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Dresdner Nachrichten : 06.05.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188205063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820506
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820506
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-05
- Tag 1882-05-06
-
Monat
1882-05
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.05.1882
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I» Ncullabi »u> au Wochkiilagcn: »r. iklost.rga ». dtI.!, di, Nachm, s >l lir. — Ti. liiiivolii^e Peilt,eil. kostet >ä Pilic. ii mgelatidl »0 Psgc. Eine lstaiouiie tzir da« nächst' tägige Ersch.ig.n der Inserat, wird nicht gegen.». «urwttrtige Aiiiioiic.u.eiulträge von »nbekan» ie» Pt isoucil uii.riie» wir nur gegen Pränumerando. Zahlung durch dirieiniarken oder I»-olieti>»aI,1ung. dich, Silben losten ld Psg. Inserate tili die Montag,. RllMllt.k oder „ach einem stcsllag, dt. Petilj.li. 2» Pj. 8«iiillitzr-köklctz un^ ^«iitzttW kür Hvrrvii imä Loadoo, von 3 Llsrlr u,i 0111 b^»«tor ^usiviilil Vdooaor 8vdraüer, an omiiliolilt in 2 8<rlil«»8«..8tr»d,««, 8^I»Io»r«.'hti Udi»eQ 2. ^ Mai: Slarouietc, »ach O,ea> Is'ilsoli. WaNstraste Ist Nüstd,. V ll.i s Milt gcilieaen. Ttier»iomclro,>r. n.Reaum.: Temdcr. 12 "L«. ! Sri, doch». I7>/,"SrI. Soen Wind, »tegen. i ^luösiclitcn für den l>. Min: Weillich miitziq, vcrnndcrlich, Nieder schläge, Teiiweraiiir iveiiiii verändert. Sonmiliend, 6. Mai. Bcrantwoilllch.r Ncdactciir sstr Pollf^chkö lst. lim I I Slus dem nunmehr beendigten lOjährigcui Kulturkampsc in Preußen ist kein Faktor so gestärkt hervorgegansien alü die katholische Kirche. Aiesc Thatsachc ist vom evangelischen Stnndvmikte ans um so ive 11117er /tu beklagen, alü gleichzeitig die Kirche der proteslan- tischen Preusien gerade und eigenü auü diesem Kirchcnkonstikt berauS niannichsache Einbuhen erlitt. Tao katholische Bolk Preutzenü hat sich in diesem Konflikte mir desto treuer und fester um seine Kirche geschaart. Die Partei des Ccntruinü ivuchd immer mehr und mehr, sie ist seht die stärkste Partei auch im Reichstage, sie giebt üderall den Anschlag, 1>r. Windthorst, der Frühausstchcr, beherrscht dic Situation. In oiescm StaatSmanne besitzt allerdings das Centn»» einen Generalissimus von ansgezeichiielcn Cigcnschasien. Der vrensiische Staat und der Reichskanzler Fürst Bismarck konnte auf die Dauer eine so mächtige Partei mit der blind ergebenen Gefolgschaft eines vollen Drittels der Bevölkerung Deutschlands nicht ignoriren, wenn er mit seinen politischen und sozialen Ausgaben vorwärts kommen wollte. Das Bedürfnisi eines Fricdcnsschliisseo pochte immer vernehmlicher an die Thürc des Reichskanzlers. Am Donnerstage wurde im Abgeordnetenhaus«: zu Berlin zwischen Kirche und Staat, wenn auch nicht der „ewige" Friede, so doch ein Waffenstillstand geschlossen, der nominell nur bis I. April 1^81 währen soll, aber dem Schwergewicht der Dinge zufolge in einen wirklichen Frieden hinüberleiten mutz. Es ist kein Gang nach Canossa, den der Staat unternimmt. Er legt nur seine Waffen gegen die Ilcbcrgrisse Roms ans dem Fechtbodcn nieder. Aber die Thatsachc bleibt, dass dic katholische Kirche anno 1882 um Vieles stärker ist als die vor dein Kulturkämpfe aimo 1872. Für dic evangelische Kirche Preuffciis hat dieser, vom Judenthum absichtlich genährte Kirchenkonflikt vielfach zu einer Entfremdung der Massen von der Kirche überhaupt geführt. Es war eine Illusion, zu wähnen, daß eine Befreiung der Geister der Preis des Kampfes sein würde. Vielmehr benutzte das internationale Großkapital den entbrannten Kamps, um die Aufmerksamkeit des Volkes auf diesen Inn und von seinem eigenen Treiben abzulenlcn. Schon vor 10 Jahren hätte Reichstag und Reichskanzler sich an wirtbschastliche Resormarbcitcn machen können, wenn nicht ihre ganze Arbeitskraft in diesem „Kulturkämpfe" aufgebraucht worden wäre. Wir baden darüber 10 tostbarc Jahre verloren. Wenn denEvangclischen Etwas als Trost bei diesemAuSgangc erscheint, so ist cs oie Wahrnehmung, das; in jenen 10 Kampfes- jahrcn das Centn»» stets die Fahne des Bundesstaates hochgehalten, daß es nie Etwas gethan hat, um den Einzclstaatcu ihre verfassungsmäßigen 0!echte zu verkümmern. Im Gegentheil erstanden anS den Reihen des Centrmns heraus immer die schärfsten Gegner des Einheitsstaates, die beredtesten und tüchtigffen Beschirmer der Rechte der Bundesfürste», wie der Freiheiten der Einzelstaaten. Gambctta betrachtet den Vorsitz in der Rekrutirmigskoiiimission der Deputirtenkaiinncr als das elastische Sprungbrct, um sich wieder an die Spitze der Regierung zu schwingen. Er hielt dieser Tage eine vielerörterte Ansprache, dic ihm zunächst mittelst „Klim pern ans der patriotischen Gui1arrc"die vcrmindcrtePopularität wieder verschaffen soll. Gamdetta beharrt nicht allein dabei, daß Niciiianv von der dreijährigen Dienstzeit befreit werden und innerhalb des Kontingentes keine einzige Ausnahme unter den Diensttauglichen gemacht werden soll, sondern er schlägt sogar vor. den Etat des Knegsininisteriiiinü von dem übrigen Budget zu trennen und de» selben jedesmal für drei Jahre zu bewilligen, ivvdnrch dic militä rische Organisation eine größere Stabilität erhalten würde. Ieöoch provhczeit die „Nat. Ztg." bereits jetzt, daß sich in dieser Armee frage Gambctta eine ähnliche Niederlage zinicbe, wie bei der Frage des Listenskrut'.liinms, die feinem kurzlebigen Ministerium so ver- bängnißvoll werden sollte. Selbst die überwiegende Anzahl der reptthlikanischen Blatter sträubt sich gegen die Vorschläge, wonach unter völliger Beseitigung des Instituts vor Einjährig-Freiwilligen sowie aller bisher für die Geistlichen und Kehrer bestehenden Privilegien die dreijährige Dienst pflicht als ausschließliche Norm cingesührt werden soll. Gambctta elches sich in der Ivicccn i» TrcSlciil losigkeit der Behörden zur Folge. Am meiste» machen jedoch dem Fürsten die Umtriebe des iiissiichcn Gesandten, Generals Hitrowo, zu schaffen. Dieser spielt sich als der eigentliche Regent des jungen Fürstentlmms aus. Cr verlangt, daß die bulgarische Regierung ein gefügiges Weilzeug der russischen Politik sei. Der Consliet zwischen betonte dagegen als Ziel, daß jedes Kontingent, we Kaserne präscntire, eine „gleiche Anzahl von Paletots, Jacken und Blonsen answcise", d. h. das; alle Klassen der 'Ration in gleicher Weise vertreten seien. Dem Eünvande gegenüber, daß die liöhercn, die gelehrten Becufsarten durch die dreijährige Dienstpflicht geschä digt werden würden, machte Gambctta geltend, daß dic geistig ge bildeten Elemente, statt in phusischcr und moralischer Hinsicht ge schwächt zu werden, kräftiger aus dem Militärslandc hervorgehcn würden, „um auf allen Gebieten des sozialen Lebens zu kämpfen." 'Von neuem brachte er auch das Argument vor, daß der Bestand der UiiterosflzicrkndreS vor allem gewährleistet werden müßte, was nur unter der Voraussetzung geschehen tonnte, daß der durch Re duktion der Dienstzeit entstehende Ausfall an Unteroffizieren durch taugliche Elemente gedeckt werde. Sehr bemerkensiverlh ist dic An deutung Gambctta'ö, daß inan bei der ausschließlichen dreijährigen Dienstpflicht das Kricgsbudgct stets für eine dreijährige Periode vo- tir-'n könnte, um der lrainöstschcn Militärorgaiiisaticm eine größere Festigkeit zu verleihen. Gambctta har sich bei diesem Vorschläge allem Anscheine nach durch das Beispiel Deutschlands leiten lasten, wie denn überhaupt die „Ideen" des gestürzten Konseilpräsidcuten zumeist ans fremde Muster zurückgcsülnt werden können. Wie aber die nach dem deutsch-französischen Kriege in Frankreich ohne jeden organischen Zusammenhang eingcfülwte Institution der Einjahrig- Freiwilligen sich bald als unhaltbar erwiesen hat, kann cs leicht geschehen, daß die jüngsten „Ideen" Gnmbetta'S dasselbe Schicksal erfahren, falls nicht, wie zu erwarten steht, die Kammer von Anfang an die Vorschläge des Präsidenten der Aimeekoiiiiiiission zurückweist. Ebe Fürst Alexander von Bulgarien voriges Jahr seinen Staatsstreich machte, holte er sich dazu den Rath der Drcikaiscrlwfc persönlich ein. Auch jetzt bat sich der junge Fürst ans eine Rund reise begeben, dic ihn zunächst nach Wien und nmimcbr nach Peters burg geführt hat. Seit der vorjährigen Aushebung der Verfassung baden sich dic Zustände Bulgariens keineswegs besonders befriedi gend gestaltet. Sein selbstherrliches Snslem hat nach keiner Seite bin Erfolge zu verzeichnen, die Mißbräuche in der Verwaltung sind arg genug, die Finanzen verschlimmert, die Abwesenheit jeder par lamentarischen Controle batte eine sichtliche Schlappheit und Energie- ihm und dem Fürsten Alexander, dessen Ehrgeiz hegrcislichenrcise nach etwas Höherem zielt, als russischer Satrap zu sein, hat sich so zugespitzt, daß Alexander entschlossen ist, seinem Vetter, dem Zaren, ein „Entweder er oder ich!" zu stellen. Rust der Zar seinen Ge sandten Hitrowo nicht aus Sofia atz, so ist Alexander entschlossen, nicht wieder »ach seinem neuen Vatcrlande znrückziikehreii. Der Sultan hat sich einen neuen Premier-Minister zugelcgt. Der Sturz Said Paschas und dessen Ersetzung durch den Gouver neur von Bagdad, Ahdurrhaman Pascha, ist jedoch Etwas mehr als der Ausfluß einer Sultanülaune. Said Pascha ist auch kaum der Mann, dem irgend Jemand eure Thränc iiachznweinen Ursache hätte. Durch Intrignen emporgckoimiieii. hat er sich in seinen Netzen schließlich so verstrickt, daß er das Opfer seiner eigenen An schläge wurde. Er ist dein Conflietc zum Luser gefallen, welcher in der letzten Zeit zwischen der Pforte und dem Palastc in der Schwebe war. Die „Hohe Pforte" ist nämlich die eigentliche Regierung des türkischen Reiches, der „Palast" stellt das persönliche Regiment des Nachkommen der Ehalitcn dar. Beide sind nicht immer mit einander im Einklänge, vielmehr befehden sie sich nicht selten. Der Sultan hat bekanntermaßen in der letzten Zeit seinen persönlichen Einfluß auf die Staatsgescliäftc in höherem Maße zur Geltung gebracht, als dies Said Pascha und seinen Minister- Collcgcn ans der Pforte lieb sein mochte. Tic Folge davon waren stete Conslicte, bei welchen naturgemäß dic Pforte schließlich den Kürzeren ziehen mußte. So wenig cs sonst in Europa den Be griffen eines civilisirten Regimes entspricht, daß der Souverän über dic Köpfe seiner Minister hinweg dic Staatsgcschäfte dirigirt, so wenig außergewöhnlich ist solch ein Vorgang in der Türkei, und was speziell dic persönliche Einflußnahme des Sultans Abdul Hamid ans die Staatsacschästc in der letzten Zeit betrifft, so muß »mir gerechterweise ivabl sagen, daß dieselbe den guten Beziehungen der Pforte zu den Mächten und den Friebensinlereffen im Allge meinen weit förderlicher war, als die wenig conciliante Art, in welcher Said Pascha Staatsassaircn zu verhandeln pflegte und durch die er bei den Botschaftern der Machte sich mitunter recht mißliebig zu machen verstanden hat. Sultan Abdul Hamids persön licher Einfluß war es, welcher die guten Beziehungen zu Lcntich- land und Oesterreich herbcigcsührt bat und er bat damit einen Grad politischer Einsicht dckniwet, bi» man seinem Premierminister Said Pascha nicht nachzurnhmen vermag, ^cr Sultan ist zu der Ueberzeugnng gelangt, daß mit dem alten Schlendrian, der sogenannten türkischen Wirthschail, gebrochen und mit dem Zeitgeist fortgeschritten werden müsse. Die bis in ihre innersten Tbeilc verrostete Regicrungsiiiaschine sollte so rcnovirt und umgestaltet werden, daß sie in dem modernen Siaatengetriebe leistungsfähig werden würde. Vor Allem sollte die Finniizverwnl- tniig einer durchgreifenden Reform unterzogen und dic Kreditfähig keit'der Türkei wieder gehoben werden, indem man mit den bislang schmäblicb vernachlässigten StantSgläiibigcrn ein der Sitnatian an- gcpasstes billiges Abfinden treffen würde. Die Plackst des Bakschi- icbes, des Trinkgeldes, der Bestechung, sollte gebrochen und dic Möglichkeit der sich jäbrlicb ans Millionen belaufenden Veruntreu ungen verbindert werden, indem man fälligen und gewiffenbasten Koiilroleuren dic Ileberwachiing übertragen wollte. Auch die Münz- refnim sollte ans Gründen der Ordnung und der Hebung der ErtragSsäbigkcit der Steuer» sofort eiiigcsübrt werden: und endlich wurde beabsichtigt, im Interesse des Reiches die wichtigen Fragen der Verbesserung und Vermclmmg der Kamiinmikationsinittcl und der möglichst vortbeilbastcn Ausbeutung der im Lande schlummern den Reichtbniiicr einer besnedigenden Lösung entgegeiizusübren. Zur Durchführung all dieser Resorm^Iänc bedurfte der Sultan eines erfabiciien und gediegenen Fachmannes. Regiermigsratb Wettendorf wurde aus Dentsckilnnd bernscn, dem dann, ans leinen Rath Inn, Herr (Kescher für das 'Auswärtige Amt, Ferr Bertram siir die Zollverwaltung folgte. Was diese Herren bisher geleistet haben, aber vielleicht unter ben gegebenen Verhältnissen leisten kannten, ist bekannt. Es sei indessen enväbnt, daß ihre einzige Stütze liier der Sultan ist und all die übrigen Großen recht glück lich wären, wenn unsere Landsleute lue Türkei bald satt bekommen winden. Glücklicherweise besitzt der Sultan noch Energie genug, sich von Heinnischuben seiner löblichen Reformpläiie zu befreien. Der neue Premierminister Abdurrbaman wird als verständiger, energischer und konseguenter, resoriiisrcundlicher Politiker geschildert. würde in der Kommission noch vorzunehmeii sein. Dort würden auch gewiß mancherlei andere Wünsche zur Sprache gebracht werden, z. B. die Frage der Einführung der obli gatorischen Arbeitsbücher. In Sachsen sei maii^allgemein dajür, auch in Arbciterkreisen sei man nicht dagegen. So sei es geisin- »ie», daß ibm auch Socialdcmokralen ihre Stimmen gaben, notz der Ordre der Führer, die für den liberalen Kandidaten wirkte». (Käufer: Klickst richtig!) Aba. Büchtcmann: So viel er wisse, seien die Arbeiter gegen die Arbeitsbücher. Durch die Vorlage solle wieder dic alte Polrzeiwirthschaft eiiigcsübrt werden SeincPartei wünsche nicht, daß Bresche in dic Gewerbefreibeit gelegt werde. Biiiidecralbs-Coii!. Geh. Rath Bödicker bestreitet, daß durch dic Vorlage das Prinzip der Gcwerbesreihcit verletzt werde. Seit langen Icchren seien an die Regierung aus den Kreisen der Gewerbtreibcnden Klagen ge langt, denen durch diese Vorlage nur in beschränktem Maße Rechnung getragen worden. Handels- und Gewcrbekaimiicrii, welche der liberalen Richtung angehören, baben sein viel weit gehendere Anträge gestellt. Dic Novelle halte sich vollstän dig in dein Geiste und dem Snstcm der Gewerbeordnung : die- D>c Vorlage verbiete den Hausirern nickst den Eintritt in dic Häuser, sondern nur das Eindringen in die Wohnungen, ohne daß vorher angeklopst oder geklingelt worden sei. Unter „patriotischen Schriften" seien nickst politische Flugblätter und dcrgl. zu verstehen. Es gebe einen Patriotismus, der über de» Parteien flehe. Ter Geist der Freiheit bleibe durch diese Novelle erhalten, aber der der Unord nung werde beseitigt. Hierauf wird Vertagung beschlossen. - Präsident v. Lcvctzow beraumt dic nächste Sitzung auf morgen 1 Uhr an. Ahg. Rickcrt ist mit Rücksicht aus die morgen start- findcnde Sitzung des Abgeordnetenhauses gegen eine morgige Reichstagssitznnisi Er bittet, den Reichskanzler, der sich trüber entschieden Kegen das Zmammentagen des preußischen Landtags mit dem Reichstage ausgesprochen habe, von dem derzeitigen Stande in Kenntniß zu setzen. Die Abg. 1>r. Windtlwrst, von Minnigerode und v. Bennigsen sprechen mit Rücksicht auf die von fernher gekommenen Collcaen dafür, daß morgen Sitzung stattsinde. Abg. Richter-Hagen: DaSZusamniem'chieben der Parlamentsarbeitcn hätte nur den Zweck, Stimmung für die zweijährigen Bnbgctperioben zu machen. Der Vorschlag des Präsidenten wird angenommen. Wien. Ring-Prozeß. Kapellmeister Hcllmesbergcr giebt an, er babe dein Polizeiralbe Landsteiner niiniittelbar nach dem Aus bruch des Feuers gesagt, er solle Lickst ins Theater schaffen, da noch Leute darin wäre». Landsteiner habe gesagt, derubigen S ie sich, es wird Alles gerettet. Landsteiner bestreitet diese Be gegnung, welche indeß ber Solm und die Gemahlin Hellmcsberger's destätigen. Der Redakteur des „Tagelstatkes", Frischmaiin, bezeugt, daß er gcbört, wie Landsteiner zu den Erzherzögen gesagt hat: „Alles rit gerettet!" B r ü x. Gestern war der Streik als beendet anznsebcii. 'Rach Abschiebung und Ausweisung der Hetzer wurde dic Arbeit überall ausgenommen. AnS dem Gebiete von Tschauscb wurden vorgestern und gestern gegen 00 Arbeiter, welche jede Arbeit verweigerten, nach Brüx gebracht und werden alle abiiesckiobcn und somit die Gegend gesäubert. (Vergl. die „Tagesgeschichte".» ihranksur» a. M., s. Mai, Menüs. Sredil2''1. LlaaiSüast» 2"7> ,. Lom barden 1271,. «Oer Loose —. Cilberrcnlc . Pavic:reine . rializicr 2V«. Oesterr. Koldrenle —. 4",^ Niigar.Goldrciilc . 77cr illnst'c» —. 5iicr plusicn —. 2. Oric»larilcihc . Neueste Ilnqar. «ioldaiileihe - . LriciNaiilcilic . u»- aarilcste PalscrreiNc —. TIsconlo —. Fest. Wien. s. Mai. Abende. Crcdi! :>>t.M. Tiaa>'bab»:b!7.aa. Lombarde» 141.00. Analo-Ausiria-BaiN . Napoleons!''»!—. Nali.ncr- . Papierrenic —. Lcstnr. Goidrenlc —. Nnp. «Noldrcnle —. 4",'a Nn». s oldrcme —. Ungar, streb» »27,50. Nnionbank —. Mbetbalbalm —. Bankverein—. Nordwcn 2-0.25. Marlnotcn 58,07. Pari«, 5. Mai. (Zchlnst.l Renke LI.05. Anleihe 417,25. Ilalicncr «0.2». Staaidbastii 715.oo. Lombarden 34,1,75. da. Prirrliälcii 284,00. EM'tcr 340,00. Oesterr Sloldrenle —. 7,eil Neueste Telestinn.me Her „Dresdner Nachr." vom 5. Mai. Berlin. Der Reichstag trat in die Beratbung der Ge werbeordnungs-Novelle ein. LaSter dagegen. Auf die Gcschästs- »iist Licmdlnngsreiienden werde durch dic 'Novelle ein schwerer Makel geworfen. Die Vorlage öffne der Polizeiwilllür Tbür mW Tbor: man werde sie zu politischen Zwecken anSnützcii. Die Fausirer seien dic rnbrigsien und besten Leute, welche die besten Sachen anssucksten und sie den Leuten ins Haus brächten. (Wider spruch.) Wenn man das siebende mit dem Hausircrgewerbe ver gleiche, so müsse man doch zugebcn, daß der Hansircr viel mehr ichmcre Arbeit und sauren Schweiß auswcnden müsse, als der stehende Gewerbtrcibendc. Ausgezeichnete Leute befänden sich darunter und das Haustrergcwerbc sei zudem auch gar nicht entbehrlich. Warum wollte man dasselbe unterdrücken? Er babe seinen Augen nicht getraut, als er in dem Entwürfe gelesen habe, daß Jedem, der wegen eines mit ('wöchiger Gcsänanißstiasc be drohten Vergebens von der Staatsanwaltschaft in Untersuchung ge nommen sei, die Erlaiihniß zum Hausirbetricb entzöge» werden lolte. Jeder, der wegen Bismarckhclcidigung in Uistcrsuchniig komme, wie der Abg. v. Bimsen, verwirkte dadurch das Reckst, Hmisirbaiidel > .. .. zu betreibe». Dic Vorlage schädige ganz besondeis daS platte. und persönlichen Tbeil als in diesem Saale atzaeiban angesehen Land, welches den Hausirbetricb brauche. Die Bestimmung, wonach! werden könne, da andererseits über die etwaigen Uel 'lständc, dic Hansirer nicht in die Wolmungen ciiitrcten dürfen, versiebe er nicht. ^ nach den Behauptungen Hnrtwig's beim Sliaßeiibanweien vor- Mcine Herren, nebmcn Sie sich vor diesem Gesetze in Acht: dies banden sein sollten, veninächit ini Kollegium in Folge schon ein- Reichsregiernng geht damit um, ganz Deutschland in die Färbe-' gebrachten Antrages gesprochen werden würoe. Rinn bcscheidct sich Hütte des preußischen PolizcistaatS zu stecken. Prüfen Sie das ! auch allgemein bei dieser Meinung. — .vcrr Stadtratli Kretziclimar, Gesetz genau, es bleibt wenig Gutes übrig. Abg. I)r. Hartmann! den Herr Hartwig bekanntlich als oenjenigeii „rechtskundigen Stndt- dankt der Regierung für diese Vorlage, mit der seine idic konser- rath" bezeichnet hat, den er neulich citirte. bat in Folge dessen nicht vative) Partei im Ganzen einverstanden sei. DaS Hansircrgewcrbe nur, wie schon erwähnt, erklärt, daß er eine Aeußeriing, wie sic ihm solle durch die Vorlage nicht niedergedrückt, sondern gehoben wer- in den Mund gelegt worden sei, nie gethan habe, wenn er auch den : eben weil cS uncnibelnlich sei, solle cs gereinigt werden, nickst in Abrede stellt, daß er nickst attentbalben mit den cinschlagcn- Er gebe nicht so weit, -- - --- -- - ---- -«..o--. ^ r-r- «»— Nation zu erklären, werden. Sein Vaterland summte» auü den , . . des Hausirerü selbst liege dic Sache anders. Er kenne manchen gut Ucbclst'ände in» Stadtbamvcsen — wie er jolctie in seinem 'Artikel situirten Mann, der als Hansirer angefaiigc» und im Schweiße ,.Znr A»lfklärung"angede»tet bat — bcziclumgsweise zu deren Bcsciti- scincü Angesichts seine Hocke über die Berge getragen. Erwünschte guna führe», so wäre dasselbe, wenn auch vielleicht zu überstürzt, doch nicht, daß dieses Verbältnih wrgsielc. «so manche Modifikation von vankenöwcrther Wirkung. Das muß sich aber erst noch zeigen. Lokales und Sächsisches. e. Majestät der König kam gestern Vormittag nach dem Reffheiizichlaffe in der Stadt, um liier dic Bortrüge der Herren Staatsminister und der obersten Hoschargen cnlgegcnzunchmen und eine Anzabl Audienzen zu ertbeilcn. — Sc.Königl. Hoheit der Großherzog von Oldenburg kam vorgestern Nacht von seiner Residenz hier an, flieg im Hotel Bellevue ab und speiste gestern Nachmittag bei Sr. Majestät dem Könige in besten Villa zu Strehlen. — Am Donnerstag begab sich Ce. K. ist ah. Prinz Georg in Begleitung von General v. Hollebcn und Rittmeister '.'.Hinüber nach Zwickau zur Besichtigung der dort gannsonirenden Bataillone. Rach der Besichtigung speiste Se. K. -Fohcit mit dem Lniziercorps im „.Hotel zur Tanne", woraus die Rückfahrt nach Dresden erfolgte. — Klus dem vrinzlichen Landsitz in Hosterwitz ist I. K. Hoheit Prinzessin Mari a I o s e v b a an de» Maiern erkrankt. Das Bulletin sagt, daß das Fieber mäßig ist und die übrigen Krank- heitscrsckeinungcn in keiner Weise bcsorgnißerregrnde sind. — Geb. Regiermigsratb Iäppell erbielt das Comtbnrkrenz des Großherzoglich Sachken-Weimarischen Hausordens der Wachiam- keit oder vom weißen Falken, Geh. Finanzregislralor Aug. Schrott» das Verdicnslkrcuz. — In der vorgestrigen öffentlichen Stadtvero rdnetcn- sitzung ward vor Eintritt in dic Tagesordnung die mehrcrwähiile .Fartwlg'schc Angelegenheit, deren kürzlichcL Auftanchen einen kleinen Sturm von Empfindungen in diesem Saale entfesselte, ruhig und äußerlich friedlich be uze legt. Auf die Vorwürfe, die Herr Bau meister Hartwig dem Straßenbauwcsen, bez. dem Rath wegen seiner Berichterstattung in einer Straßenhausachc gemacht, hat der Skadt- rath den Stadtverordneten ein Communicat'init den einschlageiiden Aktenstücken zugchen laste», in welchem konstatirt, daß dic betrenendc Bausachc dic des Herrn Beschwerdeführers seihst sei und diesbezüg liche Inthlnucr berichtigt. Herr St.-V. Hartwig verweist dagegen auf seine in Nr. 120 dieses Blattes erlassene Publikation „Zur Aus» klärung" und bleibt bei deren Inhalt stehen. Der Vorsitzende, Herr Hosrath Ackermann, ist der Ansicht, daß, da Niemand sonst das Wort verlang^ die'Aiigelegcnhe.it wenigstens in ihrem vrivatcn
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