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Dresdner Nachrichten : 12.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189907125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990712
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-07
- Tag 1899-07-12
-
Monat
1899-07
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.07.1899
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«me Arößen^lnzläungSkraft äus'die deutschen Wandersai verMche» ««d «ilchstsche». «»bare Alpenwelt übt von Jahr juJahr ungskraft aus die deutschen Wanderfahrt» aus. und bieten ia auch die Alpen dem Radler Alles, was kein Her, begehrt. ES ist eine Luft, durch die herrliche Geblrasnatur auf den durch geniale Anlage und sorgfältige Instandhaltung gleich ausaefeichneten Straßen dahin zu eilen, und nur die lästigen Zoll- plackereirn vermögen die Freude vorübergehend ,u stören. Es wird die diesen Sommer eine A' Berlin mit ^ns^luß zu -- Der große ReftaurattonSgarten ,um Striesen, der oftmals der Sckauvb .Sächsischen Prinzen" von Radwettsahrten um Dillenbauten Wad zu machen, > eingezoaen worden, um Billenbauten Wad zu machen, i Vollendung eine Fortführung der Bergmannstraße bilden: Borgarten, nach der Stadt zu gelegen, ist erhalten ge- ^iir die Radler, dir dielen Sommer eine Alventour planen, von Interesse sein, zu erfahren, daß Mitglieder des Sächsischen Radfahrer- Bundes diesen Zollscherereien enthoben sind, indem sie auf bloße Vorzeigung ihrer Grenzüberichreitiingskarten die Grenzen nach Oesterreich, der Schweiz und Italien passiren können, ohne eine Zollbürgschast hinterlegen zu miissen. Der Sächsische Radfahrer- Bund hat weiterhin, um seinen Mitgliedern noch fernere Annehm lichkeiten bei Alpenreisen zu bieten, mit den Radfahrerverbänden von Tirol und Kärnten Gegenseitigkeitsverträge abgeschlossen. Hierdurch sind die Mitglieder unsere- heimischen Landesverbandes berechtigt, alle von diesen Verbänden den eigenen Mitgliedern ge botenen Bortheile auch für sich zu beanspruchen. Jede weitere Auskunft in dieser Beziehung ertheilt kostenlos die Geschäftsstelle des Sächsischen Radfahrer-Bundes. Leipzig-Plagwih. Jah»straße44. — In der Zeit vom 12. bis mit 16. Juli, in den Tagen des FerlenbeglnnS, werden unverpackte Fahrräder als Reisegepäck oder auch als Expreßgut ln sämmtlichen m der Richtung nach München verkehrenden bayerischen Schnellzügen nicht befördert. Ferner werden auch in der Zelt vom 16. bis mit 32. Juli in München. Centralbahuhof und Ostbahnhof. unverpackte Fahrräder als Reisegepäck oder Expreßgut zur Beförderung in bayerischen Schnellzügen nicht angenommen. — Es sei nochmam darauf hingewiesen, daß am Sonnabend den 15 Juli Nachmittags 4 Uhr 36 Min. ei» Sonder ermäfügten Fahrpreise» von hier nach , nach Hamburg, Kiel und Helgoland abgcfcrtigt wird. — Nächsten Montag den 17. Juli wird, wie schon früher mtt- getheilt, ein S o n d e r z u g zu ermäßigten Fahrpreisen von hier nach Wien abgclassen. Die Abfahrt vom hiesigen Hauptbahn- Hofe erfolgt Nachmittags kr Uhr M Min. — Das vom Köulgl. Sächs. Militärvcrcin..Kameradschast ehe maliger 134er" im Etablissement ..Westendschlößcheu" veranstaltete Sommerfest hatte sich eines guten Besuchs zu erfreuen. Der Wnarentempel war schon gegen 7 Uhr ausverkaust und auch von den Süßigkeiten der Pfesferkucheubude mit Glücksrad war iu kurzer ^icit nichts mehr zu sehe». Die Gardereiter eonccrlirten unter Stabstrvinpetcr Stvck's Leitung in vorzüglicher Weise. De» Schluß des Festes bildete ein flotter Ball. — Eine posta > ische Neuerung ist vom Reichspostamt verfügt worden. Die Verfügung lautet: Bei Vollziehung der Quittungen auf Ablieferuugsschcinen. einschließlich Postanweisungen und Packctadreisen zu Wcrlhsendungeu, ist fortan die Angabe von Ort und Datum nicht in Anspruch zu nehmen. In den Formulare» wird der betreffende Vordruck künftig wegsallen. In Bezug aus die Vollziehung der Rückscheine tritt eine Acndcrung nicht ei». Es genügt künftig also die einfache Unterschrift. — Die Bäcker.Innung zu Dresden, die größte in Sachsen. Hai sich dem neuen Landwerkergeietz zusolge in eine Zwangsinnung umgewandelt und ist am >. Juli als solche in Kraft getreten. Am 7. Juli kielt sie unter Barsch eines Vertreters des Ralhes, Herrn Sekretär Babmann. die erste JmmngSversammlung ab. welche von 287 Mitgliedern besuch! war. Der erste Pinitt der Tagesordnung war die Neuwabl des Vorstandes. Ein Wablkomitee von ki Mitgliedern trat warm für die Wiederwahl des seitheri gen Obermeisters Bicner ein Ein neues Mitglied, welches noch keiner Inn ung angehör» hat, schlug »inen Gegenkandidaten vor. Die Auszahlung der Stimmzettel ergab, daß lür den Gegenkandidaten 18 Stimmen, für den icit- berigrn Obermeister L60 Stimmen abgegeben waren, was aroßcn Beifall hcroorrief. Ganz ähnlich gestaltete sich dis Wahl deS stellverirclcnden Ober mehlers. als welcher der bisherige stellvertretende Obermeister Mendt »nt 213 von 273 abgegebenen Stimmen gewühlt wurde. So wurde» die beide» bisherige» Obermeister mit großer Mehrheit wicdergewäblt. Beide nahmen die Wiederwahl mit Dankesworlen an. Die >3 Beisitzer wurde» zusammen gewählt lind waren von den, Wablkomitee größtcntbeils die alten Vorstands- initglieder wieder in Vorschlag gebracht worden: jedoch konnten drei der Bewährtesten wegen Ausgabe ihrer Geschäft« nicht wirdergewähll werden. Nach Auszählung der Stimmzettel galten als gewählt die Herren ; Schöne- Löbtau. Voigl-DreSbe». Kuntzsch-Dresde», Heins-Dresden. Limbach-Dres- de», Müller-Dresden, Jänke-Dresden, Brotchwitz-DreSbe», Kliegsl-Dresden. Gerber-Dresden. Arll-Äaitz. Nicolai-Seidnitz und Backvscn-Eotta. Alle »ah men die Wahl dankend an. — Der Männergeiaiigverein L > ed er krc is - H a rm v n i c, Welcher in bieieiii Joyce auf ein 55iähriczes Bestehe» zurückblickt und seit 15 Jahren unter der bewährten Leitung des Herrn Kantor und Organist W. Borrmaun steht, unternimmt nächsten Sonntag einen Ausflug nach Tetschen. um dem dortigen Mä»»ergesang- verei», mit welchem er i» besonders reger sangesbrüderlicher Ver bindung steht, einen Besuch abzustatten und gleichzeitig bei einem vom dortigen Deutschen Schtüverein zum Besten seiner Wohlthätig- keitszwecke geplanten großen sommcisest durch Ausführung eines Concertes mitzuwirkcn. Die Abfahrt erfolgt früh 7 Uhr 7 Mi».. Alikunst in Teilchen 8 Uhr 30 Minuten. Begrüßung ch den Tetschuer Gesangverein am Bahnhof, darauf Einzug in die Stadt. Um 10 Uhr ist gemeinschaftlicher Ausstieg aus de» Quadcrberg kKaisemnssicht) gevlaut. um 1 Uhr gemelirlanles Mittagessen ini Hotel Ulrich, um 5 Uhr Concert im Saale des Srhützeuhauses. von 7 Uhr an gemnthliches Znlammenfinden mit den Tetschncr Sangcsbrndern im großen Nwrdweslbahnsaale und um ö Uhr 25 Minuten Rückreise nach Dresden. Hossentlich ist dieser Sänger fahrt schönes Wetter beschicdcn. — Gestern Nachmittag gerieth der Fleischeriiieister Schlimhert von der Aligsburgerstraße mit dem linke» Vorderrad seines Gefährts in der Nähe des Residenz-Cafes aus der König Johannstraße zwischen die Schiene» der elektrischen Straßenbahn, trotz dem die Räder des Wagens die vorschriftsmäßige Breite besitzen. Der Wageir wurde vollständig zertrümmert. Schlimpert selbst kam »wischen Wuge» und Pferd zu liegen und erlitt Quetschungen am Bei». Glücklicherweise bliev das Pferd sofort stehen, wodurch größeres Unglück vermieden wurde. — Im Monat Juni wurde di« Feuerwehr 38 Mal alarinirl und zwar zu 19 wirklichen und IS inulhinaßlicben Bränden in d:r Stadt, zu einem Brande aus dem Lande, zweimal zum Herausbringen von in Stall- bünaergruben gestürzten Pferden, einmal zum Herausbringen eines in eine Abortgrube gefallenen neugeborenen Kinoes und einmal zur Hilfeleistung bei einem beim Schiculenbau verunglücklen Arbeiter. UeberdicS wurde in bi Fällen mit dem Unfallwagen ausgerückt und derselbe mit einem im Samariterdienste auSgebildcten Feucrwchrman» besetzt. Bei 7 Bränden in der Stadt kam die städtische Wasserleitung in einem Falle mit 8 Schlauch leitungen <ei»lchlicßlich 2 Leitungen von der Dampisvritze und 2 Prioatlcil- ungens. m einem Falle »ist 7 Schlauchleitungen »einichlicßlich 2 Lcünngcn von der Dampfipritze und I Privatleitung). in einem Falle mit 2 Schlauch leitungen und in vier Fällen mit je t Schlauchleitung zusammen 6 Stun de» «8 Minuten in Anwendung. Das hierbei veibrcmchle Wasser beziffert sich aus ca. litt Kubikmeter. Alle übrigen Brände waren, mit Ausnahme des aus dem Lande üaltgcsundene», nur geringfügiger Art. Außerdem wur- den dcr Feuerwehr noch nachträglich IS Brände zur Kenntnis gebracht, so daß in der Stadt überhaupt 3« Brände stailgesnnden haben. — Der Wind weht schon über die Stovveln! Auf Gitter- leer Flur ist der erste Roggen bereits geschnitten und in Pnpue» ausgestellt worden. Wenn auch die Witterung der letzten Worben nicht gerade eine günstige zu nenne» gewesen ist, so ist doch die Reise der Halmfrüchte im Allgemeinen schon sehr weit vorgeschritten. Allenthalben bleicht das Wuitergetreide stark und dre törner- beladenen Aehren neigen unter der Schwere ihrer Früchte zierlich die Köpfchen. — Der erste ThcU des neue» Wanderbuches durch Sachsen ist als „Touristen sührer durch die Sächs. Schw« iz". ver saßt von Tb. Schäfer, weben in sechster Auslage in dem ruhmlichst bekannten Verlage von C. C- Mcinhvld u. Söhne erschienen. Das ungemein praktisch und zweckdienlich abgefaßte Buch, das für den geringen Preis von 2 Mk. allen Schweizrelienden vorzügliche Dienste thun wird, ist namentlich in seinem Kartenmaterial durch Beigabe von drei neuen Tourenkärtchen lKönigsniükle-Schneebera, Terrain Rainwiele-Kirnibschschänke. Umgebung von Hohenleipa und Dittersbach) bemerkenswerth ergänzt worden. Auch der knapp und klar gehaltene Text ist nach Bedarf erweitert und korrigirt worden und dark in seinen Angabe» als durchaus zuverlässig gerühmt werde», so daß man allenthalben dem beliebten „Tonristcnsübrer" bei seinem sechsten Erscheinen nicht weniger wie srüder eine sym pathische Ausnahme bereiten wird. - In dem Vorstt> vtiscden Tbeat «r ün „Drel-Kaiser-Lof" zu Adlon «Direktion: Feist: SLl-ichardt) wird beute und morgen Gerhard Haupt»,ann's „Fuhrmann Herrsche!" gegeben. Dt« ergreifende Famillen- kagödit. die ichon von elncr ganzen Reihe erster Bühnen mit starkem Er folge gegeben worden ist, wlrv nicht verfeblen. auch an dieser Ställe eine große Anziehungskraft ou«U<>b»N. - Gestern Vormittag kurz nach 9 Uhr erfolgte ein Feueralarm nach Baubnerstraße 18. wo aus dem Hose The« in Brand geratdrn war. Anwesenden Personen gelang eS. durch Ausweisen von Gand die Flammen bald »u ersticken, sodaß di« Feuerwehr bi« Gefahr bereits beseitigt sand. in ln war. ist rlngezogen worden, die nach Vv7 nur der Bor«,»..»., ... . blieben und dient Nestimratlonszwrckrn Auch der Markgraf Heinrich-Platz nimmt in Folge der entstandenen Neubauten ein großstädtisches Gepräge an. während die vielen dorfäknlichen Ge müsegärten von diesem Platze immer mehr verschwinden. Dt» Ellenburger Straße erhält durch Niederreißen der alten Bauern- gehöfte und durch Neubauten eine bedeutende Verbreiterung. Aber auch im vorderen Striesen regt sich das bauliche Leben: nachdem die enorme» Sandmassen des historischen ehemaligen Windmühlen- bergcS bis auf eine» kleinen Hügel nahezu abgetragen worden sind, beginnt man hier auch mit der Errichtung von Villen, die de» weiteren Ausbau der Dürerstraße im Gefolge haben. — Herr Stations-Assistent Gerbert i» Priestewitz schreibt uns: Bezugnehmend aus die in der Sonnabend-Nummer Ihres geschätzte» Blattes gebrachte Notiz, das Liegenlassen einer Geld- rasche im Zuge 448 am 5. Juli betr., erlaube ich mir im Jnteresft des Betroffenen. Herrn Lehrer Bader in Grvßenlxnn, Folgendes mit der Bitte mttnitheilen, eine entsprechende Richtigstellung in Ihrem wcrtben Blatte erfolgen zu lassen: Herr Bader hat aus hiesiger Station je 50 Psg. für Depeschengebubr und Znrückieiid- ung der in Riesa aufgefundenen Tasche nach Priestewitz bezahlt. Semem bei Ankunft der Tasche gegebenen Versprechen, seiner Dankbarkeit durch eine Gabe für das Wohl der Angehörigen der Eisenbahnbenmten Ausdruck verleihen zu wollen, wozu er jedoch im Augenblick nicht in der Lage war. da das Geld in der Tasche nicht lein persönliches Eigenthum gewesen sein soll, ist Herr Bader nachgekonimc». indem er einen ansehnlichen Betrag der Wittwen- und Waisenkasse des Beamtenvereins »nd einen gleichen Betrog dem Bremser, welcher die Tasche in Riesa ausfand, durch Unter zeichnete» übermittelt hat. — Borgester» Nachmittag in der 6. Stunde siel bei Mickten ein 3 Jahre altes Kind in die Elbe. Zwei Mal war das kleine Wesen bereits »ntergctaiicht, als eS dem Pferdebahnscbnssner Nr. 372 gelang, das Kind zu ergreifen und es sicher an's Ufer zu bringen. — Am Montag Abend in der 12. Stunde brach in der mit Schindeln gedeckten Scheune des Gutsbesitzers Wilhelm Wagner in Bertbelsdors bei Herrnhnt Jener aus. Das Gebände brannte vollständig nieder und neben verschiedenem Mobiliar sind auch zwei in« Sommcrstall untergebrarbte Pferde mit verbrannt. — In De n nheritz wurde am 8. d. Bk. eine 52 Jahre alte geschiedene Frau ans Aitenbiirg in einem Getreidefeld todt aus- acsiiiiden. Neben ihr fand sich eine leere Schiiapsflasche vor Die Untersuchung ergab als Todesursache Alkoholvergiftung Folge übermäßigen Brciimtivcingennsses. — Die Bergkncwpschcist „Glück ans!" zu Frobnau mit Cimersdors feierte am 9. d. M. das Jubiläum der ibr vor 100 Jahren geschenkten Bergsnbiie. Am Vormittag begab sich dir Knappschaft in dcr alterlhiimliche» traditionellen Bergmanns kleidung mit den Ortsveremen Frohnaus und unter den Weise» des ans früheren Jahren stcimiiienocn log. Annnberger Bergmanns Marsches nach der St. Annciikirche in Annaberg. wo nach der Vonnittagspredigt eine besondere Gedächtnißscier stottfciud. Herr Superintendent Ltr. Schmidt gedachte des einstigen Segens, den dcr Bergbau in das dortige Gebirge gebracht hat und schilderte dessen Vergangenheit. Er weihte die 100 Jabre alte Fahne cius's Reue als einen Hinweis ans den einstigen Bergbau und ans den ans ibm entsprossene» Segen, sowie als ein Hofsnnngszeichen Am Nachmittag snnd im Garten des Frohnauer Gnsthofcs eine weltliche Feier statt, bei der Herr Snverintendcnt Tr. Schmidt von Neuem sprach. Am Schilifte seiner Ausführungen überreichte er als Vertreter der Kirchgemeinde und im Namen des Kircheii- vorstniihes siir die Jubelfahne ein Geschenk in Form eines kost baren Nagels- — Sevnitz, 11. Juli. Gestern hat sich der in der kiesigen Sonneiiiiiüble beschäftigte Schiicidemüllcr Sieveneicheir durch Erhängen den Tod gegeben. - In der Nähe dcr zur Wcißeiibvrner Popierfabrit gehörigen Holzschleifer« au der Muideiittialsirnßr in Freib erg wurde am 7. d. Bi. ein großer Hund erschossen, dcr ohne Stcueriiinrke herum lies und in Lichieuberg zwei Hunde tvdt gebissen, andere verletzt hotte. Die thierärztliche Untersuchung ergab Tollwnth. — Frau ken bera. 11. Juli. Der 3 Jahre alte Knabe Richard Birliicr belnstigie sich mit einem älteren Knaben aus einer Wiese, fiel dabei in das Wasser und ertrank. — Die Festpersanimlung der Vereinigung alter 107er rn Leisnig depeschirte am Sonntag während des Kommerses an de» Regimentschef Se. Königl. Hoheit Prinzen Johann Georg einen von Herrn Stabsarzt d. R. Dr. Paul Klinger gedichtete» Geburtstagsgruß: woraus folgende Antwort des Prinzen eintraf: Amtsgerichtsralh Keller. Leisnig. Ihnen. Stabsarzt Dr. Klinger und den alten Kameraden aufrichtigen Dank für die freundliche» Glückwünsche und das treue Gedenken. Johann Georg. — Einen Selbstmordversuch uiileriiabm am 9. d. M. i» Roßwein ein Fabrikarbeiter P.. indem er sich an der Tebnert- schen Wasserhcbestatio» in die bochci»ge!chwvllc»e Zschopau stürzte. Ter Bleichereibesitzer W., der de» Vorgang sah, inhr mit seinem Kahne rasch an das gegenseitige User, zog de» bereits miter- gegangeneii. anscheinend leblosen Manu aus dem Wasser und b ,chtr ihn durch Wiederbelebungsversuche in s Leben zurück. Ter Main, ist jedoch während des Transportes nach dem Krciiilenhansc gestorben. — In Leipzig wurde vorgestern dcr 9. Deutsche Böttchertag in Gegenwart von Telegirien ans Altona. Dresden. Grimma. Hamburg, Köslin. Leipzig. Magdeburg re. abgehalien. In Ver tretung der Königs. Kreishanpliiiaiinichast wohnten Herr Referendar Dr. Beier, i» Vcrirettiug der Gelverbeloimiier Herren Tischlermeister Ginzel und Sekretär Herzog der Persaiiliiilnttg bei. Nach Erstatt ung des Geschäftsberichts und des Kassenberichts wurden die Statuten bcratbcii. deren Entwurf »ül Stimmenmehrheit Annahme fand. Darnach hat dcr Verband die Förderung des gciaminte» deutschen Böttcbergewerdes zum Zweck. Zu seinem Sitze wurde Magdeburg gewählt. — Von der Tagesordnung der gestrigen Sitzung der Stadt verordneten in Leipzig ist die Beralhnng über die fernere Ver pachtung dcr beiden Stadttbeater vom 1. Juli 1902 bis 1. Juli 1909 abgeietzt worden. Die Vertagung erfolgte, weil die Ausschüsse, denen die Vorberatbiiug des Pachtvertrags oblag tdcr Finanz- und der Bersassunfls-Änsichliß). trotz mehrerer Sitzungen zu einem Beschlüsse nickt geiangten. — Ei» 28sähriger Markthelfcr aus Muschwitz bei Merseburg, welcher bis vor Kurzem in Leipzig i» einem Teppich- und Tcipeteiigescbäft thätig gewesen ist und seinem Prinzipal Warnen im Werthe von annäbernd 1500 Mark gestohlen, dann heimlich sich entfernt und die Schweiz ausgesucht hat. wurde in Zürich verhaftet. — Die Jiiiiung „Zwicko » er K n u s m a n n i ch a s t", die vor mehreren Jahren ihr 400iälniges Besiehe» feierte, hat be schlossen, sich ausznlösen. ihr bedeutendes Vermöge» aber zur Unter haltung dcr von lkc vor 52 Jahren gegründeten, einen blühenden Stand einnehmende» Hondelslchranstalt bez. ocm an Stelle dcr Innung tretenden Verein „Zwickau« Kanfinaniiichaft" zu über reichen. Letzterer letzt die Verwaltung der Handelslrhraiistalt fort. — Die aus gestern in Pla »en i. V. anberaumte Schwur- aerichtsvcrbandlnng gegen den Dicnstknccht Joseph Erst ans Ejchcn- vach kBayeri» wegen Körververletzung mit tödtlichem Ausgange mußte verschoben werden, da der Angeklagte ans seinen geistige» Zustand beobachtet und untersucht werden soll. Ertl bat vor einiaen Wochen den in Oelsnitz in Arbeit stehenden Klempner- gehilfen Riciiikasle» bei der Heimkehr vom Tanz auf der Straße von Marxgcüii nach Oelsnitz erstochen. — El» bedauerlicher Fall bat sich vorgestern in Plauen i. V. ereignet. Etwa "/>1 Uhr ist im Kellergeschoß seines Geschäfts an der Ecke der Fürsten- und Schloßslrahc der Kanfmann Johannes Bauer todt aufgefunden worden. Der Leichnoi» wies einen Schuß durch das Herz aus. Der Markthelfer Bauer's fand den Totsten zwischen '/« und >/»2 Uhr auf dcr Ladentafel liegen. Man glaubt, daß ein Unglückssall beim Putzen eines Gewehres vorliegt. — Unt« dm Viehbeständen der GutSaeböste Nr. 31 von Brüdern und N. ö7 von Broßdodrth ist dk Maul- und «kauenleuche au-> gebrochen. — Schwurgericht. D« Urkundenfälschung und des Be trugs beschuldigt, batte sich gestern die Kellnerin und Modistin Anna Margarethe Weisheit an- Eislcben vor den Geschworenen verantworten. Dir Königs. Staatsanwaltschaft vertrat Herr sessor Hnzog: al- Brrtheidlgn fungirte Herr Recht-anwalt 1« v. Berneck. Im Sommer v. I.» war die s. Z. tn Berlin verhaftete Angeklagte vorübergehend in Süddeutschland aufhältlich «nd verpfändete am 6. August bei dem städtischen LeibhauS in AugSburg aus zwei Pfandscheine den letzten Rest ihrer Schmuck en. 4 goldene Ringe, für 8 Mk. Beide Pfandscheine wurden von der W, aus außerordentlich raffinlrte Weise gefälscht. Io daß eS den Anschein gewann, als seien von ihr Brttlantrinae rc. im SchätzungSwerthr von 1600 bez. 14.600 Mk. sn»statt se «Mk.) für 400 bezw. 4400 Mk. (anstatt >e 4 Mk) versetzt worden Als die Angeklagte bei dem Hossilberarbeite: Wollweber in München er schien und einen der Pfandscheine für 40 Mk. versetzen wallte, .weiseste man an dcr Echtheit des Scheines und behielt denielbe» mher mit dem Bemerken zurück, die W solle anderen Tages wiederkommen. Selbstverständlich ließ die Fälscherin den Pfand schein im Stich und suchte dafür Anfangs Oktober v. I. den zweite» gefälschten Schein bei dem ihr persönlich bekannten Fabrik direttor Wolf in. Leivrig-Plagwitz gegen ein Darlehen von 15tt bez. 80 Mk. an de» Mann zu bringen, wobei sie dem Zeuge» auch die Lüge austischte, sie sei in Folge der Treulosigkeit ihres Verehrers in die Nothwendgkeit versetzt worden, den gesammien 1 ließ sich gegen Empsa Brillantschmuck zu verpfänden. Wolf ließ sich gegen Ernvtana »ahme des angeblich echten Scheines zur darlchnsweisen He,gäbe von 45 Mk bestimme» Einige Zeit nach diesem Vorgang lernte der Privatus v. Moers die Angeklagte kennen und war derselbe nicht obaeneigt. sich mit ihr z» verheirathen. Als Beweis seines großen Äertrouens gab er der Weisheit eine größere Summe zur Aufbewahrung und hiervon waren eines Tages rm Februar, als das leichtlebige Mädchen mit einem anderen Herrn, angeblich einem Grafen, nach London reiste, noch etwa 1200 Mk vorhanden Als einige Wochen später die Rückkehr der Angeklagte» nach Dres den ersolgie. belaß sie nur noch 50 Mk und trat nunmehr mit de> durchaus unglaubhaften Behauptung auf. man habe ihr auf der Rückreise von England das M.'iche Geld gestohlen Dem Wahr spruch der Geschworenen gemäß wurde die Weisheit unter Aus schlnß mildernder Umstände wegen Urkundenfälschung Betrugs und Unterschlagung lim Moers'schen Jolle) zu 2 Jahren 3Monaten Znchihaiis »nd 10 Jahren Ehrenrechisverliist verurtheilt. — Die zweite Verhandlung betras eine Anklage gegen Arthur Eduard Hermann Karisch aus Dresden wegen Verbrechens im Amte. Tei am 21. März 1860 geborene »nd noch unbestrafte Angeschuldigte wurde 1885 im städtischen Dienst aiigestellt und war zuletzt mit einem Gehakt von 2400 Mk Kaisirer bei dem städtischen Völlstreckungs- amte. Als er sich 1889 verheiratbcte, betrug sein Jahreseinkommen nur 16M Mark. Aus lener Zeit batiken die ersten Schulden, welche sich allniähsich vergrößerten und dem inngen mit vier Kindern gesegneten Beamte» das Leben oft recht schwer »lachten Im Dewmber 1898, kurz vor Weihnachten, vergriff sich Karisch znm ersten Male an de» ihm anvertranten Geldern, indem er 20 Mark aus der Tageskasse nahm. Bei Empfang seines Gehaltes am 1. Januar leistete er Ersatz, war aber bald wieder mittellos, da er in demselben Monat außer 100 Mark Miethe »och 42 Mark für rückständige Stenern zahlen mußte. Nunmehr unter schlug der Angeklagte 50 Mark und fertigte, um das Kassendesizit zu verbergen, eine für de» Kassenschrank bestimmte versiegelte Geldrolle mit falscher Inhaltsangabe an. wonach es den Anschein gewann, als bestehe dieselbe ans 50 Mark in 100 Fünszigpfennig- stücken. während er zur Herstellung der Rolle nur 72 Zweivfcmng- stücke benutzt batte. Dasselbe Tänschniigsezverinlenl subrte Karisch »ach und nach iiisgesammt fünf Mal aus und als am 23. Mär; die Revision im Anzug mar rech, die Entdeckung der Untreue zu erwarten stand, entfernte er sich von seinem Posten, nachdem er der Kasse noch 10 Mark entnommen hatte. Ter Angeklagte fuhr mit der Bah» nach Niedersedlitz, begab sich hieraus nach Pillnitz und setzte von dort ans de» Herrn Oberbürgermeister und seine Familie vo» der Sachlage brieflich i» Kenntniß Schließlich stellte« sich freiwillig seiner Vorgesetzte» Behörde. Karisch wurde unter Annahme mildernder Umstände zu 1 Jabr Gefängnis; verurtheilt. 3 Monate dcr Strafe gelten durch die Uiltcrsiicbuiigsbast für verbüßt. Die Anklagebehordc war von Herr» Staalsanwalt v. d. Decken ver- lietcii: als Vertbeidigcr wirkte Herr Rechtsanwalt Justizrath Dr. Mittasch. — Schließlich batte sich »och der Geschäftsreisende Her mann Wiiidiscb ans Dresden wegen eines Sittlichkeitsvcrbrechcns gemäß 8 170. Abi I des Reichsstiasgesetzbnchcs vor dem Schwur gericht zu vergniwmlen. Anklage und Verlbeidiginig führten die Herren Staatsanwalt Dr. Bobine und Rechtsanwalt Tr. Lang- beincken. Dns Urtheil lautete aus 1 Jahr Gefängniß und 5 Jahre Ehrenrc cht-svei lnst. — A mtsger i ch t Der 1874 i» Mähren geborene Tavezirer und Knv'mao» Alovs Pick debiitirte in Dresden a<s internationaler Gauner »nd Taschendieb. Unter der Maske eines anständigen inngen Mannes verstand er cs. sich an junge Danie» zu attochiren. die er zu einer Tasse Kaffee einlud, u», ihnen dann bei günstiger Gelegenheit die Taschenuhr nebst Kette zu entwende». Ferner gelang es ihm. meist im Gedränge vor den Schaufenstern, Porte monnaies :c. aus de» Tauchender Passanten heimlich zu eskamotire». In seiner Behausung fanden sich auch eine Anzahl iverthvoller Billardbälle vor, die er in Nestanrationen gestohlen batte. Der Schlaumeier wurde zu 5 Wochen Gefängniß verurtheilt. — Einer Mietherin. welche vci dem Schuhmacher Gustav Adolph Vogel und dessen Ehefrau Anna Auguste aeb. Hildebrandt in Pieschen logirte, wurde eine längere Gefängnißstrafe zndiktirt. die sie sofort anzntreteil batte. Tie Zeugin übergab ihre iämmtlichen Effekten, die in einen! Koffer »nd mehreren Körben nilsbewahrt waren, ihren Wirthsleute» znm Aufheben während ihr« Strafzeit. Das Ehe paar, das ab und zu mit Geldverlegenheiten zu kämpfen hatte, nah!» die Effekten ans den Körbe» und verletzte oder verkaufte sic bei Aitwaarciibändleln und Privatpfaiidleihem. Die bereits mein sack und schwer vorbestraften Eheleute mußten sich gestern vor dem Schöffengericht wegen gemcinichaftlichcr Unterschlagung ver antworten und erhielten ie eine Gefängnißstiafc von 3 Monaten zndiktirt. — Die beiden Brüder. Lackirergcielle Ernst Max Ramm »nd Markihelf« Ernst Paul Rann», sind beschuldigt, in der Nacht voni 23. znm 24. April den Klempnergesellen Heinrich Martin vorsätzlich blutig geschlagen und mißhandelt z» haben. Map Ramm verwirkte dafür eine Gesängnißstrafe von 6 Wochen. Panl R. eine solche in der Dauer von 4 Wochen. — Sitzung der S r a d l v e r o r d n e t c n. Donnerstag, den 13. Juli. Abends 7 Mir. Antrag dcr Stadtverordneten Schmal» und Genossen, den Rath zu erstich«», das siir die Radebcrgerhratze einschlagende Bebauungs- Rcgulanv daln» zu ergänzen, dab auch aus allen denjenigen Grundstücken zu Ansang dieser Straße, die lediglich nach dcr Schillcrstraße zu mit Wohn gebäuden bebaut sind. Nebengebäude aller Art. insbesondere Stallungen nur uni 8 Meier Absiand vo» der Nadcbcrgeritraße aus errichtet werden dürsen; die Legung von Gas> und Wasserrohren und die Ausstellung vo» tiandelabern in der Jalohssiraße und in dcr verlängerien Lößnitzstraßc. die Verbreiterung dcr Leunösiraße: den Antrag des Herrn Siadivcrordnc- Icn Linusen, beim Raibe dahin vorstellig zn werden, daß dcr Vormittags Ilnterrick» in ven stiwlischen Bürger- und Dezirksschulen auch in de» Sommer monaten Juni. Juli und August um 8 Mir beginne: das Schreiben deS Naibes. in welchem er »orMäat, die Eröffnung der Neustadt« Markthalle sür de» >. Oktober t>s. I. in AuSIicht zu nehmen und vo» di >eni Tage an den Wockemnarkt aui dem Nenstädter Markte anssuheben. dm an» dem Bsschoisrssatze aber bis aus Weiteres sorlbestebe» zu lassen und die sür die bestehende» Markthallen festgesetzten Bestimmungen, sowie den Gebühre», tarn auch sür die Neustädte» Markthalle in Geltung zu >etzeu und die er forderlichen Beamtcnstcllen zn begründen. — Geheune Sitzung. — Im GcschaitSbereiche deS Ministeriums des KultuS «nd öffentlichen Unterrichts. Erledigt: die ständige Lchrcrstelle in lllcmdorshgin. Kvllator» das Königl. Ministerinm des Kultus und öffent liche» Unterrichts. Einkommen ; außer freie Wohnung I2U3 M. Gehatr Einschließlich 3 M. Gartennutzung). INO M. nicht in die Alterszutagc ein- zurechncnde vcriönliche Zulage, l-14 M. sür vier Ueberstunden. 72 M. sür Fortbildungsschul-, 38 M. sür Turnunterricht und eventuell an die Frau des Lehrers b4 M. für Erlheilung des Handarbeitsunterrichts. Missikalische BesSbiaung des Lehrers wird gewünscht. Gesuche sind dis »um 20. Juli an den Königl Bezirksschulinsvettor für Dresden II Schulrath Fink einzurei chen. — Zu besetzen : eine Lcbrettlelle in Schedewitz b. Zwickau. Kollator; dcr Gemeindcrath daselbst. Einkommen: dcr AnsangSgehall beträgt bis zum vollendeten 26. Lebensjahre lKOO M.. einschließlich 300 M. Wohnungs- geld. Dieser steigt von da an viermal aller 3 Jabre um ie tbO M., zwei- mal aller 4 Jahre um je 200 M. und dreimal aller 2 Jahre um je lOSM, so daß »ist Beginn des 53. Lebensjahres der Höchstgehalt vo» 3000 M. einschließlich 300 M. WobnungSgelv erreicht wird. Gesuche um diese Stelle sind unter Beifügung sämmtlicher Prüflings und Nmtssührungszeugniffe bis zum 25 Juli bei dem Gemeinderaibe in Schedewitz einzuretchen. Uebersicht über ven Jnseratentheil. Familiennachrichten . Privalbesprechunaen . Vergnügungsanzeigen Angebotene Stellen . Stcllen-Gesnche . . Geldverkehr . Pensionen . . . . Im Uebrigen Seite . . 4. 5 . . 8 . 6. 7. 8 . 18. 14 . 14. 24 6. 14. 24 . 14. 15 Geschäftsanzelgen verschiedener Art. Grundstücks- und Geschästs- An- u. Verkäufe 5, 15. 25. 26 Miethgeiuche u. Angebote 15, 24 Bebördl. Bekanntmachungen 7 Gewinn-ListedcrKgl.Scichs. Landeslotterie . . 4 Dvervnev Nachrichten. r. ir»1. Leite i>. >M> Mittwoch. 12. Juli 188»
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