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vor es dab sie i» strömendem Regen länaer als drei Stunden de» Auge» harren muhten, der he schliesslich in langfamstem Temoo nach Görlitz brachte, »j Nach Bekanntwerden der ^itastrophe in Görlitz, was doch sicher bereit» um S. " r Fall g—' - ' . ^ , ,.U .. .A W gewesen lein wird, muht« sofort von dort au» dafür nacff Unfo cbolt wurden. Denn von Norden her. tonnte kein Unfallstelle Kala der gall 'gewesen je... aesorat werden, dah die Passagiere a Kottbus oder Spremberg, d. h. von ... örtzermiaszug eintrefsen, da er ja dann die Unsallstelle hätte > irren muffen. Der au» Görlitz sonach zu stellende Zug hatte menschlichem Ermessen spätesten» um < Uhr 20 Min. an der lfallstätt« erscheinen müssen — er kam aber erst um 8 Uhr 10 Min. und so mangelhaft arrangiert, dah er zur Fahrt nach Görlitz mehr al» dre» Stunden Zeit brauchte, während diese strecke vom Schnellzug« in 50 Minuten zurückgelegt wird! b> Der sahrplanmähige Personenzug 770, welcher um 7 Uhr 38 Min. an der Unsallstelle hätte sein müssen, kam überhaupt nicht. Dieser Zug 770 muh, als di« Unglücksnachricht nach Görlitz gelangt«, bereits abgangssähig zusammengestellt gewesen sein: er hätte also ohne weiteres als schleuniger Hilfszug Ber- Wendung finden müssen. „Hierzu bemerkt die „Tägl. Rdsch.": „Die Vorschriften oder Reglements vermögen also nicht einmal im Falle eines Unglücks wie soll man denn Zutrauen auf eingleisigen Strecken be- .. . Forschriften' Eisenbahn-Unfälle verhüten?! Die Vorschrift ist doch weiter nichts als ein Stück bedrucktes Papier, dessen Jichalt erst durch den ausführenden Beamten Bedeutung bekommt. Und wenn dieser versagt, dann geschieht trotz der besten Vorschriften ein beklagenswertes Unglück. Mit der Berufung auf die vorhandenen Vor schriften kann damit eine Forderung nach Vermehrung der Sicherheit auf den eingleisigen Bahnen nicht ent kräftet werden. Die Vorschriften schlichen keineswegs aus, dah das, was sich bei Spremberg ereignet, anderswo auf einer ein gleisigen Hauptbahn nicht passieren könnte. Bei welcher Zug zahl ist denn da» Bedürfnis nach zwei Gleisen geneben? Auch die Bahn Berlin—Stralsund zwischen Anyermünde und Pase- Ivalk s62 Kilometer lang) ist eingleisig: hier verkehren täglich 16 Schnellzüge und 11 Personenzüge! Auf derartigen Bahnen ist die Gefahr eine» Unfalls entschieden gröher, als auf zwei- gleisigen." natürlichen und nicht mehr versteht. Verfalls und der Dekadenz TageSkeschichte. X Deutsches Reich. Nach einer unverbürgten Meldung soll die Zusammenkunft des Kaisers mit dem König von England im Schloh Friedrichshof (im Taunus) stattsinden. x Dr. H. H. Meier, Sohn des gleichnamigen Begründers des Norbdeutschen Lloyd und früheren RcichstagSavaeordiieten für Bremen, Vorsitzender des Bremer Knnstvercins und ocs Deutschen Vereins für historische Kunst, ist in Harzburg gestorben. X Frankreich. 500 Angestellte des groben Warenhauses Prrntemps in Paris nahmen in einer vorgestern abge- bastenen Versammlung eine Tagesordnung an, die die Geschäfts führung Ialuzots verurteilt und für die von den Angestellten hinterlegten Bürgschaftsgelder eine Sicherstellung verlangt. Die Tagesordnung ermächtigt zugleich die Syndikatskammcr der Handlnngsangestellten, gegen Jaluzot die Kla ' '' sie Klageschrift wird dem Juslizminister werden. X England. Lansdowne-Haus und 24 französff Spitzen der Be geladen waren ge einzureichen heute vorgelegt Gestern abend gab Lord Lansdowne im ein Festmahl, zu dem Admiral Gaillard Offiziere, der französische Gesandte, die orden, sowie mehrere angesehene Persönlichkeiten In Portsmouth ging nachmittags eine grohe Anzahl französischer Seeleute an Land, wo sie von den englischen Seeleuten und der Bevölkerung begeistert aufgenommen wurden. X Im Unterhause wurde die dritte Lesung der Appro priationsbill angenommen. Im Oberhause erklärte Lord Laus- downe auf eine an ihn gerichtete Anfrage, dah die Mächte beab sichtigten, einmütig Schritte zu tun, um sich das Einverständnis der Pforte zu den am 8. Mai vorgelegten Forderungen zu sichern. Das Haus stimmte in allen Lesungen über die Appro- prlationsbill und Marinebill ab. Die Vertagung des Parla ments findet heute statt. x Belgien. Der Kricgsminifter hat die Artillerie- Manöver, die vom 28. Anglist bis 2. September bei Ant werpen, Lüttich. Naniur und Termonde stattfindeu sollten, a b - sagen lassen. X Russland. Der A r be i t er - A u s st a nd auf der Warschau-Petersburger Bahn ist beendet. X Jm Arbeiterviertel am Narwa-Tor in Petersburg herrscht Hungersnot. Das Elend ist unbeschreiblich. Es hungern gegen 30000 Personen. X Türkei. Die Pforte ist eifrigst bemüht, die diplomatische Unterstützung für die Auslieferung des nach der Schweiz geflüchteten Rips, der Besitzer des Wagens mit d«r Höllen maschine und zweifellos der Leiter des Attentats war, zu erlangen. Ob Rips wirklich ein Russe ist, steht noch nicht sicher fest. Der Verdacht, dah ein Bulgare oder ein russischer Armenier das Attentat verübt habe, ist neuerdings aufgetaucht. Das Verlangen der Pforte an die diplomatischen Missionen, die auf ihren Posten eintreffenden Korrespondenzen für die Aus länder und zwei verdächtige Inländer, die am Attentat beteiligt sein sollen, anzuhalten, wurde entsprechend den heimatlichen Ge setzen beantwortet. Die Untersuchung über das Attentat wird eifrigst fortgesetzt. In den letzten Tagen haben einige Haus suchungen bei Geflüchteten und Verdächtigen stattgcsunden. x Da die im Besitze der Unterstichniigskvnniiission befindliche ' ' ergab, begann nis abziilegen. - . . einen tiefen Hah gegen die tyrannische Herrschaft des Sultans hege. X Asien. Nach einem Telegramm des amerikanischen Generalkonsuls in Schanghai erklärt sich die Handelskammer in Schanghai für machtlos, den chinesischen Boykott« egen Amerika aufzuhalten, und dah die anderen Fremden Befurch tunaen hegen, dah sich diese Bewegung auch aus sie erstrecken werde. Vermischtes. Graf Pückler vor Gericht. AuS den Verhandlungen des vor dem Glogauer Landgericht gegen den Grafen Pückler geführten Prozesses, der mit dem bereits gemeldeten Urteil seinen Äbschluh fand, sind noch folgend« Einzelheiten nachzutragen: Gras Pückler, der von einem Polizeibeamten vorgeführt wird, nimmt seitlich der Anklagebank Platz. Nach Feststellung seiner Personalien, aus denen hervor» g«ht, dah er 44 Jahre alt ist, und nach Verlesung der Anklage- schrist wird zu seiner Vernehmung geschritten. Vors.: Wie kamen Sie denn dazu, am 9. November v. I. nach dem Gute Kloputsch zu reiten? — Angekl.: Es machte uns Spaß; solche kleinen Scherze kamen öfters vor. — Vors.: Sie sollen zu dem Kläger gesagt haben, er sei ein Lump ? — Angekl.: Das ist mög- lich, das ist schon so lange her, das kann ich nicht mehr wissen. Jedenfalls hat er zuerst zu schimpfen angefangen. Es lag doch kein Grund zu Schimpfereien vor. — Vors.: Sie sollen ihn aber zuerst als „Lump" bezeichnet haben? — Angekl.: 'Das weih ich nicht mchr, die Sache ist schon ein ganzes Jahr her. — Vors.: Wir kommen nunmehr zu dem Vorfall vom 1. Oktober. Sie haben den Vogt attackiert. Sie hatten gesagt, es wäre aut, wenn wir ihm eine Lektion erteilen würden. — Angekl.: Das ist möglich. Vors.: Haben Sie nickt gesagt, wir wollen eine Attacke rei - tengegenfeind li cheMänner? — Angekl.: Auch das ist möglich, ich gebrauche häufig kriegerische Wendungen sHeiter- keitj, ich reite alle Tage Attacke, und kein Mensch hat bisher etwas dagegen gehabt. Bors.: Also reiten Sie auch oft Attacken gegen Menschen? — Angekl.: Ich attackiere oft meine Arbeiter. Sie haben sich daran gewöhnt, sonst aber kenne ich die Leute und schone sie. wenn ich aus anderes Gebiet komm«. sHeiterkeit.) Vors.: Sie haben aber eine Frau schwer geängstigt, sodah sie eine Nervenerschütterung er litt. — Angett.: Die Frau hätte diZe auch erlitten, wenn ich nicht angeritten gekommen wäre. — Vors.: Sie müssen sich doch aber sagen, dah Sie nicht auf fremdes Gebiet reiten dürfen. — Angen.: Dagegen bat bisher " ' '' ^ gesagt fadest Sa war wie niemand etwas ibelhaft harmlos. — eigentlich «habt. Die ors: Was anze 'en Sie denn mit dem Bogt eigentlich gemacht? — Angekl.: Ich habe oekagt. er soll revozieren. - Bors.: Sie sollen ihn mit einem Vors.: Sie dürfen aber nicht aus fremdes Gebiet reiten. — Angekl.: Die Bauern lind mir sehr gemogen. Ich lade siebsters zu Nciterfesten ein: ich bin sehr populär und kein Mensch nimmt mir das übel. — Vors.: Sie dürfen doch aber nicht Angriffe auf Menschen machen. — Angekl.: Ich bin seit zehn Jahren auf meinem Gute, die Leute sind daran gewöhnt und niemand tritt mir entgegen. — Bors.: Der Bogt hatte doch aber seine Arbeiter zu beaufsichtigen. Sie durften ihn doch vor den Arbeitern nicht beschimpfen. — Angell.: Ja, das gebe ich zu, gesetzlich war er im Recht, ober moralisch bin ich nn Rechl gewesen. — Vors.: Mir ist Ihr ganzes Verfahren unverständlich. Sie sind ein Mann von 44 Jahren und waren früher Jurist, wie können Sie da ohne weiteres die Leute erschrecken und derartige Attacken machen. - Angekl.: Das können Sie nicht beurteilen. sGrohe Heiterkeit im Zuschauerraum.j — Vors, erregt zum Zuschauer- raum gewendet: Ich verbitte mir im Zuhörerraum jegliche Heiterkeits- oder Mihfallensbezeigung, Ich würde sonst sofort den Zuschauerraum räumen lassen. — G ra f P ück l e r: Die Heli tt g e Ze i t hat für mich absolut kein Verständnis, weil sic einen frischen Menschen überhaupt Die heutige Zeit ist eine Zeit des , Meine Standesgenossen find er- staunt darüber, bah ich früh um 5 Uhr aufstehe und ausreitc. — Vors.: Das ist ja ganz nett von Ihnen. Sie müssen aber doch begreife», bah Sie einen Eingriff in fremdes Recht nicht unter nehmen dürfen. — Gr a f P ü ck l e r: Ich habe mir durch mein politisches Auftreten eine Stellung im Leben erworben, die Bauern stehen treu zu mir und lassen mir viel durch die Finger gehen. -- Bors.: Sie wollen die Sache so darstellen, als ob dieser Angriff ein Ausfluh Ihres frischen übermütigen Humors sei. — Angekl.: Jawohl, so sind meine ganzen Scherze auszusassen. — Bors.: Sie baden z. Ä. früher den Stationsvorsteher von Klein- Tsckirne beleidigt, indem Sie ihm sagten, dah er ein schlapper Kerl sei, und sie sind wegen Beleidigung bestraft worden. — Angekl.: Jawohl, er ist ein s ch l a p p e r K e r l gewesen, denn er konnte nicht einmal 300 bis 400 Zentner Getreide verladen. Was will er wohl machen, wenn wir in einem Kriege drei bis vier Millionen aus einmal i ber die Grenze schicken wollen. — Vors.: Sie sind mehrfach wegen Aufreizung zuni Klassenhah vorbestraft. Es handelte sich um Versammlungen, in denen Sie heilige Reden gehalten haben. Wie vertragen sich diese Eingriffe in ein fremdes Recht mit der Mission, die Sie angeblich zu erfüllen haben? — Angekl.: Diese Reitergefechte sind eine Bauern- bewegung, die ich entflammen will. Wenn die freisinnige Presse nicht so gegen mich Hetzen würde, und wenn die Behörden nicht so feindlich mir gesinnt wären, so würde ich schon viel mehr erreicht haben, zu meinen Rciterscsten würden dann nicht 50, sondern mehrere hundert Bvucrn kommen. — Vors.: Was wollen Sie denn mit den Bauern ansangen? — Angekl.: Ich will sie zu patriotischen famosen Kerls erziehen. sHeiterkeit.) — Bors.: Ter Angriff auf die Dreschmaschine war doch keine harmlose Sache, Sie haben nicht das Recht, Leute zu erschrecken. — Angekl.' Ich bin Rittergutsbesitzer und nehme eine Stellung ein, die höher ist als diejenige eines Vogts und Dienstknechts. Damit ist das Verhör des Angeklagten beendet, es wird in die Zeugenvernchmuna eingetreten. Sämtliche Zeu gen bekunden, dah der Gras sie erschreckt und bedroht habe. Der Vogt Pauli habe die Kartoffelhacke über den Kopf gebalten, um sich zu schützen. In der Bedrängnis habe Bogt Pauli einige Worte der Abwehr gebraucht. Damit ist die Zeugenvernehmung beendet, es soll der ärztliche Sachverständige über die Zurech nungsfähigkeit des Grafen Pückler vernommen werden. Der Erste Staatsanwalt Pauli und Rechtsanwalt Müller erklären, dah sie aus die Vernehmung des Sachverständigen verzichten, da es feststehe, dah der Graf sich bei den Reiterangriffen durchaus vernünftig gezeigt habe und ein Strafausschliehungsgrund nicht bestehe. Das Gericht beschlieht nach kurzer Beratung, dah der Antrag aus Vernehmung des ärztlichen Sachverständigen abzu- lehnen sei. Nunmehr nimmt der Angeklagte Gras Pückler das Wort, um in längeren Ausführungen seinen bekannten Standpunkt darzulegen. Er bemerkt dabei, dah ber Herr Christus bei ihm in diesem Saale weile, sonst hätte er den hei ligen und schweren Kampf nicht führen können. Dieses Schluh- wort des Angeklagten gibt dem Gerichtshof Veranlassung, die Vernehmung des ärztlichen Sachverständigen vor- zunehmen, weil sich dem Gerichtshof die Ueberzeugung ausge drängt Hobe, dah möglicherweise die geistige Zurechnungsfähig keit nicht besiehe. Es wird hierauf der Direktor der Irrenanstalt Leuthen Tr. Kunowski aufgerufen. Dieser erklärt, dah er nicht genügend Zeit und Gelegenheit gehabt habe, um den Geistes zustand des Grasen Pückler beurteilen zu können. Er könne deshalb ein bestimmtes Urteil darüber nickt abgebcn, ob geistige Defekte vorliegen, die die strafrechtliche Verantwortung aus schließen, Um zu einem solchen Urteil zu gelangen, erscheine ihm die Unterbringung des Grasen Pückler in eine Irrenanstalt auf sechs Wochen zur Beobachtung seines Geisteszustandes notwendig, — Verteidiger Rechtsanwalt Müller erhebt dagegen Einspruch. Man könne gegenüber solch geringen Vergehen, wie sie dem An geklagten jetzt zur Last fallen, ihn nicht gleich aus sechs Wochen cinsperren. Eine Einsperrung in die Irrenanstalt würde ihn schwerer treffen als die eventuelle Strafe, Aus die weitere Be- wcisaufnahme wird verzichtet. — Der Erste Staatsan- malt nimmt das Wort und beantragt gegen den'Angeklagten Grafen Pückler wegen Beleidigung 50 und wegen Nötigung 500 Mark Geldstrafe. Er führt aus, dah es sich im vorliegenden Falle um Vergehen handle, welche losgelöst seien von dem son stigen politischen Auftreten des Grafen, Im Saale sei wohl kein Mensch anwesend, der da glaubt, daß der Angeklagte bei Begehung der Tat geistig unzurechnungsfähig gewesen sei. Um die Strafbarkeit auszufchliehen, müsse nach dem Strafgesetz bei Be- gehung der Tat die freie Äillensbestimmung ausgeschlossen ge wesen lein, davon könne keine Rede sein. — Rechtsanwalt Müller stellt sich auf den Standpunkt, der Graf habe sich sehr geschickt vcr- teidigt und als ein sehr kluger Mann gezeigt, der sehr wohl wisse, was er tue. Sollte der Gerichtshof trotzdem die Unter bringung in eine Irrenanstalt beschließen, so würde aus keinen Fall die Anstalt Leuthen zu wählen sein, der der Sachverständige Dr. Kunowski vorsteht, da dieser in seinem Gutachten gegen den Angeklagten leichtfertig geurteilt habe. — Ter Präsident weist diesen Ausspruch als unzulässig zurück. Daraus ergreift Gras Pückler bas Wort. Wir ritten oft im Morgengrauen aus und machten manch lustiges Reiterstückchen. Daran hat sonst niemand Anstoß genommen. sHeiterkeit im Zuhörerraum.s Leider ist man allzu sehr geneigt, gegen Rittergutsbesitzer Partei zu nehmen, obgleich diese überall einen schweren Stand haben. Es ist heute sehr schwer, gute Leute auf bas Land zu bekommen. Ich beschäftige daher keinedeutschen Leute mehr und nehme nur Polen. Mit denen kann man ganz anders um gehen. Eine kleine Backpfeife oder ein guter R i P p e n t r i ll e r ist ein ganz vorzügliches Mittel, um diese Leute zur Raison zu bringen. sHeiterkeit.) Ich will bann noch einige Worte über mein Neitcrkorps sagen. Man m»h dem Strome der Zeit folgen und für tüchtige Kerls sorgen. Deutsch- land braucht tüchtige Kerle. Tenn das Vaterland muh errettet werden von der furchtbaren jüdischen Gefahr, von ber es bedroht wird. Auf die Dauer kann das Vaterland die jüdische Herr- schaff nicht ertragen. Wenn der Gcldsack noch weiter regiert, dann wirb bei uns bald die Stille des Grabes herrschen. Ja, meine Herren, Sie müssen das Herz auf dem rechten Flecke haben. Ich bin vielleicht der einzige Mann, der mit Gottes Hilfe eine Besserung der traurigen sozialen Ver hältnisse herbeiführen kann. Ich glaube sicher, daß ich allein im stände bin, das zuwege zu bringen, Uno dabei habe ich stets nur den Ruhm und die Ehre des deutschen Vaterlandes im -Inge. Ich bitte daher um meine Freisprechung, — Das Gericht zieht sich daraufhin zu einer Beratung zurück und verkündet, noch ein mal in die Beweisaufnahme einzutreten, und dah der Sachver- ständige Dr. Petersrn zu hören sei, ob er den Grafen Pückler überhaupt für zurechnungsfähig halte, zweitens, ob er ihn im Augenblick der Tat für zurechnungsfähig hielt. Der Sackvrr- ständige kann die Frage nur beantworten, wenn er den Geistes zustand des Angeklagten durch längere Beobachtungen fest- gestellt hacke. Der Sachverständige erklärt schließlich, kein posi- tiveS Urteil über den Geisteszustand des Grasen abgeben zu können. Er kommt auch noch daraus zurück, dah Pückler von seiner göttlichen Mission gesprochen Hab« und erklärte: das kann nur einer sogen, der Christus kennt. P. Hab« auch erklärt, er würde den Kamps überhaupt nicht sichren, wenn nicht Christus bec ihm gewesen wäre. — Angekl.: Ich bitte ebenio höflich, wie dringend, davon obzuschen, mich zur Beobachtung meines Geisteszustandes in einer Heilanstalt unterbringen zu lassen. Mit meiner sogenannten „Verrücktheit" geht es nun schon drei Jahre so. Ncunzehnmal habe ich schon vor Gericht gestanden. Jetzt habe ich in Berlin eine grohe Partei hinter mir. Tie Sache geht ausgezeichnet, und es würde für mich eine große Störung sein, wenn ich in meiner politischen Tätigkeit letzt durch eine ärztliche Untersuchung behindert werden würde. Sport-Nachrichteu. Rennen ,» Berlln-Karlohorst. 10. August Preis von Lauget) urg. „Timhvli»" 1., „Bierklec" 2., „Deli" 3, Tot 317:10. Platz 115, 31. :15: 20. - K a rt cll - Ia gd re „ n en. „Minus" 1.. „Artist" 2.. ..Hofnarr" 3. Tot. 13:10. Platz 27. 30:20 — Mctropolepreis 5500 Ml. „Holly" 1.. „Wald- sec 1" 2.. „La Gnie" 3. Tot. 40:10. Platz 34 , 43:20.- Preis von Moabit, „Teutschmeistel" 1,, „Streber" 2,, „Alkohol" 3, Tot 23:10, Platz 32, 35 : 20, — P rc i s v o m Iürgessee. „Bonito" 1,, „Ehre" 2.. „Barbar" 3. Tot. 27 :10. Platz 24, 23, 24:20. — Preis von Sado w a. „Redner" 1.. „Jlilchen" 2„ „Mvnocle" 3, Tot, 25:l0. Platz 25. 29, 28 : 20, ffowes, lO. August Bei der heutigen Regatta um de» Preis der Stadt Co wes gewann die deutsche Jacht „ Ärunhilde„Meteor" war mitgesegelt. Schiffsbeweqnngen. Norddeutscher Lloyd. (Mitgeteilt von Fr. Bremermann, General-Aaemur, Prager Straße 19.) „Prinz Heinrich" 11. Aug. von Nagaiali adgeg. „Karlsruhe" 10. Aug. in Antwerpen ongek. „Bremen" 10, Aug, von Newyork adgeg, „Preuße»" 11, Aug. in Stngovore angck „Teiidliß" 10. Aug, in Colombo anget. „Crefeld" 10. Aug. Vlissingenpaff. Hamburg-Amerika-Linie. „Prinz Joachim", nach Havana und Mexiko, 10, Aug. in Dover anget, und wcilergeg, «Admiral v. Tir- pitz", nach Ostasien, 9, Slug, von Colombo adgeg. „Sitbonia". von Ost- alien, 9. Aua. von Colombo abgeg, „Alexandria", nach Boston und Bal timore, 9. Au», von Cuxhaven abgeg. „LberuSkia", nach Westindien, 10, Aug. von Cuxhaven abgeg. „Svezia" 9. Aug. in Nagasaki anget. „Prinz Sigismund" 9. Aug. von Sanlos über Rio de Janeiro, Bahia und Madeira nach Lissabon. Boulogne und Hamburg abgeg. „Nicomedia" 9. Aua. in Asloria anget. „Dacia" 9. Aug. in San Nicolas angck. „Prinz Oskar" 9. Aug. in Newi-ork anget. „Rhaetia", von Newyork. 9. Ang in Dover anget. und nach Hamburg abgek. „Abeffvnia" 9. Aug. von Balti more nach Hamburg ubgeg. „Alesia" 10. Aug. von Hongkong abgeg. „Acilia" 9. Aug. von Hongkong abgeg. „St. Crvir", von New Orleans, 9. Aug. Dover paff. „Nicaria", von der Westküste Amerikas, 8. Aug. von Montevideo über Havre nach Hamburg abgeg. Wettervericd« des Kgl. Sächl. Mrievrolog. Instituts tn Dresden vom 11 August 8 Udr morgen« (Temveratur noch CelsiuSl. Wriierlag« in Eurova am 11. August 8 Udr früh: Richtung ^ u. Stärk Name ,« ». 1 Stärke Wetter Lp. de-WindeS ! j Stornow. 757 itlrv mäßig Regen Llial.-Head 6" lNNVV frtjch bedeckt Ehristiansd bl NO letcbt molkig Haparand.I b3 0 mäßig bedeckt SdidetznäS 52 jNNVV leicht molkig Stockholm L2 mäßig heiter Kopenhag > 56 8VV mäßig molkig Memel ! 58 8>V leicht bedeckt Swinem 58 !rV8VV leicht bedeckt Stagen ! 52 lVLVVmäßtg bedeckt Sylt 57 iriich wolkig Hambg. li 59 VVttrVmäßla heiter H-ld-r I SS iV8iV irisch w°tt»> Tie Statt«»«. «chm», Name i8ü „ Kö dr«Wt»Sr« Wetter Scillv Stachen t Berit» tiarlSruhe 76b !!»»)» schw. halbbe» >l« , .. ... ^ «3 jrVSVmätzig woUtg 8« >VV leicht bedeckt Franks. Ms M Me« c > v« Pari« 1» SS München S 65 Dresden 7 Florenz Rom Nizza k» 8VV Ichwach heiter ^>0- -i >2i- z I«! « -z i» a 1 IS 4-re ir z,7 0 Iw o ,l«! > z i« « zie s z is > o nordwestliche Depression ist nordoftwärts fortgeschritten und hat .8VV schwach halbded leichtheiter N'XVV leicht molkenl 8>V stark Regen leicht bedeckt 0 leicht i walke»! dl leicht! molken! Still ! walken! 1 18 lS 18. 7 -»-18 12 -k16 2t ^ 15 0 -j-16 2 416 20 421! 0 sich bedeutend verliest. Der Kern des Minimums lagert über dem nörd lichen Teile der Ostsee und beträgt der Stand des Barometers nur 741,4 Millimeter. Im Westen ist der Druck gestiegen und hat sich über Irland und dem Biskaya-See ein Hochdruckgebiet entwickelt. Westliche Winde haben Niederschlag und zunächst nur geringen Temperaturrückaang gebracht. Weitere Abnahme der Temveratur und Regensälle sind wahrscheinlich. Wittern», sverlauf tu -Sachsen am 10. August. s«- Slotton «««< L»m«. vr««d«n t-'tpzta Zschadraß Bau««» ,-sttlau Tbeinnlt. -ZS ,>s l?g.o ,k.9 c> >17 28.0 ffs n 880 270 LS. I ,S.z i8 «UL ' SSv ^ lS.7 1 8cv SSt- 27,5 17 1,8 7IN 27 g 17.4 so Station Se«> »<»>«, r«»v. -ü.« Fretderg ^ SS8 Lchne«berg. tSb Elster 500 Attenberg 751 Reitzenhai»! 772 ^scltkplber i ! > >> 26.8 16 0 8V 28 6 ! 18.1 ! 680 25 0 1« 0 8>V 24 5 16 8 ! VV 24.0 14 4 3 22.0 13 4 I 6VV 00 Am Vonintiag des 10, August halte sich im ganzen Lande zunächst leichte Bewölkung eingestellt. Im Lause des nachmittags folgte dann ein heiliges Gewitter, das nicht allein wieder zu starken Niederschlägen führte, sondern auch Hagel, nach Meldungen aus den Aiiitshaupimannschaften Pirna, Dresden-Altstadt »nd -Neustadl, Freiberg, Flöha und Chemnitz, brachte. Hagelkörner sielen in Größe von Taudenciern. Di« Temperatur war am Morgen noch übernormal, das Barometer stand t—2 Millimeter zu hoch. Meldung vom Fichtelberg: Glänzender Sonnenunter- und -Aus nnng, Abendrot, scrucs Geivitter nach Westen bis Norden, Sturin aus Westen bis Norden. Wetterprognose für den LS. August: Witterung: Regnerisch. Temperatur: Unternormal. Ursprung: Westwind. Lustdruck: Mittel. Wind- Wasserstand der Elve nnv Moldau. Budweis Prag Pardubitz Me'nik Lcitmeritz Aussig Dresden 10. August -s- IS fehlt — 18 -I- 66 -s- vl 4-107-26 U, August 1 fehlt - 20 -p 41 -s- 46 -s- g» - 38 kamilieonaekrickkeii. Geboren: Heinrich Dufour Feronces S-, Leipzig; Mo; Rothes S„ Leipzig-Reudnitz; Walter Schlieders Zw,-T,, Leip zig-Gohlis; Arthur Schombtiraki T„ Leipzig; Landrichter Dr. Hüffers T., Leipzig: Konrad OrLachs S.< Plauen i. V.; Paul Grohs T., Annaberg. Verlobt: Margarete von Oldershausen m. Kaiserl. Fregatten-Kapitän Wilhelm ISthamer, Hildesheun: Johanna Pcnndorf m. Otto Schicke, Leipzig; Bertha verw. Dennler geb. Albert, Reichenbach i. Ä. m. Bürgermeister Emil Gebauer, Elsterbcrg i. V. Vermählt: Ernst Wagner^m. Gertrud Gebert, Curt Frendenberg, Freiberg m. ' ^ Richard Erler m. Lina Löffler. Lisbeth Hausding, Pirna. Gestorben: Heinrich Kopf, 70 I., Lcipzig-Neustadt; Robert Nicklisch. Lcivzia-Plagwitz; Emilie Beyer geb. Böttcher, Leipzig-Anger; Elisaocth verw. Rechtsanwalt Hesse geb. Waentig, Leipzig; Klara Hedwig Thoh, 27 I., Zwickau-Marlenthal; Otto Wunderlich, 39 I., Ovcrplanitz; Auguste Emilie verw. Grötschcl geb. Kiitclmann, 58 I., Werdau: Posamenttermeister Karl Mor genstern, 70 I., Annaberg, Guisbcsitzcr Otto Wilhelm Penckert, 54 I., Ebcrsdors; Sophie verw. Otto geb. Zschau, Wurzen; Rentier Friedrich August Morgenstern, 62 J„ Freiberg; Amalie Auguste verw. Schnitz geb. Gebauer, 90 I., Freiberg; Jda Leh mann geb. Michael, 60 I., Bautzen. ner m. Gertrud Gebert, Freiberg; ». Martha Schlegel, Sachsenburg; r. Freiberg; Georg Bergmann m. Gestein abend '/«!) Uhr hat unser ltebrS ILauiLvlL«!» auSgekittcn Dresden» den 11. August 1905. 1'aul OLmllol» und Frau geb, Footrdiaiu»». Die Beerdigung findet Sountag nachmitt. >/»3 Uhr auf dem Löbtauer Friedhofe statt.