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Dresdner Nachrichten : 15.01.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192201158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19220115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19220115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-01
- Tag 1922-01-15
-
Monat
1922-01
-
Jahr
1922
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.01.1922
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Jann« 1»» V Barte»«» »erSen sich daher ans «tn sptches Spiel Mckl etnlassen dürfen. «ondeni im Gegenteil ickmrs beioncn müsst», datz gerade die Svzialdemokratie es ist. d e mu ihrer Jordernng -er Lachwellevcsteuerung eine arbe'ierseiudltckr Politik veircibt ineil dadurch d>,s prvd»»11il>e Kavttal mit einer stbineren Schwäch»»» brdrvhi wird. die ihre» Nück- ch!»a -ntt die Jvdusirte auSüben und iomii -.e Arbeiter selbst i» erster Linie denachtetltgen mürbe, Jeder Etn^riss in d e Suostan.i 'es bei ischen Nattonalvermögens miitzre ulin-eigcrttlli -azn fühlen. ben deuticlrcn dlr-Eier immer Ulster ns Be Lohnsklaverei gegeinther dem Anslande zu verstricken. Vom bürgerlichen Srandpunkle au» kann «in derartig umfassendes und lieseinicknetdendes Lteuerprograinm, wie es noch niemals einer modernen Kntlurnaiion zugemutet morden iü, nur dann mit voller Verantwortung vor der «esamien Station gutgebettzen werden, wenn es die Zn- nimmung einer starten Mehrheit von recht- bis links findet. Es war deshalb ursprünglich auch die Verbreiterung der Neglerungsksalttton nach recht- bin in Aussicht genoininen worden, so datz die Lteuervorlagen durch eine Nlehrheit »on Stresemanu bis Säieibemann batten verabschiedet werden können Tie keltische 'Volkspartei »at es aber strltetzlich doch abgelehnt, vor den Eittlchelduuge» in Cannes iind Genna i» das Kabinett ctnziklreten, und das bat auch sie Demokraten bestimmt, zunächst Gewehr bei Jutz zu nehmen. Die hesteben-e linstcherbett über die endgültige Gestattung der '«tepaeatioiislast, die durch den bedingten, von der Repaiakivnskoinmisston bewilligten Zahlungsaufschub n keiner Webe beseitigt wird, ist in Wahrbeit der tiefere -rund. -er die bürgerlichen Parteien zu ihrer zögernden Haltung bestimmt und ein rasches Jorttchrelte» der Er- ledtgung der Lleuervorlagen beinmt. Neberall herrscht -te Empfindung vor, Satz das deutsche Ltcuersnstem »ichl eher aus eine enligerinahen scsie Griindlage gestellt werden kann, btö die ReparalionSIeistnngcn auf ein halbivegS erträg- ltchcS Mag heravgelcv! worden sind Dieser Gesichtspunkt wurde von dem dentschnailvnalen Abgeordneten Dr. Helkse- rich bet der Debatte in den vereinigte» SteiieranSschitllen mit besonderem Nachdruck betont, solange die Entscheidung über die endgültige Regelung der ReparalionSfrage noch nicht gefallen Ist. getvissermaheu ins Blaue hinein Steuer» von to riesenhaftem Umfange zu bewilligen, das ist denn doch ein Verfuhren, das teder ,vvlgerich:tgkett Hohn spricht. So sucht man -e»n Zeit zu gewinnen, nm erst die Bor srage, ob und welche Erleichterungen man uns zubiüige» wird, einer Klärung zuzufübie», und eö bleibt nur zu be dauern, datz -!e bürgeriichen Parteien sich nicht zu dem Entschlutz aufgerasst haben, ohne Ilinschiveiie ;n erklären: .Ehe diele Ltcuergesene in Krakc ge«etzt werden können, Müllen dem deutschen Bolke genügende Bürgschasten dafür gegeben werden, datz die furchtbaren Steueropfer nicht ver geblich lind und nicht zur ewigen Berarmnna und Ber. iklavung Deutschlands dienen, sondern ibm die Piöaltä'kctt der Erfüllung keiner Berpflichnnigeii nnd die Aussicht ans Sie endliche Wiedergewinnnng seiner 'incmziellen und wirr- 'chaftltchen Freiheit eröffnen". DaS deutsche Volk ivariet ans das erlösende Worr der Regierung knrtz jetzt die Grenze erreicht ist. über die hin aus ihm keine ivei:ere Lchrovinng durch u-.ue Steuern zu- «nnttet iver-en kann. Wie eS in Demichland ans steuer lichem «tzeEer« klinkt au."'eben wird, har einer Ser Be. rnbeerkmter in Xu 2ii«s>ch:i''en m:r folgenden Worten ge kennzeichn«!: „Wenn -ieie Bo, lagen in Katt getreten kein werden, wird es in ganz Deutschland -rvisthen Himmel j und Erde und non der Wiege bis cum Grabe keinen «'Segen > Sand geben, der n'.chi mindestens einingl nnd vielleich: 'vqar mehrmals > on Zner ?:euer eriaht ivöre." Lo in -s< Luge des deutschen Steuerzahlers im Z»rkre des s-eils IM. Was «oll man »ini dazu agen, dah angesichts eines solchen Zuslinsj-bil-es auch noch die Meidling ins Land geht. Dr. Rarhenau habe in Sannes vor Lein Dberste» Rat erklärt, die Beichsregkerunzz X'i. um ihren Ersüllungs- willen »l beweisen, »ach zu einer B e r d o p v e l n n g sämtlicher Steuern bereit! Plan möchte daS iail sür einen garchkei' Löiv halten: jedensails lling: cs w . blusiger ü»c'hn aut die Notlage de> deutsche« Bvües. Die« Dache iü nnchcig e.enirg, um eine renloie .glarilell.iag zu er ! fordern, und .s ivird dann -orge getraaeu iverde» müllcir. das« die Negierung im Reicbscgae üch über diele ^ Nachricht »iihert dir geeignet nn iu alle» Äreüen schlimmürZ Bcunrnhigi'ilg hernorzuruieu. Es iuusz .-n,b verlangt iverden.! dag die niegieriing endlich einmal -m t'lnschlnh a» die um-! aeheuerllche Belaünng des de uneben L >'nev rdlers El« lege» > heit nimint. de: Enteuie kl», zu machen, »ne nichtig uns haltlos die Legende von der anacblich chleclneu Lage dcS, alliieri-en und i>>Soe''ondere des '.anzo'iühen Dleuerzahler.Z ist Ncrch sgchverüa. dtger genauer Berechnung zahlt der deutsche Enrremmrvskrager re', einem Dnrchsch»'.,r:se>n- tounnei» von t>7'- ümr winar. ans den >»opk der Bevölle- rung sch',' Mark sSx^,„,s^'„cr — i.X.75 Prozeni nach der Itcuergei'evgrbillig vom Dktober Ibr'i. der ,c>anzoke von I7sv Papiersranken !A) prunken — 17,75 Prozent deS E il kommend Nun aber Xe Zsum'gche: wie boÄ üellt üch die Kaukkrakr des verbleibende» Restes? Die deutschen üü78 Paptermark luibcn nach dem Mahüabe des Miniücrs -crmcs. -gsc d e niucie ekgu'krasr der Marl graenwär.'.g gleich 5 Pi, nucheii i't, einen Werl von l77> Goldmark. die KS» i^rgu/cn dagegen die dein französischen Dtcuerzahier verbleiben, benben nach dem BerhäkiniS des Paviersr'nken zurv. Goidkrank-en von ll : 7 eine Nanskrast, die dem Werte von üllv Goldiranken gleichkainmt. Dirrans erhellt, in wie »nvergleichsich belleren Berhältnillen stch der französische Kleuerzabler gegenüber dem dentkchrn hesindet. bellen Lage erb vollends den kiessland errckchen wird, wenn die neuen Dtenervorlaaeii iir Wttfmm ausübcn Es bleibt nur eins übrig: Tic Reichsrealernug mus; iin Bewuhliein ihrer Ber- antworrung vor der Nation der Entente IN lnizive'dentlger Aorm erklären, dan an: Grüne der deutschen «tenerkrast mit der sellmei, Bori.,gr erre :ht in nnd daher no<i> iveitcre steuern a'S Müt-.ü zur Bereitstellung der Reoarations- 'vüen nicht in .i-rage koinmen können. Lloyd George siir einen „Pakl der Naironen". London, lü. ,z»n. In einer Unterredung mit Vertretern >er englischen Prelle erklärte L l 0 11 d George vor seiner Äbresse. ich kenne noch nickt die Haltung PoincaröS, sedock -näreri aus üinen rseitnngs nnd Zeiischrlfteiinrtikel» seine allgemeine i'lnüchl bekannt DaS Lchtcksal des englisch «ranzössschen UebereinkommenS hänge von der Halning ab, die die neue französische Negierung cinnehme. Zn der Zitzung des Dbersten lliaieS habe man gerade vor einem Ucbereinkommen iri der NevarationSsrage gestanden, als Brtand znrückgetreie» sei Wenn der » e » c s r a » z v i i l >h e Mini ü ervr >i s i ü e n i kür Ratifizierung der Repa rationSvvrichläge nicht günstig gegennberstehe, oder einen anderen Zlandpnittt einnetinicn sollte, so müsse eine »ene Z u i a m in e n t 11 n ' r des Obersten Rates 4» einer erneute» Erörterung der .irage eigbsrnsen werden. Llond «üevrge erklürie weiter, er sehe die Nonserenz von lHenna als eine der wichtigsten Zusammenkünfte an, Sie die W:U je erlebt habe. Ein AnSickusz werde inner halb 1ü Tugen in London zmammentretcn, nur das Pro gramm der Konferenz von Genna feftzuslelleir. Er. Llond George, würde es gern iehe», wenn in Genna ein Verband oder ein Pakt der Nationen geschaffen würde, der auch die drei grosie» Nationen Amerika. Deutsch land und R u h l a „ ,d umfassen mtill:. die augenblicklich noch ausserhalb des bestehenden Bc lkerbnnücs stehen. Der italienische Ministervrcisident sei bereits von Briand er mächtigt worden, Einladnnaen an die enlvvacschcn Nationen und Amerika ergehen zu lassen. Die Mitwirkung Amerikas lei vnbedlngr wesentlich inr den Erkola der Konferenz von iSenua. ebenso die Deutschlands und Nufilands. Die Ein- saüung an Nnnland würde keinerlei besondere Bcdinruilgen ruthalten, anher denen, die üch aus die Freiheit »nd Zuki'nst de« E»anbeIS beziehen. ES iei unbedingt notwendig, bak der Völkerbund anck an der Konferenz »on Genna teUnigrmt. Der letzte Entschluß der Konferenz von Cannes. Knapp vor Dchluj, d«r Konseren« uon Eannes bat Vtc Re»>aralionsko!i»mlsston. Mxifellos aus die Anregunm des riiglische» Min!st«rpräsidenlcn. der beuilchen Dclegattvi, sv eiwas wie eine Lroüaab« iür ihre nach dcm'chen Begrlsse» doüi immerhin m'.i erbeblicken Kokten verbundene, tw iveientlicken aber vergebt cke Sielte übc rmtllelt. eine Gabe, di« -ns .üetcken ber Danaergeschenke aus den ersten vltck a« fick tragt und bl« nur darauf berechnet sei» kann, das Ausbrausr« des Unwillen- der dill'.g -endenden Nell ttbrr die EinsichtSlollgkelt und die üruchllvsiakeit der Knieul«- vvlliik etuas zu mildern und dt« guiinütlgc ErfÜNungS l>«reus<>>ast de» Kabinett» N rtb mit einem Zuckrrplatdcken z» belvlmen. Der Borftbende der Kommission. Lvut- Dnool», verkündete dem llkeichsmiatster a. D.. tn belle» Händen die Berirctnng der deutschen Regierung-Politik ans der Kon'eren, des Hoben RateS rul»e. dah die Reparal'.onS- ko»'»ii«noi, ikelonnen ist. der deutschen Regierung »eine t-vrlännge 'Berzikg-slist für die am 111. Zgnnar und am 15. Zebruar fällige» Raten" zu gewähren. Lr. Rgllxnau ivird crkeichierr auslNEgimet habe», al- er da» Wort »vor läufige BerziigSsrisk" vernahm, aber ebenso schnell, wie Ihn die srcndige Neberrgschnng im Slugenbllcke überkommen s'aben düriie. ivirü skh dieser Zuüand tm weiteren Ber- lgnse der Bekanntgabe der Kvmmissions.S'.itschliesiung vcr- flüchttgt bade». WeickgsrrnS anittierte er »ach dem offiziellen Bericht die Mitteilung Uber die ReparattonSentschetdung nur ganz am Lchlnsz seiner kurzen Entgegnung mit der Bemerlung. er nähme davon Kenntnis, ..dass a»S der Niän- ah'ung der zum 15. Zainiar fälligen Dumme für Dem sch lau- keine unmittelbaren folgen erwachsen", Diele Tatüiclx wird er denn auch i» den allernächsten Tagen dem Kabinett Wirtb als den deulscheü Erfolg von Eannes per sönlich und aiissübrlich b.'ka»ntc>eben. Handelt eS sich nun wirklich bet der »vo, lSuftgen vcr- zngSfrist" um einen Erfolg? Es wäre unbi"tg und kurz sichtig zugleich, die wertvolle Lette der gewährten Zubtllt. gung von Grund an- zu bcstretten. Dem Buchstaben nach brauchen wir am 15. Januar tn der Tat nickt die fälligen fünfhundert Millionen Goldmark zu bezahlen, ZwangS- rnakmahmen. neue Tanktionen, wie man sie erwartete, wer de» nicht Plan greifen. Darin liegt ganz zweifellos eine »lomenlane Erleichterung unserer mtbltchen Situation. Aber von einem denttchei, Erfolg zu spreaieu. wäre ebenso zweifellos starke Neberhevung. Denn da- Ziel, dem die deutsche Delegation tn Cannes, die gesamte NeparattonS- politlk der deutschcii Regierung während der letzten Monate ziiürebke. war ein ganz anderes als eine »vorläufige Ber- zugSirtst". Man erhoffte mit grofter Bestimmtheit tn Cannes vielmehr doch noch daS belstnniworbene Mora torium für lüSU. vielleicht noch für die folgenden Ziahre zu erreichen. Nathenans Angaben vor der Konferenz, wir könnten fürs erste keinesfalls mehr als zweihundert Gold- millioiien flüssig machen, die sich aus Raten von 8ü. liü und au Millionen verteilen niühten, sind tn keiner Weise io ge würdigt worden, wie es notwendig wäre. Und das, ob wohl der ehemalige Wtedernufbaumini>ier ausdrücklich die Bereitschaft der deutschen Regierung betonte, wichtige, von den Alliierten geforderte Garantien zu übernehmen.' Bon einem Erfolg der deutschen Delegation oder der deulscheu Regiernngsvolttik kann also nicht im entfernte sten die Rede sein. Die stark bedingte BerzugSkrist stellt stch vielmehr als eine zZrucht des Ganges der Ereignisse tn Cannes selbst dar. Würde Llood George, der nach Brtands Abretke von Cannes als Xe einttge wirkliche Autorität des: Oberücn Rares zurückbliev und daS „Berbör" der Deut- scheu leitete, der iranzöstsch-chauvintstischen Richtung tn der Reparatioilskommisüoli nachgegeben haben, die sicherlich! stündlich bereit ist. die Konicaucnzen au- einer deutschen 'Nichtzahlung zu ziehen, so hätte er damit seine eiaencn, mühsam genug gezogenen Kreise geüürt und die Entwtck luicg der inlernattvnaten j>inanzverstäiidign»a um vieles! zurückgeworfen. Daü man in seiner Anwesenheit die Ent- icheidiliic verkündete, -ast diese Entscheidung in ihrem wich- kign ii Punkt eine „BcrzugSfiist" für die deutscl. :n Zahlun gen, al>'o eine Mäsiigung der Rcvarattonömetlwde aufwelst, beiveiü den Eins!,in des englischen Premiers ebenso wie die drei öaian getmiosieu Bedingungen, die nach englischem Muster so ziemlich alle? iianidieren, wa-S an Gutem zuvor gegeben wurde. black dielen Beslimmiingen dauert die BerzugSkrist nur 10 lange, bis die Kvmintssion üch zu einem von der deutschen Regierung einzuretchenden Garnntieplun über das deutsche Budget und die für lüöö ins Auge gcsastten deutschen Zah lungen geäußert hat. Genügt dieser Garantieplan nicht, was bei dem zu erwartenden Einflust des kommenden fran zösischen ttaöiiietts sehr leicht möglich ist, dann kan» die ganze großartige Verzug-srist einfach über den -Hansen ge warfen und innerhalb von vierzehn Tagen die Nach zahlung der eigentlich nach deni Londoner Zahlungsplan faltigen Revarationssnmmen gefordert werde». Da wir den Garantieplan bereits vor Ende des MonatS eingereicht haben Müllen, eine Zrist, die wohl kaum dazu ansreicht, ernkic Arbeit zu leisten, so würden wir also schon sehr bald mit dem Eintritt der Aufhebung der jetzt anberanntten Ver- zugssrin zn rechne» haben. Wir ständen also möglicher weise bereits tm nächsten Monat vor denselben Schwierig keiten. die uns seit Monaten Kvpszerbrcckc» «achten. »,r ^ derselben Krage, wle wir fortdauernd vlrte hundert MU- jllvne« Etoldmark ausbrlnge» können. Schon aus -tele« einen Grunde, dein leicht wettere hinzuzufügen «Lren. tft ersichtlich, was von der gegenwärtlgen Entscheidung ber Rrparatiouskommltsivn zu halten ist. St« Ist ein dürftiges, sehr dürftige» Zntertmtsttkuin, rin Sirohhalm, dessen Zn- sall-erislen» keineSsallS zu einem deutschen Erfolg erhoben werden kann. « Der Sinn -er „v-rlilufi-en Derztz-rfrist". PsrtS, lS. Yan Nrder dt« Art, wie dt« AahknnaS- ftundung für Deulfchland zustande kam, dertchtet daS .Hournal": Nach dem Gespräch zivtschen Staatssekretär bischer und der ReparatlonSkvmmlsslon am 28. Dezember ln Parts wurden tn Berlin Verhandlungen »wische» dem Garantiekvmltee und der deutschen Regierung «rSssnet. Diese führten zu einer Vereinbarung, dah aus daS Konto ber Exportabgabe am 8., l8. nnd 28. Januar zunächst f e 8 l Millionen G 0 ldmark bezahlt werden sollten. Die Zahlung am 8. Januar erfolgte auch. Dann machte die brutsche Negierung dt« Vereinbarung rückgängig unter Hinweis ans die bevorstehende Siegelung und Ent scheidung von Cannes. Das Blatt beutet»an. dah also tn Cannes die in Berlin getroffen« Vereinbarung alS vor läufiger Modus der Reparationszahlung übernommen wurde. Bon zuständiger Dtrllr tn verltn wird »» dtefer Meldung noch mttgeteilt: Nach dem Londoner Diktat hat das Garunttekoniitee die Leistung von Sicherheiten für die unS aulerlegte» lälulichen Gesamizahlungen zu überwachen. Diese Sicherheitsleistungen bestehen vorzugsweise tn dem Srträgnt- der 25 prozentlgen Exportabgabe. I» Verhand lungen mit dem Garantiekomttec wurde ber stcherzustcllende Gesamtbetrag mit 8t Millionen Goldmark für den Zeit raum von zehn Tagen bemessen. Die erste Dekadenzahlung von 8l Millionen wurde am 8. Januar geleistet. Unter der Annahme, das, zunächst biv znr Konferenz »vu Genna, di« die endgültige lltegclnug der Reparationsleistungen »ringe« soll, die Dekadencahlnng geleistet wird, würde Denlschland bis dahin, etwa bis Mitte Mär, sechs Zahlungen »»« l«S» gesamt ttzü Millionen Goldmark entrichte«. Dl« dentsch« Negierung hat tn ihrem DtunbnngSgesnch ««> gegeben, das, sie sür den 18. Januar und IS. ftsehrnor ISS bis rvll Millionen ansbringen könne. Die sechs Dell« Zahlungen mürben dem «ngesähr entspreche». Gle gelten nach der Vervskentllchnng von Cannes zunächst so zusagen als Handgeld sür alle Raren und sach lichen Neparationöschnlde» Deutschlands. Besprechungen in Berlin. Berlin, ll. Jan. Die Entscheidung ber RevaraAonS- kommilston tn Cannes über -en Zahlungsaufschub wird heute zunächst in einer Cbesbesprechuna der ReichS- Ministerien geprüft, die lxute vormittag begann. Da» Kabinen dürste sich dann im Lanke d«S Nachmittag» mit der durch die Vertagung der Konferenz von Cannes gr- schaksenen neuen Lage beschäftigen. Eine weitere Cbes beipr-chung findet am Montag 4 llhr statt, an der auch Dr. Rat Henau teilnehmen wird, nnd in der kke Matznahmen erörtert iverden «ollen, die im Anschluß an di« Canner Ne üblülse notwendig sind- Dr. Nathcnau beabsichtigt, am Montag oder Tienslag den Pressever-lrctern über -l« »un>- mehr vorliegende Lage Mitteilun« zu machen. Au -er heutigen Besprechung deS Nc'chSkanzlerS «tt den Parteisührern über die Steurrsragen nehmen nnr Vertreter der bei-e» an der Negierung beteiligten Parteien deS Z:n!-ums und der Sozialdemokratie teil. Zu der Meldung, die Deutschnaltonal« Reichstag»- sraköon hätte die Einberufung des Sluswärtigen Ausschusses des Ne'chötages iür heute gefordert, wird von einer bc« Vorsitzenden dieses Ausschusses. Dr. Strcsemann. nahe stehenden Leite erklärt, dah dieser noch keine solche Auf- iordeiung der Denticliiationalen Jraktivn erlmUen habe. Dr. Stresemann sei übrigens noch gestern aus vier Tage verreist und es wird allo dabck bleiben, daß der Auswärtige Ansschutz erst am :0l:tlwoch zm'ammentrttt. Die deulsche Delegation von Sanne» befriedigt. Paris, 14. Jan. Der Vertreter deS Pariser Kablo- grammS ltzit in Cannes einige Mitglieder der deutschen Delegation um ihre Eindrücke befragt. W'e er auöführt, glauben diese, das; die Beziehungen des Re «lies zu den Ber bitndctcn sich Vellern und doh die Unterhaltungen von Cannes autzerordcntlich günstig gewesen seien, wenngleich sie praktisch durch die französische Neck-e. rnngskrise behindert nmrden. Dr. Rathcnau lrabe ihm er- llürt, -atz Deutschland die Entscheidung b«S Wtedergutwach!ungs.2l.ilsschusses annehm«. Naihenau bade Erncr erllärt. er Hab« hierüber nach Berlin bcEchtet. Er zweifle nicht daran, datz die deutsche Negie rung vollkommen mit den Jbeen übereinstimme, di« er in Cannes vor der Wiedergnimachungskr-rnmission unh dem Oberste» Rat dargclegt habe. Die Vorbereitungen fllr Genua. iLigner LrahlberILt der „DreSdn. Nachricht« U''., Zürich, 14. Jan. Der „TagcS-Anzcigcc" meldet aus Mailand: Die Agentur Stesani gibt einen Bericht auS. wonach die Entscheidungen, über die eine lieber- ctnstiininung in Cannes erreicht wurde, sofort tn Kraft irrten. DaS sei besonders der Jall bet der Kon ferenz »on Genua. Bonomt sei bcanstragt worben, die Ein ladungen auSzuschickcn. Rotterdam, 14. Jan. „Dattn Cbrontclc* meldet: Die Konferenz von Genna werde wahrscheinlich einige Wochen später stattsinden. AuS Cannes liegen Meldungen vor. wonach der Oberste Rat in seiner Schlußsitzung die T e r m t n f c st s c tz u n g für die Nirtschnstskonserenz in Genua nicht ausgesprochen hat. Washington, 14. Jan. sNciitcr.s Tie Jrage ber Teil nahme Amerikas an der Wtrtschastskonferenz in Genua kann nicht geregelt iverden, bevor das Programm der Konferenz cingcirosse» und geprüft worden ist. sWDB.s Die unerleülglen Kauplsragen von Cannes. Cannes, ll. Ja» In einer Unterhaltung mit Vertretern Sec Presse stellt Llond George seit dir Konscrenz in Cannes hatte in allen ursprünglich vorgesehenen Jragen Erfolge ge habt mit alleiniger Ausnahme des cng lisch- s r anzö > i > ll' c » B ü » dnii s e s und einer zeiimriligen Losung des 2V> e d e > g n t m a ch n n g S v r 0 b l e m S. Er hoffe, das; Sie neue srgii'vsischc Negierung unter Poinears hgIdig st An t w 0 r t oilf diese beid.-u Fragen erteilen wird. England werde durch einen getrennten Desensivvertrag die belgische Nentratilät garantier:,!. Er ivlie in wenigen Tagen aus ungewöhnlichem diplomatischen Wege abgeschlossen wer den. Ferner erklärt - Llvnd George, et» englisch-italienischer Vertrag werde aus der Konscnnz in Genna, die am 8. Marz beginne» soll, verhandelt werden. Zn der Genvaer Kousercnz sollen die Grosimächre >e iiinf Hgnptdelegicrtc und die kleinen Mächte Znichlietzltch Niiüland se drei Hänvtdelegterte ent senden. Cannes. 44. Jan. lNeuter.l Hier herrscht allgemctn aas Gefühl der Unsicherheit. Tie britische» Abgeordneten sind der Anllchi. datz eine neue Konferenz vor der Konferenz von Genua stattsinden müsse, um da durch den Rücktritt des sran vsischcn Mtuistcrvrästdentcii in Cannes unterbrochene Werk zu Ende zu führen. Lympnc oder London werden als Ort sür diese Konferenz vor- gcschlagen. lW. T. B.s Schwedens ösfenttiche Meinung gegen Poincars. <Eign«r Drabtbericht der .DreSdn. N a ch r i ch t» »".4 Stockholm. 14. Jan. Schweden beobachtet mit grützter Lvannnng die Entv'ickliing der politischen Lage tn Paris, »nd die öffentliche Meinung zeigt die grösste Erregung über die Gefahren, datz die -Hoffnungen auf eine Wledergcsundung der Weltwirischgst erneut begraben werden Müllen. „Allc- hanba" schreibt unter der Ueberschrist ...Frankreich lplelt ein hohes Sviel": Ter Weg, den P 0 incar 5 rinschlagen will, ist nicht gangbar. Mit arötzter Wahrscheinlichkeit wird dieser Weg schon in den nächsten Monaten olwr rstellesrht ioaar Wochen verrammelt sei». Die Welt steht hertte eben anders als im -Hochsommer lü>4 anS, wo Poincaro die grotze Reise nach Niiüland machte nnd dnmit ein neues Zeitalter cingclrttek hat. „Stockholm Dagbladrt" sagt: DaS barte, un- verivl'nllche Gestcht PoincaGs taucht drohend und lmtzerfüllt wieder ans der srnnzüsticheu Bühne ans. Bei seinem Hervor- trclc» erhebt sich aber die Gefahr einer Isolierung Irans reichs nnd die Versthinälernng aller -Hvssniinge« aus ein eng lisch sranzöfischeS Bündnis. Vor allein bedeutet die letzt ein getretene Krise eine» Nückschlag sür den OvtImiS mus, »nt dein Schweden der Beseitigung des euro päischen Chaos entaeäensah „Zvensla Daabiadet" will nicht alauben, da» Llond George sich verrechnet hat. Das eng lische Ggrantieangebot, meint das Blair, kann nicht gemacht worden sein, ohne datz mau seiner Aiiiiahmc von vornherein sicher war. In diesem Jalle ist die Ausceavng tn Parts mir ein Sturm an der Oberfläche, und das Abkommen hat trotz alledem die Aussicht, Wirklichkeit zu iverden. ivenn mau in Paris zur Besinnung gekommen ist Das Kabinett princor« — eine Herausforderung in den Augen der Well. Paris, ist. Jan. „Ere Nvnvclle" 'ckreibt: Niemand ist mehr als Poiiicars -a u geeignet, in -«» Augen der Welt und gegenüber den Linksparlc'.en eine Herausforde rung s v 0 l i t i k zu i m v r 0 v i s I e r e n. Die Resultate haben auch nicht lange aus stch warten lassen. Während der Wechselkurs zu fallen begonnen hat lmt die Neparationö-- kommtnwii eiistch':den, Deutschland ein Moratorium zu be willigen. Inzwischen stellt der nationale Block seine Jorde- ri iigen und will sich den Löwenanteil sichern. Konsoli dierung im A c u b e r e n. Reaktion im Inneren, das ist di« Ordnung. Die Politik der BöHervrr-- söhnung und -eS europäischen Wiederaufbaues hat Schiffbruch erlitten, ta sogar die NevarationSpolttik.
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