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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.12.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051228014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905122801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905122801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-12
- Tag 1905-12-28
-
Monat
1905-12
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.12.1905
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2tr. 858. r«t»e 4. ll« Donnerstag. 28. Dezember 1208 bi« Tibet-Expedilion den örUlchen Ron« als General erhielt, »st »och in srischer Erinnerung. Mit dem Dampfer .Erna Woermana" trafen am zk. Dezbr. 7 Offizier« und 98 Mann aus S ütz w e sta s r i ka in Ham burg r,n. Der Kon»mandant de- Kreuzers „Dbeiis" meldet au» Deutsch-Ostafrika: Leutnant Dollmann hatte am 8. De», nach zwölsftündigem Nachtmarich bei Mtnrde ein Gefecht. Der «Gegner hatte l4 Tote. Am 15 Dez. hatte er bei Kiduturi ein Geiecht, wobei der Gegner 51 Tot« hatte. Di« „ThettS" geht am 29. Dez. für acht Lage aack Tanga. Pangani. Laadani. Der Gesundheitszustand ist befriedigend. Der russische Militärbevollmächtigte in Berlin. Obern v. Schebeko, der zur selben Zeit auch der Person unseres Kaisers attachierl war. verlädt noch in diesen Tagen endgültig leinen Posten, um nach St. Petersburg »urückzukehren. Oberst o. Schebeko wird zunächst dem Gefolge des Zaren zu» geteilt bleiben. Zur Wiederherstellung seiner Gesundheit ist ihm vorläufig ein längerer Urlaub nack dem Lüden bewilligt worden. Oberst o. Schebeko hat sich am Donnerstag in Berlin beim Kaiser adgemeldet und begibt sich heute nach Dormsiadt. um sich oom Großberzoge von Hessen zu verabschieden. Für die Zukunst wird die Besetzung des russischen Militär-Attachö» Postens sich anders als bisher gestalten. Es sollen di« Funktionen des eigentlichen Militär-Attaches von der gleichzeitig ausgeüdten höfischen Funktion getrennt werden. Im neuen ^abr« werden daher zwei Offiziere — ein General aus der ^uite des Zaren, und ein Stabsoffizier aus dem General- stade — in Berlin akkreditiert sein, und zwar als Militärbenoll- mächtigter der bisherige Flügelabjutant des Großsürsten Wla dimir, (üeneral L I» suite des Zaren Tatitschesf. Die für Deutschland sich ergebende Konsequenz ist durch die Ernennung des Generals L !» suito des Kaisers p. Iacobi zum Militär- bevollmächtigten am russischen Hofe. unter gleichzeitiger Attackierung an ine Person des Zaren und an das russische große Hauptquartier schon gezogen worden. Der bisherige Militärattache bei der Botschaft in Petersburg, Gras v. Lambs- torfi, ist in das Verhältnis als diensttuender Flügelabjutant unseres Kaisers zurückgetreten. General v. Iacobi wird einen Offizier des Generalslabes der Armee als Adlalus für die militä- rischen Geschäfte des Petersburger Postens erhalten. Zn der Bertraueilskundgebung für Minister Ruhstrat, ivelche im oldenburgifchen Landtag gegen die sozialdemokratischen Stimmen beschlossen wurde, werben seht nähere Einzelheiten ge meldet. die bei dem Aufsehen, welches die Angelegenheit deS viel genannten Ministers erregt bat. auch in weiteren Kreisen Interesse verdienen. Nachdem der „Genosse" Hug die alten Angriffe gegen den Minister erneuert hatte, erhob sich Ministerpräsident Wittig ,nr Abwehr: „Alle die schwerwiegenden Verleumdungen und Ver dächtigungen. die Abgeordneter Hug hier znm Teil vorgebracht. znin Teil nur angedeutet bat, sind als vollständig niibegründet er wiese». Es ist allerdings gelungen, die öffentliche Meinung haupt sächlich aukerhalb Oldenburgs zu verwirren, aber der Ausfall der Gerichtsverhandlungen und ihre Bestätigung vor dem höchste» Gericht hat gerade in unserem Lande die Ueoerzcngnng befestigt, daß die Angriffe vollständig verfehlt seien und die Anklagen in sich znsammenbrechen und sich als ruchlose und verächtliche Ehrverletzungen kennzeichnen. Man hat versucht, bas An ehen linkeres Gerichts und des Richterslandes herabzusetzen. Auch alle derartige» Vorwürfe muß ich zurückweifen. und auch darin aibt mir das Reichsgericht recht, und das mußte genügen. die Richter vor io schweren Vorwürfen zu beschützen. Der Minister Rnhstrat würde sich eines Amtsvergehens schuldig gemacht haben, wenn er auf die Richter in dem «inne eingcwrrkt hätte, das; sie sich für besangen erklären sollten. Meine Kollege» und ich werde» hier stets Rede und Antwort stehen, wen» Mitglieder des Landtags Fragen an uns richten, aber das Verlangen, mich noch weiter über Lachen ansznsprechen, die das Reichsgericht endgültig erledigt hat. muß ich ablehncn." Es ist nun sehr bemerkenswert, daß der Sozialdemokratie nicht nur kein Land- tagsnritglled zu Hilfe kam. sondern daß auch das bereits erwähnte Vertrauensvotum von dem Führer der Freisinnigen Volks- Partei, Abgeordneten Taiitze», beantragt wurde. Sogar die „Voss. Ztg." bemerkt zu der Angelegenheit: „Die Nnhstratsche Amtsführung hat in der Tat allezeit nur 'Anerkennung gesunden. To hat ihm die oldenburgische Lehrerschaft, da er auch Unter richtsminister ist, vor einiger Zeit ihr volles Vertrauen cius- aesvrochen. Im ganzen Lande scheint die Ueberzengniig zu herrschen, daß er nicht zu ersetzen sei und daß man ihn deswegen nicht ver lieren dürfe." In dem Maße, wie die Besserung des deutsch-englischen lang dieser deutschfeindlichen Hetzereien gegangen ist. dafür liegt ein sprechender Beleg in einer Auslassung des „Newyork Journal os Commerce" vor, die in der marokka nischen Angelegenheit nicht weniger denn alles aus den Kops stellt, um die deutsche Politik ins Unrecht zu setzen. Daran reihen sich ebenso wahrheitswidrige Behauptungen über Deutschsands Haltung in Schcintung. wobei die alten Lügen des Pekinger „Times -Berichterstatters Morrison ausgewärml werden, wo- nach Deutschland in Schantung für die anderen Nationen tat- iächlich die offene Tür geschlossen habe. Alsdann folgt ein geradezu kindischer Vergleich der Politik Deutschlands mit den Bestrebungen Ludwigs XIV. und Napoleons I.. zu welchem Zweck die lächerlich« Mär von deutschen Absichten aus die Nieder- lande und aus deren Kolonien aufgesri'cht wird. Deutschland wird als der einzige Friedensstörer in der Welt hingestellt. und die wahrlich bescheidenen deutschen Flottenrüstungen werden als Beweis für den Plan. Deutschland au? Kosten anderer Staaten zu vergrößern, angeführt. Solche läppischen Behaup tungen wagt das genannte Matt seinen Lesern vorzusetzen. denen doch ebenso gut wie der ganzen übrigen zivilisierten Welt be kannt sein muff, dciff gerade Tentschland das in der Geschichte kaum zum zweiten Male vorgekommene Vorbild einer großen Nation abgibt, die nach bettviellosen militärischen Erfolgen Macht und Anfeben unbedingt in den Dienst des Friedens ge stellt hat. Was die deutschen Flottenrüslnngen anlangt, so kann das ehrenwert« Newvorker Organ aus zahlreichen Kundgebungen des Präsidenten Rooseoelt entnehmen, daß nickt die maritime Stärke, sondern die Schwäche ein« Gefahr für den Frieden bedeuten würde. Dies gilt genau in derselben Weise von den Vereinigten Staaten wie von Deutschland. Der sozialdemokratische Reichslagsabgeordnete Peus batte in der Unterhaltungsbeilage seines Tessauer Blattes eine Er mahnung an die Familienvater unter dem Titel .Zehn Gebote für die Männer" gerichtet, welche zur Pflege eines zulen Familienlebens und zur Achtung des Wirkens der Frau Ls Gattin und Mutter ausfordern. Das Sechste Gebot bat olgenden Wortlaut: Gib Deiner Frau gesondertes Geld für die Wirtschaft und für iyre persönlichen Bedürfnisse. Laß sie die Sorgen für die täglichen Lebensbedürfnisse nicht ganz allein tragen, sondern besprich hin und wieder srenndlich mit ihr, wo etwa Einschränkungen möglich sind. Gebt dann, wo es nötig ist, beide etwas von teuren Gewohnheiten auf und bedenkt, da« der eigene Herd uns immer lieber wird, mit je größeren Opfern wir ieinen Besitz erkaufen müssen." Von seilen der Partei genossen wird Peus wegen seiner Arbeit mit Hohn und Spott überqossen. und mit Behagen druckt der „Vorwärts" das Urteil ab: Dilles in allem: die zehn Gebote des Genossen Peus mögen für Spießbürger paffen, zu Sozialdemokraten stehen sie in demselben Verhältnis wie die Engen Richterschen Irrlehren zu Morr" Kapital." Der Aus stand unter den Arbeitern der Wäsche- kopsektion in Bielefeld ist nach achtwöchiger Dauer durch Einigungsverhandlnngen. die von dem Vorsitzenden des Ge werbegerichts Landgerichtsdirektor Löher geführt wurden, be endet worden. Das international« sozialistische Bureau erläßt einen in blutrünstigem Tone gehaltenen Ausruf, worin e- heißt: „Am Montag, den 22 Januar sdem Tage des Aus- brums der Unruhen in Petersburg in diesem Jahre. RedZ. oder wenigstens am Vorabend (Sonntags. werden alle Per- ein; oller angeschioffenen sozialistischen Parteien Maffen- oeriammlungen obhalten und womöglich Umzüge veranstalten. Die im voraus bezeichnten Redner werden an den heroischen Kamps uns'erer Brüder in Rußland erinnern und «ine Geld- sommlung wird veranstaltet, um mit allen Mitteln denen behilf lich zn sein, die gegen den Zarismus für die heilige Sache der Freiheit kämpfen. Tie Sammlungen sollen an die Zentval- organnation der angeichlossenen Parteien oder an das inter national« so-mlistische Bureau übermittelt ivrrden. Nieder mit der Alleinherrschaft! Es lebe der international« Sozialismus! Da« internationaletosialistilcheBureau. Argentinien: «.Lambisr M. Ugarte. — Australien: H. Dierks. — Bübinen: A. Nein«. F. Soueup. — Bulgarien: G Kirkaw. P. Lalasow. — Dane- mark: P. «nudien. L. M. Olsen. — Deutschland: A. Bebel. P. Singer. — England: H. Hvndu»a«. I. Keir Hardie. — Frankreich: L IaurL». E. yamant. — Holland: P. Troelstra. H. van Kol. — Italien: E Ferri. F. Turati. — Japan: Sen Katavamo. — Luxemburg: Dr. Weiter. — Norwegen: A. Eriksen. Olav Kringen. — Oester reich. Tr. V. Adler. F, Skaret. — Portugql: A. Guecco. — Schweiz: O. Ropin. — Schweden: H. Bransliig. E. Wickman. — Serbien: B. Gtotzanovitch. — Spanien: P. Igselia». F. Mora. — Unaarn: E. Gqrami. I. Weltner. — Bereimgt« Staaten: D. de Leon. M. Hlllquit. Das Exekutivkomitee sBel- gienj: Eduard Anseele. Emil« Banderveldr. Camille Huys- man». Sekretär." lIn Deutschland wird die Reichsregierung schon dafür sorge», daß e» keine-sall» »u einer Störung der öffentlichen Ordnung kommt. D- Red l Oesterreich. Häe polnischen 'Nationaldemokra- t e n organisierten sich während der Feiertag« auf einem Partei- tage in Lemberg und veröffentlichten ein Programm, dessen Hauptpunkte dt« Einheit der polnischen Nation und deren Recht», anspruch auf eine unabhängig« politische Elisten» bilden. Frankreich. Der Kreuzer „Cassini" ist gestern nach- mittag von Brest aus mit geheimer Order in See gegangen. Der Komorandant de» Schiffes soll erst, nachdem 30 Mellen zurückgelegt sind, aus hoher See Kenntnis von Befehlen nehmen, di« ihm bei seiner Abfahrt versiegelt übergeben worden sind. Das nächst« Ziel des Kreuzer« ist Kopenhagen, wo er seinen Kohlenvorrat ergänzen wird. Der A ussta n d der Angestellten der Spezereiwaren händler in Pari» ist beendet. Spanien. In der letzten Sitzung der Deputierten kammer tade'te Silvela die von der Regierung getroffene Wahl von Montero Rio» -um Vertreter Spaniens auf der Kon- sernz von AlgeciraS. Ein Mann, der den Pariser Vertrag unter- zeichnet habe, könne nicht geeignet sein, di« neuen Interessen >eines Landes zu verteidigen. Der Ministerpräsident nahm Montero Rios mit ivarmen Worten in Schutz. Man könne diesem keinen Vorwurf aus der Unterzeichnung deS Vertrag» mallren. für die allein die Regierung die volle Verantwortung zu tragen habe. Portugal. Der König hat die Demission deS Kabinetts angenommen. Luciano Castro ist beauftragt, ein neues Kabinett zu bilden, dessen List« dem König alsbald vor gelegt werden wird. Bulgarien. Infolge des neuen Zunft-Zwangs- Gesetzes sind gestern die Arbeiter aller Kategorien in den Ausstand getreten. Die Sozialdemokraten veranstalteten vor der Sobranje Massendemonstrationen, die ohne Ruhestörungen verliefen. Amerika. Ter japanische Geschäftsführer in Washington hat dem Staatssekretär Noot mitgeteilt. daß Graf S inzo Aoki zum japanischen Botschafter in Washington er nannt worden ist. Dem Staatsdepartement in Washington zugegangene Kabel- Meldungen schildern die Lage in San Domingo als ernst. Einem Gerücht zufolge habe Präsident Morales, der mit der Haltung des Kabinetts unzufrieden sein soll, mit wenigen Anhängern die Hauptstadt verlassen und beabsichtige, sich mit den Anhängern des früheren Präsidenten. Iimenez. gegen den Vizepräsidenten Caceres zu vereinigen. Man glaubt, daß ein Konflikt bevorsteht. Asien. Einer Depesche des „Daily Telegraph" ans Schanghai zufolge wird durch den neuen japanisch - chinesischen Vertrag eine Anzahl Städte dem Welthandel geöffnet, darunter Fönghumiigtschöng, Liaujana, Hsinmintum, Tieiing, Kirin, Chardin. Zizikar und Mandjchnria. Kunst und Wissenschaft. ff König l. Hostheater. Die für heute auf aller- höchsten Befehl angesetzte Vorstellung „Der Freischütz" l>e- ginnt um sechs Uhr. Im Schauspielhause kann wegen Er krankung des Herrn Wiecke die für heute angekündigte Vor stellung von Goethes „Torquato Tasso" nicht stattsinden. Es geht dafür das sünfaktige Lustspiel „Der Revisor" von Gogol in Szene. ff Mitteilung aus dem Bureau der König!. Hos theater. Für die beiden nächsten Ausführungen des Weih- nachtsmärchens „Schneewittchen" nn Könial. Sckauspiel- hause Sonntag, den 31. Dezember, und Montag, den 1. Januar, beginnt der Vorverkauf sahne Aufgelds Sonnabend, den 30. Dezember, vormittaas 10 Uhr. Die Aufführung des Märchens am 31. Dezember (Silvesters beginnt, da eine Abend vorstellung im König«. Schauspielhause dieses Jahr nicht statt- flndet. ausnahmsweise erst Uhr. Für die Märchenvorstellunq am Neujahrstage ist wieder der gewöhnliche Beginn lnachmittags 3 Ührj festgesetzt. ff Im Rejidenztheater gelangt jetzt täglich nach mittags 3>/, Uhr das Weihnachtsmärchen „Prinzessin Wunderschön" zur Aufführung. Für die nächsten Abende bleibt die mit großem Beifall aufgenommene Operette „ Erminy" von Jacobowsli auf dem Spielplan. ff Ein glänzendes Geschäft haben, mit Ausnahme de» Könial. Schaiispleihailles. das an beiden Feiertagen abends nur sehr ant besucht, aber nicht anSverkauft war, unsere Theater gemacht. Die Hofoper war vollständig ausverkauft. Zu „Salome" waren schon vor Beginn des Vorverkaufs weit über die Hälfte der Billett» durch Bestellungen vergriffen: auch für , Lok> engrin" waren bereits am ersten Feiertage tm Vorverkauf die meisten Blähe vergeben. Daß sich übriaens „Salome", die am ersten Feiertage z»m viertrnmal zur Aufführung kam. dauernd in der Gnnst veS Publikums zu halten scheint, buveist nicht nur der Andrang, sondern auch drr äußere Erfolg der Vorstellung. Das Publikum gpvlaiidiette mit Enthusiasmus und ruhte schließ lich nicht eher, bis auch, lebhaft begehrt nnd stürmisch begrüßt, Herr Generalmusikdirektor v. Schuch mit Frau Wlttich und Vrrr» Bnrrian dreimal vor der Gardine erschien. UeberraschendeS Glück hat daS Görnersche „Schneewittchen" gemacht. Am eifften Feiertage war das Neustädter Hans am Nachmittag schon sehr gut besucht, während die erste und zweite Wiederholung vor total ciuSvrrknnftein Hanse stattsanden, so daß man über die ur sprünglich angesetzt« Anzahl von Aufführungen die WeihnachtS- komödie zu geben beschloß. — Ein ähnliches Bild zeigte da- Residenztheater, das in den Nachmittags- wie Abendvor stellungen vollständig ansverkanft war, ebenso wie daS Eentral- Theater und der Victoria-Salon. ff Fritz Haenhschel wird in seinen am 18., 23. und 30. Januar im Vereinsbaus stattsindcnden Vortrags- adenken die Alten sÄoelhe, Schiller, Platen, Hölderlin, Hein«, Brentano. Mörike uiw.). die Neuen lKeller, Nietzsche, Lpitteler, HofmannSthal, George, Hanptmann usw.j, und die Fremden sGorki, Ibsen. D'Ännnn-io. Maeterlinck. Jacobsen, Oskar Wilde usw.j zum Vortrag bringen. ff Joseph Haizdns „Die Schöpfung" kommt Montgg. den 8. Januar, im Vereinshouse bei niedrigen Eintrittspreise» unter der Leitung von Albert Fuchs ^ur Aufführung. ÄlS Solisten wirken mit: Catharina Hiller sSopranj, Kammersänger Hans Gießen lTenorj. Eugen Franck lBaßj. Den Chor bildet die Robert Tchumannsche Singakademie, das Orchester die Gewerbehanskaoelle. Die Mcibnaibt-inuinmer der Modernen Knntt enthält u. a. ein Klavierstück „Werbnaidtstrauin" von dem btestgen Kom»o- nisten -einrtcd Dladdrcker. ff Kadelbnrgs jüngstes Schwanflnstspiel „Der Weg zur Hölle" hat am erste» Feiertage im Lusispielhans« zu Berlin den obligaten HeiterkeitSerfvlg davongetragen. DaS Stück ist voll ständig nach französischem Muster gearbeitet und sticht an harm loser Lustigkeit sehr von des gleichen AntorS „Fcnnilientng" ab. ff Der Lübecker BüvgerauSschuß stimmte dem Senats- antrage zu, ein Stadtth « ater und Festsäle für 1 628 000 Mk. zu erbauen. Zur Erlangung von Plänen ist «in Preisaus schreiben beschlossen worden. ff DaS fünszigjährig« Biihnenjubiläum feiert am 13. Januar drr Oberregisfeur LouiS Ellmenreich am Hof theater in Hannover. ff Hafoperiifäiigenn Frau Krull wurde von der Münchner General-Intendanz einarlade.r, in der am 28. d. M. stattfinden den Vorstellung von Richard Strauß' „FeuerSnot" die Dieniut zu siuge». »r N W'LKS-ff ,e l , Ilm,ift«r Frau» Uilch agner.Interpret am süsaviere auch «isivo t Ablauf des Jahres nach SSiähnger Tätigkeit an der dortigen ofover in denRuh«stan>d- .. ff Zu Richard Strauß'. Salome" schreibt der Münchner Musikkritiker Merz in den „Münchner R. R,": Dem Vernehmen nach wird da- neue, groß angelegt« und eigriiartigc musikalische Bühnriiwerk. über dessen erste Aufführung in Dresden unlünast an dieser Stelle ausführltch berichtet worden ist. zunächst in Köln. Frankfurt a Main. Leipzig. Nürnberg. Wiesbaden, sowie am Deutschen LandeStyrater in B ra g zur Aufführung gelangen. Man ersieht darau». daß dt« zurrst kursie renden Versionen über erschwerende Auffütirunosvediiigiingen mcht zntreffen. wie daS in meine», oben rnväbnten Berichte auch so gleich als zu vermuten arieacspiocheii worden ist. Der Verleger de» Werke». Adolf Fürst»« (Berlin A.). teilt hierzu brieflich mtt: „Sie batten in Ihrer Besprechung von Richard Strauß' „Salome" vollkommen Recht, an der Richtigkeit der Angaben drr von mir für dieses Werk gestellten Bedingungen zu zweifeln. In dessen Interesse erlaube Ich mir, folgendes sestziistellen: Ich Hab« brsber von keinem Theater auch nur annähernd dir Summe von 5000 Mk. für Liefern,,ä des NotenmaterlalS gefordert: ebensowenig ist irgend einem Theater die Verpflichtung einer bestimmten Anzahl Aufführungen auferlegt worden. Im weiteren erklärt das Schieiben als durchaus unzutreffend, daß eine Tantieme van lO Prozent für jede Aufführung von „Salome" und „Feuersnot" zusammen verlangt wird, und schließt: „Bezüglich der Orchester beietznng hat der Komponist nie 120 Mann verlangt. In Dres den waren eS 102 Musiker, doch hat Herr Dr. Strauß für «ine für Frankfurt würdige Ausführung jeuieS Drama- mindestens N Musiker als genügend erachtet". — Nach all dem ist wohl zu hoffen, daß man auch hier in München in nicht allzu ferner Zeit sich n»t dem Gedanken der Aufführung deS musikalilch hoch interessanten Werkes vertraut mache» werde. ff Herr Hermann Nissen wird am 31. Mar 1908 auS dem Verbände des Wiener Hofburgtheaters ausscheiden. da die zuerst von ihm abgelehnte, »ach dem Scheitcrn seiner Berliner DirektionSPlän« aber wieder angestrebte Verlängerung seines Kontraktes von der Intendanz nicht genehmigt worden ist. ff Aus der Schweiz geht nn» nachstehende für viele Dresd ner «Längerkrelsr interessant« Mitteilung zu: Die neue Eid genössische Musikkom Mission, bestehend au» den verren Musikdirektoren Gabriel Weber, Professor Angerer, Dr. Rvbrer in Zürich, Wilhelm Sturm i» Biel, Mich. Wirrer und BaldaniiiS u> St. Galle». Troyvn Lausanne in PantiUon, Ehauz. de Fonds, wählte für den auslreteiide» hochverdienten Dr. Atten- bvicr z»m Präsidenten: Gabriel Weber in Zürich, zun, Sekretär Wilhelm Sturm in Biel. ff Die deutsche Schauspielsaison in Peters burg. die alljährlich von Direktor Bock veranstaltet wird und hervorragende Mitglieder erster Bühnen auszuweisen pflegt, er- zcheint für das Jahr 1906 unsicher: Herr Bock hat infolge drr russisct>ei, Wirren bisher abgelehnt. Verträge abzuschließen. Die Veranstaltung der deutschen Vorstellungen in der russische« Hauptstadt bangt von der Besserung der dortigen Verhältnisse ab. Während deS Druckes eingegangen« Neueste Trahtriieldunaeu. Königsberg. Der Tarups er „Wolga." ist heute von Neufahrwasser abermals nach Riga abgegangen, um tteue Flüchtlingen» Bord zu nehmen und nach Pillau zu bringen. Der Dampfer „Kehr wieder" ist gestern naclnnittag von LI bau in Memel ein^etroffen: er bracht« 81 Flüchtlinge, meist Fronen und Ä Inder. Tie Lage in Libcru bleibt unsicher. Bei der Abfahrt deS „Kehr wieder" war der allgemeine AnS- stand noch nicht erklärt. Der Dampfer wird zweimal wöchentlich zwischen Memel und Libau verkehren. Petersburg, (lieber Evbtkuhnen.j Dem „Westnil" sind folgende vom 26. Dezember datierte Meldungen aus Odessa zugegan-gen: Der Poftbeamtenansstand wurde heute nach 26lägiger Dauer beendet. Er richtete großen Schoden in den wirtschaftlichen Verhältnissen Odessas an. Die Getreide- auSfuhr ist vollständig zum Stillstand gekommen; mehrere Firmen sind bankerott geworden. AIS in der Wohmmg de» Handwerkers Lettin eine Haussuchung voccenommen wurde, explodierte eine Bombe, wobei mehrere Polizeibeamte und andere Personen verletzt wurden. In der Wohnung fand mau noch verschiedene Bomben vor. Am 21. 'Dezember abends betrat ein junger Mann den Laden deS Geschirrhändlers AuS man und warf eine Bombe, wodurch dor Geschäftsinhaber und einige Angestellte verwundet wurden. Susnian hatte es abgelehnt, dem Verlangen der anarchistischen Organisation, er solle für die Organisation einige hundert Rubel hergebeu, mrchzukommen. Moskau. Heute nachmittag zeigt die Stadt den Charakter des Belagerungszustandes. Die Passanten wurden gestern abend von Patrouillen durchsucht, Wrderstandleistende wurden erschossen. Die Kanonade ist ununterbrochen andauernd. Kffeidermagazine und Milchwirtschaften wurden geplündert. Die revolutionäre Organisation versucht, den Nikolasbohichof zu besetzen. Es gibt viel Tote und Verwundet«. Weiterbericht des Kgl. Sächs. Meteorolog. Instituts in Dresden vom 27. Dezember 8 Uhr morgen» (Temperatur nach Celsius). Wetterlage in Europa am 27. Dezember 8 Udr stütz: rr«o»n« Siam« Nichwn, s u »Ilirs« «e«««r »«»wind«» ! r». lZ tz-varan» ^ r>°<rtz»im Sk»g->> ii»v»nh»g. H»N>»r ii«t« H«in ei lVi so 67 SO «7 N 4 «!- n St»r«»w. ttiili i SU» !i»oic»nl -t- ll- «ai.H«»d »I SO miNia woiUg Ski», > «8 080 siLlt »«»««> «S SO l«>»> »«»«<», «7 jnnre iqw. b,»««i «> 1 Still iwolk«, 6» Ui»» »all,»«» I« Nie I«»«« man,, 6V rvn««>»i». >»»e«, 8, in t! «<->No»,.!"S ESina, lliam« 8^' " Sia«« rar n v « 8 «r »6 NV «I S«. a—« N e,n tzam»,. r «nnel »all»» 1 Berlin — r » Die»»«n 7 it, »l«e, « ! , , , MFrank», lei-ti Dunst > 1 sti«arl«r>,»e l I,«»i woneni — » MMttnchen» « 80 letchi »al»d.» > ll ulM», ! S« .O, leicht waNI« z »I ?> Während di« «in« Depression nordöstlich fottzuschreiten scheint, ist »ine neue vom Westen der im Anzug«. Dreien beiden Znkloneii steht telotiv hoher Druck Uber SUddeutlchlnnv. Oeite, reich und Italien gegenüber. Lte nördlichen un» östlichen Teil» Deutschland« stehen unter c>e»t Lu, st ich »t« nordöstlichen Minimum. In Luddeuiscbland ist der Einstich des sekundären doch vorherrschend. Süddeuischlnnd hat daher noch kalte« ab«« stocken«« Wetter. I,n übrigen bat Deutschland trübes, Milde-, vielfach regnerisches Wetter. Fortdauer vorläufig wahrschetnlich. Witteruugsverlaus I» Sactzien am 26. Dezember. i«t<s> Nedel lei«, Ncisl I«t», »-»«-» trttch »«»«ctt leta» walkenl «« VNV >«i»t »«—«> 6» SSV ietch, »«»«« 6« NO K»>v»4 Redel «4 , Lttll »«»«, 6« N«, ,«tcht.«,dei leicht a»N,n> leicht N«,«n Dem». »w» tt V««- r««». »5,. m L k «t»U»n »»»« t!ti Win» gschadraß Evrnm^ II» ,n reo >,o 8^ tt " .».s r» - 8V^ , V8V 4 SV > 7 «.« o.» M«'»4r« dch«4«»«, Äift«, A>,Ul».r, stetes«»»,» L ?»t 714 »-»» - i ' -D0 4^6 4 -r^> -ll^o »V 4 ».1 ti4 An, Morges d»S zweiten sieiettag» lag im ganzen Lands «ine stichst Schneedecke, dt« Folge des Scknesa >«, der in den ersten Morgenstunde» em- irat. In höheren Lagen fiel Schnee bis zum Mittag, in (irseren regnete es di« ur gleichen Zeit. Tie Temperatur war noch übernoimal, obwohl Rest zderall beobachtet wurde. Da« Barometer stand noch zu hoch, fiel im Lanse d«S Tage« wenig. Meldung vom Fichtelbcr«: Bor- und ncuNmittchg starker Nebel, gute Schlittenbahn bis in di, Täter hinab, starker Reis er hält sich lange, Bäume stark mit Rauh,rost behängen, glänzender Sonistn- ausgang, Morgenrot. Wrktervrokmose für den 28. De-emberr Regnerisch, m höheren Lagen Schneesall; Temperatnr: «onnnl^ Wiiidnrspnmg Nordweft: Luftdruck: intttel. Wasserftand der Elbe und Moldau. Viidive,» Brag Bardndi» Me'nit Leim,»"» «ntst« DreSde» i«. Dezbr. sthlt setz« ff- » ff-12 -t-« l«. Dmdr. ff-10 ff-« ff-7 -ff» ffcl, ff;»« -»».
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