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I» ?. ««»kl», »»*««« svöTo «»me -uttwik««- >. »««>«« I« H««. n.vew dur«. Berlin. Wien. Lei»,tg. yaiei. »»«lau. flraieyurt».«. — >«». M»Il« in Berlin. Settzei«. Wien, o I» Burmnr d. ,Lm»«Ii»«»< »«„k . >«„», lmiit», »,iö«» ck I». in Pari». y LSi<---!r>str^ÄS^rs^^- Tagevkatt für Jolitik, Unterhaltung, Geschästsverkehr. Lörsenbericht, Frem-enliste. Lbrilc 8 W^r«II»vn»vr«tr««8« 8 UI,6 < >Ili»>« r-HUiv, 80,vi « NN ILti»««r-LItitO LU cviilclii-Ii rooll'm tiilligon I'ioiiou. omptiolilt. 1t. W'itir- Itrninneton- null lV«,,Ii« 11«u. ^A^)6l6^1 lti» ,,I>« tt«n. von chm hlllitzston bis LU llon toi»8>0.n (l-llltnnp-i-n, I iiire ieii-Iterete-i n»«l iiliti« ,,8i», tlOIIOIitvUit Lauktzer Wurst, rs. A»1»rs»ll8. «erden m-^anii«», l» »1« Ndd». ii U»r mmen. Gom-I--i-td8!"N»»zcl!em>r 8« Neuiladlnur an -tS--chliuag«li. ur. NiofteraaNr Nr.8bi-,"rach»- <>Il-r. — Drr Rau», einer einivnloqen Pett!,-tiei°iiklIi-Piiie 1in»eiandr die Heile. -io Pige. itine iNaranlie für da» ndchii- tilgiae ijrschetuen der 2"ieralc wird nicht qraeden. Auzwiirtizc Annonce»- Anilriige »an uns unbelaunien.Orme» Perionen inicnren wir nur «egen !0rL»um«ra»l>o- zai-lu-ig aurch Bcietmarien oder Poilem,a> l-.-nq. Acht Sildc» koiien iü Piiie. In lernte -iir die Moi-iaq- Nummci oder Nach einem ^eniarie die g-ci-l zcile 2» P,gr. LU I>i>ral>t;68«'tLtvi, l'ioison, i-mz-lolil«-» HVnidi«»ttl»»N!Ud«lr»d«niv II (NilcliNi ,1,-m ttoapippIatL). I null zcuto TIiX « <»,«, s UMl^«»»»>»«»U cvit L I 1,81,-i, It« U>«„u« r A hoi 'A KLX Hturm 6 t, ^ 1)Ul'6i'8trL886 >!r. i), l^cliO (lor M MllckML KvII staIIttnopel. Die Türken boten Greta und eiiicii Tbeil Thessaliens ober fast ggnzThcss-ilicii ohne Greta an. Die Botschafter nclgtc» sich dein ersten, Göschen jedocl) vem legten Vorschläge an, Dazu fordert er aber no,1' die p'ibtrctnng Prcvesaö. «r. 8S. Witlenmgvvm 25>. Miir»: Barometer nochv»»ar Biisold,-Walls,rate Id.iAbds slO 718 MiU., seit gestern 2 MiII. artallcn. Tl-ermomctoor. »I. Sieanm.: l "W.. nicdr. TemK. 2-I W.. >>i!ch,le Tcmp. » " 2S. -Be,l Wind. Ncgcu Aussichten für den 26. Marz: Veränderlich, unbeständig, kälter, zeitweise Niederschläge. Sonnabend, 2«. Mär;. A v o n n e «i e n t. Die geehrten auüwärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten" bitten wir das Abonnement für das zweite Quartal 1881 baldigst erneuern zu wollen, damit ivir die Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern können. Lämmtliche Postanstalten des deutschen Reichs und Aus landes nehmen Bestellungen auf unser Blatt an In Dresden abonnirt man (incl. Bringerlohn) vierteljährlich mit 2 Mark 5iO Pfg., bei den kaiserlichen Postanstalten in Sachsen mit 2 Mari 75 Pfg. Spedition der Dresdner Nachrichten, Marienstr. I». Lic-a-uwoillichcr Rcdolccur M Politisches vr. Emil Biere,> in Drcl-d:» Den Wertl, eines Schriftstellers beinisjt man, anher nach unigcii anderen Dingen, auch nach der Palst der ibm zu Gebote liebende» Morte und »ach der Kürze nnd Prägnanz seiner Aliodrnstöweise. GS gicdt Gcistccaniiiionäre, die jäbrlich ihre chilndcrttauiende vecsclstedener Worte zu verzebre» baden, llmgeichrt bestreiten unzälstige Menschen Iabr cin, Jahr anö de» gestimmten Mortbcdars ihres Gcdankrmrcises mit den gleichen wenigen Hnndcrtcn von Ausdrücken. Wer sür seine Gmpfindungcn oder Geranien weitschweifige Säge nistlstg hat, um verständlich zu sei», ist ci» sästcchtee Schriststeiler. In rer Kürze liegt die Würze! Schon unter diesem Gcsichtswinlel werten die Schristsielicr vcsscrcr Gakiuiig den Grase» Bcnsl nicht mit lliigünstigeii Augen alö eine» der Ihrigen betrgchtcn. Der jetzige Botschaitcr Desterrcicho In Paris Ist durch die Selbst- lebeiisdcschreibung seines früheren Goilegen v. Friesen ans dem Dachsbau, in dem er seit l-«<!8 ein vcrhältnistmästig deschanlichco Leben sührcn durfte, ansgcstl'enclst lvordcn. chere v. Friesen hat in scincii „Glinnerungen" iDrcodcn, bei Banschs dein iiizwischcii gegraste» Benst gar inanci'cS llniremidllche angethan. Alle Anzapfungen von anderen Selten pal Benst bisher ruhig ertragen; aber „ich hin Geinüthömensch, daö wissen 2llle, die mich kennen: iä' habe bei alter Treue und Gegebenheit gegen das grosse Reich, rein ich jetzt angchöre, die Liebe dem alten Hcimakhlanbc im chcricn bewahrt!" tc'o liegt ihm daran, »stist durch die Autorität cineo 11jährige» 2iliitogenosscn ans eine Drehscheibe gesetzt zu leerten, welche ihn den sächsischen LandSlentcil im nnvor- teeilhastesicii Lichte ptäsenlirt. Deshalb setzt ec dem Friesen scheu Buche eine Broschüre entgegen: „Grinncrnngrii zu Grinncrungcn" ,Leipzig, I. Tr. Möller». Auf mir 8» Seiten Tcrt dringt er dem zweibändigen Friescn'schcn Werbe eine romplcte Sldiubr bei. Und die Bcnshsthe Prosa liest sich niäst mir filcstend und anregend, ihr Satzball spiegelt auch den liebenswürdigen Mensche» Bcust unwillkürlich wieder. „Für meine politischen Gegner habe ich nie Hast empiiilide», meinen peewnlia'cn Feinden habe ich läng» verziehe», meine Undankbalcn und Ungetreuen habe ist, vergessen lind für die Grmhrnngen, dlc sie mir bereiteten, rcsthcn Grsatz in inanniclstaä'el. Beweise» uneigennütziger Frcnndschgsl und beharrlicher Anhäng- iichieit gelttiidcn". Dieses Lclbslportrait hebt sich höchst wirksam von dem dttnkicn Hintergründe ab, in den Benst die Person des „Jung gesellen" Fricicii rückt, der in seiner Lebensbeschreibung immer mir von sich spreche, Andere verkleinere, die eigene Wirksamkeit aiilöamchc, seine Verdienste im Bcillantsclier veienchtc. Benst wirst Herrn v. Irirsen nicht döse» Willen, aber eine grellenhaste Gcdacl'tilistichwäcl'e vor. An »icbrcrcn Stellen „eist er seinem Gegner geradezu crstauiiliche geiclstästiiche Irrthümcr nach. Laut kiaiici-end, aber gra-iös stillen tieGeistcllstebeBeilstAhen Spotleö an! den „Gcichichkenjchrciber" Friesen, der eie Nlicne angenommen, aiö habe sic!' die Weltgeschichte über zwei Igbrzchnte um seine Person gedreht. Aber in viele» Stücken hat die Benst stche Broschüre die Grwariungcn des Publikums geprellt. Man durste sich, wen» eine der Hauplpcisonen teö Jahres ix,» zur Feder griff, auf noch ganz andere Gnthüllnugen Witzen, als die mageren Brocken teö 8«» Selicn-Büchlcins. Sächsische Leser werden die o>l im Aneidolcngcwaiide anilrekenden Bemerkungen über den Maiausstand höchlich intcressircn; sür Deutschland bat cs schon gcöstcrcn Werlh, die Bciiiühnngeii Sachsens unter L eu»: die Fortcrhaltnng des zweimal bedrohten PollvercinS mit Prensjen, an sich voriivcrgleilcn zu sehen. Aber, man mag sich ans die Fußzehen der G> Wartungen noch so hoch steilen — über daü Verhalten Bcusi'o im Jahre 18i',<; bekommt nian nurBrnchsincke zu sehen. Nur flüchtige Andeutungen über die Gesainmtpolltlk Sachsens in der deutschen Frage; nur halbe Worte über Sachsens Stellung zu Desterreich, Bavcrn und vor Allem zu Preußen. Kein Wort über BenstP persönliche Beziehungen zu seinem großen und sicgrcsthc» Gegner BiSmarckS! Diese leckerste aller Schüsseln trägt Bcust aus der Tasel, die er jetzt bellt, nickst ans; er reservirt diesen Gang für die Memoiren, an denen er arbeitet, und die vielleicht erst nach seinem Tode erscheinen. Ausdrücklich erklärt Benst, er wolle jetzt tclnc riillschaucnde Politik treiben. Diese Vorsicht mag dem noch aktiven Minister ziemen, daö Pilblikiuii muß sich wohl oder »hei mit einer weit frugaleren Mahlzeit begnügen. Ginige dieser Bissen sind aber gcstmde Hausmannskost. Gin wesentlich persönliches Interesse sür Bcust selbst mag eS haben, aktenniäßlg nachzuweiscn. baß die Fricsen'sche Beschuldigung: Benst habe sich an sein sächsisches Mlnisterporte- fcuille angeklammert, etwa wie eine Auster an ihr Gehäuse und kS habe teö scharfen Schnittes des Friescii'sche» Messers bedurlt, um daS Schaalthier loSzutrennen, allenthalben der Wahrheit nicht entspricht. Bcust bringt Urkunden bei. daß er nach der Katastrophe vo» 18»« nicht hinausgcdrängelt worden sei, sondern unaufgefordert seine Gntlassung nahm. Dann erzählt er: König Johann konnte uiiniöglich nach Nikolvl'urg swo sich daö Hauptanaltier des Königs von Preußen und Gras Bismarck bciand und die Fiiedensunterhantlungc» gepflogen wurden) gehen, ohne sich einer schmerzlichen und vergeblichen Dcinüthlgnng auszuietzcn. „Ich selbst konnte ebensowenig daran denken, will, nacl'Nilolsbilrg zu begeben, nicht, wie Herr v. Friesen sagt, well iä' dazu nicht geneigt war, sondern well Ich gewiß sein mußte, damit nur dem Könige eine neue Verlegenheit zu bereite». Ale- Herr v. d. Pferdte» in Nikolöburg bei dem Fürsten Biomarll erschien, war, wie mir dies Grstcrer bei der Rückkehr nach Wien erzählte, daö. erste Wort de» Letzteren: „Wissen Sie, daß ich Sie gclangcnnel'mcn lasten könnte?" Warm» tieö nicht geschah, da rüber geben die süddeutschen Militärvcrträge Ausschluß. Wae- mich aber bctras, so war nlästS gewisser, als daß ich ohne Um stände nach Spandau ahgcsülwt würde. Dort hätte mir zwar kam» eine grausame Behandlung und nicht mehr als ein lang welliger, durch die Tagesereignisse verlsttterker Auscnihalt in Aussicht gestanden, allein cö konnte nicht fehlen, daß der König hei seiner hochherzigen Denkungsart bei den Frledenoverhantlun gen meine Freilassung zur Bedingung gcmallst hätte, nnd so wäre iw zu einem für Preußen wcrthvvlle», sür Sachsen völlig wcrthloseii KoinpcnsallonS-Obsekt geworden." Diese pikante Darstellung übertreibst einigermaßen. Biömarci würde wohl kaum die Drohung der Verhaltung auSgeführl habe». Doch dem sei wie ihm wolle. Daö Wcrthvollste, was aus der Benst'schen Darstellung der Grcignissc von 186«; sich crstclst und womit er die Schilderung seines sonstigen GegncrS Fricsen erhärtet und vervollständigt, ist der Nachweis, daß Sachsen 186» nicht am einen Krieg mit Preußen drängte, viel nieor alles Mögliche that, den Ausbruch der Katastrophe zu verhindern, daß es aber im SclbNcrhaltungödrange sici?seiner Haut nach Kräitcn wehrte. In dieser Gr»iidanscha»l»ig bcgeg neu sich Benst und Friesen. Gtwaö Neues ist Daö freilich nichi. Aber bat nicht der pisthagoräische Lehrsatz mehr als ein Paar Dutzend Beweist? Gin »euer Nachweis casiir, daß Sachsen durch die Kriegspintei in Berlin, durch die Tborbeit und Schwäche Destcrrctchs nnd die egoistischen Pläne des ehrgeizigen Ministers v. d. Psordten daö Schwert förmlich in die Hand gedrückt wurde, hat seine hohe Bedeutung. Glücklicherweise nur für die Ver- gangenhcst! Seitdem zog Sachsen in dem gkrrcichen Kampsc gegen Frankreich sein Schwert zur Veribeidignug der Gl-rc und Selbstständigkeit GesaminttcutichlaiitS: Schuster a» Schulter stritten Preußen, Sachsen und Bayern nnd alle anderen Söhne der Allinutter Germania und eS ist für alle Pilinnft unmöglich, daß die Brüter je wieder ihr Schwert gegeneinander zücke». Reißen sie eS aus der Scheide, so trifft seine Schärst cinz'g den anöländischcn Feind nnd cö ist eine der glückverheißendsten Fü gnngcn tcS Himmels, daß Deutschland hierbei auf keinen treuere» Freunv und Bundesgenossen rechnen dari, alS ans den Nachbarstaat Deskerreich. dem jetzt Graf Benst dient und tesjc» Wohlfahrt er nie besser fordern kann, a!S indem er seine herzlichen Beziehungen zu Dcntsä'land kräftigst unterstützt. Da wir einmal bei Personalien sind, so sei Hst r kurz erwähnt, daß ei» Brief kcö bekannte» Führers der prcinäsä cn 'Agrarier. Herrn v. Mirbach, großes Ans,eben erregt. Vor einigen Jahren erschiene» ln der „Kieinzcitnng" einige Artikel, welche de» Fürsten Biomarll zu der Grüiitcr-Aera Vleill'röder Gamphanscii Delbrüll in die unangenchmstell Veziei'ungc» brachten. Gine große 'Anzahl astprcußisä er G-ciiente trat de» darin gegen Bis marck er»bastenen Besll'nldignngcn anSdrüllliä' bei Man »ein» sic die „Deklaranten". Im Lanle der Pcitc» haben Gtliä-c den Fürste» BtSmarll schMuch um Verzeihung gebeten. Nun for dcrtc vor .cuirzem der Abg. >-. Mirbach bic übrigen ^,,.„0,-,fl ank, anch sic wüten Ihren Frieden mit ViSmarcl machen und stlst>-o poooac - mgcn der Fnrit werte ocr.c-hcn. Dstler 'strici wllrde vom Absencer v. '.»-ilba-h als „steeng verlrailliä'" bc zetamei.; troi-dcill drnllte ii-n da,er Tage die „»-cnnania" „Nnc durllH einen Schurkenstreich kann dieser Vertiauensbrnä' crsoigt sein", wetterte im Reichstage der so biosgestcstte Abg. v. Mirbaä'. Die „Germ." bat aber sel r recht gcthan, ,ocnn sie, zur Vcröffcntiichmig des Vrieseö von eincin der Gmpfänger sau, gefordert. ven Sll'lcicr iüilek. GS handelt sich also »m die Grün düng eincr Parket Bismarck -ans plwa^o. Die Junker hoffen, BiSmarct ganz auf ihre Seite zu ziehen, wen» sic sich mit ihm anSithncii. Nun kann und muß man dem Reichskanzler in Allem »nterstützc», waö man aiö von ihm zum Heile des Vater tcmdcS beabsichtigt betrachtet. Aber wo man kiest Ueberzengung nicht gewinnen kann, ist Wahrung dcS eigenen Urthciis eine einfache ManncSpflicht. Mit Freuden unterstützt man die Ilm kehr BiSmarll'S i» der WirtbschaitSposttik, die Zölle nun Schutze der vaterländischen Intusteie iind deS Allerbanes, seine Pläne zur Renschasfnllg von Innnngcn, zur Füriorgc ,'ür die 211beiter, znm Gintritt der Frcibä'en i» den Postvercin, zur Heibc-führnng der Doppelwährung » s. w. — aber gegen die weitere Mehrbelastung des Volkes mit brüllenden Verzehrungssteuern, gegen das Ta bakSmonopol, das Rcichöel'ienbahnprosckt und eine Rcill'ö- ver,iä;crnngshailk mnß man sich im Interesse dcS Ganzen wie dcS GinzclbürgcrS naä' wie vor erklären. Selbst die BiS- marll'schc Flagge dark hier nicht die 'Maare bellen. Neueste Telegramme vcr „TreSöner Nachrst' v. 25. März. Berlin. Der Gesetzentwurf über die Bestrafung der Tr unk sucht ist dem Reichstage zugegangen. Derselbe ha, aber wenig Aussicht ans 'Annahme, nachdem sich der bcdcntendsic Jurist im Reichstage, Herr Gcneralstaatöanwglt Or.v. Schwarze, gegen denselben ausgesprochen. Berlin. Die „Post" hofft, daß künftig ähnliche Vorgänge, wle der gestrige, welcher auch de» nbcczcugtcttcn 'Anhänger rer nationalen Kanzlerpolitik die Stellung erschwert, verhütet würde. V erli». Der BundeSrath stellte beute den I88l 8Scr Etat definitiv lest nnd bericth ferner die Gcrichtskostcn Reveste. Das Trunksuchtögeietz, wie eö dem Relll'ötage zugegangen. ent hält folgende neue im ursprünglichen Entwürfe nicht vorhandene Bestimmung: Mit Geldstrafe d!S I0<) Mark oder mit Hakt bis zu 2 'Wochen wird bestraft, wer bei Verrichtungen, weiche zur Verhütung von Gelabt für Leben oder Gesunkbeil Anderer oder von FeucrSgclahr besondere 'Aufmerksamkeit erfordern, »cb betrinkt oder betrunken in andere» alS in Nvthiälien solche Ver richtungen vornlmnit. Langensalza. Bei Ballstädt fand ein Puiammcnitoß zweier Personenzüge statt. Zwei Personen todt, vier, sind schwer nnd viele leicht verletzt. Paris. Gin Irrsinniger, welcher einen Revolver führte und durchaus Grcvv scheu wollte, ist ststgcnvmnien worden. Kovenhage n. Der russische Gesandte hat die Bestrafung dcS Redakteurs teö kürzlich hier begründeten sozialke>nokr.,fiichen Blattes „Herold" verlangt, weil dasselbe einen cynischcn Artikel über den Zarenmord gebracht hat. AIS Vermsser des ArtüclS, bcr am Schluß auch grcbe 'Ausfälle gegen Kaiser Wilhelm und Bismarck enthält, wird der berüchtigte radikale Sozialist Brir gebalten. Brix gehörte senem Trifolium an. welches tucch die bekannten llntcrsä'laaungen Geleff'ö und Pio'ö im Anfang des Jahres 187? zerpflückt wurde. Konstantino p l. GS heißt, die Piortc machte i» der griechischen Frage bedeutendeKoiizrtMMicn, nanientlich inTbef'a- lien. GS sei auch sicbcr. daß die PkEt Kreta anbot. S t. L o n i S. Friedrich Heller Ist gestorben. Berliner Börse. Die günstige Stimmung hielt anch heute an; die steigende Ceiirsbewcgnng beschränkte sich aller dingo ans die bevorzugten Papiere. Von auswärts fehlte eS an anregenden Nachrichten; die Wiener Notirungcn, denen sonst ein großer Ginflnß cingeräumt zu sei» pflegt, fehlten infolge des katholischen Feiertages. Grcdit 4M ».stark. Lom barden 2W. Franzosen ' ä M. besser schltepcnd. Gisciibahnc» fest nnd, mit Ausnahme der österreichischen, belebt. I» Prioritäten fand nur undcdcutenkeö Geschäft statt. 'Banken mehrfach höher. Sachs. Bankwerthe unverändert. Heimische Fonds ruhig, fest; 'rcmte belebt nnd zumeist steigend. Rmnänisllc Rente bevorzugt. Für Ml'iitaliwcrthc wenig Interesse; auch die sonstigen Indu strien habe» geringe Veränderungen ankzuweisc». Höher Hart mann, Schönberr, Frisier. Lokales nnd Sächsisches. — DerWaldwärier S pt tzn er In Schnarrtanne erhielt daS allgemeine Ghrenzcichcii. — Da diesmal daö Gebur tötest Sr. Maj. deö Königs in die Dsterwochc sallt, nnterdleibt die an diesem Tage übliche Kcnlgsparake. - 'Auch die im AnStande stationirte» Kgl. sächsischen Be amten haben einen sür die Verhältnisse nicht unbedeutenden Beitrag für daS König Jobann-Dcnkinal bcigeiragcn, indem sic den Reingewinn eines in der Bahnhoföre,tanralion zu Voiterö- reuth anläßlich dcS GebuitötagcS des.zzastero Wilhelm ver anstalteten Gonccrtcs abtieferten. Eö wurde» bei dieser Gelegen heit Hochs ans Ihre Maicstätcn den deutschen und österreichischen Kaller, sowie den König von Sachse» anögcbracht nnd zeigte im ilcbrigcn der 'Bcrlaof deö Ganze» eln Ntid großer Einigkeit m»cr den verschiedenen Grcnzbcamtcn. - 'Ais Mitghcd des Landeskultilrrats's wurde von den voigt- ländischen Laiidwiitbcil Herr Iah» auf Taltitz gewäl lt. - Die diesjährigen Abiturienten der Kreuz,' st, n l e halten bcnie Abend 8 Uhr im Saale der Großen Wirtl'icl-ast im Kgl. Großen Garten ihren AbschIcbsko in m crS. wobei alle alten Kruzianer und Gönner kcö Gvmnasiums willkommen sind. — Eine drollige Anekdote von der nculichcn "ochzcit der Prinzessin Augnsta Victoria und deö Prinzcm Wilhelm berichtet man uns ans Berlin. Bei der IUnminallon hatte ein Proicssor vor skiiicm Hanse auch ei» Tranorarcnk mit der ge lehrten Inschrift: „än »o <ll e!oii!o,!tol." <Gerecht und müde.) Kopfschüttelnd betrachtete ei» Berliner diese Iiiichrnt, las sie halblaut vcr sich hin, las sie immer wieder und meinte dann zu unsere», Gewährsmann: Nee. so wat lebt doch nick» Dat de Braut „June" beert, tat stimmt. Aber ill dacistc mir immer: Er hieße „Willem"' dcrwcile hceßt er also „Glcmentcr". Tableau. Niemand vermag doch dem Schicksal zu entgehen, daö 'hm die » orsel'ung zngcdacl-t! Vor .zun .in meldeken wir den jähen Tob deö Herr» 'Apotheker Richter in Pegau. Sein Geschick zeigt eine eigenthlimllche Verkettung. Der wür dige Herr, der jahrelang der 'Apotheke vorgestandcn, wollte seinen Lebensabend i» Ruhe genieren, stichle nnd iaod einen guten zahlbaren .wänicr Tw leine 'Apothcic und zog sill' dann nach Leipzig zurück. Allein die Ruhe sagte bei» rührigen Geschäftsmann eben sowenig z->, wie seiner Gcmahli» die ungewohnte Umgcbuiig. Gr »ihr eines schönen Tagö naä, Pc,.an und bewog seinen Nach folger, ihm gegen eine Gntsthädigimg von baarcn i.',.«»») Mark die 'Apoli ekc lvicbcr znrüllzuvcrkausen. Wer war glücklicher als Herr Richter und Gastin? 'Aber sie genossen daS neue alte Glück nicht lange. Acht Tage nach bcr Wieder übernähme des Gcschätttz macht sich der Apotheker ln seinem Garten etwas zu ichaffe». da lest sich ein großer Stein unversehens anö der Gar tenmauer und trifft ihn so heftig ans den .stopf, kgß derselbe sofort todt bileb. - - Gestern früh hatten die wohliahrtSpolizellichen Organe Auf stellung an den Stabtkingängen genommen, um den Inhalt der zngciahrcncn M itchkrüge in gewohnter Weise des Näheren za prüfen. Eine 'Anzahl auf Verfälschung schließe» lassende Proben wurden hierbei entnommen und ein lediglich Wasser cui- paltcndcr Krug auögeschüttcl; drei verbotswidrig beschaffene Meßgefäße verfielen außerdem der ConstScaticn. — Im letzten Famllicnabei'd tcS Dresdner A11ge ui. Ha ndw e r ker-V erc l ii tz in Bach'S Gtabstsstmcnt wurde unter Mitwirkung der Friö. Berger und Langiou nnd deö Gc- fangvcrcino „Licterkreiü" daö vom VereinSooi stand Gbristop'h verfaßte O.uotlidct „Deö Handwerköbucill'cn btzaiidcisthakt" unter allscltlgcm Bestall an'ge'übrt. - In der vorletzten Versammlung im weißen Saale von Udluit'ö Etablissement sprach Herr Prof. Fischer vom Kcnigi. Poihtellmikum über Pcrlcngcwebcmbri- kation, Perlensllllcrci nnb die Gigenthümlillkcitcn dieser Fabri- lationszweige. Die Perlcngewcbc-Fnbrikaiion ist ein Kind der Neuzeit, speziell Sachsens, circa t.',—2« Jahre alt. >86» nahm ein iäll's. Weber In Fr.mkcnbcrg, (kllart. ei» 'p atent anf Perlcn- gcwcb-Grzeu ,ntffc. Doä' waren kieie keineswegs derarst um die Pcrlcnstillcrci verdrängen zu mallen. Dem Fabrikant Schneider in Bullhoiz war es spaicr Vorbehalten, diese Gewebe zu vcrvoll- komiiincn und ,,e aui eine Stiste zu bringen, die diese Erzeugnisse kaum "on dcncn tcr Stillcrci unter,weide» läßt. 2 Franzosen, die Brüder Gffolicr in Paris, wendeten bei ihrer Weberei die Pcrienkcttcniärcn a». Diese Methode ward durch Marggraf tn Bullhoiz vervollkommnet und sind die Borden anö Sllnnclz- oerlen n. kergl. Grccngniffe dieser Methode. Die Perlenwcberci, eine so Hobe Stuic sic auch zur Zeit einniinint, wird nie die Perlenstickerei verdrängen, weil die Fabrikate der letzteren nicht mir haltbarer sind, sondern auch schöner in tcr Auöstihrung er scheinen. Der insiruktio gehaltene Vortrag des Herrn Sprechers wurde durch eine Kollektion von Proben von Perlenstickerei und Pcrlengcwebeii Ulustrirt. - Mitglied Alnngleßer Bertram kübrlr