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Dresdner Nachrichten : 01.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189905016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-05
- Tag 1899-05-01
-
Monat
1899-05
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.05.1899
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8«rbm!>iiiblill. SeriiivrechauILlutz: I Nv.1t u. Ur.sos«. Dresdner Rachrickun crlchetni» tailicb MoraenL. ü. ^i«t!vutükr'8 S 8truvv8trr»88v v. -lllsloixer Vortrotar von K«I«Ie> «L IVa«lo»oi»'i> 1t ^r»I, vnnttvnu. 7VW Z ,UM«iik»iiWtr.33H DKk" L»«i l««> ISIeeelvIItieit« i "MG 6WL8S lluscealll in «Is^sateu, emvitz stuksvll zscaiilea IZainsa. .» düten m d1lli»stvo kreissu. Orvdso ^iiüvrcbl in Ir-tuorkütsu. k vwarbsitua^ vm Litton xccrcl bsreitv.illixst civgenommsn. H Z?uv>SHV«rrreis 1». ^vnt«vl»v n»«I I^»I«tot-, ITovI«- u. IIU8^N8tttir« m Lr^KLter TuLcrclhl ru billiK-teu vroieen. frisüp. Knmff L 8o!m, Keongpistr 9. Lsbvrldrrn von . Ale^vr, rllu l^ttania, ber-tv Llarü«. von Linäsrn aeru L6- uominvo, Vlitsebv 50 Li , 1 M,, 1 All. 75 kt'., 3 Lik. M kl. uuä Erzocvvgell. ^ljeizeiiieliel'tiil'Sli E oxsn Vrüsonioiäon, 1 All. unc! 1 Zlll. 75 Vst Vo!Aanckt neck nuslvnrtii. könixl. HKkripvtkvkp Di e srlru, Rr. 12«. M«el: Neueste Fenischrckb- u. Jcrivprech-Herichte. Dresdner Rennverein, Militänsche Plauderei. Bahnpolizeilicke Nebenretungen. I 1tZ 1 Hh?«,» 1 Gerichtsverhandlungen. .Wilhelm Dell". Hcideirühting. , ANvMuff, L. ÄlN» für diejenigen Zuwiderhandlungen des PublitiimS gegen vahnvolnei' üche Vorjchristen. insbesvnderc gegen die Bestimnrungen der Aeruschreiö- und Kerusprech-Berichte vom 30. April. Kiel. Las Feuer auf der Kulpp'schen Germaniawerst ist »ach Einäscherun einzzcdäiniiit, d rmger Gefahr . . brannte, ist gerettet. Plane und Zeichnungen lind unversehrt. Das Feuer wird auf Kurzschluß der elettrischcn Leitung zurückgesührr. An der Rettung der wichtigen Zeichnungen, sowie an der Löschung des Brandes betheiliaten sich Offiziere und Mannschafteil der Marine in hervorrageiwer Weise. Hamburg. Die an Bvrd der „Baldivia" heimlchrendc deutsche Ticssce-E-zpedition wurde heute hier festlich empfangen. Unter de» Empfangenden. die der ..Vaidivia" entgegenslchrcn, be fanden sich StauiSsetrctär Gras Pvsadowsl», Säch>. Kultusminister v. Sehdrivitz, Bürgermeister wiöiickeberg und Dir John Mnrran aus England. Nach Begrüßung der Mitglieder der Expedition fand a» Bord des Schisses ein Hesimalil statt. Staatssekretär ieffee-Ezpcdiiivn und und schloß mit einem Gras PvsadowSlh hielt eine längere Rede, in welcher er bcj der Verdienste der Leiters der Erpcdiiiu», Pros. Ehnn-Leipzig ge dachte. Er legte weiter die Vcdeuiniig der ^ . der demnächstiaen Südpolar-Erpedilion dar .Hoch auf den Kaiser und die hohen Ve die Ausscndung der Erpeditivn zu perd solgten. Als die „Baldivia" 'Nachmittags in .Hamburg cintras, gingen Depeschen ein vom Kaiser und dem Könige von Sachsen, worin die Mitglieder der Expedition willkommen geheißen werden und ihrer Verdienste rühmend gedacht wird. Zerbst. Heute Nachmittag wurde das von den Wchrvereincn errichtete, von dem Bildhauer Friedrich Pfannschmidt geschaffene Moltke-Tcnkmal feierlich enthüllt. Trient. Die Kaiserin Friedrich ist nach zehntägigem Auf enthalte nach Bozen abgerelst. . B ud a p est. In der Kerzen- und Seifenfabrik „Flora", welche erneu Flächcnrauni von 6500 Qnadratklnfter umfaßt, brach heute früh Uhr Feuer aus, durch welches die eigentliche Fabrik, das Maschinenbaus und 16 Gebäude, in denen sich die Fettstoff- Magazine und die Kellereien für die Vorräthe befanden, zerstört wurden. Der Schaden wird auf eine Million Gulden geschätzt, der aber durch Versicherung gedeckt ist. Paris. Nach einem Telegramm des „Petit Journal" aus Verdun wurden daselbst in der blähe des Forts Rozellier zwei Personell wegen Verdachtes der Spionage verhaftet. Bei den gcitrtaen Nenne» zu Wien ücgren folgende.Pferde: k. Rennen-. 1. „Gondolat", 3. „Leader". „Näpfen»". (Tot.:38:d Li-a. 134 : 25 Platz.II. Rennen: l. „voller",, V. ..FuraMs", 3. „Mgee' ung ea. 5500 Nieter. In diesem Schiußrennen galt der kostbare Ehrenpreis des Herrn Kammerherui Graf Luckner auf Atlsranteu dem erste» Pferde. Vier Reiter traten in die Schranken. Den genannten Ehrenpreis, bestehend in einem vergoldeten Ziericller, der das Schloß Altsrnnken in vorzüglicher Ausführung trägt, erhielt Lni. v. NeiinanS (Ul.-Regt. 17) nut dem F.-W. „Lrphaii Bov". Den zweiten Preis errang Overicntnant Ebert >'Iäger zu Pferds mit dem F.-W. „biischwitz", den dritten Ltn. Fleifchmgcc s slll.-Negt. l8) fchw. W. „Rockinghain". geritten vom Ltn. Tledc- mann (17. Ul.). — Nachmittags >,51 Uhr waren die Rennen be endet. Nunmehr vollzog Frau Generalmajor v. Broizcm die Vee- theilung der 12 Preis« Für jedes Nennen dreh, die in allerhand praktischen silbernen Sport- und Gcbrauchsgegcnständen bestanden. — Miliräcische Plauderei. Unsere neuen Geschütze. Ans ciire an den preußischen Kricysministcr General v. Goßler unlängst im Reichstag gerichtete Anfrage, unser Feldgeschütz bctr., antwortete derselbe, es habe sich vollständig bewährt und dadurch besitze die deutsche Feldartillerie vorläufig einen Vorsprung vor anderen Heeren. Die Interpellation war politisch gewiß recht zweckmäßig, die Antwort Sr. Ereclleuz ist vielleicht etwas zu be- icheiden ausgefallen, denn wer mit einiger Austncrlsnmkeit die im vorigen Herbst durch Friedrich Knipp veröffentlichten Schieß- . ... . berichte, die in viele» Zeitungen eine gerechtfertigte Wnrdiaimg Verbündeten, deren -zurwrge j fanden, verfolgt hat, mußte crtennen, daß das neue deutsche Fctd- verdanken sen Weitere Reden geschntz einen cbenwtchen Triumph der deutschen artilleristischen Fachkreise und der Firma Friedrich Kri,pp bedeutet, wie das neue Deutsche Stcilbahngeschutz", die „Deutsck>e Feldhaubche !N>7", mit welcher Geschützgattung nach Mittheilung des KviegsministerS drei Batterien jedes Armeekorps ausgestattet werden sollen. Wie lange der Vorsprung andaucrn wird, den wir durch Einführung des neuen Flachvahngcschützes,- wir meinen damit dos neue „Feldgeschütz", das schon dem Laten bei der Königs parade am 23. April wegen seiner niedrigen, eleganten Lafettir- ung auffallen mußte, anderen Artillerien gegenüber gewonnen haben, wird sich zeigen. Frankreich führt veispielsweisc soeben auch ein neues Feldgeschütz ein. Wenn dasselbe weder in der Solidität der Lasettcntoiistriittion unseren Geschützen gleichkvnnnt. auch diesen an Leistmigssähigteik etwas nuchsteht. wäre cs doch ein grober Fehler, den großen 7'' cischritt zu unterschätzen, den die französische Feidartillerie durch dl-'se Nelleinführung gewinnt. Daß die französische Presse über daS n.uc französische Geschütz sehr ab fällig urtheilt. will gar nichts besagen, das ist Politik Wie zu des seligen Boulanger s Zeiten um alle Neueinführungen, sie mochten noch so bedeutungslos sein, ein Riefcnlärm erhoben wurde, nur um den berühmten Mann noch berühmter zu machen, ist man scheinbar jetzt in dos Gegentheil uerHllen, man mach: seine eigene Waore schlecht, um die Konkurrenz zu täuschen. 1. „Slprod lll", 2. „Jour sir". ff. „Bambula" (Tot.: 17 :S Sieg. 10. 48. 71:35 Bläh.) Vl. Nennen: l. „Brodler", 3. „Wahncheinlich", 3. „Mal theser". (Tot. -. 13 : S Sieg, 36. 88. «0 : 23 Platz). VII. Rennen: I. „Nell". 2. „Jutta". 3. „President". (Tot.: 7 : 5 Sieg.) OertlicheS und Sächsisches. chiiiterstaotSsckreiär im Finanzministerium in Berlin, Rcichsbeamte , Wirkliche ein langjähriges in Leipzig, tritt Der i. Rath Meinecke. Excellenz, Atglied des DisziPlinarhofS für R heute in den Ruhestand. — Auf den« Kavalleric-Excrcierplahc fanden gestern Nach mittag 2 Uhr die Rennen des Dresdner Reitvcreins statt, die, obgleich die Witterung dem sportlichen Schauspiel nicht günstig war (wiederholt gingen Regenschauer nieder!, sich recht zahlreichen Besuches zu erfreuen hatten. Man gewahrte unter den Besuchern Sc. König!. Hoheit den Gwßherzog von Mecklenburg- Schwerin mit seinen zwei Kavalieren, Sa. Erccllenz den General der Kavallerie v. Kirchbach. die Herren Generalmaiörs v. Broizem. Freiherr v. Stralcnhcim und v. Wolf, Hofmarschall v. d. Bussche-Strcithorst. Kammerherrn v. Armin, Oberstleutnant abcrg, König!. Flügeladiutanten Major Scnfst v. Pilsach und Offiziere aller Waffen und Grade. Die Damen der ie, die zahlreiche Offiziere Aristokratie, die meist von der Wagenburg ans den einzelnen Rennen folgten, waren in den prächtigsten Frühiahrstoiletten er schienen. Die Fra» Gräfin Hohenau lenkte eigenhändig einen schmucken Viererzug. Für das nach vielen Hunderten zählende recht praktisch. Das "berstle ffse G> geschützt , . _ , anre lertete der Präsident des Reitvereins, err Oberstleutnant Freiherr v. Oppen-Huldcnberg An der aage war Herr Hauptmann v. Schulz thätig, als Preisrichter sungirten die Herren Generalmajor v. Brojzem und Rittmeister Freiherr v. Friesen. Vortrefflich funktionirte der Gesammtapparat. Die Pausen füllte die Kapelle des Gardereitcr-Reaiments unter Leitung des Herrn Stabstrompeter Stock mit einem ehr gewählten Programm aus. Mit kräftigem Tusch begrüßte die Kapelle die Sieger nach jedem Rennen. Die Rennen selbst nahmen eine» glatte» Verlauf. Zwei Mal trennten sich Reiter von den Pferden, ohne glücklicher Weise den geringste» Schaden zu erleiden, denn sie konnten den Wettkampf wieder aufuehmen. Die Felder waren durchweg gut besetzt I. Früluahrs-Jagd-Renneu. Offen für Pferde, die noch nie aus öffentlicher Bahn gestartet waren. Entfernung ca. 2500 Meter. ES startete» 7 Reiter. Den ersten Preis erhielt: Rittmeister Jchr. v. Wuthenau (G.-R.) mit dem vr. W. „Zigeuner", den zwelten Lkn v. Breza-Gora» (Karab.) mit der fchw. (st. Mikado", den dritten Oberleutnant v. Wolf (Art. 12.) mit den, br. W- „King Charles". — ll. Mnidcn-Jaad- Rennen. Offen firr Pferde, die noch kein öffentliches Hinderntß- ne» gewonnen hatten. Entfernung ca. 2500 Meter. ES be- " " ^ ' ' . Al» Erst - - Reiter. durch s Ziel: Ltn. suffert (Ul.-Reg 17) mit der F.-Tt „Betraut", als Zweiter rnoiö (Hus.-Reat. l8) mit dem F.-W. „Kronprinz", als Dritter Än. Krohn (Att -Regt. 28) mit dem F.-W. „Reltance". — IN. Dienstgradpserd-Rennen. Offen fiir aus der Tmppe ent nommene Dtenstgradpferde und Dienstpferde der Artillerie inner halb ihres Turnus. Entfernung ca. 2500 Meter. Fünf Reiter. Wer wurde: Ltn. v. Neimans (Ul.-Regt. 17) mit br. W. „Türke", Zweiter: Ltz«. Hache- (Art.-Regt. 12) mit br. St. „Fricka", geritten von Oberleutnant v. Wolf, Dritter : Ltn. Frhr. m Fritfch OL.-N.) mit br. St. „Vanil/e". -IV. Dresdner Strrple-Chvsk. Offen für dreijährige und ältere Pferde. Emfern- . — - —. - „JuraluS". 3. . (ä°ooi»Kr!)' K^.Bonvioan" 's^Idoma" Ü"'" ncucs,„Steilbahnäeschütz". die „FeldhauSiho. 18S7'".'ist n'icht Sieg,40,«ö.'il:3-z Platz) IV.Ren,,.-»: i. ,^arcai>mn",2.„SNagrecqur". i Zis ein ichwercs, zur Bllduug einer Geichutzreserve be- 3. „Duca". (Tot.: 3»: 5 Sieg. 43. 37. 54 :25 Plag.» V. Rennen: stmmttcs Wurfgeichutz zu denken, sondern es wnd gerade >o wie ' ^ das „,)iachbahngeichutz der Feldartillene verwerther werden, und von Anfang an im Kampfe suchen, seine ganze Macht zu ent falten. Dabei wird es unterstützt sein durch die chm in glücklichster Weise innewohnende Vereinigung großer Leichtigkeit und Beweg lichkeit mit Hervorragender Leistungsfähigkeit. Mit der „Feld- hanbitze IM" überweisen wir sämmtliche ähnliche Geschütztvpcn anderer Staaten um ein Bedeutendes und haben damit einen Vorsprung gewonnen, der sich nicht sobald einholen lassen wird. Durch Einführung dieses Geichntzes ist mit dem sich im letzten Jahrzehnt breit machenden Prinzip des Gnhcitsgeschützes voll ständig gebrochen und zur natürlichen Doppclart der Felvauillerie zurückgekehrt worden, die den Fiachbahnschuß nach direktem Ziele der Kanone, das Beschießen verdeckter Ziele durch Sksiljchuß der Haubitze zuwies. Wir haben also bei der Feidartillerie wieder zu unterscheiden zwischen einem Flachbahn- und einem Steilbahngeichütze. Wenn wir 1870 in den Schlachten um Metz, in denen die ge schickte Ausnutzung der Schluchten des Geländes für die Jranzvien eine so bedeutende Rolle spielte, bereits im Besitze eines Stcil- bahngeschützeS gewesen wären, so würde uns viA Blut erspart worden sein. Mögen Schwärmer und Idealisten durch die beiden neuen deutschen Feldgeschütze nach immer nicht ganz befriedigt sein, gewiß ist es. daß diese Schußmaschinen eine Feuerwirkung und damit eine Macht entfalten können, von der man keineswegs überall die zutreffende Vorstellung hat- Die „D. Allg. Mil.-Ztg." urtheilt über die deutsche Feldartillcrie wie folgt: „Kriegserfahrene neuen Geschütze seien Artilleristen sind der Meinung, die neuen Geschütze ieieu zu m für ihren Zweck, so lange nicht mit Klarheit. Ausdauer und vollem taktischen Verständniß alle Macht aus ihnen gezogen werde, die sie zu entwickeln gestatte»: durch ihre Beweglichkeit, durch ihre Leist ungsfähigkeit, durch ihre Echutzbereltsckaft, durch ihre Jcuerleift- ung, also so lange nickt die ganze Armee iu der Verwendung der neuen Schießmaschinen sicher ist. TieAcmce wird sich erst daran gewöhnen müssen, in der Artillerie die Waffe der Zukunft zu er blicken, der cs obliegt, durch Masseiiwirkuiig in ganz anderer Weise wie bisher den Feind zn erschüttern. Die Artillerie wird neben, oft sogar vor, nicht aber mehr hinter der Infanterie und durch diese gedeckt ihre Aufgabe in der Schlacht zu lösen haben. Die in der neuen Omcmisatwn des deutschen Heeres sestgelcgke Unterstellung der Artillerie uitterdie Divisionen, und zwar in einer den Jnsanteriebrigaden gleichkommenden Zahl von Fcldartillerie- Regimentem, bringt die zukünftige Stellung und Wichtigkeit der Jelvartillerie bereits Vvllgiltrg zum Ausdruck. Eine weitere Folgerung der erhöhten Ausnutzung der Feldartillerie im Zukmifts- kriege ist vie Nothwendigkeit. derselben weit mehr wie bisher Ge legenheit Au geben, sich un Schießen zu übe». Das erfordert aber eine reichlichere Ausstattung mit Schießbedarf. Natürlich kostet das Geld. Eine Erhöhung des Reichshuushattsvostens für Artillerie-Munition ist für bitte» Etatsjahr noch nicht vorgesehen, well der letzte organisatorische Schritt in der Reform unserer Feld artillerie erst am 1. Oktober d. I. geschehen wird. Vom I. April 1W0 ab wird der Reichshaushalt wohl einen 2 bis 3 Millionen Mark höheren AuSgabeausatz für den Friedensschleßbedarf der Feld- artillene enthalten müssen, wenn die neuen Geschütze in Wirklich keit da» leisten sollen, was von ihnen unbedingt gefordert werden mich. Ganz richtig sogt ein französischer Artillerist: „Je macht voller die Maschinen werden, um so unerläßlicher ist eS. ihnen ein auserlesenes Personal zu geben, daS aus dem Kampswerkzeuge die furchtbare Leistung, deren e» fähig ist, auch wirklich berauSziehen kann. Das Personal kann dies natürlich nnr durch Nebuug in« Frieden lernen, denn wie überall, so macht auch hier „Hebung den Meister". — Mit der Neuorganisation der StaatSetkenbahn- Verwaltung sind dle BetriekSdstektionen ab 1. Jsnuar auch . gegen sie . Betriebs- und Bahnordnnng zuständig geworden, die bisher Polizeibehörden anzuzeigen und von die'en zu bestrafen nur-,.. Tie BetriebsdirektLüuen sind setzt ohne Weiteres befugt., die mr bahnpolizeiliche Uebertretungen verwirkten Strafe» ieflzmetzeu und die erforderlichen Strafverfügungen zu erlassen und zu v folgen. Solche Ueüertremng-m kommen v-el häu'jgcr Vor. als in. Allgemeinen angenvmuicn wird. 'Nicht immer ist es llviiermmb oder Unverstand, die sulche Uebcrtrctzmgcn veranlassen, oft sind raschen, unüberlegten Entschlüssen envpringende Hand!»m-;>m. gegen die im eigenen JnierAw ,„rd zur» Schutze des Pnbittu.e - erlassenen Bestimmungen uersloßcn. ttiuz vor Abgang des Zug-> komme» eilig noch zwei Passagiere. Nickt, wie früher, tonnen sie über den Bahnsteig stürmen, um noch ein Wagenabrheil u erreichen, de» Bahnsteigschafsner läßt sich zunächst die Fahrkarte» vorwcisen. Damit verstreichen die wenigen Augenblicke der n»b verbliebenen kostbaren Zeit. Noch ff: die Fahrkarre des ersten nicht „gelocht", da ersaßt den zweiten die Ungeduld, mir kühnem Satze schwingt er sich über das Bahnsteigacländer — und hat damit eine Strafe von Mark »erwirkst Auch der erste erreicht den Zog nicht mehr, schon hur sich dieser in Bewegung gesetzt. Der Wunsch aber noch mitzusahren. regt sich zn mächtig, rasch und behende wird das Trittbrett des fahrende» Zuges erstiegen — und damii ist cbeiffaü's eine Strafe von 3 Mart fällig. Der Wunsch „nachVer besserung der Lage" ist überall zn bemerken. Warum sollte da nicht auch ein Reisender aus dem ihn; »c>m sterS Schaffner angewiesenen, seiner Meinung nach überfüllten Abtheil Wie steigen und sich die. Thür eines noch leeren Adthstts selber öffnen? Der „Ordnung halber" kann auch diese Tha: von der Effenbahn- Verwaltnng nicht gur geheißen werden, sie ist mit 1 Mb Strafe zn büßen. Wenn aber beim Wechsel der Plätze gar aus „Versehen" die zweite anstatt die dritte, oder die dritte anstatt der vierten Waaentiasse gewählt wird, oder wenn „versehentlich" nur eine „Bahnsteigkarte" zu einer längeren Reste benutzt wurde, kann wohl Niemand der Eisenbahn-Verwaltung verdenken, wenn sie zur „ireundlichen Erinnerung" für den Betreffenden eine Strasgcbühr von >;Mk. erbebt. 'Auch das muß „gebüßt" werden, wenn Jemand sich ein hübsches Plätzchen un „Nichlraucher-Abthcü anwetfen läßt, und dann sich krenzsidel eure „Havana" ansleär. Er wird cs zwar schnöde finden, wegen „einiger Züge" mit SM. bestraft zn werden, das Bewußtsein -edoch. auch einmal eine „rheure" Eigarre geraucht zu haben, ist so erhcvcnd, daß es, wenn euch nicht befriedigend, so doch dauernd im Gedächtnis; verbleibt. Bist grötzeren Gciabrcn verbunden für die Beweisenden ist das osr zu bewertende Ueber- fchreiten der Gleise. Zur „Belehrung und Abschreckung" für tum .me Falle wird auch hier eine kleine Gebühr von 1 Vit. erhoben. d:e sich aber natürlich erhöht, wenn, wie es dagewefen. des be- auemeren Ueberichrcitens halber von nnbcrurener Hand zwei Wagen auseinander gekuppelt werden. Weit höher werden lieber- tretungrn geahndet, bei denen zu erkenne« ist. daß sie tstrer- muth veranlaßt«. Wenn beispielsweise während der Fahr: ans eurer Sekundärbahu der die Signal-Glocke ertönen lassende Dampfhammer der Lokomotive vo»"der Plattform des nächst'oigeo. den Wagens aus von einem Passagier mir dem „Regenschirm" an gehalten wird, wenn Jemand sich ins Gleis stellt, um zn ieheo. „ov der Kerl von Lokomotivführer anhälr". oder wenn Geichm - führ« trotz des herannahendcu Zuges noa> das Neberfahren der Gleise ungeachtet der bereits halb geschiosienen Schranken erzwingen wollen oder gar die Bahnstrecke als Fahrstraße benutzen, um ihre Fahlkunst über „Kies und Schwellen" zn beweisen, dann sind Straren von 15—20 Mar! gar wohl am Platze n»d können mit Rücksicht an» die möglichen ernsten Gefahren durchaus nicht zu hoch bezeichnet werden Den Betreffenden freilich erscheinen wiche Snasvcrsügungc» off recht hart und meistens verweigern sic die Zahlung. Sobald sic aber „schwarz ans weiß" sehen, daß die Strafen nebst den wachsenden Gebühren im Wege des Awangvollstreckluigsverfalirens eingesordert werden und bei Verweigerung Haft von 1 Tag sirr w 15 M. Strafe verhängt werden tan», wählen sie meist den klügeren Ausweg des Zählens. 'Noch klüger aber ist Ter,eisige, der Neben tretungen überhaupt vermeidet, er erspart sich Aerger und Kosten und der Verwaltung Schreiberei. — Während der Vakanz in der Hilsspredigerstelle der reso:- mirten Gemeinde wird Herr Pastor einer, vr. Sülze, mit gestern begonnen, einige Predigten in der reformirten Kirche, und zwar über Fingen der christlichen Goltcserkennnsiß, batten — Die Bcvöllcrnngszahl von Dresden mit 'Albertstadt betrug am l. April ca. N2.000. — Straßen > perrungen. Bon heute au sind die Köl ner - straße zwischen der Elbe und den: Palaiogäßchen wegen Hau»« schleusen-Umbaues, die Nicolaisrraße wegen Umpstasterring. d>e Hauptstraße zwischen dem Obergrabeu und dem Reustödter Mart: wegen GleiSanschluß-Arbeiten an die Heinrichstraße, die östliche Fahrbahn der Weißcritzslraßc zwischen der Semiuarstmßc und dar Fricdrichstraßc wegen Rcupstaster u g und die Waisenhausstraße zwischen dem Dippoldiswaldcier Platz und der Pragesitraße wegen Asphaltirung sc ans die Dauer oer Arbeiten für den Fahr- und Reitverkehr geipcrrt. — Das Urtheil in der Lvbtaucr Landsriedcntz- bruchsachc bildete Len Au-ganqspunkt einer Anklage, die den Redakteur des „Vorwärts" vor die 4. Strafkammer des Berlins Landgerichts 11 führte. Der Angeklagte wurde beschuldigt, biwh einen mit „dreiundfünfzig Jahre. Znchthmis" übersckriebenen Artiketz das König!. Oberlandesgcricht in Dresden durch Behauptung und Verbreitung nicht erweislich wahrer Tbutsachcn beleidigt zu habe! Der Angeklagte bestritt, daß eine Beleidigung vmliegc, Thatsachc sei es. daß die sächsischen Gerichte die gegen Mitglieder der A? betterpartez anhängigen Strafsachen mit ungeheurer Schärfe führen und oft zu Strafen kommen, die gegen die Mitglieder andere. Klassen me iu Anwendung gebracht werdeir. Der Vertheidign Rechtsanwalt Heine hatte kn seiner Schutzschrist auf eine Rewe von Urtheilcn des Dresdner ObcrlandesgerichtS Bezug genommen und gab anheim, diefc Urtheile zu verlesen. Staatsanwalt Plaschte widersprach der Wertes» Urtbeile selbst vorliege. Richter parteiisch Recht Arbeiter vorgeden. Rechtsanwalt Heine bemerkte weiter, die Ver lesung der Urtheile solle beweisen, daß das Obcrlandcsgericht in ceSden zu ein« Auslegung" ' " ' - - - itgliedern der Arbeitervarv bürgern belassen werden. Di aus prozessuale» Gründen der Verlesung der Urtheile aus den len. Rrch«a - ^ - - svzvzr-aqvrr ».U»s4l-ir
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