zur Wasserleitung im hiesigen Kaseinement verimglückten beim Zilrückglcitcn des eisernen Kastens drei Arbeiter, von denen zwei im Jobanniter- krankenhause »ntergebracht werden mußte». Zu G r o ß p o tz s cb a » bei Borna schlug am Dienstag der Blitz in den Kirckitlnirm. Der Ttiurm — der lehr baiifällig war und nächstens abgetragen werden sollte — brannte ab, die Kirche aber ist verschont gehliehen. In R e i ch e i> h a ch kam am 29. d. M. mit der Bahn eine Wagenladung belgisches Streichgarn an, das unterwegs in Brand gerätben war. Nur ein geringer Tbeii war noch mitzbar geblieben. — Ans dem Staatshalmhofe in Zwickau verbrannte in der Nacht znm 29. dies, ein Güterwagen. Es soll der Brand durch Putzwolle, die in dem Wagen lag und sich selbst entzündet haben kann, entstanden sein. — I» Z reib erg starb am Mittwoch der dortige Stadtratb und Schuldirektor einer. Moritz Tränkncr, Elirenl'ürger der Stadl, »ach längerer Krankheit. Ein Zojäliriges Bürger- und Meister-Jubiläum ivard am Donnerstag in B a u tz en begangen. Ter Zulstlar ist der Kürschncr- meifter Andreas Paul. V e r st e i g e r n n g c n in de» Amtsgerichten: 'Am I. Ang.: Zrobburg: Johann Friedrich Schmidl's Grundstück in Kobren, 950 M.; Scheibenberg: Friedr. Jul. Felgner's Hans-, Garten-, Feld- und Wiesengrundstück, 9800 M.; Frelberg: E. F. Tbümrr's Grundstück in Bräunsdori. 1800 Ni.; Pirna: Friedr. Eduard Will- lommen's Grundslück in Lohmen, 4800 M.: — Am 2. August: Eliemnitz: Earl Herrn. Merkei's Gnmdslück m Euba, 88M Niart; Nieerane: Earl Müllers Grnndstück das., 9>,200 Ai.; Reichenbach: Friedrich Gotihelf t.'indner's Brnndstück da'., 2850 M.; Pirna : Earl Ncarmcst' Grundslück in Meißlitz, 78>kO M.; — 'Am 8. Ang.: Wune»: I. F. Z. «'»nihle's Grundslück in Nemt, 7125 Nk.; Pius- nitz: Karl istuslav Schöne s tKrnndstück in Großröbrsdort', 4o,500 Mark; Scheibenberg: F.^L. Wötzel's tKnuidstiick in Scbletlau, 88,000 Ncark: Dresden: Oswald Wilhelm Beyer's Grnndstück in Leutewiv, 900 Ai. tarnt. — Landgcri ch t. Fast könnte man zu der 'Vermutlmng gelangen, einen Spree 'Athener vom reinsten Wasser vor sich zu haben, wenn man die fortwährenden 'Verwechselungen des Dativ mit dem Acensativ, deren sich der am 25. April 1852 zu Aichers- lebcn geborene Handarbeiter Earl Lindemaim bei Gelegenheit seiner Vernehmung befleißigt, als Maßstab der Benrtheilnng anlegen wollte. Der wegen Gesangenbesreinng ,,»d Widerstand gegen die Staatsgewalt vor die lll. Ferienslrastammcr verwiesene! schon viermal wegen ähnlicher Handlungen mit Strafe belegte 'An geklagte balle neuerdings sein Hanvtguarticr mit samnit der stattverwiescnen Ehehälfte im Dorste Pieschen n»fge>chlngen und befand sich in der Nacht znm 8. Znli in Gemeinschaft seiner Frau und einem unter siltenoolizeilicher Aufsicht stehenden Frauenzimmer Namens Damm ans der Großenhainerstraße, um, wie er versicherte, nach Harne zu gebe». Znzwn'che» tauchte der Gendarm W. ans der Bildsläche ans und kündigte der ilnn persönlich bekannten Damm unter Bezugnahme ans die neuerdings in Kraft getretene polizei liche Verfügung die Arrclnr an, weil dieser Nachtvogel noch um Mitternacht aut der Straße aufhältlich war. Die Tamm fügte sich auch in das Nnoermeidliche, verlangte aber mit den Worten: „Wenn ich milgehen muß, muß Die -- auf die verehelichte Vndeinaiiir zeigend - auch mit, denn Die ist stadt verwiesen!" gleichzeitig diePArrctur der Lindemann, und als der 'Beamte hierzu verstchrilt, trat Lindemanir plötzlich zwischcn die Gruppe »nd erklärte entschieden, seine Frau dürste nicht mitgeben. Infolge deS DazwischendrängenS seitens des Angeklagten gelang cs den heidcn weiblichen Arrestatcn, flüchtig zn werden und auch p indemairn gah Fersengeld, um weitere» Unannehmlichkeiten mit der» Gendarm zu entgehe». Letzterer machte sich zunächst zur Verfolgung der Lindemann ans und überholte dabei den Gcsairgenhefrcier, der hieraus, nachdem der Beamte die'Arrestntin cingclwlr hatte, auf den in Eivil gekleidete» Gendarmen losging und mit diesem in ein Handgemenge gcricth. Um sich des Angreifers zu erwehren, sah sich W. gei'öthrgt, von seinem Stock Gebrauch zu machen und schließlich, nachdem der Kampf im Straßengraben Fortsetzung gesunden hatte, laut um Hille zu rufen. Ter Llivrn- stock des Gendarmen war mittlerweile »nhrnuchhnr geschlagen worden und für den bedrängten Beanrten nahte sich in der Person eines 'Arbeiters bald ei» Helfer in der Noth, der den uiilstrirdigeii Arrcstate», aus dessen Transport sich nun W. vorläufig allein mit vorwärts bringen hals. Zwar stemmte sich wiederholt ein, auch klammerte er sich an einer Planke an und zerrte den Geudnrm an dem Bart Heu»», doch war nunmehr kein Widerstand in der Hauptsache gebrochen und ohne besondere Schwierigkeiten folgte er, eng mit dem Beamten verbunden, ans die stiächstc Bczirkswache. Bei seiner Vernehmung schilderte der Angeklagte sein Tlmn und Treiben so harmlos, als sei eigentlich der Gendarm und nicht er der . .. . . Alter und wieder« olt erinnerte er den als Zeugen vorgeladenen Beamren mit den Worten: ..Herr Schandarm, Sie haben mir geschlagen!" daran, daß die Szene nicht ganz unblutig verlausen De», Antrag de» Herrn Justizrath Reich« - Eijenstuck ge mäß wurde Lindemann zu oer M E 10 Monatc ^ . ..... von aufrichtiger Reue Fanny Schorfig ven 1 Jahr 4 Monate G, Diensthcrrin ein« Ba, daraus weitere 700 L — Sunt Richard März 1863 gel dingS in der Arbe 411. - empfindlichen Da» noch unbesl se von n« und annte Dienstmädchen Johanne vhrtsttane strkte unter Annahme mildernder Umstände fängniß, weil sie zunächst am 15. Mai ihrer gstcüast von über 300 Mark und einige Tage iark au» den« Schreibsekretär gestohlen hatte. aus Dresden, ein am IS. aus hon mel ArbcitS stach bestrafter und neuer- Anstatt detinirt gewesener orener, s städtischen Arbeiter erhielt am 17. Dcrbr., um sich Arbeit zu suchen, Urlaub und besuchte Abends das HauS seines früheren Arbeitgeber-, des Kaufmanns Wokler, in desien im Souterrain gelegener 'Niederlage er sich nach Loswürgcn des Vorlegeschlosses Eingang verschaffte. Unter Mitnahme zweier Stücke Packleinwand trat der Langfinger den Rückzug an, verkaufte die DirbstahlSbeute für 15 P«. in einer Kneipe und begab fick, dann noch ein zweites Mal in die Nieder lage, um einen mit Abfällen gefüllten Sack zu stehlen. Letzteren ver silberte Reichet für 1 M, 25 Ps. und am Abende de» 20. Decbr. trieb er sich vor dem Kgl. Hostheater herum, wobei eö ihm gelang, i»i Gedränge einer nneriiiittelten Dame ein Portemonnaie mit 22 Mark Inhalt aus der Palctottascke zu eskamotiren. Am 3. Februar wurde Reichelt, der tivcrhanvt eine seltene Gleichgiltigkeit an den Tag legt, sestgrnomnien und wieder in der Arbcitsanstalt unter gebracht, da von seinen Strasthatcn damals die Behörde noch keine Ahnung hatte. Erst später, nachdem der Angeklagte inzwischen voin Schöffengericht zu einer sechswöchentlichen Strafe verurtheill ivar, sand er es für zweckentsprechend, Anzeige von dem geschilderte» Treiben zu erstatten und nur dem offenen Geständniß, seinem jugendlichen Alter nnd dem geringen Wcrthe der Dieisttahlsobjekte ic. batte es Reichest zn verdanken, daß nicht die volle Strenge des Gesetzes zur Anwendung kam. Das Erkenntniß lautete aus 8 Mo nate Gesängniß und ll Jabre Ehrenrecktsverlust. — Amtsgericht. Bekanntlich fand bereits im vorigen Jahre ein Gastspiel der Mit glieder des Theaters ain Gärtnerplah zu München im hiesigen Residenzlheater statt und schon vor der Abreise der Gäste nach München versprach der Kgl. ba»r. HofschauspielerMax Hospauerdcm Leiter unseres Residenztheäterö, Dir. Kart mit Wort und Hand, auch in diesem Jahre wieder mit der erwähnten Künstlcrtruppc in dem Musentenipel auf der Eircnsstraße zu gastircn. Inzwischen knüpfte die Generaldirection des Königl. Hosiheaters »nt den bayrischen Schonspielern ein Gastspiel an und so geriet!, Direktor Karl nach mehrfacher Eorrespondenz mit H. in eine nicht geringe Verlegenheit. Um das durch die Presse bereits auf das Gastspiel aufmerksam ge machte Publikum zu befriedigen, schloß Karl nunmehr mit den bäu rischen Schauspielern Frau Hartl-Mitius und Herrn Brummer ein Gastspiel ab und Erstere war bereits nach ihrer'Ankunft in Dresden ans Veranlassung des Direktor Karl im -Hotel „Stadt Rom" ein- guarticrt, als Hofpauer in demselben Hotel cintraf. Durch den Portier von der Anwesenheit der Frau Hartl-Mitius in Kenntniß gesetzt, ließ Hofpauer sofort wieder die bereits abgeludcncn Reisckoffcr anfladen nnd siedelte nach einem anderen Hotel über. Sein Ver halten rechtfertigte H. mit der Erklärung, er könne nicht mit der Hartl-MitiuS unter einem Dache wohnen. Am 29. Mai traf mm Direktor Karl in Begleitung der Frau Hartl- NiitiuS, sowie der Schauspieler Herren «chwarz und Brummer im 'Vestibüle des Böhmischen Bahnhofes »ist Hofpauer zusammen und liier lächelte Letzterer dem Direktor Karl ins Gesicht, als ihn dieier unter Bezugnahme ans die schon erwähnten Vorgänge Hofpauer interpellirte. Hieraus ließ sich nun Direktor Karl zu einer thäl- licben Beleidigung lünrcißcu, die zwar nicht von schmerzhaster Wirkung für H. war, dagegen aber auch nicht als geeignet erachtet werden konnte, die Frenndfchast wieder zu befestigen. Ein Theil der Presse inMüiiclien hcichästigtr sich »ütdiescmVorgange,der nicht unver- schwiegen geblieben war und Hofpauer sah sich genöthigt, klagbar zu werden, um Genugthung für die ihm ungercchtiertigterweise bei- gesügte Beleidigung zn erhallen. Nachdem der Vertreter des Klä gers, Herr Referendar Gottschaik, für Zucrkcnnung einer Gefängnis strafe und der Vertbeidiger, Herr Rechtsanwalt 1)r. Sintents, dahin plaidirt Halle, die Beleidigung mit einer mäßigen Geldstrafe zu sühnen, schilderte Herr Direktor Karl, wie er durch das Vorgehen des Klägers in seinen Interessen geschädigt und gereizt worden sei. nnd bat uni eine milde Bcurlhrilting. Das Schöffengericht erkannte auf 2l»o Mark Geldstrafe. Mctcorolo der dcullchc» Scewart« i» cr«. rveobaetitunae» samburj, am 2». J»U um 6 Ukr Morgen». 7,'.3 cs w»i». mäkttq well«». j ledeckl 75,7 ZV mülnil lmll> bedcikl i l «ff 6 sttnl ttwllcttliiS j 763 3>V — 1 schwach bedeckt 763 S? sulch halb bedecktst > 771 «0 lelchl wolkcilloi 76« « § «srv schwach ! wolkla 6 Z 81) leger Zug wolll,, st 77-' Z, ! 88 >V fiill heue: ! 77> OXO leicht wvllcnloS ! g->7 L g-ia T -I-w 8 itopcn'mac» . . . . 703 inäfiig l-kdcckt 4 lä LIock>>ol»> .... - 737 8kZ ^ 8cv mälttg j Imlb drdcM i 4>b -aparanda .... j -33 «ff j 8 siarl ^ wvllenlo» j 4 U --l. Pklccsduvg i-IoSIau . . . Sämling , . Memel . . . Pari» .... München. . eetp-ig . . . Berlin . . . Wien .... Breslau . , . >> Male ^ec. NachmillagS Regen. Nebcrsichl der Ailicrnng. Unlcr dem Einflüsse des DclirelfionSgebicis NN daden Rardivcslcn. sowie des lw'Iww pusldrulis iidcr Sndcurepa wehen litt Nord. NN» Efiieeaelieic nielsach flarlc, libcr dem Dclilschen Binnenlattde mciil schwache weslllchc Ntt» sttSwcnliche Äindc, litt nordwcsllichcn Ecniralemova isl das Weller allcttlllalbctt reancrisch, dagcacn IM Tilkcn nnd t7ttk» lietlcr. nielsach wollcnloS. Im Tculsche» Bnincnlandc, ausier im Lüde», ltt liemlich crdcl'Iiche Erwärmnng «lngeirele», deren AnedrcliUtttt nach Luden nnd Lsle» wadrscheinlich isl. - Wasserstand der Gide und Moldau am 80. Juli. BudweiS — 8, Prag Z- 18, Pardubitz -j- 4, Meinst — 7, Lcitmeritz — 10, Dresden — 106. — Wasserivärme der Gide am 30. Juli: 15 Grad 11. Tlifiksgeschichtk. DeutsclicS Reich. Einen Drohbrief an den Fürste» Bismarck bringt die „Nordd. Allg. Ztg." Stände er nicht in diesem vom Herrn Reichskanzler besonders protcgirten Blatte, so würde die Reproduktion jedes andere Blatt mit dem Strafrichter in Konflikt bringen. K önig Kalakaua mit Gefolge ist in Berlin Freitag Abend 8 Ubr von Köln kommend auf dem Lehrter Bahnhof eingetrofsen. Da in der offiziellen Hofansage angegeben war, daß der König erst am 1. August in Berlin cintressen würde, so fand natürlich ein offizieller Empfang nicht statt. 'Nichts Außergewöhnliches, was auf die Aniimst eines Monarchen schließen läßt, war zu erblicken; kurz vor 8 Ubr erschienen jedoch starke Schutzmannsposten und nahmen llieils aus dem Perron des Bahnhofes, theils vor demselben Aus stellung. König Kalakana ist eine recht kräftige, gedrungene Persön lichkeit von dunkelbrauner Gesichtsfarbe. Der König trug einen hohen Hellen Enlinderlint, dunkle Beinkleider nnd einen dunkelgrau meinten Beherztester. Der Beherrscher des Reiches der Sandwich- Inseln rauchte eine Eigarre und hatte in der Hand ein ziemlich einscicheS Bomstiet von rothcn und weißen Nelken. Der Begleiter des .Königs, ebenfalls eine stattliche gedrungene Persönlichkeit, war ganz in Hell gekleidet; in der Hand batte er ebenfalls ein schlichtes Neikellstonguet. König Kalnlana sowohl, wie sein nächster Begleiter, ! sind etwas mehr wie mittelgroß. Ter König steht bekanntlich ii» 45. Jabre, sein nächster Begleiter mochte dasselbe Alter haben, die , Heiden anderen Begleiter des Königs sind etwas jünger. Etwas > müde, abgespannt nnd doch verwundert schaute König Kalakana in ! das Getriebe, starke Dampswolken entquollen seiner Cigarre. Er I stcsticg eine einfache, von zwei Schimmeln gezogene Eguipagc und I begab sich in sein Hotel. Da fast Niemand auf den unscheinbaren Wagen achtele, so hatten nur Wenige daS Glück, König Kalakana bei seiner Anlunft in Berlin begrüßen zu können. Der bei dem P i st o l c nd ü c l l in der Wulilliaide Erschossene ist ein lAliü. grob. Kommrusch aus Bromberg, 25 Jahre alt und bereits in hohen Semestern. Die Veranlassung zur Mensur ist bis jetzt noch nicht mit Besllminthcit sestgestellt. Die Forderung lautete aus gezogene Pistolen, 80 Schellt Bnniöre mit Avaneiren. Von de» beide» ersten Schüssen, die der Gegner, ci» Reserveoffizier, abgab, streistc der eine die rechte Seite des Kopse«, während der zweite nach D»rchstol,r»ng des Siehhelneü in das Gehirn eindrang und schließlich am Hinlerlovf einen Ausgang fand. Der Offizier ivmdc nicht verwundet. Ei» anwesender Arzt legte einen Verband an und sorgte für die sofortige ilcbcrsührung des Schwerverwun-
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