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Entschluß zur Besserung befestigend« äußere Existenz zu schaffen. Dadurch erzeugt oder verstärkt sich oft der Hang zum Ver- brechen. Irren wir nicht, so ist in den neuerdings durch da« Zusammenwirken einiger einsichtsvoller Männer errichteten Ar- beitSanstalten eins der wirksamste» Mittel gegeben, theil« von Derbrechen abzuhalten, theils da» tiefere Versinken in die Ge wohnheit eines velbrecherischen Leben» zu verhütend — Sestern traten dir Direktoren der Eisenbahnen, welche zu dem deutschen Verbände gehören, zu einer Conferenz in Dresden zusammen. In derselben wurden Betrieb« angelegenhei- ten und Fragen, wrlche da« deutsch« Handelsgesetz angehen, ver handelt. — Rach dem für die Generalversammlung vom 6. Jüni bestimmten Geschäftsbericht der Allgemeinen Deutschen Credit-An- palt zu Leipzig ist der von der vorjährigen Generalversamm lung beschlossen« Ankauf von 30,000 Stück Aktien der Anstalt unter dem Rennwerth vollzogen und dadurch das Aktienkapi tal von 10 auf 7 Mill. Thlr. reducirt worden. Der Ner- waltungSrath beantragt bei der Generalversammlung, ihn zum Ankauf von weiteren 10,000 Aktien zu ermächtigen. Dir Dif ferenz de« Kaufpreises gegen den Nennwerth wird ausschließlich zur Abschreibung von Verlusten verwendet. Die angckausten Ak tien nehmen nicht Theil an der Dividende und dürfen ohne Genehmigung der Generalversammlung nicht wieder verkauft werden. — In den NachmlttagSstunden de- 29. Mai haben zwei unbekannte Knaben in dem Alter von 12—14 Jahren in der WaisenhauSstraßr ein Schulmädchen angehalten, demsel ben da- Gesicht und die Kleider mit Pferdedünger, welchen der eine Knabe in rin Stück Papier eingewickelt gehabt, bestrichen und hierauf die Flucht ergriffen. Behuf« der Ermittelung die ser Knaben macht di« k. Polizridirertion solche- mit dem Be merken bekannt, daß der Bater de- Mädchen« Demjenigen eine Belohnung von 5 Tbalern auSgesetzt hat, welchem die Entdeck ung der Knaben gelingt, so daß dieselbrn zur verdienten Strafe gezogen werden können. — Die sächsische DampfschifffahrtSgesellschast hielt vorge stern ihre alljährliche Generalversammlung und der hierbei vor- getragen« Geschäftsbericht gab abermals «in erfreulickes Zeugniß von der steigenden Frequenz dieses gemeinnützigen Unternehmen«. ES wurden im letzten Geschäftsjahre (1. April 1860 bi« 31. März 1861) 761,108 Personen (121,195 mehr als im Vor jahr«) befördert und die Einnahme vom Personen- und Fracht- Verkehr betrug 146,511 Thlr. (38,483 Thlr. mehr a>» im Vorjahre). Die Generalversammlung beschloß, dir diesjährige Dividend« mit Einschluß der bereit» gewährten 2 Prorent auf 16 Procrnt festzustellen. — Gestern Nachmittag kam eine ältere Frau auf dem An- tönSplatze in der Nähe des PorticuS durch irgend einen Umstand zum Fallen. Sehr bald bildet« sich an der Stelle, wo sie lag, eine Blutlache und man mußte sie nach ihrer Wohnung in der Zahnsgaffe 27 tragen, da sich herau-stellte, daß ihr am Beine eine Ader geplatzt sei. — I« mehr man hier und da klagen hört, daß verloren« Gegenstände trotz öffentlicher Aufforderungen nur in seltenen Fäl- len wieder «Uangt werden, um so erfreulicher ist «S auch, gegen- theilige Beweise liefern zu können. Von einer Dame ward am verflossenen Sonntage im FriedrichSgrunde bei Pillnitz «in Arm band im Werthe von wenigstrns 25 Thlrn. verloren. Nicht we- nig erschrocken wird andern LagS sofort Anstalt zu öffentlicher Anzeige gemacht, doch als man die Annonce in die Expedition bringt, ist der Finder, Herr Paßbureauauswärter Werner, bereit« daselbst gewesen und hat seinen Fund gemeldet. Gern wurde ihm eine lohnende Spende ertheilt, dir freudige Anerkennung möge ihm aber durch diese kurze Notiz zu Theil werden — Vorgestern Morgen II Uhr begann ein Wolkenbruch in - der Nähe von Pötzscha zu fallen, der au« fast still stehendem Ge wölk volle IV- Stunde lang Gewässer auf di« Hochebene herab- schtckte, deren Abfall nach der Elbe di« sächs-böhm. Bahn «in» schneidet. Durch die zahlreichen Schluchten diese« Abfalls ergoß sich eine ungemein große Waffermaff« in einer AuSdrhnung von circa V« Meile rechts und links vom Haltepunkte Pötzschka über di« Dahn und führt« au« diesen Schluchten gewaltige Steingrrill- Massen, Felsstücke, Buschwerk und groß« Bäume mit herab, so daß dir Gleise an mehrern Stellen tief darunter verschüttet wur den. Die größten Massen solcher Stoff« hatte dir Fluch unmit- telbar auf den Haltepunkt Pötzscha und dann ungefähr 2500 Schritte weiter stromab auf dt« Bahn gethürmt. Bei Pötzscha bedeckt« di« Masse da« rechte Gleis über 7 Fuß hoch, und da» Volumen derselben betrug gut geschätzt 2—3000 Kubikellen, an der andern Stell« hatte da« Geröll« den dort befindlichen Durch laß sofort gestopft, sich 5—6 Fuß hoch über die Bahn gethürmt, und dann hatte di« Fluch einen Ausweg suchend den Bahndamm in einer Breite von ca. 10 Ellen durchbrochen. Die Züge muß ten recht« und link« der verschütteten Stelle halten und tauschten ihre Passagiere aus. Rur 5 Züge wurden wesentlich verspätet. Schon Abends 5 Uhr war da« linke Gleis, trotz de« noch sehr heftig au- den Schluchten herabströmenden Wasser« geräumt und am Dammbruch unterbaut, so daß dir Züge wieder regelmäßig verkehren konnten. Im Laufe de- gestrigen vormittag« wird man, mit vielen Krästen angestrengt arbeitend, mit Abräumung auch de« rechten tief verschütteten Gleise« fertig werden. — Unbeschreiblich ist die freudige Aufregung im Erzge birge über den außerordentlichen Fund im Hedwigschacht bei OelSnitz. Ein über 22 Ellen hohe« Flötz der schönsten Pech kohle ist «in in Europa, besonders aber in Deutschland so au ßerordentliche- Ereigniß, daß Wissenschaft und Industrie gleicher maßen erregt sein müssen. Run ist gar 6 Ellen tiefer noch ein Flötz getroffen worden, da« mit 4 Ellen noch nicht durch- funken war Nachbarn werden durch diesen Fund mit einem Schlage zu Millionairs, insbesondere der Besitzer eine- großen, noch unberührten Felde«, obgleich dasselbe nicht rinmal ganz angrenzend ist, wenn man auch den Scheffel Land nur zu 500 Thlr. rechnet. E< ist erfreulich für unser Sachsen, daß die Kohlenspeculation durch diese- Ereigniß «inen neuen mäch tigen Anstoß erhält. — Da- „L. T." berichtet unterm 39. Mai au- Leipzig: In voriger Woche wurde in unserer Stadt ein« Kaffeeges-llschaft aus über 20 Personen in seltenster Weis« bewirthrt: nämlch durch «inen aus in Leipzig gewachsenen Kaffeebohnen bereiteten Trank. Eine junge Dame pflegt seit mehreren Jahren in Blumentöpfen einige große Kaffeebäume, welche von ihr aus Bohnen gezogen wurden, im Zimmer vortrefflich gedeihen und jährlich Blüihen tragen und Früchte zeitigen. Die Ernte der letzten, Jahre war gesammrlt worden und man prüfte sie auf ihre Güte durch den Geschmack. Vor Aller Augen wurden die Bohnen in einer Trom mel über Spiritus geröstet, dann sofort gemahlen und Aufguß bereitet. Die »Kaffeeforschende Gesellschaft' sprach sich nach sorg fältiger Prüfung einstimmig mit großem Lobe über die Trefflich keit des Getränkes au«. Gegenüber echtem „Mokka" war da- Aroma der hier gezogenen Bohnen nicht so stark; der Geschmack aber war ausgezeichnet, und da« Getränk würde sowohl in gewöhnlicher Weise getrunken, als (zur schärfern Untersuchung de- Geschmackes) mittelst Strohhalme- gesogen, auch ohne Kenntniß de- Ursprünge« als «in sehr guter Kaffee gegolten haben. Dem „Domingo" schmeckte er am ähnlichsten. So weit man nach Zunge und Wirkung urtheilen kann, enthielten di« Boh nen reichlich Loffoiu — Der liebenswürdigen Gärtnerin wurde für diese interessante Kaffeeprobe warmer Dank gezollt. — Am 27. Mai Nachmittag« von halb 4 Uhr bis Abend» 8 Uhr ist die größere Hälft« de« Dorfe« Nauslitz ein Raub der Flammen geworden. E« find nämlich von dem gräflich Rex'schen, zum Rittergut« HrrmSdorf gehörigen Vor werk« di« Scheune und der Stall mit Schuppen, außerdem 6 Gartennahrungen und 2 Häuser niedergebrannt, auch «in Wohn haus mit Scheune durch die Rettungsanstalten stark beschädigt worden. — Wie bekannt, verweigerte man neulich bei der Taufe eine« Kinde« in der ThomaSkirchr zu Leipzig dem Täufling den Namen Garibaldi, indem, wie dir« später der Herr Superinten dent 0. Lrchler öffentlich erklärte, dieser Name kein Taufname, sondern ein Familienname sei. — Sollte diese Ansicht nicht durch den Umstand «in« andere Wendung bekommen, wenn man erwägt, daß der heilig« Garibald im achten Jahrhundert Bischof in am g. I» P«S- S46) B.rli Duell berich scheint, was im April 1 »Was uns im alten P blone. Au Manteuffel Personalien Armer hält« Laune und glichen mit lien dem G auch bei u, den unheilv nen.' Hr. Stadtgerichi Verfasser se angeben; e fährlich: d teuffel antn fragt; er i, diese Weis« er nicht bei tunzen zuri an «in Du> könne er ni sei er berei erwart« da> auf 5 Schi überhaupt Schritt näl beider Tbrt zu dem E, aufges.tzt lich. zu rei avancirt fl teuffel dich seit« di« di haben sich benommen Ihnen anz zu beenden Darauf m zurück un da« Hand teuffel ist g setzt.' Por vorstehend se« dir R« gearbeitet, naten voll Sonntags Br, hat hier scheu dies v. Wedelt in Rc. 9 unter zeichi Konditor« worin di« der Feigh anwaüsch lich da« 0^ I.. h« auf Einl