Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 03.09.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188509031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-09
- Tag 1885-09-03
-
Monat
1885-09
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.09.1885
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nacht-Telegramm. «»ch V«»« » ' ' »M»»» ,i»,kicl«e«. Eß ««»'» -rrl<n>r» -,c» Mtitchui» ,« »»aiu. »«» „rtquich« veetihm, Nickr-M«. KMW-eMr. MseSMl. Irmieiilille. Doimemnikiink UV Psg., bet deu Kais. Post- ämteru im De»t,chrn Reiche und »er Veste» r. - Ungar. M-narchie vicrreijährl. Ml. 2.75 - ft. 2.2!». - für deu 2. und S. Mouat zusammen Ml. 1.84 - ft. 1,54. - für de» L. Bte»trljahrSma»at allein UV Psg. - 77 Kr. (cxrl. -lgrosuschlag). — Aboiinriiicnto nach allen Lander,, EnropaS, nach rliucrita re., per Kreuzbauv- scnoniikcn jeder Zeit. inroncl etwas auuonairon will, erspart alle müliewaltnvx, Porte unck ^ebeasvoseu, wenn er ckawit dsaut'trsgck ciis bockoutoncküts und lsistuvxskSliixsts Lnnonvoll-Lipeäition von Itllllolf AlttE, Idr«8«Ivn, KItm»a«Itt 4. jj Drtbannsnstr. 12. Oliemultr, mir. lloharuiiaslr. 21. L^»ar«i»» ! N.ntlaLiLa-cixirr.n, vvrSisn»» 4i««»o l>.msa io Sor »iu4 t»In m>4 s »nxsuviiin vvo Os»,;!,» »olc, tu-koa >«in« II.lEn-LinIaxs u 4 oia voirOxlioires I > 4n>w». MU» 80 Ll»rll. Ltüo» S k.uiiix», dooäullxoo »»cd »ll,wltrt« ro> »c0 8Uii.Il iu, kr»»ca. 12.8lin«a, kll>nltrvrntr.,k!ek« VIr<»U88ti'.24. ^ Kötel Xili8«rli«k miä 8t»ilt ftieii empüeblt Seins oomfortadel ausFestattstou 8äl« mit com- A visier küdnon-Linrioktunir rur ^bbaltunx von 8üII«»>, i? IIv^IiLvItea, sie. unter üu- ?? sicliorunF couluntester ücckiennu^ geoi^ueter Leaclitunx H H>o: ltL L«n«lvr. «srsssr^rsiSW^rssLrsiN -- HV» RRÄIlSrl, Königs. LSelisisosivr und Königs. Preu88i8olisr Kofphoiogrspti, I>I «sscl«?»», LL»LT,11,kL,,8, »««« IO. kei'Iin, I.eiprigks'plLir >2. 9?r. 24H. 30. Znliriliing. Ällslllisk: 40.000 Srpl. «uegilgen sür de» 3. Srptbr.i Südostwind »»» mittlerer Stikle. HeNrr und troitk». Wirmer. vemcrkmi,: Oertliitt und »ctlwcisc Ncbclblldunn. Dresden. 1885. Tmmerstall, 'Z. Geptör. Verantwortlicher Redalteur kür Politisches vi-, Emil Bierei, in Dresden. Mit dun spanisch-deutsche» Streitsall wird man sich wobt nach sislers zu beschäftigen haben. Tie beidciscitigeil Regierungen schie ben ersichtlich die Lösung des StreilcS solange hinaus, bis Nach uchte» von den fernen Karolinen, dem Gegenstände dcü Streites selbst, in Europa cingetrossen sind. Daher unterbleibt ans solange die Veröffentlichung der Urtundcn und Aktenstücke, welche bon Berlin aus angekündigt worden war. Bei diesem Zögern hat die wannche Regierung mehr zu riskire» als die deutsche. Falls wirk lich das AgenthumSrccht Deutschlands an den Karolinen berechtigten Zweifeln unterläge, so würde Niemand in Deutschland der Regie rung einen Vorwurf daraus machen, wenn sie die Ncichsichutz-Hoheit über jenes Gebiet wieder zurückzöge. In dieser Beziehung ist die Darstellung eines der ersten Geographen, Professor Wagner in Gvtliiigcn. von Interesse. Derselbe bearbeitet seit 186!) das sta- t siifchc Jahrbuch im Gvthaischen Hvikalender: dieser Hofalmaiiach und die gleichfalls von Wagner hcraiiögcgebcncn Ergänzungsheste zu Petcrmann's geographische» Mitthkilimgen. betitelt: „Tie Be völkerung der Erde" bilden anerkanntermaßen die ausschließliche Quelle für politische Geographie. Prof. Wagner sticht sich bei der Redaktion dieses internationalen StaatsliandbucheS. dem ein autoritativer Charakter inncwohiit. aus das von den bctr. Einzel- regieruiigcn an ihn emgesaiidtc Material. In dem vorliegenden Falle ginge» die amtlichen Angaben Spaniens bis 1858 zurück, sie bezeichnet«:» die Karolinen nIS überseeische spanische Besitzung. Aller dings wäre» diese amtlichen Angabe» ungenau in dcr'Abnbätzung des Areals lind der Bevölkernngszahh Pro». Wagner bat dann 1880, als bessere englische AdmiralilätSkarlen Vorlagen, aus Grund der- 'elbcii den belr. Theil der anillichcn spanische» stlngaden berichtigt. Darm aber konnte er keine Aenderliiia vornehmen, daß Spanien dieic Inseln als sein Eigenthiiin bezeicknete. und z» dem gleichen Eigebniß kamen auch andere deutsche Geographen wie Kieper! und Bergbaus. Pros. Wagner sagt daher, man dürie sich incht wnir- d.rn. wenn sich das spanische Volk i» dem Glauben befinde, die Karolinen zu besitze»; er fügt aber sofort hinzu, daß Spanien seine Bcschrcchte nur aut die Nähe der Karolinen bei seinen anderen Be- schunaen. ani die erste Cntdccknng und aus mehriache Aussendniig von Missionären gründe — Besitztitcl, die nach dem von der Ber liner Konferenz, also auch von Spanien selbst mit sestgestellle» tnrnndiätzen ans sehr schwache» Füße stehen. Mit Pros. Wagner dar> man der Ansicht sein, daß künftig ein internationales Staats- Handbuch,! wie der Goihaische Hoialmänach bei seinem anerkannten Charakter ist, sich künftig auf zuverlässigere Angaben aufbane als »Aber, wo er z. B. auch Kamenin niio Angra Pegucnn zu den britbchen Besitzungen rccbnele. und daß infolge der neue» deutschen Kowinaivolitil vielinchc Revisionen der auswärtigen Bcsitzlitel der curoväiichrn Staaten demnächst eintretcn werden. Wir Deutsche möge» dies auch betreffs der Karoliiieufraac i» Seelenruhe ab- ioartcn. Bedrängter ist die Lage der spanischen Regierung selbst, s ci», die Aufregung »imnit dort eher zu als ab. Tie spanischen Republikaner wünschen alles Andere, nur keine gütliche Beilegung des Karvlmenslreites. Derselbe rsl ihr der willkommenste Hebel zum Sturze der Regierung und des Königthums. Pinsse» und Suerlämpser machen gemeinschastliche Sache mit de» Republikanern, pe Hetzen die niederen Volks!!,rsse» gegen die lntheriichen Ketzer und die Verächter der Stiergcfechre. welche das ^»»-plv-i-iillra der Civilnatwii bildete» und ocn Muth des stolzen Spaniers nnvcr- gleicblich hervortrclen ließen. 'Am bedcnklichsicn ließen sich die Dnnze in Barcelona an, wo das von den Sozialisten aufgeregte Bell die Thüre» des Regieriiiigsgeballdes mit Petroleum besprengte und allen EmstcS daran ging, Feuer anzulegen. DaS industriereiche 'Barcelona ist nicht blos dasEentrnin dcs handelspolitischen Hasses überall das Streben nach körperschaftlicher Zusammensaisnirg der gütererzeugenden Arbeit. Ten besten Beweis für daS weitere Um- sichgrciien und Erstarken der Haiidwerlcr-Bewegung liefert die große Zahl von Hnndwerker-Kvngrcffcn. Abgesehen von dem Berliner Cnnnngslage und den, Kölner Haudwerkcrlagc, aus welchen beiden die perichiedenslen Handwerker oie alten gemeinsamen Interessen erörterten und generelle Wünsche zum Ausdruck brachten, hat im Laute des Juli und Anaust in de» verschiedensten Städten Deutsch lands eine Reihe von Kongrcffcn einzelner Handwerker getaat. am welchen über die speziellen Interessen berathcn wurde. Ta ein politisches Platt »iinwgllch die Debatten dieser Einzelkongresse bringen kann, so sei liier summarisch daran erinnert. Wir registtireii hier nur den ..Schlesiichen Sclmeidertag" am 27. und 28. Jul> zu Glogau. den Bäckertag am!D. Juli zu EottbuS. den Slellmacher- nnd Wagenbauer-Kongreß am ll. und <2. August z» Leipzig, den deutschen Flencher-Kongreß zu Görlitz am 11. und 15. Angnit. den deutsche» ^attlcrmeister Kongreß am 17. und 18. August zu Berlin, den Bund der Buchdindcr-Innungen am 16. und >8. August zu Dresden, den deutschen Tischler Kongreß am 2t. und 25. August zu Berlin, sowie endlich an den soeben ni Berlin geschlossenen deutschen Kürschnermeisler-Koiigreß. Als chargtteristnckcs Zeichen aller dieser > Spezial Handwerkskongresse kann die Thatiache hervorgebobeil wer- > de», daß alle zusammen die Nvtlnvcndigkcit der Qrganisation dcS Handwerks laut und entschieden betonten, als Mittel dazu die In nung bezeichneten, für die enolgreiche Forlenlwickelung derselben, wie auch die Bergrößernng weiterer Jiinnngsverbände Zeugniß ab- legicn und sich entichloffen zeigten, die Interessen ihres Standes in den Innungen nicht nur wahrzunehmc», sondern für größere Zwecke auch mit anderen verwandten Innungen Hand in Hand zu gehen. Ani jedem dieser Kongresse wurde ferner nicht nur ein IteieS Wach sen der Zahl der Jiinnnas- rcsp. Verbandsmitglieder tonstatirt, son dern es wurde auch vieltach behauptet, daß die Handwerks-Organi sation trotz der kurzen Zeit ihres Beslandcs schon viel Gnte-S gestiftet, namentlich ans dem Gcbiele des Lebrlingswescns. Wenn von den Handwerkern (z. B. auf dem Fleischer-Kongreß zu Görlitz) schon jetzt bei den geringen Mitteln und den großen Mängeln der fakul tative» Innungen solche guten Folge» lonstatirt wurde», io ist iür die Zukunft bei der nothmendigen Jnnungsreorganisakion erst recht manche Besserung zu erwarten. Ter bisherige Erfolg bei imzn- rcichendcn Mitteln wird natürlich den Freunden der Hcmdwcrks- Mvrm ein Sporn zur Berdovvelung ihrer Bcmnhnngelr im Reichs tage icin^ und cs ist nicht zu bezweifeln, daß sie »chon in der näch sten Lcnwn mit diesbezüglichen Anträgen brrvortrctcn werden. Auf die weiteren Haupterscheinimgen, die durch alle Handwerker-Kongresse hindnrchgingeii, kommen wir morgen zurück. ReiicsteTcleinanimr Scr„DrkSvnerPal!>r." vomL.Scpibr. Berlin. Ter SedarKag wurde in üblicher festlicher Weise begangen. Ten Glanzpunkt bildete die große Herhstparadc des, Gardekorps ani dem Tempelhosenelde, woran :15 Bataillone, 60 ES- l kadrons und 21 Batterien init 84 Geschützen theilnahmen. Dcr> Kaiser und die Kaiserin wurden enthusiastisch begrüßt. Ter Kaiser j nahm die Parade zu Pferd ab. Auch die Mitglieder der Telcgravben- komewiiz wolniten in großer Anzahl von Erlrapostchai'en der Pa rade bei, welche 2 Stunden währie. Zu dem an» die Parade fol gende» Diner im Schlosse waren 21') Einladungen ergangen. — Ein Gerüchr beiagl, die Regierung beabsichtige in der nächsten Reichstagsseisivn eine Vorlage wegen Errichtung der »uhventionir- trn Dainp»crliiiien nach Ottasie» cii»z»hri»gc». - Mit der gestern aus Zanzibar eingetrossenen Post ist auch der im Dienste der ost- asrikaiiiiche» GeieUfchail stehende 'Airikarei'cnde Weiß nach Europa znrückgelehrt. Tericlhc ist der Neberbringer eines nnt dem Sultan Tamha von Tangani abgeschlosserccn Vertrages, durch welchen das genannte nördlich von Eisagnra gelegene Gebiet unter deutschen Schuh gestellt wird. K ö i ii. Der „Kölnischen Zeitung" wird aus Landen vom lll. August gemeldet: Ter berechtigte Argwohn, welcher unter den europäischen Rationen »eit Gladitoncs scinstigenf Amtsantritt gegcndie , »! o » d o n , v. Sriubr., Lorm. U Mir N» Mi», tkonsoti, lM-, . Nu»!::- !»7>. Zlaitcncr Sü-'». Louibardc» II. Tur!c» »7. roroc. tun», '.'wirritrinrr I-'k,,. i»r»c. U»»a». Ntoldccnic 56',. Lcsicrc. Aoldrcuic 5.'. Prcu>,. c-c»,,»- n»iv „ ce^livlcr bü'!. citomanbank ii ,. «ucc-.'iclic» 5>»!?tcuc EeM'Ur ii», eiqic. — Sti'iimun»: !st»lii». — Wcltcr: Bcwöl,!. L o » d » n . 0. Scpibr. SUUich. ÜLci ,rn ruist^ii, Moniaaciircisc vr, ',!»c.. .'Anackummcne vadiingk» schwachci, übriac elriikcl iriigc. Wclicr: Pcwiili». gegen die dentiche Einfuhr, sonder» gnch dos Heckncst der Revubli- kaner und Sozialisten. Zwar gelang eö der Negierung, die Beweg ung gewaltsam zu nnterdnicken, aber insoweit 'ist sie doch einge- 'chiichtert. daß sic nicht wagt, die beschlossene Anslosmig deS Militär- klnbS gnSzustihren. Daran, den famosen General Salamanca ab- znietzen. durste sie gar nicht denken, sondern sie crtheilte ihm für die Rücksendung des Rothen Adler-Ordens nur einen Vcrwels. worauf der Held aroßmüthig antwortete, daß cs ihm leid lhäte, wenn die Negiemnn »ein Verhalten mit Mißfallen betrachte. In der Hauptstadt Weitsalcns, in Münster, halten jetzt die Katholiken TcntichlcnidS ihre Jahresversammlung ab. Die Ccmrnms- stibrcr, Windthorst, v. Schorlcmcr und v. Hecremonn sind dort er- sihienen. Ter Honvtzwcck der jetzigen Versammlung scheint zu sein, das Iierabgcbrannte Feuer des Kliltnrkampses wieder »cn zu schüren. Tie Aussichten bierzu erscheinen nickt sehr günstig. Gegen die be sonders und wiederholt betonte Forderung der Wiederherbcirufung der Jciuiten bäumt sich nicht nur der Selbsterhaltungstrieb der evangclbchcn BürgerTeutschlandS auf; auch der überwiegende Thest ihrer katholischen Mstchriste» hegen einen wohlbegründetcn Wider willen gegen die»c Wölfe im Schafspelz. Es ist doppelt befremdlich, einen so kerndeutschen Mann wie v. Schvrlrmcr, ani einer solchen Verirrung zu sehen, wie die Sehnsucht nach der Wiederkehr der nichtswürdigen Loire» cio eocietotc- ckesn ist. Welche treffliche Anschauungen bekundete doch dieser Herr v. Schorlemer in seinem Reicrate über die soziale Frage! Wir greisen aus demselben die Stelle beraus, welche die Rothwendiqkcit der Herbeiführung korpo rativer Verbände im gewerblichen Leben betonte. Der moderne Liberalismus, der sich aus die Grundsätze der französischen Revo lution von 1789 stütze, habe die Innungen und sonstigen Körper schaften von Grund ans zerstört, ohne etwas Anderes an ihre Stelle z» setzen. Tie Jacobiner verboten de» Handwerkern und Arbeitern wgar jede corporative Vereinigung. Als 1791 die französische Con stituante ein diesbezügliches Gesetz erließ, erklärte der Berichterstatter: „ES muß den Handwerkern und Arbeitern Verbote» sein, sich ferner hin zur Wahrnehmung ihrer vermeintlichen gemeinsame» Interessen zu versammeln, zu vereinigen und zu berathr». Es giebt fortan leine Eorporationen mehr, cs giebt nur noch die Arbeit des Einzel nen und die Arbeit des Staates". Hier hat nian die furchtbarste Jsolirung und Jndividnalisirung. unter der gerade die Arbeiter zu leiden haben, zugleich aber auch das Universal-Reccpt. nach welchem unsere modernen Gewerbeordnungen gearbeitet sind. Die Arbeit ist damit zur Maare degradirt worden, dem ehernen Lohngesetze unter worfen und ihr Preis richtet sich lediglich »ach Angebot und Nach frage. nicht nach christlichen Gesetzen. Die Arbeitskraft wurde seit dem nur ein Werkzeug deS Kapitals, während sie doch ein leben diger, zeugender Faktor sein soll. Zum Glück hat man das Wahnwitzige jener Grundsätze der französischen Revolution einaesehen: ' ' ' eiigli'chen VerpfiichttmgkN hemcht. Hestedt veim Sultan in doppelt starker Form. Sv lange Sir Trnmond Wolfs ihm nicht händig versichern kann, daß das konservative Kabinet bei den nächsten Ge- neralwahlci, im Amte verhlcide. oder daß seine Ahmcichniracir au» alle Fälle >ür das nächste Kabinet »»angehend wi» werde», wird seine Srndniia den Charakter einer zwar freundliche», doch in ihren Ergebnissen platonisch vcrll nsciwcn Handlung beibchalten müssen. Durch den Abschluß des Vertrages mit dem Salishurri'schcn Ka- biirct würde der Sultan sich sofort »wci Feinde schaffen, das kom mende liberale Kabinet und das Ausland. Die einfachste Klugheit gebiete »bin daher, jeden Entscheid bis nach den Neuwahlen aufzu- sparcn. Daß die vorgestriae Audienz so lange au» sich warten ließ, liegt an den erneuerten Unitrieben zwöchc» der englische» und rus sischen Botschaft. Wbit »st Katholik und Halbpole. Er sticht dem orthodoxen Nclidofs das Leben »auer zu macken und an ihm »eine Mutter zu rächen. Nelidoff zabtte ihm mit gleicher Münze zurück, imtcrstützt von dem Großvezir Said Pascha, dem eine Annäherung an Englanv. mit dem Kabinetc Gladstone in der Ferne, nicht ge nehm sein kan», abaeiehen von »einer russischen Voreingenommenbest. Münster. Tie Katbolikenversammliing iiahm'dic Beicblüsse der Ausschüsse bezüglich der Sonntaasriihe und der Handwcrkcr- »rage an. Ein Redner »orderte ei» AnSwandernngsgewtz. um die Mißständc zu beseitigen, unter denen der Ra'acl-Berein leide. Schließlich »and über einige nntcraeordnete Pnnklc eine etwas ge reizte AuScinandericknng zwischen oem Präsidenten Lieber und dem Fürsten Löwenstein statt. Paris. Die „Agencc Havas" erklärt für irrig, daß Drnmond Wolfs in Konstantiiiopcl die Aufgabe habe über die Besetzung EgM'tens durch türkische Truppen und die Allianz stir den Kriegs fall mit Rußland zu verhandeln. Es handle sich vielmehr nur darum, von der Pforte die Mitwirkung im Sudan und die Erlanb- niß zu erhalten, unter den verschiedenen Rassen der türkischen Armee die Offizirranadcrs zu rekrutir-rn, welche die Basis iür die einheimische cghvpii'chc Armee Hilden sollen. Die Türkei würde durch diese kormelle Anerkennung ihrer Oberhoheit und die Anwendung der daraus fließenden Rechte die erste Genuglhnnng erhalten und England sich dadurch, wenn nicht eine Allianz mir der Türke» iür die nächste Zukunft, so doch eine bedeutende An näherung sichern. Poris. Der berühmte Hellenist Emil Egger ist iin Alter von 72 Jahren gestorben. Toulon. Gestern wurden 22 Cholcratodle gemeldet. Sr,«»s«r« «. m.. s. «cpibr. L3L>,. Sta»,Sb»iin Ip»-.. vom. ^>r»rn 77-^. «olG'.r. «.'> «»rvc. Nn««r. «»l»rr»,c «»«dort»»», —n-. IRLS. D-rmNÜier -. K«». ES«»«»»., Sredi» S7„<»st. SioolSdoIm Lombordrn Iwr»»»«»«»» -. ««»»Irr v«,«r. «rr»«t -. u»,ar. «old »».»> Sttll. caensotz dazu reat sich' V-».«»,! V,r«». r. «r*«dr. «»«»»»«»» IM^>. vr». «»lSrrotr —. M,,7. «»ritz, ias^. It-Nnier »«. Brt,r»»w« -v-. «»«oter t>7,«3. Ltt»»««rn »48.iX>. »rft. ««Ivtrr A3»», Lokales und Lächslschrs. — Tie im Bad Nvrdcrneh soeben erfolgte 'Verlobung des Qben iäaermeister Gras v. d. Schulciiburg-Hehlen mit der Frcnn Jnlie v. Arni in (ans Planitz) niacht in de« hiesigen Hoffrcijen die NciiigkcitSrilnde. — Im 16. L a nd t a gsw n h l k r e i»c <Plancn'sche»E Grund und Tbarandt) soll, nachdem der in Anssickr genommene Kandidor Fabrikbesitzer Dielet in CoßmannSdon die »hm angetragene Kandä datur desinitiv abgelehnt hat, der frühere Abgeordnete dieses Be zirks. Rittergutsbesitzer von Scpdewitz aus Braniisdorf, SettenS der Konfervaliven nrr»ae»tcllt werden. — Der SScli. Reg.-Rath Herr v. Ericgern - Thnmitz ist gestern nach Aiitwervcn abgercisl. nm ans der doittgen Ausstellung die znm Saniätssach gehörenden Artikel persönlich in Augenschein zu iiehmcn. von deii gemachten Fortichritten sich zu über,engen eventuell »ür die Zivecke deS Sächsiichen L-andcovereins vom rothen Kreuz, dessen Vorsitzender der Genannte bebninttich ist, zu prositiecn. Es braucht bei dicier Gelegenheit nicht wieder besonders hervor gehoben zu werden, welche Verdienste sich Herr v. Cricgcr» theo retisch wie Praktisch bereits im Dienste des rothen Kreuzes und speziell nm die neuerdings mit Recht mehr betonte Frage der vor bereitenden Tbätigkeit der Vereine im Frieden erworben hat. Wie in Oesterreich-Unnarn der Name des Baron Mnndv. io ist im deut schen Reich der Name Criegern bereits in den weitesten Kernen der für die humanitäre Mission des rothen Kreuzes sic!» Jitteressirendeit populär geworden. — Der ventsch»: Patriotismus bedarf nicht erst der festlichen Gelegenheit, »m das stolze Geiiibl der deutschen Einke't und Größe znm Ausdruck zu bringen und durch die Ermnerimgcn an die deut sche» Heldcnthaten die Gemüther z» erheben. Und doch belebt die Nationalfcier am 2. Scvtember, dem Tage von Sedan, mehr als jeder andere Gedenktag den vaterländischen Sinn, weil sich an diesem Tage alle deutschen Patrioten ohne Unterschied der Parteien vereinigen, mit innigem Tanke der Helden und Sieger zu gedenken, die einst den fränkischen Uevcrmuth demüthiaten.daS neue deuiichc Reich aiisnchtcten und zugleich den Frieden EurovaS sicherten. Wenn sich in unserem Dresden die gestrige Sedanfcicr auch zu keinem organisirtcn einheitlichen Volkürcile gestaltete, so ivar sie deshalb nicht minder von patriotischen Gefühlen getragen. A nßerlich dokn- mcitirte sich die rege Antheilnalime, die uiiscre Bürgerschaft an dem Siegesteste nahm, durch den reichen Fcstschmnck, den nicht nur die öffentlichen, sondern auch die meisten Privatgebaude angelegt hatten. Namentlich zeigten sich die Hauptstraßen der Altstadt in reicher Flaggen - Dekoration. Nicht minder prangten die ans der Elbe verkehrenden Taiiipfichiffc wie die Wagen der Pferdebahn in restlichem Schmucke. Das Militär batte Paradeanziig nud die Postillone der Reichspo»! batten Galauniform angelegt. Sogar der alte Kreuzthurm hatte das Seine gettian und drei Wetterscheiden aufgeliißt. Mehr tonnte er mit dein besten Willen nicht tbun, er bat nämlich nur drei. Diesmal hatte er auch die Freude, daß daü Wetter seinem Prognostikon keinen boshaften Streich spielte, »vie es ja hin und wieder vorkomme» soll. In den öffentlichen höheren und niederen Lehranstalten wurde der Nationalsesttag zum Theil unter Misten; hoher Freunde und Gönner der Anstalten durch patriotische Akte, bestehend in Gebeten, Anivracbkn, Deklamationen und Gesängen, gefeiert. Im König!. Ginnaasimn zu Dresden-Neustadt syrach Herr Oberlehrer Ür. Hülst in Anwesenheit deS Herrn Konsiiiorialratti Ur. Locher über die maritime Entwickelung Deutschlands. Fm Neustädtcr Realgnmna- siunr sprach ein Lehrer über die Schlacht von Sedan und versuchte eine Darstellung derselben an der Topogranbie von Dresden zu geben ; die Herren Oberbürgenneiüer ür. Stübel, Geb. Schulratb Vogel, Pastor ür. Sülze und Stadtratb Kaiier beehrten die Anstalt durch ihre Anwesenheit. An den Aktus im Vihlhunr'fchcn Gmimasinm schloß sich ein Sclrcnittirnen des gelammten Schüler- eötus. Der Feier im AnnenrcKgumnasium wohnten die Herren Stadträthe Gener und Friedrich bei und gab Heir ür. stell ein Bild non der „Thatigkcit der deutschen Post im Feldzuge der Fahre 1870 und 1871". Herr OI>er!cl»-r ür. Pflüger im Friedrich städter Realgrnnnasnim verbreitete sich in seiner Festrede über die vaterländischen Pflichten des einzelnen Staatsbürgers. Aebnliche Feierlichkeiten landen in allen Privat-Lchranstaiten. wie in der Ür. Zeidler'scben Realschule, dem .stäuffcr'schen Realinstilnt, der höheren Töchterschule von Director Schmidt und der Vocbow'schcn Lehr- und Erziebunas-Anstalt statt. Ein lebhastes Treiben entwickelte sich in den Abendstunden auf dem Altmartt. Hier war bereits am Dienstag Abend eine große Musiklribiinc errichtet worden, die während des Tages der Hoff- inmgS"ollen Dresdner Fugend znm Turnplatz gedient batte. Zwi schen 8 und 9 Ubr Abends kvii^ettirte liier eine Eivilkapclle. wäh rend Tauiende von Zubö.ciil in der Nähe promenirten. Sämint- lichc öffentlichen Plätze nnn.cn durch Gasvuramidei, seitlich beleuchtet. — Auch in mehreren hiesigen Restaurants ist der gestrige N a t i o n a l sc st ta g durch Veranstaltung feierlicher Akte festlich begangen worden. Die Mndcvcsth- genadene Sttnimnng, welche hierbei unter dem zablrcicl, anweiendc» Pudliktim iw'hliacd sich be kundete. zeigt, »vie tie» beule, noch 15 Fahren, die Erinnerung air die großen .striegSerciguissc in allen Schichten der Bevölkerung noch wurzelt. Fn dem Restaurant von Renner, »r den „Drei Raben", ließ die Gärtnerbche Musikkapelle nationale Weisen ertönen; Herr Renner jun. hielt eine patriotische, mit bumoriilischen Zügen und Anspielungen au» die ».'»testen politischen Vorgänge nusgcstattete Aiisvrnchc. Von den versammelten Gästen ward ein Lied mit einem dem Festtage angemessenen Text gesungen. — Fn den, Rcstanront von Ischen ge (Piinaischcr Platz) leitete daS Burgker Vcrgmnsikkerps den FrstaktiiS mit einen, zündenden Marsche ein. und die Festtbeilnchmer iittonirlen den Gesang des Liedes „.Heil Kaiser Wilhelm Dir". Herr Schauspieler Walther brachte eincnPrcioq zum Vortrag. Hierbei zündete nicht mn das Feuer der Bei edtsamkeir ^deS R'dncis sondern auch die patriotische Wärme des Vcrsossers. Hieraus betonte Herr Restaurateur Z'chcuge in einer Ansprache die Bedeutung des Nationalfeittagcs und schloß mit Hochs ans den rubi.igekröittcn Hcloenlaiscr, das hochverehrte Königsvaar unseres engeren Vaterlandes und den großen diplomatischen Feldherr» Lcntschlands. Frusten v. Bismarck. Dcr Fubei erreichte seinen Hohe- vunkt, als die beiden Tochter des Herrn Zichcpge unter entsprechen den Ansprachen die Büsten des Kaisers und des Königs Albert m-t Lorbeerlränze» schmückten. — Fn dem Restaurant von Anger mann (Ptllnitzcrilraße) hielt Korr Dekorationsmaler Roienbnpn, unter großen: Beifall die Festrede, welch; „ut einem Hoch aut Kaiser und Reich schloß. M >> - '.Fel ^ t.4cB DM ,/sl! KW Gj -US MW «M P!K Not MM W ^ K W SsI V M 8 » > - sjj WM WM
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite