Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 11.05.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189105112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910511
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-05
- Tag 1891-05-11
-
Monat
1891-05
-
Jahr
1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.05.1891
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
, »«kt>tl»»v«rktr. iidr vt»rtelttll>rtild LL. . Ück Dt ä.,». - «ttnalim, undloun,r»M,ine»i>r «»»-«. IciNeusiM: pisrrUkr stii «teuliat» uk» -»c dr. t'ik livsliiar Gyiudi'ilt sr > Lild»« l-> Bla . mr Mo„- nuldiaunaen aui ori Dnoal- . 8»>le ->> «>» it»i» ÄuraM>a» die aaibI»a>E «uliiadme der, aeii^wird mail akc>el>e>>. Au« s . ^.»taalua» aal» emaelandter SchM- - keine «ennndlumrit. i »nkündiaun-en nehmen nimmt»»» MiMdatte ve>.in,iicluna»slklle» a» oernlvrritiliell« Nr. U 36. Jahrgang. Ausl. 52,60« Stück. RIM. vödwo, Tulvhandtiln«. Sokvssvlstr S. roll Lattora»-, LLNIni^I- un i LL«ik,i»-Iootlen in rellsn tzmilitüten unä kitrbvll rn billizsstsn kroiMN. Dresden, 1891. vinar« »»i » U VolitcamLsnstsr, solbst- OiLUxer, zzerLur^lrloser '1'Ilür8t1»I1v«ivr. strospseto z-ratm unä frrrnoo. 4»,ttV0 81iletz io» Osbrirnich. v»rt L>«I«»t»», Vrosilku-K., 27 ik'oi'Qsprv^tl-^mt II, t.'r. 2100). Llllt-it» ÜÄÜ«! »«ilcklt» LkUVkckll ^ liokkor, Markt-, «laU. u. V»m«vta«ed«o,koist«wooa»l«», l Ll»»rr«ll-Lt»l», UoaeutrLxvr, Lldow», «r1«kt»»olivL una Loorert« oto. oto. O LvL»L«, I^ävrHvaartzn-SpvolLlltLt, »r«tt«intre»in»« LI (Lekliräen). LörvLarL LssMots L»I»nlLÜi»«tI«r MpVoMv>IÜ3sr klslr (lodsiwvs-^voLske). Vom 15 ülai an: Nodran-ktpottiak», I'irnninctler 1'ilcir (lAnglrog: Inlmonvsiiir.). 8il!owoni8-k88iA-k'rl!)i'iIi ll. kMim «rvLrmtäst 1625 vuo vr. Llruvv), vwpüvtüt 8LLL«L»LOI»L«-H!88»8^^! isrtikvr «ovicimi Ntrur«-L«s>K> > »osrllimut koimror ^»kvi- UN« leiuIsxo-IHe tpriiwiirt OSriltr Ni8L. Nülckovv i ! d!s«»Ms ib«7i. 2» Uicbvll in «vr Lnloiuuoi,-LxoldviiS na« «SU i mai-tsn Ossvdaiiou. vee oA«»,, Ltn.t u.ie»..« 00. V«>epl»«a LLik. «inai-ilnöeeai- lilnstlieli« «»«> «»tilrlieliv, Wirililitt «lieMIinM külliiM, ru VriMiliu'«». iii«erlm»» 75ml HokLDotllöds. I m>»"> «UnÄssVI, ^ 8t<ult im« UliüüiuIunK, liilcki il«iirl8 »litvr ItereeliiuiiiK billiMter I'<lckuliMH«8«». i>^..„,i,.,>. u°»n^ntd«r. Nr. 131. Svnode. Silberne Hochzeit des HofschauspielerS Schubert. Unterirdisches Plaudertasche. Telegraphenkabcl. Tagesaeschichtc. Brieslasten. Montag, 11. Mai. M«»-V»»r. s Mal. LLaarendertLt. Baumwolle ln New-kiork ! »"/>«, do in New-Orlean» s'/,. Ecknnai» loco s.?r. do. (Rode u Broiln-r«) 7 20. Kuikcr i?»,r islimue Ullevos»«»») z. Mai« i?!cw> »er Juni 67'/-. Rollicr W„iieiwc>zeii loco N2. »all» <c»ir «,»-> so Melil « Dsa C- s Leireidelrack' »uvler ver I»n> nominell. Sloilier Weicen ner Ma, ue. nrr i>u,u icu>.. ver Juli «>b. Lailee lll» tle. r. io» sr«ia»r> ver Juni 17,S2. ver Auaiisi 17.L7. vertltche» «ad Sächsisches. — Se. Könial. Hobelt Prinz Geora trifft heute zur Be sichtigung deS Jüger-BataillonS Nr. 12 in ',srciberg ein. — Zur Synode VH. Von den Rechten »nd Obliegenheiten der Synode ist sür die Kirchengemeinden besonders das wichtig, daß dieselbe auch Anträge aus der Mitte der Kirchenaemeinden zu berathen ebensowohl berechtigt, als verpflichtet ist Es ist nun zu wünschen, dak von dieser Äeleaenheit. Wünsche der evangelischen Bevblkcrung zur öffentlichen Besprechung und vielleicht auch zur Beachtung seitens deS KirchenregimenlS zu bringen, auch Gebrauch gemacht werde. Im Allgenieinen geschieht das nicht häufig. ES will unS scheinen, als ob seit der ersten Synode das Petircn bei deiselben immer mehr abgenommen habe: und es mag dazu der Miheisvlg, den die meisten Petitionen gehabt, die Absertignng, die sie gesunden haben, wesentlich mit beigetragcn haben. Allein das > ist doch nicht richtig. Ist man überzeugt, etwas Gutes gewollt zu haben, so darf der Miberiolg nicht abschrccken, ein neuer Gedanke j findet selten im Anfang viele Freunde, mit der Zeit aber mehren sich die Freunde, und so kann eS wohl kommen, dass ein Antrag, den die erste Synode abgewicsen hat, von der dritten oder vierten gün stig benrtheilt wird. Gerade hier ist Ausdauer von Nöthen, um Er folg zu haben, nach dein alten Sprichwort: et» Baum sollt nicht aut einen .Hieb. Und wenn auch ein Antrag von der Synode ab- gewicsen wird, so ist damit doch nicht gesagt, day er unnütz oder > eriolgloS gewesen sei. Der Gedanke ist doch zur Aussprache gckvm- > men und in die Vertreter des Kirchcnregiments ivie der ltirchcn- gemcinden, sowie in letztere selbst hincingcwvrfen, und zwar ganz anders, als wenn er bloS privatim ausgesprochen wird. Ist er gut, so wird er keimen und sich entwickeln und doch endlich Frucht bringen. DaS Kirchenregiment nimmt doch Rücksicht ans das, was niit guten Gründen vorgctragen wird, „nd richtet sich schließlich auch darnach, wenn auch in etwas anderer Form und zwar auch dann, wenn es eine Majorität zu erlangen nicht im Stande war. Je ge schlossener eine Majorität in allen Fragen z» erwarten ist, wie bei der bevorstehenden Synode, desto gewichtiger wird die Minorität auch bei wenigen Stimmen. Wird nun aber ein Antrag, der ein mal vor Jahren abgcwicsc» ist. nicht wieder gebracht, so folgert das Kirchenregiment daraus, daß der in demselben auSgcdrückte Wunsch nicht »lehr vorhanden ist, dass sich dre Stimmung der Gemeinde» beruhigt und mit dem Bestehenden zufrieden erklärt hat. Freilich ist das bisweilen ein ganz snlschee Schluß. Man hat sich nicht zu frieden gegeben, aber man bat die Hossnung ausgegcben, etwas zu erreichen, und mag mißmuthig mit der ganzen Sache nichts mehr zu thrni haben. Kehrt „bei ein abgcwiesener Antrag wieder — vor ausgesetzt, daß er innere Berechtigung bat —, so muß doch endlich auf ihn Rücksicht genommen werden, er läßt sieb nicht mehr todt schweigen. Will man aber mit seinen Anträgen nicht kurzer Hand abacmrelen werden, solle» sie überhaupt zur Bcrathung kommen, so müssen sic den uolhwendigen Erfordernissen entspreche», welche die Synodnlordnung bcz die Geschäftsordnung der Synode a» diese! den stellt. Ta steht denn nun fest, daß nach 8 40 der Synodal ordnung nur Svnodaliuilalicder, Kirchenvorstönde und Tioccsau- versamwlungen berechtigt sind, Anträge an die Synode zu stellen nicht also einzelne Penoneu außerhalb der Synode, auch nicht Geist liche und andere Kirchendiener, auch nicht Predigerkonsccenzen oder politische Korporationen, wie Stadt- und Gcmeinderäthe. Schul vorstande und deigleichcn. Wollen solche Pcrwnen oder Korpo rationen eine Petition cinrcichcn, so müssen sie sich an ein Synodalmitglied wenden, damit es sie zu der seinigcn mache. Außerdem werden dergleichen Petitionen in der Kanzlet der Synode üusgclcgt, ob etwa ein Synodalmitglied freiwillig sich derselben er barme und das arme Findelkind adoptier. Geschieht es nicht, so Wird die Petition niit keiner Silbe weiicr erwähnt. Will mau cS also nicht dem blinden Ungefähr überlassen, welches Schicksal eine Petition hat, so muß man sich entweder eines SynodalmitglicdS vergewissern, daS sich derselben nnnimmt, oder, und das ist ein noch sicherer Weg, man muß zu bewirken inchen, daß ein Kirchenvorstand bez. eine Divcesanvcrsanniilnng die Petition einreiche. — Weiter muß natürlich die Petition nicht gegenstandslos sein. Man sollte kaum meinen, daß dies möglich sei. Und doch ist es so. Mir lie gen eine Anzahl bereits gedruckter Petitionen vor, welche die uicder- erzgcbirgischc Predigerkonscrenz an die Synode zu richten gedenkt und weiche sie bereits an die gesammte sächgschc Landesgeistlichkcit zur Zustimmung übersendet hat. Ta wird z. B. pctirt, dem Ortsschul- ttlspektar eine genauer bcslinnnlc Stellung jimi Bezirlsschulinspcklor zu verschaffen, damit jener namentlich über die Ncucinfuhrung von Lehrbüchern, Anschaffung von Lehrmitteln, Ausstellung von Lehr plänen rechtzeitig benachrichtigt werde. Nun ist oberst» Bolksschul- gesetz ausdrücklich bestimmt, daß Lehrmittel uird Lehrbücher vom Schnlvorstande, dessen Mitglied der Ortsschulinspektor ist, zu wälil-',, »ad einzuführen sind, und die Ausiührnngsverordnung zum Bolksschulgeictz sclncibt vor, daß die Lehrpläne vom Orts- schulinspetioc dem Bezirkeschuliuspektor zur Genehmigung vvr- zulcgen sind. Jene Petition ist also gegenstandslos, und ihren Verfassern kann eins,ich der Vorwurf gemacht werden, die Gesetze nicht gelesen zu haben. Ferner findet sich unter den genannten Petitionen eine die Sonntagöscier betreffende Hier wird die Synode gebeten, bei dem Königlichen Ministerium des Innern zu beantragen re. Ta wird der Synode zugemuthct, etwas zu thun. wozu sie gar nicht berechtigt ist. Denn die Synode kann ihre Anträge nur cm daS Kiicheneegiment richten. In derselben Petition werden verschiedene Beschwerden vorgcvracht, daß die Be stimmungen des Soiiutagsgcsi-tzrs die »»d da übertreten würden. Es ist aber »icvt nriagr. daß man sich über derlei Uebcrtretuii.zcn beschwert habe und diese Beschwerden erfolglos geblieben seien. Eine Gcsi'tzesüberlretuiig kau» man aber doch nicht dadurch beseiti gen, daß mau das Gesetz, welches übertreten worden ist. verschärft, sondern nur daduich, daß man gegen seine Uevertretniig a»l dem geirtz'.icl, geordneten Wege vorgchl. Es ist alio vvrnnSzulehe», daß auch der Inhalt dieser Petition als gegenstandlos bezeichnet werde» wird, abgeichen v-ar seiner falschen Adresse. Wir sichren das nur an, nm darauf hinznweilen. wie nvthwendig cs ist, lei Abfassung von Petitionen rccyt genau zu verfahre», und sich mit den ciiiscbiageudeu gesetzliche» Bestimmungen, die man verändert zu sehen wünscht, wenigstens erst vertraut zn machen. Sonst länit man aUcidtn.zc Gefahr, in etwas unliebsamer Weise abgescrtigt zu werden. Schließlich möchien wir »och daraus hiiiiveiie», daß es raliisich ist, »nt der Abscnduna von beabsichtigten Petitionen nach Erössnung der Svnode nicht lange zu zögern. Denn die Lauer der Synode ist voraussichtlich sehr kurz, vielleicht 3-4 Wochen, und. ist der Schluß einmal sestgcstcllt. so wiid derselbe wegen einiger Petitionen nicht hiiiausaeschobe». Dieselben werden dann einfach zurückgelcgt, mit dein Bedauern, 'daß die Zeit nicht erlaubt habe, über sie zu berichten und zu beratben und nun kann ma» wieder fünf Jahre warten. Und auch »och ein anderer Fall ist denkbar. Wenn der Gegenstand, den die Petition behandelt, ichvn aus irgend einein Grunde — sei es in Folge einer Vorlage des Kirchcuregi- mcnts, sei es aus Anlaß einer anderen Petition — zur Verhand lung gekommen ist, so wird die später einlrcsscndc Petition als durch die bereits gefaßten Beschlüsse erledigt angesehen. Mögen darum namentlich die Kirchenvorslünde, die Anträge zu stellen ge sonnen sind, diele bereits vor dem Zuinmnientritt der Synode av- fcisse» und sofort nach Eröffnung derselbe», mindestens aber noch in der ersten Woche ihrer Bcralhunge» absendcn, wenn anders sie auf eine Besprechung derselben rechnen wollen. Es ist zwar sehr erwünscht, wenn Petitionen nicht von einzelnen Kirchciivorstände» anügeheil, sonder» von einer größeren Anzahl zugleich, allein die , Zustiinmnngseinholnng ist mit solchen Schwierigkeiten und solchem zahlreicher Bauwerke. Zeitverlust verbunden, daß man doch wohtthnt, auch allein den Plallendurchlässe und kühnen Schritt zu wogen und mehr auf das Gewicht der Gründe, als aus die Zahl der Ünlerjchristcn Werth zu legen. — Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst! sagt ein wahres Wort; aber auch die heitere Kunst verlangt ein ernstes Streben und daß es an ernstem Strebe» einem Künstler nie gefehlt hat, dessen Berns eS ist, Heiterkeit auszuslreucii, das würbe wiederholt helvorgehobeii, als am vorigen Sonnabend Hccr Hosichinspielcr Emil Sehubcrt mit seiner Gattin das Fest der silbernen Hochzeit beging. Ter Hauvtvcrtreter der heiteren Muse an unserem Königs. Hosthcater erstellt sich nicht bloS unter seinen Belllfsgenosscn. sondern auch in den weitesten Kreisen des Publi kums enier große» Beliebtheit; das bezeugte die unendliche Reihe von Glückwiliiichciideu. die in der Schube»stieben Wohnung von der frühen Morgenstunde an sich drängle. Unzählige Briese, Tele gramme lind Glückwünsche non nab und fern trafen ein: kostbare Binmciispcndcn füllten die Tische, sodnß man sich in der Mittags stunde wie in eine Billmenansilellung vecsetzt glaubte, sie prangten zwilchen zahlreichen wcrthvoUen Kunstgegenständen in cclciencm Geicvmack, die von Freundes- und Evllegcnhond gespendet wurden. Bereits um ti Uhr früh brachte die Eapclle des 2. Grcnadier- Regimenis eine Morgenmnsik, daran schloß sich ein paar Stunden später ein vom Hoslheoter-Orchestcr unter Herrn Mnsikdircktor Trochc's Leitung ansgefühltes Ständchen. Die Blumenarrange ments. bie in lieblicher Gestalt die Theiinahine von Künstlern und des Publikums bekundeten, zeugten von dem hohen Stande der TreSdner Kuiistgärtnerei: besonders ist ein Anstatz von herrlichen Magnolien, von Herrn Jnlendaiirratb Tr. Koppe! gespendet, her- vorznhebcn. Da Herr Hosichanspieler Schubert Begründer der beiden Schlarassenreiche von Dresden und Leipzig ist. so hatten dieselben besonders loiibare Spenden gestiftet. Ans Glauchau war ein Ofenschirm mit reicher Goldstickerei eingetrosfcn, welcher die Leistungsfähigkelt der dorligcn Jndnnne m das hellste Licht letzte; die Dresdner Schlaraffia aber überlc>ctffc durch eine Abordnung ein Dutzend schwere Silberbechcr, im Innern stark vergoldet, von außen mit schlarnffijchcn Emblemen geichmückl: dieses äußerst werlhvolle Geschenk stammte aus dein Ätclie» des Herrn Hoffnwetier Mau. Die Aufführung aller einzelne» Geschenke an Blume» und Gegenständen inüßle übrigens einen sor,»liehen kleinen Katalog bilden Abends veriammeite das Jubelpaar tm oberen Saale der König!. Belvedere eine nicht geringe Anzahl von Freunden und Gönnern zu einer von Meister Fiebiger eigaint Taiel. Von den zahiccichen Uebelcaschnngen, wcl winden, war zunächst snr daS Jubelpaar die größte und packendste die Aniniist ihres Sohnes. Herrn Schauspieler Hugo Schubert, welcher direkt aus Ameuka enuuis. Um dem silberne» Hockzeiloseste der Eltern beiznwohnen, war Herr Hugo Schubert vor 14 Tagen von Milwaukee aulgebrochen, vorgestern früh mit der »Angnsta Victoria" in Hamvnrg gelandet und direkt »i den Eoilrierzng ae- sliegen. Gegen 10 Uhr Abends, gerade als man bei der Tatet die Glaser zum ersten Trliit'prnch erheben wollte, trat er in den Saal de» Königl. Belvedere. Das war allcidnias ei» Effekt ersten Ranges, wiL-man ihn sonst nur in der Komödie erlebt. Tie Freude und Ürberraichnng der Eltern war unbeschreiblich. Von den zahlreichen Begrüßungen und Festreden ist in erster Linie eine Ansprache zu nennen, welche im Name» von Herrn Geh. Rath Bär, dem verdienstvollen Ehcs deS Konial. HoffheaterS, erfolgte. Herr Geh. Rath Bär hatte vor seiner Abreise nach Karlsbad Hccrn Jniendanzrath Tr. KoppcsiEllscld niit dieser Ansprache Namens der Generaldireklion betraut, da aber Herr Jntcndaiurath Dr. Koppel wenige Stunden vor der Frier dienstlich nach Wien reffen mußte, io sprach Herr Generalmnsikdircklor Hotiath Schlich im Namen von Herrn Geh. Rath Bär und der Königl. Intendanz. Herr Hotrath Schuch rühmte die vorzüglichen künstlerischen und mensch lichen Eigenschaften Schubcrl's und sprach den Wunsch ans, daß Herr Schubert dem Königl. Hosthcater zcitlehenS erhalten bleiben möge. Es reihten sict> Triilkiprüche von Herrn Dr. Phil. Emil Biere», Hvffchanspicler Bauer, der Sctilcirasscn w. an, dazu erklangen brillant und witzig verfaßte Tafellicdcr, Sologesänge (Frau Bancr- Köcnig) und andere die Lasel würzende Intermezzi. Ei» geistreich erstlndencS Festspiel: „Die 4 Wenzel" (von 4 Damen nn prächtigen Kostüm dargeslclli), eine cinallige Komödie: „Anna'S und Emil» erste Begegnung", virtuos von einer Dame ans der Gesellschaft, von Frl. Eisoid und den Herren Oberregisscur Lüpschütz. Lödcr. Helbig, Olbrich, Erl (Rcsidenz-Tbratcr) gcwiclt re. bildeten das weitere Programm.. Gegen 2 Uhr früh schloß sich der Lasel ein Ball an. den bald eine herrliche Morgensoiinc glanzvoll beleuchtete, und de» gerade so lanae sich auSdehnte, daß man. hei einem Pracht- wettcr, seinen Morgenkaffee ans der Galerie des Belvedere einneh- mcn konnte. Ernst ist daS Lehen, heiler ist die Kunst! — Im 4. TreSdner LandtagSwahlkrcise. in welchem der Cigar- rcnhändlcr Kaden zur Neuwahl sicht, wurden gestern früh von vielen Parteigenossen des Kaiididaten sozialdemokratische Wähl st u g b l ä t t e r anSgelraczen. Der Inhalt Vieler Blätter ist ein derartig scharfer, daß alsbald polizeiliche Beichlagnahniungen erfolgte». Eine An.znbl Verbreiter wurden anaebatlen, woraus ihnen die Flugblätter abgenommc» wnrden. Die Eonfiseativn nründete sich dem Vernehmen nach nur 8 >-!l des Strasgc'etzhiiches (Perhrcilnng erdichteter oder entstellter Tbnffachcn. „in dadurch Slaatseinrichtungen oder Anordnungen der Obrigkeit verächtlich zn machen). — Die Legung deS unterirdischen Telegraph cnkabels von Dresden bis zur bayrüchcn Grenze bat Schwierigkeiten bc reitet, wie bis jetzt kein anderes Kabel. Ma» hatte im Allaemeincn zwar schon viel steinigen und felsigen Boden erwartet, fand aber in Wirklichkeit noch erheblich mehr desselben vor. als angenommen worden war. Es mußten gegen 11,700 lausende Dieter des Kabel- grabcns eingesprengt werden, weil das Gestein für die Spitzhacke zu hart war Dazu sind nahezu ü Ecntner Dynamit verbrauch! worden. Auch ans den übrigen Strecken brachte der steinige beziehentlich lehmige Boden ungewöhnliche Schwierigkeiten, so daß iiiSacsammt 37,M Stück Werkzeuge (Spitzhacken, Bohrer. Slcin- mciscl) geschärft werden mußten. Vergleichsweise sei hierzu be merkt, daß ans den sechsmal längeren Kabelstrecken Berlin-Breslau. Berlin-Stettin. Müncheberg-Tborn und Kiel-Hoycr nur 820a Werkzeuge zn schärst» gewesen sind Weitere erhebliche Schwierig keit bereitete die Passirnng von 8 Städten mit ausgedchiitci, Gas- rohrnetzcn. Hier konnte die Auslegung nicht mittels des Kabel Wagens erfolgen (welcher auf glatter Strecke in 20 Minuten 10o>> Meter auslcgt). sondern durch Ziehen von zahlreichen (bis 50 Arbcltclii. Hierbei werden für 1000 Meter Kabel durchschnfftlich zwei Stunden gebraucht. Da nun 07,109 Meter Kabel uni dicie Weise zu lege» waren, ist die Veizögerung der Arbeit als sein bedeutend zn bezeichnen. Die schlechte Bodeiibestbaffeiiheil nn: die Führung durch Ortschaften vernnlaßte auch die Herstellung Es mußten 190 gewölbte Brücken, 520 204 Nohrendiirchlässe hergcstcllt werden. Zu den Arbeitern waren 180 bis 617 Mann gleichzeitig beschäftigt. Nachdem im Anfang (am 27. August von Dresden ans begonnen) günstiges Wetter die Arbeiten unterstützte, trat im Oktober als erstes Wittcrungserschmerniß eine achttägige Rcgenperiode, daraus- salgende Uebcrschwcmmniig und schließlich scharfer Frost ein. Ta der Frost Anfang Dezember etwas nachlicß, war cs noch möglich, die Arbeiten nm 7. Dezember bis zur bayrischen Grenze zu voll enden. Voraussichtlich kann am 0. August die Inbetriebnahme der Kabellinie Berlin-Dresden-München erfolgen. — Morgen Vormittag finden von 10 Uhr an öffentliche Sitz ungen der Handels- und Ge lv erbe -Kammer Dres den statt. — Die .A. R.-C." erhält auS Metz zur Ermordung des Oberstleutnants Prager noch folgende Mitthellungen: Daß cs sich um einen Raubmord handelt, dürste durch die Thatsache bewiesen sein, daß eine Summe von rund 500 Mk.. die goldene Uhr und mehrere andere Werthgegenstände aus der Woh nung verschwunden sind. Der Verdacht siel, da man gewisse Arbeitsiverkzenae im Zimmer deS Ermordeten fand, ans einen Arbeiter, welchen man auch verhaftete, aber wegen mangelnder Beweist wieder frcilassen mußte. Oberstleutnant Prager war nnvcrheirathet. Morgens um 3 Uhr hörten Leute auf der Straße Geschrei aus der Wohnung desselben ertöne», es siel jedoch Nie mandem ein, die Polizei herbeizuholc». Anscheinend hat der Mörder längere Zeit mit seinem Opfer gekämpft, und der Offizier bat auch versucht, seinen Revolver, den er ergriffen hatte, zu be nutzen. icdoch vergebens. Die tödtlichc Wunde geht fast über den ganzen Hals. Die Untersuchung wird mit Eifer fortgesetzt. — Tie frostigen Gesellen Mamertus. Paiik»oti„s und Servatius — ll.. 12. und 13. Mar —, die Feinde jeder Maiblüthe, fürchtet der Landmann in jedem Jahre, in diesem vielleicht we- niaer. weil der Frühling noch nicht so warm war, daß ein etwa plötzlich eintl-ctendcr Kälterückschlag viel -schaden anrichten könnte. Die Vegetation ist gegen frühere Jahre vielfach noch im Rückstände. — Das henlige Blast enthält als Sonderbeilagen eine Ein vsthlnncz der Firma Preuß u. Bren decke für Dresden und. Umgegend und eine dergleichen von Hirsch u. Eo. ffir die ganze Auflage. — DaS Eonccrt im Z o ol o g i s ch en Garten am So»!: ansaestatteten "bcnd war vom beste» Weller begünstigt und rin zahiiei!. st»- IM-I cipwim» l Publikum lauschte de» Klängen der trefflich acipielten lind gc w.iyüeu lind vsickendiie -Okullistückc. Her»,'. Oberst Dr. NailNdorfs, Vorsitzendem des A llien- * Vereins „Zoologffchcr Garten" Dresden, ivnrde bierbei ans Anlaß des ÜOjnhrigen Bestehens des Gartens von dem Tiligenien d r Kapelle des König!. -Lächs. 2. Grenadier-Regimentes Ri Uff „Kaiser W'lliclm, König von Preußen" ein von ihm lompoim! r „Zoologischer Garicn Promenaden Marich gewidmet — Das Jnlcressc an den Ferien k o l o n i ee n regt und zeigt sich auch in diesem Jahre erfreulicherweise in linvermindrite' Ttaste So ginn, wie seit Jahre» regelmäßig, seitens der F>im> GnnHer u. Rudolph die Summe von 300 M. dcmFcrien-CoIoniglglisichnsse zu. — Der diesjährige Verbcindstag der vereinigten Gigierffiiiiiii- gcn Sachsens, verbunden mit einer Ausstellung von Zeichnungen der Glascriehrlingc, gcwerdiichen Nrnheiten re., wird am 31. Mai im Rcsthskcller in Oschatz abgchnltcn. — In Strehlen ließ am 8. d. M. Firn Mar» Krcbs- Brcnning. Kgl. Sächs. Kgminclvfftnosin. im Verein m>! ffnem Ehegatte» und einigen Freunden ihres HaiOes in den öffeulli.ben Anlagcn unweit des Platzes, an dem sich die im V 'u chic von de, Sektion Strehlen des GebirgsvereinS gepslanstc .,Bis>na>ck-Eiche" befindet, znin ehrenden Gedächtniß nn den Heimgegangenen Stra tegen Mostkc eine „Mostke-Ei be" nebst dazu gehörigem Denkstein einietzen. Ter Platz in den öffentlichen Anlagen Hai hierdurch eine weitere hervorragende Zierde erhalten. — Am Mittwoch und DonnciStag unternahm eine Anzahl Zwickancr Herren einen Ansstng nach GolteSgnb »nd dem Fichtelbergc. Bereits ans der Hinreise, von Zwcibach vis GottcSgab, nanientlich auch in letzterem Orte selbst, gab es noch vielen Schnee und Eis. Das Treiben des Lenzes war kaum zn erkennen. Der Fichtclberg selbst zeigte sich aber noch fast ganz schneebedeckt. Ter Abstieg nach Nendorf zn war im böchslen Grade beschwerlich. Ans dem Wege lag der Schnee noch bis zu I Meier Hohe. Oftmals sanken die Reisenden bis an den Uolcricib in dcv Lchlicc. Das Bild da oben ist noch ganz >vii»e>licy. und cs wird noch manche» beißen Tages und warmen Regens bedürfen, bevor dieses winterliche Bild vcrwffcht wird. Vom Fuge des Fichtelberges ab verändert sich übrigens schnell das Landschastsbiid. — In großer Sorge ist eine Mutter in Divvelsdori bei Moritzbnrg um ihre Tochter Dieselbe. Wifficlminc Schönbild. 26 Jahre alt, war in Dresden in Stellung und hat am 23 Apni, Abends halb 10 Uhr, im blangestreisten Hauskleid ihre Wohnung. Radebrrgerstraßc 21. verlassen Seitdem hat man nichis inebr von ihr gciehcn und gehört. Zwei Vorgefundene Adressen lassen krc- ninthen, daß daS Mädchen den Tod oenichi hak. — Am 8. d. M zündete ein Blitz in Warnsdorf im Schuppen der Ba»in»»'llipl,liie>ci der Gcbr. Perus'., wodurch ve. schiedenc Posten rohe Baumwolle vcrvrannlcn. Ein kaiicr Schlag suhl i» Grojpchonan in ein Hans Das Uinreticr richtest an-h am Bahnkörvcr in Zittau vielen Schade» an. so daß der Belu st nur nnlcr Bcobcichinng größter Vorsicht stattnndc» konnte — Daß der frühere Gemciudevoistand Gcrlach in Nicdei zwönitz so plötzlich und rn so hohem Altc> Hand an sich ic!bn gelegt hat. ruit in der geiominic» Einwohilerschaft um so größer Bestürzung hervor, als G. anschclncnd in den glücklichsten Verhält nissen lebte. PfiuiS's »SU Kinscrmiich. ,L.L öresdiier Molkerei Gebr. Pfund, VautzocrKr.41142.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite