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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 29.07.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030729020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903072902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903072902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-07
- Tag 1903-07-29
-
Monat
1903-07
-
Jahr
1903
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Dres-,rev Nachrichten. Mittwoch. Lv. Juli litt»» d 9^r. »ttx wehr an da» Paus »u sefftln. Wohnung und Verpflegung kosten !„glich 95 Pfg Dieter außeraewöbulich niedrige Latz kann aller dings nur dadurch aufrecht erhalten werde», daß die an der Oie 'ellschafl beteiligte» induftriellen Werke Zuichilffe leiste». Bei weitem das Großartigste in der Beichaifung von Woknnngsgelegen heilen sür ledige Arbeiter leislen i» Rheinland und Westfalen aller dingS die großen Arbeitgeber ielbst. darnnler auch der Fiskuö, der v B im Laarrevier siir diejenigen Bergleute, denen es wegen zu großer Entfernung ihrer Wohnungen nicht möglich ist. während der Woche nach Hauke zn gehen. Schlaft,äuscr eingerichtet bat, ln denen etwa 4000 Perionen Unterkunft finde». Obwohl bei diesem llebcrblick die von de» Arbeitgebern getroffenen Beranstaltungen keine eingehende Berücksichtigung finden können, solle» dock hie. beispielsweise die Einrichtungen der Firma Krufw siir die Ledigen noch kurze Erwähnung finden Tie von dieser Firma eingerichtete Menage ist mit etwa 500 Arbeitern belegt. Tie Mahlzeiten wer- de» gemeinschasllich ui dem große» Opeifcsaale eingenommen, außerdem dienen besonders möblierte Zimmer, in denen Zeitungen anSliegen, dem geme'iikamen Aufenthali. Tie Menage enthält auch eine kleine Bibliothek, ein Billard und ein Kegehpiel. Eine Hausordnung strebt auch die hygienische Erziehung der Arbeiter und ihre Gewöhnung an Lrdnnng und Pünktlichkeit an. Jeder über 16 Lahre alle 'Arbeiter zahlt für Wohnnng und Beköstigung täglich bO Pfg. jeder unier ltt Jahre alte Arbeiter nur 60 Pfg. Zur bessergesiellle Zactmrbeiler hat die Firma ferner zwei Logis- Iiailser nut liöliereu PreiSnitzeii. Tie Berivaltiing dieser Häuser iil den Bkitgliedern ans möglich» freier Grundlage selbst überlassen Tie Mitglieder erwählen aus ihrer Milte einen Bertreler, der »nt der >! ruvoschen Wohnungsverwaltung zu verhandeln bat und ihr gegenüber verantwortlich ist. Ter Mietpreis betragt für ei» Einzelzimmer 0» Mk monatlich, tnr ein mit zwei Belten belegtes Zimmer 8 Mk 'iir die Perlon Tie Kost wird täglich uni l.25 Mk beiechnet. >o oa>: lieb täglich inr Wohnuirg und Berpslegung ei» Gejanttorcis von l.5tl bis 1.58 Mk ergibt — * In> wetteren 'Verlaute des 24 B e i b a n ds t a ge s des B undes T > ul> ch e r B u elf bind e r - I » »i> ngeil i n Eas > el le'erierte Telegierter Uli rasch Dresden über den'Antrag deS Bor'tandebetreifend einen einheitlichen PreiStarif. Redner bat Eihebuiigeu !>!> weitesten Linne angestellt. ivobei neh heraus "Alle, daß in den,ver'chiedcnsten Ltädlen Teutschlands c>» dev artiger Preisnittersclned im Bnchbindergeivcrbe bestand, das; es ;ur .»eit unmöglich ist, einen für das ganze Reich gültigen Preis- uinr te'lziiießen Ter Boriland habe deswegen nach reifliche; E.il'ägiing bekchloven. dem Berbandstage folgende Anträge zr .itterbreiten I Ter Tari» der Buchbinder-Innung zu Berlin wird allen Kollegen als empiehlenswert bezcichnei 2 ES tvird den Innungen der Großstädte anheim gegeben, bis ;um 1 Juli '006 den Berliner Tarif zu erreichen, :t. B's zu dem gleichen Tage wird den Innungen in Schlesien. Lachsen und den Umritt- wehen Limiten der TreSdner Tarif den Innungen in 'Mittel und Rorddeiitsehlemd der Hannoverjckre Dans, den Innungen Rheinlands und Westfalens der Düsseldorfer Tarif und de» Innungen LüddenttchlandS der tKurnbergcr Tarif empfohlen und bei der Preisberechnung diese Tarife als maßgebend ;u betrachten t Ter Boriiand tvird beeinstragt, bis znm ! Juli 1906 Boi arbeiten zu treffen. um die 'Ausgabe eine-S gleichem TarffeS stlr das ganze Reick zu ermöglichen, und zwar solle Vieler Dar 'ich auf alle Zweige deS BeruteS ausdehnen. Rack längerer Tebaite ivurken diese 'Anträge angenommen. Ein Antrag der Innung TreSdeni Bei dem Reichskanzler zu peiitionieren. das Bnäibindergewerbe iilr ein Laiwngewerbe zu erklären, damit die 'Parst» Ltraibettimmungen bezüglich der LonntagSarbeit in Wcgt'al! komme», tvird nach einem Referate deS Teleast'iten Born-Tresden einstimmig angenommen Telegierter Meckel-Tietz bringl^den Handel der Geistlichen »nt Gesangbüchern und Aalender» mr Lpracke und beklagt die scharst Konkurrenz, die dadurch dem Bachomdergewerbe gemacht ivorden. Ter 'Vorsitzende wei't darauihin. das; e:a Nkinmcrialerlaß bestehe. tvonach ein derartiger Handel den Geistlichen werbolen str Man möge ans ttzrund die'es ErlaiieS mir die betreffenden Geistlichen zur 'Anzeige bringe». Taiittliebe Redner ttrechen sich >in Linne des Referenten anS. Hin Antrag Lct'as-siNarbnre,, >„ dieser Lache erneut beim Kultus minister vorihellia zu iverde». wird anaenowmen, desgleichen ein Antrag Radler München, wonach der Bors'and auch in den eim zclnen Konsiitorlen, und Tcchanalen vorstellig werde» soll Tebanelos iverden folgmde Anträge angenommen i 1. Tie Ber- iammlung ivolle dem Beschluß deS Papieroere>»S vom 20. 'Mai 190! beitreien, beztv. gemeinsam mit demselben eine Petition ein reiche», und um Freigabe des LomttagS ziviletien Weihnachten und Reniahr lnr d'e Bneli- und Papiergeschäfte siir alle Zeiten bitten. 2. Tie Behörden des Reiches und der Einzelstaaten dringend >» ersuchen, die Buchdinderarbeiien getrennt von anderen Aufträgen unmittelbar an Buchbinder zu vergebe» uns lieb nicht der Bermitklnng der Bnchdruclsr und Buchhändler zu bedienen —* Ter Ze n t ralverb a nd ber iiädli'chen Hans- and G r u n d b e > > tz e r o e r e i n e Tenlschlands I'äli in den Tagen vom 1 bis mit 8. 'August in TreSden seinen diesjährige» Berbandslag ab Tel» Tlschlerei-Werksiihrer Triebler und den Kutschern Rebme und Riatbe bei der hiesigen Firma iü Rfftier. ?Nöbcl'abrik. n Be'chä'Iigiing stehend ivurde das tragbare Ehrenzeichen für Treue in der 'Arbeit verliehen. —* Einigermaßen auffällig war es erschienen, daß bei der 'Abtragung des Heustes Rr. 84 in der Pillnitz er Lira he in den letzten Tagen von Arbeitern bei Räumung deS Daches und Dachbodens vom Lchutle hinter Mauerwerk wiederholt Kmochcn- rette gefunden wurden. Man hatte hieran jedoch keine besonderen Folgerungen geknüpft, die Knochen vielmehr mit unter die Schutt- Massen geworren und ab'ahren lassen. Gestern ist aber noch ein -enrümmerler menschlicher Schädel zum Borschein ge kommen. und mm erlt ist d:e Bermiitung aurgetancht, bah hie beseitigten Knochenreste von einem Menschen stammen könnten. Tie Kunde hiervon verbreitete sich ra'ch und gab Veranlassung gl dem Gerüchte, daß vor vielen Jahren in jenem Hause ein Verbrechen oerüb^ worden sei. Erörterungen haben indes zu Mm vorläufigen Ergebnis geführt, daß der zuletzt aufgefunbene Tolenkovr niizweffelhast früher jeniandeni zu Ltudisnzwecke» ge bient haben ivird. iein nanzes 'Aussehen spricht für diele An- i'avwe. 'Raclidem er nicht mehr gebraucht wurde, ist er an' den 'Roden gekommen und dort liegen gelassen worden Auch die e.einndenen zniochenrette Iverden wahrscheinlich nicht von einem n ittchli,!"» Trganisnms hergcrnbn haben. Es sind jedenfalls Neritthe lleberbleibiel gewe'fen. die gesammelt und von dem ehe maligen Eigentümer vergehen worden sind. Menschliche Knochen wurden »eher 'omri als solche erkannt und an'aelwben worden sein. TaS zniälliae gleichzeitige Ausfinden des Lchädeks mit lenen Knochen allein hat ;n dem offenbar uiibegründelen Ber- dachle. baß ein Verbrechen vorlieqe. 'Anlaß gegeben. Heute morac» besichtigte eine Gerichtskommission den I-nndort. wobei settgettellt wurde.^ daß der Lcbädel durcbgcsägt tvar. Ta noch vol- mlichersetts Eröriernnaen evigeleite' ivorden lind, wird die Aufklärung des Jolle? nicht auf siel, warten lassen —* P o l i z e i b e r i ch t, 28. Juli. 'Ans dem Gütcrbahiibme in Iricdrichiiodt würbe am Ircitag ein Arbeiter beim Ausladen von Kesselteilen an beiden Beinen, am Kopfe, am Rucken und am rechten 'Arme gequetscht. —* Au» der Tnrern ratze ist am Lonntag nachmittag in zwei im Erdgeschosse gelegene Wohnungen eingebrochen worden, während deren Inhaber spazieren gegangen waren. In beiden Tüllen sind die T'ebe unter Benützung van Nachschlüsseln eingedrunqen. haben Möbelstücke aiitgeiprengt, alle Lachen durch- wüblt und umliergcworfem Ge'd aber nicht gefunden. Au> das hotten sie e? jedenfalls allein abgesehen, andere Wertsache» ließe» sie liegen, jedenfalls in der sicheren Annahme, daß tic beim Verkante oder Verpfänden znm Verräter iverden würde». —* Jen seiner verschlossenen Wohnung auf der Hanplitraße ln Vorstadt Ucbiaau ivurde gestern nachmittag ein alleinstehender, ichvn bejahrter Arbeiter in seinem Bett tot aufgefunden. Ter 'Mann war lange Zeit vorher schwcrkrank gcwc'en und sein Tod eine Tolge seines Leidens. — Aus der Ge > chäfts w e l t. MO der Zeit der Lbstrcife tritt auch die Arbeit vcs Einsiedcns ber Irnchte an die Haus frauen heran Lo verschieden auch die Arten des Einkochens find, eine Borausietzung znm guten Gelingen des Werkes haben alle Methode» gemeinsam und das ist der luftdichte Ver schluß der Konservenbüchsen Eine große Auswahl der neuesten und praktischsten 'Arten derselben in den verschiedensten Größen findet man in der Glaswarmhandlung der König!. Hoflie feranten Wild. Rihl ». Lohn. Renmarkt 11. Die mäßigen Preise dieser, Büchsen ermöglichen eine Anschattnng auch in grö ßeren Quantitäten. — Das Ravten des geschlachteten Geflü gel» ift sur da» Kücheiwersonal stets eine unersreisliche Arbeit und das Entsrruen der Kiele und Zcdernreste mit den Hmgery bleibt immer eine schwierige Ausgabe. Unsere Hausfrauen werden es daher besonders willkommen heißen, daß ihnen in Gestalt eines Ge- slügelrupsers von der Tirma Gebrüder Gvhler. Tresden-A . Grunaerstraße 16. Magazin für Haus- und K'ücheu- Einrichtungen, ein Küchengerät geschahen ist, welches ganz beson- ders geeignet crjcheint. bei der Zubereitung von Iederviek helfend einzutvringen. — Nichts erhöht die Be-l ' gse' ... ....... . . keil einer längeren Bahnfahrt mehr als ei» praktisches Luftkissen, wie es jetzt von der Firma Rudolph Leelig u. Co., Pragerstrade 00, zum Verkauf gebracht wird. Es wiegt nur etwa 5» Gramm, ist außerordentlich haltbar und „ltzsach" zniaminengeleat bequem in der Westentasche unterzubringen. Tavei ist der Preis nur auf Mk. 1.20 bis Mk. 2,—. je »ach Größe, gestellt. — Ein wahrer Labetrunk in der heißen Jahreszeit ist der bekannte natürliche Krondorser Lauerbrunn, sowohl allein, als mit Wem oder Fruchlsästen gemischt. Durch den Genuß dieses erfrischen de» Getränks verbindet man das Nützliche mit dem Angenehmen, da derselbe zugleich appetilerregend wirkt und die 'Verdauung für dert. — Das Ball- und Kvnzert-Elablissenient „Ltadt Leich zig", Leipzigerstraße 56. ist nach envlgter Renovation wieder er> öffnet worden. Auch der Garten eignet sich vorzüglich zur Ab haltung von Lommerscslen ess . . .. . ,'V ictoria Länge r". Mancher, der sieh diese Köpfe betrachtet, wird dabei Aehnüchketten mit früher hier i,u Gesvlge von Winier- Tmniein ansgetretene» Künstlern herauSstiiden. und in der Tat hat man es auch mit solchen zu Inn Tie „Victoria-Länger" haben sich von ber Winter-Tvmiaittche» Geiellscheist getrennt und konzer tieren nun ans eigene Rechnung Tie diesjaarige Tournee führte sie »ach Görlitz. Ehemnitz. Magdeburg und Karlsbad, im Herbst gedenkt das Ensemble nach TreSd e n znrück.zukehren 'Aus allen be» genannten Erlen stehen den Künstlern, die mit unverwüstlichem Humor, vereint mit jeinstcr GelangSknnsl. das trübste Innere zu — 'An den verschiedenen Plakattaseln prangt gegenwärtig eine eklvolle Affiche inst neun PorträlS und der Unterschrift irendlgsier Uingestaltnng zu bringen vermöge», höchst schmeichel haste Rezensionen zur Leite Tie Gesellschaft wird nach TreSden ei» §anz neues zugkräftiges Programm mitbnngen. in welchem die Herren Heinemann Lange und Bever als Hnmorisle». Lascha v Günther als hervor ragender Lamcn-Imitalvr und Eltcmar als prachliger ^Tenor brillieren iverden. Tie ständige Adresse der „Pictoria-Leiliger", denen der Knnstschein des Kvnigl. Kon- iervalorniiiis sür Musik zu TreSden verliehen ivorden ist Julius Bever. Gcschastslciter. TreSden-Löbtan, Hcrbcrsttraße 24 —* E b e rna » nd ors bei Hainsberg. Großes Aussehen erregt die Perliailniig deS GeineindevorsiandeS Kästner wegen bringenden Verdachtes, in einem vor ungefähr 4 Jahren vor dem König!. 'Amtsgericht in Tharandt anhängig gewe'enen Ltraf- prozeß e nen 'IReineid geschworen zu haben. Da-S Mädchen — es bat sich in diesem Prozeß um ein Littlichkestsverbrechen gehan delt, — welches damals ebenfalls einen Falscheid geleistet haben wll. ist auch bereits in Uittersnchnngsbenk genommen. Wie es ben Anschein hat. werd-n diesen beide» 'Verhaftungen noch weitere folgen müssen. Beide Berbastele lind bereits i» da-S Unter- uichungsgesangnis deS Landgerichts zu Freiberg eingcliefert wor den. —* Tharandt. Im Weißeritztale zwischen Tharandt und Edle Krone iverden gegenwärtig die letzten Lpuren der verlieren den Hochflut ,,» Lonimer des Jahres 1897 beseitigt, indem die eil teuer Zeit am Waner eittlang führende Nolslraßc durch eine neue LtaatSstraße ersetzt wird Die Arbeit wird zur Zeit von vier starken Arbeilerkvlvniien mit großer Iniensivität aus- gesnhn. und tväkrend an einigen Ltellen noch 'Vermessungen und 'Abtteckiingen envlgen. ivächil an andere» Punkten bereits die lraße ans dem Boden hervor Tie Banarheile» gewinnen um o mehr an Intereffe. als sie ziemlich schwierig sind, indem das Terrain zur Liraße aist größeren Ltrccken erst durch 'Verdrängun gen und Einengungen der Weißeritz und zum Teil auch durch das Absprengen von FelSvarlien errungen werden muß. Tie bis- lzerigen bolzernen Briieken iverden durch massive Bauwerke ersetzt, ^as znm Bau notn>endige Lteinmaterial tvird an Ert und Ltelle gebrochen und wie die benötiaten ober zu beseitigenden Erd»iasß'N ani Feldbahnen weiter beiördert 'Auf langen Nserslrecken sind eiie Äianenr im Entstehen beginnen und zur Beschotterung der neuen Ltrage werben bereits letzt große Masse» Klariehlag hergestellt Zum Lchänen der Brechwerkzeuge uiw. ist mitten im Walbe eine Lckiniede errichtet worden, und außerdem crbkickt man an den vench'e'bensteii Ltellen der Baustrecken eine ganze Anzahl nleninisittchcr Bauien sur die Arbeiter und das ArbeilSmatcriah er 'Verkehr zlvischen Tharandt und Edle Krone ist durch die Bauten die von der Freiberaer Firma Kamprath ausgemhrt wer- den. zur Zeit etwas erschwert. Tie neue L-traße ist cm sehnlicher Wunsch der Bewvhncr der in Frage kommenden Ertscbasten, denn e Rolsiraße ivar an verschiedenen Ltellen sehr schmal und geriet mit der Zeit >n einen unhaltbaren Zustand. —* B n ck> b v z. 27. Juli. Nachdeni gestern bereits in Annabecg die Bceidignng der bei dem Eisenbahnunglück umgekommeiicn Frau verw. Meyer aus Marienberg slattgestinden. schlossen sich heute die Hügel über den ubügen drei Opfern der ttnurigc» Katastrvphe. In Bären st ein ivurde der Kaufmann Grund von dort bestattet und in Sehma erfolgte die Beerdigung des Hulare» Unteroffiziers Langer, sowie der Frau Postvciwaltei Ettv. Hinter jedem Large schritten eine Deputation der städtischen Kollegien zu Biichhol; »nd einige höhere Effenbahnbeamte von den Valinl'ösen in Bnchhol; und Weivert. Vor den mit Blume» ge schmückten Särgen trug ie ein Schutzmann der Stadt Buchhob ein Palnieiinrrangement mit Schleife» in den Stadtsarben. Zn Ehren des anf der Heimreise in seine Garnison Großenhain ver unglückten Hunnen Unteroffiziers waren erschiene» dessen Schwadron- Ehes, Herr Rittmeister v Hoven, ein Wachlmeister, zwei Trom veler und vier Unteroffiziere. Ferner nahmen an der Beerdigung teil die Konigl. Sachs. Militärverelne von Buchholz und Sehma, owie der Turnverein letzteren Ortes, ihre Fahnen mit Trauer schmuck mit sich führend. Die Abhaltung deS GedächtnisgotteS- dieiisles fand in der Kirche z» Sehma statt. Am Grabe des Hilsmcn-UnteroffizerS Langer widmete diesem Herr Rittmeister v Hoven Namens des Hniaren Regiments Nr. 18 folgenden Nmbrnb ..Trauernd stellt an dielem Sarge auch sein Regiment. Auch wir stirb herbeigeeilt. um Abschied zu nehme». Wir ver lieren in dem Heimgegangenen einen tüchtige», hraven und treuen Soldaten, der als Reitersmann uns stets im Andenken bleiben wird Ich bin beauftragt, ihm de» letzten AbsthiedSgriiß seines ffegrments irachzttirrien in die Ewigkeit. Schlafe wohl, bis wir einst bei der großen 'Armee »nS wieder vereinigen. Lebe wohl, treuer Kamerad." Feierliche Musik und erbauender Gesang ver schonten die Beerdigungen. — Taintchcn i. T n. Das hiesige Technikum besteht aus einer höheren Lehranstalt zur Aucchildnng von Maschinen- und Llektro-Ingenleurm »nd einer miiilere» Lehranstalt zur Ausbildung von Maschinen, und Llcklro- T-chmkern. 'Werkmeistern »nd Monienren. Ls wurde im Rooember itiM mlt 85 Schüler» eröffnet und seilvem ist die Besucherzahl von Semester ,n Semeiier gestiegen. Die gegenwärtige Jakresfregiien; ist <62. Das stetige Wachten und die vonüglichen Erfolge verdankt das Technikum seinen zrvett- mabigen, den Bedürfnisse» der Eegenwari enlivrechendcn Einrichtungen, serner sachgemäßen Leitung und seinen tüchtigen »nd ersahrenen Lehrkrällen. Die bereits vorliegende Zahl von Reuanmeldungen läßt erwarten, das; auch sur das kommende Wintersemester eine Zunahme der Bemchcrzahl z» vcr- cichnc» lern wird. Bei der fortschreitenden Besserung oer Lage der In dustrie stiide» die Ahiolventen. welche die Anstalt mit guten Zeugnissen ver tanen, gute Ansangsstellen. bei deren Erlangung sie von oer Direktion unter stützt werden. Am Schlüsse des letzten Semesters gingen zahlreiche Stellen angebote ein. Das Winter-Semester lvOJ v< beginnt am 15. Oktober, der Dorunterricht am 22. Sevtembcr. Jede Auskunft bezüglich des Technikums, sowie Programme erhält man bereitwilligst und koslensrei durch die Direktion. — Ebcrkriegsgericht. Der 28 Jahre alte, aus Frci- berg qehiirtlqe Rekrut Theodor Horst Winkler vom -t8. Feld- arlilleiie-Regimkiit wurde hei der Gcneralmustcrnng im vorigen Jahre sür das 12. Feldarlillerie-Regiment ansgehoben. Obgleich er als benrlauhter Rekrut über die Folgen einer etwaige» Fahnen flucht belehit worden war. verließ er ohne Erlaubnis am 10. Sep tember Tenlschland und begab sich unter Mitnahme einer ihm durch Erbschaft zngesallene» Summe von 2>?ooMl. nach England, wo er bis Aniang Ma! d. I. verblieb. Seine Geldmittel waren zu Ende gegangen, und so kehrte W. nach Dresden zurück und stellte sich sreiwillig der Militärbehörde- ES wird Ihm nun zur Last gelegt, daß er sich damals von seiner Dienststelle, alS welche, da der Genannte dem Beurlaubtci,stände anoehörte. sür ihn das BezirkSkvmmandv Dresden ll galt, in der Absicht entfenrt habe, sich dauernd seiner gesetzlichen Dienstpflicht zu entziehe». Dies stellt der Angeklagte entschieden in Abrede, behauptet vielmehr, er „, sei nur d«»halb nach England gegangen, «ttt er M einer u«. sauberen Krankheit behaftet gewesen sei und sich dShalb geichllm habe, ln vielem Zustande denn Mtlitär eingestellt zu weann Rach seiner Heilung würde er ohne weitere» nach Den lichtend zurückgekehrt sein. In Widerspruch nilt diesen Angaben steht,d« sein damalige» Verhalten. Da« Kriegsgericht der 23. Dtplswi, hielt den Angeklagten, dem als Verteidiger Rechtsanwalt Blüh« veigegeben war. der Fahnenslucht sür schuldig und vemtteilie ihn unter Anrechnung der Untersuchung-Hast mit 2 Wochen zu 7 Monaten GesängniS und Verletzung tn die 2.-laste des Sol- datenslandeS. Gegen dies«» Erkenntnis legte W- Beruiung eüi. Er bestreitet nach wie vor, die Absicht einer dauernden Entsemung gehabt zu haben. Aus Grund erneuter BewehSanstiahme gelcuigt das Berufungsgericht indessen zu denselben Feststellungen wie dlc Vorinstanz und verwirft de-halb die Berusung. —^Amtsgericht. Der Dekorationsmaler Albert Rodert Karl Koöo anS Pritzwalk stabl seinem Slubenaenosten, während dieser schlief, de» Nachts au» den Beinkleidern 30 Mk. und das andere Mal 10 Mk. Nicht 'Not, sondern Vergnügungssucht war die Triebfeder zu der Tat, die dem bisher unbescholtenen Angeklagten .5 Wochen Gefängnis einträal. — Gegen den Rleinpnerinente; Ernst Heinrich Ferdinand Illing in Bühlau erließ die Amts- hanptmannsckßstt auf Grund einer Anzeige des Bühlauer Gemeinde- Vorstands eine auf 15 Mk. Geldstrafe lautende Verfügung, weil Illing a' " s ' Z 'O ' ' sehen sei, sür deren Abhaltung keine Erlaubnis von der Gemeinde. tldslre.. .... als Veranstalter einer öffentlichen Geldsammlung anzu- :i, sür deren Abhaltuna keine Erlaubnis von der Gc>ne»ide- behörde eingeholt tvar. Ilung erhob gegen feine Veßtrafung Widersprueli Mit der Angelegenheit hatte sich das Gericht scheu früher zu besämstigen. Eü handelt sich dabei um eine iRlosamm. liing z» gnntten des entlaffenen Lilintzmaiins Flecks ui !Vul>lu». der aus die Privatklage des Gemeindevorstands Hofmaim daselbß n Beleidigung zu 25 KNk. tKeldstrase vom Schöffengericht vcr- wurde des Ivege nrleilt ivvrden lva> I» der BernstiiigSiiislanz Urteil des Vorderrichterü Anfang März bestätigt Nunmehr vei- einstallcte der Stammtisch >n der Gastwirtschaft „Z»m Prinz Frledriä» August" zu Bühlau zu gunsten des 'Verurteilten eine Sammlung dergestalt, daß sic als Sammelbüchse ein Weißbier- glas benutzten, an dessen Außenfläche ein ausgeschnittener Zci- l»>igSberichl »der die Gerichtsverhandlung Hosmann-Flecks ge klebt und das mit einem vo» Illing gefertigten Deckel versehen ivurde Eine andere Beteiligung als die Anfertigung des bestellten 'Verschlusses ist dem Beschuldigten nicht nachzulveilen. Als der Ber- fertiger dieses 'Deckels ivurde er ui der am 4 v. M. gegen den Wirt Pfütze wegen Abhaltung einer unerlaubten Geldsammlung geführten gerichtlichen Verhandlung bekannt, die ml' der Fm- iprechung des Gastwirtes endete, weil diesem nicht zu widerlegen ivar. daß er sich an der Sammlung nicht beteiligt hatte TaS GlaS seinen Gästen loegzunehincn. dazu hielt sich Pfütze nicht be- fugt, weil die Sammlung Sache der Stammgäste war Aach dieser Verhandlung richtete man sich gegen Illing als 'Veranstalter. Er wird heute aber aus mehrfachen Gründen freigesprache». Zunächst liegt Verjährung vor; denn cs handelt sich um eine Nebertretung. die binnen dreier Monate verjährt. Streite ma» sich um die Zeit, zu welcher die Sanimlnng stattfand, und nähme einen späteren Zeitpunkt an. sodaß die dreimonatige Frist noch nicht abgclaufcn sei. so kommt in Betracht, daß Illing nicht als Ver anstalter der Sammlung gelten könne: eS komme nurBeihilfe in Frage, die aber nur bei Verbrechen und Vergehen, nicht aber bei einer lieber- Irelung bestraft werde Endlich hat das Gericht Bedenken ge- tragen, diese Sammlung^nberhauvt aiS eine öffentliche anzuschen: sie hat nur unter den Stammgäste» slattgestinden. also in einem individuell begrenzten Kreise. ES sei noch keine öffeittliche Geld- sammlimg. wenn Stammgäste unter sich Gelder cinsai»me!tc». — Offene Mrlttäran Wärter stellen llür Fnbiibkr deü ZivilversorgiingüichelncSf. 'Beim 'Amtsgericht Bcrnsie.dt Mie Oktober ein Schreiber zur Fertigung von Rein- und Abschriften. 73g M. Rekiall, steigen». Beim Amtsgericht Dresden zum 1 Ani»üt Diener- gebllfe. 6 Monate Probezeit. Ansangsgebalt >20v M. und Bekleidungsgelt' Beim Kemeinderal Loschwttz zum I. Oktober ein Schutzmann. AnsanB- gchalt I I5V M. und 15a M. Bcklcldungsgel». An der Tierärztliche» Lock- ickule in Dresden 1 September ein Zivilvorschinleder. K Monate Probezeit. t2NN M. bei sieter Wohnung. Teilung und Beleuchtung. Neigend. Be werbungen beim zronigl. Ministerium des Innern 2. Abteilung. Bei der Kömgl. Ober Poswirektron Dresden siir das Postamt Schwepnitz sür >. Okt. ein Landbneftrager, 772 M Gehalt, steigend Beim Ikonigl. Ober- verwaltringSacricht Dresden siir t. Scntenrber ein Diener, gelernter Auio- araptnedrucker. aus Widerrist Monatliche Remuneration IM M.. steigend. Bei der nönigl. Gcneraldireklion der StaatScisciibnbnen Dresden sur I. Scvtember 25 Schaffner, ' Jährige Probezeit. 1080 M Gebätl nebst BekleidungS- und Fährgeld, slcinend. Bel der Ländesänsiall n> Somien- stesn sofort ein Bote. 25—na Jahre alt. 6 Monate Probezeit. Gehalt I2M M., steigend. Gesuche an die AnstnttS.Direktion zu Sonnenltern bei Pirna. Bei der ßabeel. Ober-Post-Dlrektio» Dresden. Postamt I für 1. August ein Postschaffner. 6 Monate Probezeit, (stchalt 12M R.. steigend ^ beim Postamt Vl sür t. November einer desgleichen. Beim llaiierl. Post amt in Zittau sür l. November ein Postschaffner, Bedingung wie oben. Gebalt 11<i M.. steigend. Bei der König!. Brandversicheriingskannner zu Dresden siir I. August 2 Kopisten, drei Monate Probezeit, ungefähr 8M M. jährlich Sebreiblohn. —' O es f en t l t ch e B c r st c i g e r u » g c » , „ dcnKo » igl. Amtsgerichten. Mittwoch, den 29. Juli. Dippoldiswalde Handels mann Ebrisllan Karl Wllkes villenartiges Wohnhaus mit Gatte» <5.1 Ars daselbst. 1< 5M M. Annaberg : Auguste Liddv verw. Müller ged Seil mann« Wohnhaus mn (stanen <7.2 Ars in GeverSdors. 82M M. Ms druff. Hcrnmnn Robert Pönitz' Wohnhaus mit Hotraun, un» Ganen <6 Ar> daselbst, i!7 am M. Leipzig . Maurer Friedrich Julius Büschs im Rohbau noch unuollendeles Eckwohngebänbe (5,3 Ars in Leutz'ch. <9 3NV M Mügeln: Tberele Withelniinc verw. Beulich geb. Thielcs Hnnsgnuidstiick <12.7 Ar» in Psarrsteina. 5230 M — Donnerstag, den 30 Juli. Döhlen Tnpesierer Friedrich Bernbard Köhlers Wohn- und Hintergebäude <0.3 A>» in Gittcriec. !It 613 M. Meisten - Henriette Renate veno. Bahrmann geb Hamanns Weinichankanindstütk <2.< Ar» daselbst Reugaffe. 80 000 U Saydn i Holzwarcnsabriknnt Paul Bernhard Frpichs Wobn- und Fabrik- grnndstuck <>«.8 Ar» in Heidelberg. 35 532M., cinschsiestlich der aus5532M. ge'chätzten Maichtnen und des Zubehörs. Pirna i Ernst Otto Roch« Grund- stück: Wohnüaus und Nebenfl.'düude mit AleischereiaiUage, sowie Hofraum und Ganen <11.2 Ar) m Grostüchachwitz. 40 000 M. rakzeSgeschichte. Deutsches Reich. Ter Kaiser hat anläßlich der Einrei hung Dovers in die Anlaufhäfen der deutschen Amerikaschiffe außer dem bereits milgeleilteil Telegramm an den Generaldirektor Ballin auch eine Gluckwunsehdepesche an den zweiten Präsidenten des Hafens von Dover gesandt. Das Telegramm lautet: „Sir William Ernndnll. dem stellvertretenden Präsidenten deS Haiciis von Dover. Ich höre von Herrn Baltin, daß der erste Versuch eines der großen Hginburg-Amerikanischen Dampfer am neuen Pier znm Landen ei» vollständiger Eriolg war. Empfangen Sie Meine besten Glückwünsche sür diesen Erfolg, der Mir große Frcnde macht, um so mehr, als ich weiß, daß die Wahl von Dover znm Landungsplatz für die Hamburg-Amerika-Linie vor allem schrei» 'Vorschlag zu verdanken ist. Ich schicke Ihnen meine besten Wünsche für die Zukunft des neuen großen Hafens von Dover und hoffe, ein häufiger Besuch deutscher Dampfer wird mehr »nd mehr zur Entwicklung unserer Handelsverhältnissc beitragen. Wilhelm 4. lft." X Der Oberpräsident der Nhcinprovinz 'Nasse feierte sein 50jährigcS Tienstjubiläum. 1888 ivurde er zum Unterstaatssekrctär im Kultusministerium »nd am 17. Februar 1890 als Nachfolger des zum Handclsminister ernannten Freiherr» v. Berlepsch zum Lberpräsidenlen in Koblenz ernannt. X Die amtliche „Bcrl. Korresp." ersucht in einem längeren Artikel über die Hochwasserschäden durch Auszählung ein zelner Maßnahmen nachzuwcijcn, „wie sehr man allerseits bemüht gewesen ist, die Hllchwafferschädc». so weit dies übcrhauvt möglich ist. zu verhindern." Eharakleristisch ist die Einleitung des Artikels, die in einem eigentümlich anmutcndcn. kathcdermäßig lehrhaften Ltile gehalten ist und folgendes besagt: ,/Die öffentliche Meinung neigt beim Eintreten außergemöhnilchcr Ereignisse, die große Not stände im Gefolge haben, dazu, irgend jemand sür das Unglück veranlworllich zu machen »nd zu versuchen, die Notstände aus Ausführungen oder Unterlassungen von Arbeiten zurnckzufübren. Zo ergehen sich auch nach den diesjährigen für die Provinz Schle- sie» so verderbenbringenden Hochwassern verschiedene Zeitungen in mehr oder wcnigcr scharfer Weise in Angriffen auf die Regierung oder deren Organe, als ob diese im stände gewesen wären, das lief beklagenswerte Unglück zu verhindern. Derartige Hochwasser entstehen durch starke Niederschläge, die auf ein verhältnismäßig kleines Gebiet meistenteils in ganz kurzer Zeit fallen. Aus die Entwicklung der Hochwasserwellc sind die Gestaltung der Boden- obersläche, die diese bedeckenden Pflanzen, die Bewaldung, die Durchlässigkeit des Bodens, die Anbauverhältmsse und a. m. von wesentlichem Einfluß. Nur auf wenige dieser Faktoren hm das menschliche Können einen Einfluß und die Frage kann am geworfen werden, ob in diesem engen Rahmen seitens der Staats verwaltung etwas versäumt worden ist, da» zur Beseitigung und
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