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Dresdner Nachrichten : 26.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188107260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-07
- Tag 1881-07-26
-
Monat
1881-07
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.07.1881
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vrosäon 1881. «»«»»int I»,»« früh 7 Uhr A ter «rVedttio»! Mariens,rohe I». tlh«nn«menl»rrei» «ienelidiirlich »Mark »0Me.. durch die Pos, >Mark 7»Psne 0!nmm I« Psz«. »np«,« 37000 tkiempl. sUir di, «Lck^ebe eingesandler M» tmscripie macht sich die Redactiau nicht verbindlich. Annoncen für und nelMe» an: Die «imoncen-Aurcaur r>.-a«Ie«. in Hamburg. Hageklatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lör/enbericht,Fremdenliste. V»pl88vr1v-FU»i»i»1»«tnr ÜLrtMLIM L §LLM. ^ 8«I»I«»»i«»8tr«dl>»v 17, vis-ü-vis lloin Lünigl. Loliloss. I!! Liaviis b'ührilcrctiou uusonw ^itilcol iw Llüostc-u Lla^sstubc, L nua «in in nilou 8lüc:k, n voIUcomul«-nt>süt-l8wlI>w8nVt-rttlI» !>> !r«»vu uns liüwieliklicch .Vusuttkl unii biUiMN Lroisc >» solb^l dvl klvinstvn Ibiuliüutl n au»»erg«i*i>t>nlivbs Vorttielle bwlcm. 26. 3akrxLi»8. Inseraie werde» Mariens,rat« >!i die Nachm. » Ui>r a»ae»»«».en. Eonnlog« di» Mittag«»»Uhr. An Neusladt nur LI, Wochentagen: a». nlaste rgasse Nr. Ldi« Nachm. »Uv». — Ti« einsdallige Pelttreüe lostet ld Psge. Singesandt 00 Psge. «ine ülaranli« «ür da» »dchjt- lagige «richeinrn der Inserat« wird nicht gegeben. »lutwiirige «lulonceu»Lusträge van unbelaunir» Piisauc» lnienrcn »lr nur gegen Vrt»u»«r»»»«- N«i>lu„g durch «riesmarke» oder PoNciNjalilung. Lcht Lilbe« losten Id Psg. Jnscral« lür die Montags »lummer oder „ach einen. Seittage die Petilzelle Ä» Ps. OiNmvIlvii, LUrLisvllv 1'adaltv, ^ 8p6vmIitLtvn '1'ubltlr- uvck Oix;itrc.cktoll-Oabri!ci.ii, 1-rosckon n A>t«elvill»8« ««ti »«e««« I«. tili' Duwvit /um tnutvii Lluliauk » ds»»e i»trt»t»t««; Ar. 4, » tu« K rtp»»» A L «rtrevtLiiu«; «I«»« r4u>»»«rlt»»fk« «Iler ILIvlUvr- M ffit«»1I« «IletEr 8»t«»au. 8 />i 6o8elionlca„ tinntodleu: Z-Knüpfts» keiuo OlnevakLUil- «r. I«7. wiilcrung vom LS. Juli. Barometer nach '-klar Bowld, Walislrasie IS iSlbd». 7 II.> 7.» Mül., seit gesicrn : Mili. gesaiir». Tlierinameirogr. ». Naaum.: Tenib. I!, " M.. niedr Tamv. Il>/.,»7rl., bachsie Tcmv. 2S"W. Liid:tl,rn jllind. 7,cde,lr nnd Ülcgr». Aussichten für den 20. Juli - Meist bewölkt, Temperatur dieselbe, "Niederschläge. Tienstag, ZS. Juli. Für die Monate August «ud September werde» Abounements a»«s die „Dresdner Nachrichten" in der Expedition, Martenstratze Nr. 1», zu > Mark »O Pfst„ sowie für answärts bet den Postämtern zu I Mark 84 Pfg. angenommen. verantwortlicher Rcdactcur silr Politisches >>'- Emil Biere» in Trcsdcn In Niünchen knallt und knattert cS jetzt rmuitlerbrochcit und 8 Tage lang. Auf der Tlicrcsicmvicse, zu Fiißrn l?er erneue» Eolosfalstatuc der Bavaria, in, Hintergründe die in blauen Tust gehüllten Gipfel der Alpen, findet das 7. deutsche Bundcsschießen statt. Tic köjiigülosc aber bicrrciche Hauptstadt des Bauernlandes bat sich eifrig gerüstet und festlich geschmückt, u». Tausende vvn Schützen aus Teutschland, Oesterreich uild der Schivciz gastlich und würdig zu empfangen. Man kennt zur Genüge die Acuslerlichkeiten solcher Schützen-, Turner- und Sängerfcstc: Einzug, Woinnmgs- noth, Festhalle, Gabentempel, Begrüßungen, Festzug, Fahnen- schwenken, Festbanguct, Toaste» viel Gesang, viel Gedrang, viel Schießen und viel Trinken. Die bierokratischc Residenz an der Isar hat bestens dafür gesorgt, daß kein Schützcngast verdurstet; sie hat aber mehr gcthan. Den großen Fcstzug niit der Falmenübergabc hat sie mit historischen Gruppen ausgcstattet. Seit Monaten arbeiteten die bedeutendsten Maler Münchens, ältere wie jüngcrc- daran, diesen Fcstzug zu einer würdigen That Münchner Kunst und zrunslfcrtigkeit zu gestalten. Nicht weniger als 500 Personen, zu Pferd und zu Fuß, in historisch-getreuen Kostümen wallten in diesem Fcstzuge durch die Straßen Münchens, so daß dieser ein höchst malerisches Ansehen erhielt. Nicht ohne Neid vermögen wir in Dresden zu sehen, was München thut und wie geschickt es Alles anfängt, um jedes Fahr Tausende vvn Fremden zu sich zu ziehen. TaS eine Jahr ist cs eine allgemeine Kiinstausstellung, das letzte Jahr waren cS die sogenannten Mustcrvorstcllungcn im Hosthenter, Heuer wieder ist eS das allgemeine Bundesschießcn, was München zum Stelldichein von Tausenden wohlhabender Fremden macht. Man thut Unrecht, auf die Bierbayern wegen ihrer Schwerfälligkeit herabzublicken. Sie geben uns, was Umsicht, kluges Erfassen deS Augenblickes, schnelles Zugreifen und energische Ausführung in dieser Richtung nnlangt, nicht eines, sondern ein Paar Toublü's voraus. Dresden, von der Natur weit mehr begünstigt als München, in stunstschätzcn ihm zum Mindesten ebenbürtig, wie dieses alle Elemente in sich schließend, die zum würdigen Durchführen solcher Programme erforderlich, scheint jeder Initiative hierfür zu entbehren. Immer noch kein festes Aussteliungsgebäude, wohin die answäiligen .zlünstlcr, Industriellen und Gewerbtreibenden ihre Erzeugnisse senden könnten, ohne erst Zehntansende von Mart für Erbauung eines provisorischen Palastes ausgebcn zu müssen. München hat seinen GlaSpalast, Dresden — seine mit Leiterwagen besetzte "Brand statte auf der Brcitcstraße. In München spielt das Hoslürater in den Sommermonaten zu außerordentlich ermäßigten Preisen, in Tresdcn schließt mau den Muscnteuipel ganz zu. München bat seine Theresien-, Dresden seine Vogelwiese. Tort übe» die kräftige» Männer Deutschlands Hand und Auge im Gebrauche der Feuer ivafse, hier floriren die Ritter vom Schnepper. Tahin bringen Tage und Nächte lang riesige Züge aus allen Gauen des Vaterlandes Tausende von bemittelten Fremden zu tagclangem Aufenthalt , wir sind schon froh, wenn amPogelwicscnsonntag dieZtaatshabn tür dieProvinz Ertrazügc einlegt,die vorMitternacht dirKlcinstädter, die.Knechte einige und Mägde wieder von Dresden wcgführen. Straßenpflastern, Streitigkeiten über gleichzeitiges Fahren der Pserdebalmwagen, Promcnadenanlagcn nnd Hundespcrre nimmt vorzugsweise den Geist unserer Behörden in Anspruch, eS fehlt an der Initiative, um das reizende Dresden wieder zur hervorragenden Fremdenstadt zu er heben, für die es mit allen Vorbedingungen in reichlichen: Maß stabe ausgestattet ist. Noch eine andere Betrachtung legt daS Münchner Bundes, schießen nahe. Jeder, der mit Bewußtsein den geistigen Erziehungs kursus durchgemacht bat, den die großen geschichtlichen Ereignisse seit 1866 lehrten, hat seine Ansicht über die politische Bedeutung von Schützen», Turner- nnd Sängerfcsten einer gründlichen Prü fung unterzogen. Niemand wird diese vorübergehenden Vereini gungen von zielenden, in Stütz gebenden, Notenblätter verbrauchen den Männern unv Jünglingen mehr überschätzen. Aber unter schätzen soll man diese Zusammenkünfte auch nicht. Sie haben ihren idealen Werth behalten. Indem sic die Söhne der Mutter Gcrmaniens aus Nord und Süd, Ost und West zur Verbrüderung zusammenführcn, stärken sie das Gefühl der Einmüthigkcit, kräftigen den Patriotismus und wirken praktisch erzieherisch. Speziell die preußischen Bundcübrüdcr lernen erfahrungsgemäß auf solchen Festen cinschcn, daß im übrigen Deutschland Manches bester bestellt ist, als daheim, und begreifen, daß man da alle Ursache hat, seine heimathlichcn Einrichtungen vor dem Einerlcimachen zu schirmen. DaS jetzige Bnndcsschicßcn aber bringt die untrennbare Zusammen gehörigkeit der Deutschen und der Ocstcrrcichcr zu lebendiger Er scheinung. Besonders bejubelt wurden in München die Tiroler Schützen, ausnehmend herzlich die Oesterreichcr überhaupt em- vsangcn. Rechtsanwalt Helbling begrüßte die stammverwandten Oesterreichcr mit folgender feurigen Ansprache: „Nicht nur nachbarschaftliche, enge Freundschaft ist cs, die u»S Bayern mit Euch verbindet, ein höheres Interesse erfüllt unsere Brust: Wir sehen, daß Ihr aus einem der schwierigsten Posten, wo die deutsche Zunge klingt, den Kampf um deutsche Gesittung, den Kampf um deutsche Kultur kämpst. Wir sehen Eure Ricscn- anstrengungcn^ dem deutschfeindlichen Anstürme zu trotzen, wir ver folgen Euer Ltrcbcn und Trachten mit lebhaftem Interest» und den besten Wünschen, weil wir wissen, daß es hohe nationale Ziele sind, auf deren Wacht Ihr steht." Darauf antwortete 1)r. stopp: , „Wir wußte», daß wir nicht als Fremde Herkommen lRusc' tstein!), sondern als Brüder. Wir kämpfen wobl zu Hause einen schweren Kampf um unsere Errnngenschasten, aber seid bernbigt, seit Jahrhunderten halten wir Wacht an der Ostmark und sind des halb schon an den Kampf gewöhnt. Wir werden ihn siegreich be stehen, traft der sieghasten Gewalt des deuischen Geistes nnd der wahren Gebe zur deutschen Sprache. (Bravo!» Wir danken Euch für die Versicherung Eurer Sympathien in diesem Kampfe." Mag man in Wien dieser Worte eingedenk sein! Es ist nicht Gelegenheitütaumel, Bier-Enthusiasmus, kein Strobseuer, was aus ihnen spricht, sondern klares Erkennen, feiler Entschluß, männliches Wollen. ES klingt recht gut, wenn der militärische Statthalter von Böhmen, Marschall I»r. v. Krauß, dem böhmischen Oa»desausscl>ub versichert, er werde sein Amt mit Unparteilichkeit wabrnelmien ; aber die Deutschen in Böhmen wollen Tbatcn sehen, nicht bloße Worte hören, und selbst in diesen fehlte sogar jede so nahe licgcndcVerurtbei- lung der Pöbelcrzessc in Kuchclbad und Prag. In den rein deut schen Gegenden Böhmens, wo jede Gefahr einer Terrorisirung durch die Ezechen ausgeschlossen ist, hat sich unserer Brüder eine noch viel tiesergchende Aufregung bemächtigt, als in gemischten Bezirken, wo sic zu einem fortwährenden Kämpfe m» ihre "Nationalität gezwungen sind. Sie halten cS für eine heilige nationale Pflicht, für ihre Stammesgcnosscn in den gemischten Distrikten cinzutrcten, weil diese sonst nuswandcrn oder ihre Nationalität ausgebcn müßten. In diesem Gefühle liegt beinahe etwas religiös Weihevolles. Mit Zorn wenden sich die Deutschen namentlich gegen ihren bisherigen Führer, den Abg. Herbst, der in unerklärlichem Benehmen sich von der gemeinsamen Sache getrennt hat. Warum hält sich Herbst fern von seinen deutschen Kollegen ? In dürren Worten nenntman ihn einen Deserteur und bezichtigt ihn der Feigheit. Die Wiener „Allgein Ztg." sagt ihm: „Für solche Desertion vor der Schlacht gicbt es keine Entichul- digung, man kann höchstens darüber streiten, ob es zweckmäßig ist, den fahnenflüchtigen Offizier sofort zu justificiren. Wir bejahen diese Frage. DaS Kricgsreglement schreibt vor: Wer sich feige vor dem Feinde benimmt oder Andere durch Wort und Thal zu entmntbigen sucht, wird sofort niedergemacht." Die verbissene, despotische Rechthaberei Hcrbst's hat den Deut schen von jeher viel geschadet: sein Starrsinn hat es am meisten verschuldet, daß der Kaiser sich vvn den Deutschen abwandte, denn Herbst hat Alles gcthan, um den naturgemäßen Vormarsch Oester reichs nach der Türkei aufzubaltc». Ungarn läßt sich die neueste Abgeschmacktheit der Ezechen nicht gefallen. Diese haben sich nämlich den albernen Spaß gemacht, die neuen Banknoten mit deurzechischen Worten: „Gilt IO Gulden" zu be schreiben oder zu bedrucken. Es ärgert sie, daß diese Banknoten aus der einen Seite Deutsch, auf der anderen Ungarisch gedruckt sind, aber nichts Ezechisches enthalte». Tie mit der Wenzelssprache ver unzierten Banknoten wurden nicht blos in Deutschland, sondern auch in Oesterreich zurückgewiesen. Der (polnische- Finanzminister Tunajewsti bat nun die Staatskassen angewiesen, solche ezcchisirte ! Banknoten ruhig anzunehmen. Tie Ungarn aber sagen: <Mock m»i! I Solche willkürlich aufgedruckle Inschriften erschweren nicht nur die ! Ertenntniß der Echtheit, sondern das Anbringen solcher Vermerke länst überhaupt gegen das Gesetz. Tunajewsti bat damit zweierlei österreichische Noten geschaffen, solche die überall und solche, die nur an gewissen Kasten angenommen werden. Was soll denn daraus werde», wenn die neuen 5 und die!»<!Guldennole» hcraustommcn nnd Feder nach Belieben Polnisch, Slovenisch, Rumänisch, Eroa tüch, Slovakisch und was sonst noch aus sie drucken darf c Zuletzt haben noch die galizischcn Fudcn den sublimen Einfall, sie Hebräisch zu bedrucken! Tiefer neueste knabenhafte Streich czechischen Größen wahns führt zu einer schweren Schädigung des österreichischen Geldwesens und wird sich nicht ausrecht halten lasten. Tie plötzlich sich kundgehende Beruhigung in Tunesien, welche als Wirkung des in Sfar statuirten Erempels hezcichnet wird, sollte die Franzosen eher mit Argwohn als mit Freude erfüllen. Nachgerade müßten diese doch den Ebarakter und die Kämpswcise der Araber kennen, deren scheinbare Tlmtenlosigkeit i» der Regel gefährliche Anschläge zu verbergen pflegt. Heißt eS doch anderer seits, daß 100,000 Araber zum Aufstande bereit seien. Neueste Teltstramme ver „Dresdner Na»r." vom 25. Juli. Berlin. Im Befinden der Kaiserin ist seit dem letzten Bulle tin keine Veränderung eingetrctcn. Trotz des schleppenden Ganges der Wiederherstellung hat der Krästezuständ darunter nickst gelitten, sich vielmehr aus einer relativ befriedigenden Höbe erhalte», doch wird voraussichtlich noch eine längere Zeit vergehen, che der Ge- nesungsprozcß so durchgreifende Fortschritte gemacht haben wird, daß die hohe Kranke niif einige Dauer die liegende Stellung nuf- gcben kann, welche bisher nur auf halbe Stunden mit dem Auf enthalt auf einem Tragsessel vertauscht werden konnte. W i c n. DaS Gebäude der Ereditbnnk - Gesellschaft in Kowno ist vollständig nicdcrgcbrannt, doch sind Kasse, Wechsel und Doku mente gerettet. Pari S. ES soll Aussicht vorhanden sein, daß Präsident Grövii nach Verlauf einiger Wochen dem Kriegüininister befeblcn wird, die entlassenen Zöglinge der Offiziersschule in St. Cur, stininitlich alten Adelüfamilien angehörig, wieder in St. Eyr auszunehmen. -- Der deutsche Turnverein crtlärt auf die Dcnunciation des Jour nals „Paris", daß er das Eircular nur an deutsche Geschäfts häuser gesandt habe, sowie, daß der Verein außer Ameri kanern, Engländern, Russen u. s. w. auch 10 Franzosen zu Mitgliedern zählte. „Paris" findet diese Erklärung ungenügend, das Eirlular sei auch an elsaß lothring. Industrielle gesandt worden. Kondo n. Wie die heutigen Morgenblättcr melde», beschlag nahmtc die Polizei in Liverpool an Bord zweier von Ncwyork angckoinmcner Dampfer 12 mit Dynamit geladene, mit (istündigcm Uhrwerk versehene Höllenmaschinen, welche in Fässern mit Eemcnt versteckt waren. Berliner Börse. Feste Haltung, geringes Geschäft. Nur im Anfänge waren Kredit, Oonibardcn, Bcrgischc und Thüringer animirt. Geld flüssiger. Kredit 634-5—4>/r. Iß- Mk., Franwscn 611—3'F—6'/». 1'/» Mark, Lombarden 219—2'/»—0, 1'/» Mark höher, letztere aus den erfolgten Ausgleich zwischen der italienischen Regierung und zwischen der Lombardischen Eisenbalm. Für Thüringer sprachen Verstaatlichungsgerüchte. Eastabalmen ohne Leben. Galizier belebt, steigend. Von Banken halten nur Deutsche und Tisconto erhebliche Umsätze. Bergwerke ganz geschättslos, auch die spekulativen. Industrien still, wenig mrändert: nur in Glauziger Zucker war wieder guter Verkehr. Sachs. Stickmnschinen 1 Proe. niedriger. Heimische Anlagcwcrthe still, fest, ebenso deutsche Prioritäten. Ociterreichischc Prioritäten gut gefragt. "Ausländische Fonds lustlos, Italiener und österreich. Papicrrente ausgenommen. Lokales und Sächsisches. — Se. Maj. der König ist in Stuttgart am Montag früh ' -0 Ubr cingelrossen. Zum Empfange Sr. Majestät batten sich a»«f dem Bahnbose Prinz Wilhelm, der Prinz von Weimar und der Minister des Auswärtigen, v. Äitlnacht, eiiyzesunden. Der König besuchte die Ausstellung nnd wird dann nach -zriedrichshafen Weiter reisen, um einer dringenden Einladung des Königs Karl von Würtemberg zu entsprechen. — Tic KrantyeitS - Erscheinungen bei Sr. Kgl. .Hoheit dem jungen Prinzen A l b ert dauern leider noch immer unverändert fort. Tie Kräfte haben in den letzten Wochen sehr abgcnommen, die Blnlarmnth ist beträchtlich, der "Appetit fehlt fast vollständig, der Schlaf ist meist unruhig ; am 20. d. erfolgte auch eine felL starke Blutung aus der Magenschleimhaut. — Steuerausseher Gottlob Reißig in Ebemnitz hat das allgemeine Ehrenzeichen erhalten. — Gestern früh 7 Ubr wohnte S. K. H. Prinz Georg dem Brücken sch tage n des Pionnierbataillons bei Ilebigau bei. Für die nächste» Nächte ist ebendaselbst Nachlbrückenschlagen ängesetzt. - Nächsten 4. September sind iünszig Fahre verflossen seit dem Tage, an welchem dem sächsischen Volke die Verfassung gegeben worden war. Die Lanrtagö»Avgkord»etcn. welche am l. September cinbcruse» werden, sollen, wie verlautet, zum 4. September zu einem größeren Diner am der AlbrcchtSburg in Meißen bei Sr. Mai. dem .Könige clngrlakc» werden. — "Auf den hiesigen Balmhöscn war am ketztvergangcnen Sonntage wiederum ein bedeutender Personenverkehr zu bemerken. "Ans dem Böbmischen Balm Hose machte sich neben den falirplan- mcißigcn Personenzügcn die Einlegung von 20 Pcrsoncncxtra- zügen erforderlich, von denen k2 ans die Bodcnbachcr, 6 auf die Eliemiiitzer und 2 aus die Berlin Dresdner Linie kamen. In allen Zügen liefe» insgesamint 1128 Personenwagen. "Auf dem Leipziger Balnilwfe verkehrten zwischen Meißen, Kötzschenbroda und Dresden 12 Extrazüge nnd auch ans dem Schlesischen Babnhosc war die Personenfreguenz nicht unbedeutend. — Es Vergebt selten eine "Woche, in der nicht das König!, »i > »cral og i s ck'- g co lo gis che Museum eine Erwerbung macht oder cl» Geschenk von allerhand interessantem Gestein erhielte. Dadurch vervollständigt siw bicieS">tcr der Leitung deS Herr» Geh. Hoirath 1-r. Genuß siedende Laininlung auiS glück lichste. Dieselbe hat ln Folge ihrer vor einiger Zelt enolgtcn Ncuausstclluiig Im nordwestlichen Flügel dcö Zwingers ganz außerordentlich an Ucbcrsjchtlichkcit und Baltischer Anleitung zu», Studium gewonnen. Selbst clnein Laien werden einzelne Partien höchlich intcrcssire». Die Diainantcnsaininluiig z. B.. die .Kollektion von Malachiten, die verschiedenen Goltiorten die sächsischen Silberstnse» lassen daö Auge des Besuchers Heller leuchten. Sackste» ist dekanntlich ei» siciurclchcs Land und dem Sä'ooße seiner Berge entstammen daher prächtige Sammlungen von Stclnkohlcii und Versteinerungen. Höchst instruktiv aber ist die geologische Abthellung; sie gicbt ciiieu praktischen Kursus über die Entstehungsgeschichte der Erde und ihre ältesten Be wohner. Tblere wie Mcm'chc»; sic leitet von den auogcstorbencn BKcrcn und de» ältesten Menschen zu der Broncczeit und den Piah bantcn und den ietzigcn Bewohner» der Erde. Tie Skelette ansgeslorbencr Niescnthicrc sind in seltener Vollständigkeit blcr vereinigt. Herr Holrath Gclnlß bat von seinen Reisen außer ordentlich wctthvolle Gegenstände mitgedracht. so z. B. daS Lkclelt eines Höblcnhärö und Nlcscnhirschcs auS Irland. Dem Vorzellannialcr Fischer in Dresden verdankt man gleichfalls in teressante Bereicherungen, iv auch viele Urnen aus der Mcndcn- zeit. Die größte Göniierin des MnseuinS ist aber ein Fräulein Fda vvn B v > b erg, die ihm seit Fahren die ausgezeichnetsten Stücke ziigeiührt hat. Einzig in seiner "Art steht namentlich ein von dieser Dame geschenkter Schrank da. gestillt mit allen Er scheinungen des älteren Stein- nnd NennthIerzellalterS. Um diele ammlung deneide» uns auswärtige Museen ir.it Recht. Der Zutritt zu diesem Museum ist Montag, Dienstag, Donnerstag nnd Freitag von 0--I, Mittwoch von 2—4 Uvr Jedermann un entgeltlich gestattet. — Um der Bevölkerung unseres Volgtlanteö den Besuch her Gcwerbcauöstcllung i„ » alle zu erleichtern, wird die Kal. Gc- i,eralkilcktio» der säck-s. Staatsbavnen In der Nacht vem 6. zum 7. August einen Ertrazug zu außerordentlich ermäßigten Fahrpreisen von Zwickau nach Leipzig mit Anschlüssen von Falkcnstclii, Schwarzenberg, Hoi. ffgcr, Rclcheuback» und Greiz verkehren lassen, der vvn Zwickau Abends kl Uhr >5 abgebt, in Leipzig 2 Uhr 10 irüh ciiilrifst unb Setten der Magdeburger Eisenbahn sviort weiter „ach Halle gestilnt wird, woselbst die Ankunft zwischen 4 und 5 Uhr früh erfolgt. Für die Rückfahrt wird gleichfalls durch eine» Ertrazug gesorgt sein, der Halle Avenbö I > Ubr verläßt und früh gegen 4 Ubr ln Zwickau und Ncichciibach ankvuiint. — Mit der Freude, bald kräftiges, saftiges ezechisches Ockscn- slciicb z» speisen zu bekommen, ist cs Nichts. Fürst "Bismarck denkt .nicht daran, die P iehspcrrc gegen Oesterreich aufzuhchen. Das Gerücht, daß die'Viehsperre falle» soll, ist dadurch entstanden, daß Pivisse Erleichterungen im Transporte von Tiroler Vieh nach Lalzburg mit Benutzung der hanrischen Bahnen via Rosenheiin geplant find. Der Inhalt jenes dieser Tage kreishatiptmannschaftlich verbotenen, von Bebel, Hascnelcver und Liebknecht unterzcichnctcn Flugblattes: ,."An die Bürger und Ennvahncr der "Aintshauptmann- schatt Leipzig", welches Nachts in Leipzig und Umgegend masfen- Imst verstreut ward, soll sich in einer geradezu maßlosen spräche ergehen und hart an "Ausrekuiig zum offenen "Aufruhr streife». - Wie uns Herr Poslsekrctär Voppcl auö Leipzig schreibt Ist die "Nachricht, die vom „Frankeiihcrgcr Tageblatt" wie vom, Tageblatt für Borna :c. gleichzeitig am 23. ts. gebracht wurde, daß sein Vater, der trübere Direktor der Irren-Anstalt Eolblh, Medizinalrath I>r. Vovpcl. in Irrsinn verkästen sek, durchaus uuwabr; derselbe befindet sich vielmehr erireu- lichcr Welle nach der Angabe deS Sohne- vci bestem geistigen und körperlichen Woblbefinten und ist augenblicklich aus einer Fuhreise durch Tbüringen begriffen.
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