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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.12.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051201017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905120101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905120101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-12
- Tag 1905-12-01
-
Monat
1905-12
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.12.1905
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xezeiiilbei' 4«a /«lietlbrii» .vmpüslilt nosisc« l^xor i» moäkroev 8cdmueI(8Ac)i6n. kleudtzitea v68lecL6ll. ^0^ Iraurinekü oduo LütkuLk. tiiitrii'kli uack 1cm t'«t« lwreitnillizit. DE" Kitt« um Lenicliüiruiir «einer rirel z»rnu» 8ch»»l«iter. vaudtagsverhaudlungcn. Erste Kammer. In der 7. Sffentlichen Sitzung am Donnerstag waren am R-gierung-Iische die Herren Lraalsminister v. Metzsch und Dr. Otto un5 einige Kommissare erschienen. Nach dem Bortrag aus der Regislrandc und Le» Beschlüssen aus die Eingänge be richtete Herr Bürgermeister Wili» ch über die Petition der Hulda Emma Hcnsichild in Seiten'hain nm Gewährung einer Entschädigung aus Staatsmitteln wegen Schädigung ihrer aus der George Bähr^Strahe in Dresden gelegenen 'beiden Haus- gruMtückedurch denNeubau des L o n d g e r r ch l s. DiePctentin glaubt, daß der Wert ihrer Häuser dadurch geschädigt weise, daß nach ihren Häusern zu kleine oergitterte Fenster, die deut- sich als Gesängniszellensenster erkennbar seien, blickten. Nus Antrag der 4. Dsputation wurde beschlossen, die Petition aus sich beruhen zu lassen. — Dasselbe Schicksal hatte eine weitere Peti tion Heinrich Schusters und Genossen in Leipzig um Aufhebung der Generalverordnuna vom 2. April 185V. den Vertrieb von Losen der Königl. Sachs. Landeslotterie durch dazu nickst besugte Personen betreuend. Nach dem Bericht, den Exzellenz Memel gab. wollen die Petenten in den Orten, in denen reine Lotterie- kollektenr« sind, die Erlaubnis zu erwirken, den Loshandel durch Mittelspersonen zu betreiben. Avis Bericht deS Kammerhcrrn v. Sckiönbcrg Wochen drei weitere Petitionen sür unzulässig erklärt. — Die nächste Sitzung wurde auf Dienstag, den 5. Dezember, anberaumr, wobei der Vorsitzende bekannt gab, daß am Mittwoch, den 6. Dezember, die Etatberatung auf der Tagesordnung siche. Zweite Kammer. , Der gestrigen 19. Sitzung wohnten die Herren Staats- Minister v. Metzsch, Dr. Rüger und Dr. Otto bei. Zunächst referiert Aba. Dr. B o g e l- Dresden snat.-lid.I über Map. 26 des ordentlichen, Etats, betreffend Tilgung der Staats schulden. Tie für die Tilgung vorgesehene Summe fei um 2 083 200 Mk- höher, als sonst. Von einer außeretatmäßigen Tilgung der Staatsschulden durch Rentcnankänfe habe das Finanzministerium diesmal keinen Gebrauch gemacht. Erfreu lich fei die steigende Tendenz, den die Tilgungegnolc unserer ge samten Staatsschuld beibchalte und die bereits Isst Prozent be trage. Es stehe zu erwarten, daß die frühere Quote von 1'/? Proz. bald wieder erreicht fein werde. Die Kammer beschlichst hieraus, dem Anträge der Finonzdeputation B gemäß, die Ausgaben für dieses Kapitel mit 11810 053 Mk. zu bewilligen. — Bezüglich der für Verzinsung der Staats- und Finanz Haupt- lasse »schulden geforderten '29 033 242 Mk. bemerkt der Berichterstatter, daß dieser Betrag sich als notwendige Kon sequenz der in Kap. 26 verlangten Summe ergebe, und beantragt deren Bewilligung. Abg. Günther- Plauen lsreis.) fragt, ob die Regierung von dem ihr znstehenden Rechte, Lchatz- anweisungen auszugeben. Gebrauch gemacht habe. Der Bericht erstatter verneint diese Frage. Das Haus bewilligt einstimmig die Ausgabe. — Bei Kap. 105 des ordentlichen Etats, Reichs tagswahlen, sind die Ausgaben mit 4500 Mk. eingestellt, bei Kap., 106, Vertretung Sachsens i in Bundes rate, mir 43 700 Mk. Die Kammer bewilligt einstimmig und ohne Debatte diese Ausgaben. lieber Kap. 57, 58 und 63 des ordentlichen Etats, Land arm e n lve sc n, A rm e n!kra n k e n P s l c g e n und sonstige Ausgaben im öffentlichen Interesse und Landwirtschaft- liche Versuchsstatiu zu Möckern betr., berichtet sür die Finanzdeputation B Abg. Harter- Ncndörschcn slons.>. Er bemerkt zu Kap. 57. daß die bedeutende Erhöhung der Aus gaben um 300 000 Mk. gegen das Borjahr zum Teil auf die er höhten Vsrpslegsätze zurückzufuhren sei, ste finde aber durch die erhöhten Einnahme» zum Teil einen Ausgleich. Die Kammer bewilligt einstimmig und ohne Debatte die geforderten Ausgaben mit 1300 OOO Mk. — Au Kap. 58 spricht Äbg. Hartmann - Bautzen snat.-lib.I sein Bedauern darüber aus, daß diesmal sür das Lessinq-Stift in Kamenz nur 1500 Mk., asto 3000 Mk. weniger als früher, eingestellt worden seien. Er bittet die Regierung, sich dieser Anstalt künftig mehr anzunchmen. — Abg. H äh n e l - Kuppritz skons.I spricht »ich in dcnpelben Sinne aus. Menu man den Grund, daß das Lcssing-Stist nur der nächsten Umgebung zu gute komme, sür die geringeren Beihilfen gellend machen wolle, so würde man zu ganz eigentümlichen Resultaten kommen. 'Das Kreiskrankenstist in Zwickau werde doch jetzt ganz vom Staate unterhalten, obgleich es auch nur der nächsten Um gebung zu gute komme. Anr Unterhaltung des Lessing-Stiftes mühten letzt Sammlungen in der ganzen Obcrlausitz Veranstaltei werden. — Abg. N e u t s ch - Kamenz skons.I bemerkt ergänzend zu den Worten der Vorredner, daß die Folge der niedrigeren Beihilfen für die Anstalt die sein würde, daß eine große Anzahl Oberlausitzer in dem Stifte keine Aufnahme finden könne. — Der Berichterstatter weist in seinem Schlusstvorte ans die Tat sack»« hin, daß in jener Anstalt weit mehr Reichsausländcr und Nichsiachieir verpflegt würden als sächsische Staatsangehörige. - Die Kammer bewilligt hieraus einstimmig die sür das Kapitel geforderten 176 830 Mk. — Bei Kap. 63 drückt Bericht erstatter Abgeordneter Harter seine Freude über die steigenden Einnahmen des Instituts aus. Abg. Günther fragt nach der Höhe der an dein Institute bestehen den beiden Stiftungen. Staatsminister v. Metzsch iagt dem Fragesteller baldige Aiiskiinslerteilniig zn. — Die Kammer genehmigt die Einnahmen mit 36 S25 Mk. und bewilligt die Aus gaben mir 78 735 Mk. Ueber Kap. 102 und 103 des ordentlichen Etats, betreffend Ministerium der auswärtigen Angelegen heiten und Gesandtschaften, berichtet namens der Finanzdeputalion B deren Vorsitzender, Abg. Hcihnel- Ktippritz. Kap. 102 wird einstimmig und ohne Debatte in den Einnahmen mit 50 Mk. genehmigt, in den Ausgaben mit 51128 Mark bewilligt. — Eine längere Debatte enlspinist sich über Kap. 103, Gesandtschaften. Der Berichterstatter bemerkt: In der Deputation habe eine zweimalige Beratung über Liesen Gegenstand stattgefunden, weil seitens deS Vorsitzenden der natioualliberalen Fraktion gegen die Beibehaltung der Ge sa n d t s ch a s t i n M ü n ch e n Bedenken geltend geinacht worden seien. Infolge der oon der Regierung erhaltenen Auskünfte sei ober die Devutation zu dem cinstiminigcn Befchlnise gelangt, der Kammer die Bewilligung der geforderten Ausgaben zu empfehlen. — Abg. S ch i e ck-Frankenberg snat.-lib.I: Er habe in der Vor beratung gegen die Münchner Gesandtsclrast deshalb Bedenken geltend gemacht, weil er gemeint habe, daß sic mehr Dekorativen als wirklich notwendigen Staatszwecken diene. Die Regierung Kob« in vertraulicher Sitzung hinreichende Aufklärungen über die Notwendigkeit einer direkten Vertretung in den süddeutschen Staaten gegeben, infolgedessen habe er seine Bedenken fallen lassen. — Abg. Günther sfreif.s kann sich von der Not wendigkeit der Ausgaben dieses Kapitels nicht überzeugen. Er bedaurc, daß die nätioncckliberale Partei sich durch die in ver traulicher Sitzung gemachten Mitteilungen des Staatsministers veranlasst gesehen habe, ihre Bedenken fallen zu lassen. Sein Fraktionsgenosse Bär habe jener Dcpntationssttziuig beiwohnen wollen, sei aber ausgesordcrt worden, das Deputationszimmcr zu verlassen. stHört. hört!! Es sei schlimm, daß ein außerhalb der Finanz- deputation stehender 'Abgeordneter sich über gewisse Verhältnisse nicht orientieren könne. Es entspreche nicht der Würde eines Abgeordneten, wenn er anders behandelt werde als dis Mitglieder der betreffenden Deputation. Die Angelegen besten der Angehörigen der deutschen Bundesstaaten würde» in genügender Weise von den deutschen Gesandtschaften mit erledigt, und es würde den sächsischen Interessen keinen Abbruch tu», wenn man die Gesandtschaften in München und Wien abschafsen würde. Die srcundschastlichen Beziehungen zwischen Sachsen und Oesterreich seien wohl zu schätzen und aut ihre Erhaltung müsse Bedacht genommen werden, es hätten aber jetzt trotz der Gesandtschaften die sächsischen Intercsten oftmals gelitten. Die Regierung möge nur ihren Einfluß dahin geltend machen, daß die Reichsgcsandtschaften die speziell sächsischen Interessen kräftig mitverlreten. Auch die Gesandtschaft in Berlin könnte vielleicht wegfallen, wenn man ihre Obliegenheiten dem Bcvoll- mächtigten zum BundeSrate übertrüge. Mit den 100 000 Mk., , die die Gesandtschaften kosteten, könne manchem nützlichen Zwecke gedient werden, der jetzt wegen der ungünstigen Finanzlage zu kurz komme. — Abg. G o l d st e i n »Zwickau sioz.I wünscht Airs- »gäbe aller Gesandttchasten und bemerkt zu dem Falle Bär, so lange derselbe Eid von allen Abgeordneten geleistet werde, habe keine Deputation das Recht, einen Abgeordneten aus ihrer Sitzung hinanszuweisen. — Staatsmirxstler v. Metzsch drückt feine Freude darüber aus, daß die uationalliberale Partei sich nachträglich von der Notwendigkeit der Gesandtfchasten überzeugt habe. Im allgemeinen seien ja die Bundesregierungen berechtigt, sich durch die Rcichsgesandten vertreten zu lassen', der in München residierende Gesandte sei aber kein Reichs-, sondern ein preu- ßiicher Gesandter, den Sachsen nicht sür seine Zwecke in Air- Erjt kürzlich habe im württciiibergiichen Landtage der dortige Minister ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Vertretung der einzelnen deutschen Regierungen durch direkte Gesandte in München, als dein zweitgrößten Bundesstaate, sehr wünschens wert sei und er einer Aushebung dieses Postens dringend wider raten inöchie. Denn wenn die preußische und bayrische Regie rung über eine Aktion im Bnndesrate einig wären, sei die An gelegenheit für die übrigen Bundesstaaten so gut wie erledigt. Es sei darum wünschenswert, sich in Zeiten, da man besonder^ Wunsche habe, mit der bayrischen Regierung direkt ins Ver nehmen setzen zu können. Die Beibehaltung der Geiandl- scha st i n W i e n entspreche durchaus den sächsischen Inter- essen. Als im Januar dieses Jahres die Handelsvertrags-Ver- ! Handlungen in Wien gepflogen wurden, sei ihm von ver'chiedc- i neu Seiten und besonders von dem enstandtcn sächsischen Be- ! vollniächligleir die Versicherung gegeben worden, daß ihm die ! Anwesenheit und Hilfe des sächssichen Gesandten in Wien bei 'den Verhandlungen sowohl als bei seiner Empfehlung an maß- 'gebende Persönlichkeiten von größtem Werte gewesen sei. Wenn die Kammer die beiden Geiandlschasten bewillige, so handle sie nicht nur im monarchischen Intcreste, sondern auch in dein des ganzen Landes und »einer wirtschastiichen Stände. — Abg. Höhn et: Wegen der Ausweisung des Abg. Bär ans der Depiilationssitznng beziehe er sich aus ß 25 der Geschck'tsordniing, worin gesagt sei. daß andere >!aminermitglieder nur den Depiita- lionssitznngen beiwohnen können, die von der betreffenden Deputa tion als nicht vertrauliche bezeichnet würden. Jene Tepnta- lionssitzuna sei aber einstimmig als eine vertrauliche bezeichnet worden, obgleich der .Herr Minister erklärt habe, er lege aus Beibehaltung der Vertraulichkeit nicht so großen Wert. — Abg. Schi eck: Kollege Günther habe „olle Kainölten" aus den 70er Jahren erzählt, indem er darauf hinwces, das; damals die uationalliberale Partei sich gegen die Beibehaltung der Ge sandtschaften ausgesprochen habe. Die nationalliberale Partei habe sich eben wrteittwickelt; wenn die freisinnige Partei eine solche Fortentwicklung nicht genommen habe, so liege das an ihr. Abg. Günther: Er habe durchaus nickst die formelle Zulässigkeit dcrHanÄungswcise der Deputation bestreiten, sondern nur daraus Hinweisen wollen, daß jene Bestimmung der Geschäftsordnung veraltet sei. Die -Sitzung hätte doch nicht unter allen Umständen vertraulich sein müssen, um so weniger, als selbst der Minister keinen Wert daraus gelegt habe. Herrn Schieck würde er Nachweisen können, wie 'ich die uationalliberale. Partei Zurückentwickelt habe. Er bcdaurc, daß Herr Schieck gegen die freisinnige Volkspariei in dieser Weste ausfällig ge- worden fei. Wenn er und icin Fraktionsgenost'e gegen die Ge- iandt'chasien stimmten, glaubten sie auch das Interesse des Landes zu wahren. — Abg. Schieck: In dem Worte ..olle Kamöllen", das „alte Geschichten" bedeute, liege doch keine Beleidigung. Ter Abgeordnete Günther lasse es sich mit besonderer Vorliebe an gelegen sein, der natioualliberalen Partei überall Vorwürfe zu machen. — Abg. Dr. Vogel: Die Deputation habe die Empfindung gehabt, daß dis Regierung sich in nichtvertrau- lickier Depntaiioiisstkung nicht in der wünschenswerten Ausführ lichkeit äußern würde. Aus dem Gebiete der Diplomatie gäbe es nun einmal Mitteilungen, die nicht stir weitere Kreise be stimmt seien. — Abg. S ch u l z e ° Dresden snat.-libl bestreite! nicht den 'Nutzen der Wiener Gesandtschaft, bei allen Gelegen- besten habe man ibn aber nickst verspüren können.^ In Zoll- sachcn sei oftmals durch Verweisung der Angelegenheit an^die Reichsbebörden eine starke Verzögerung, vorgekommen. Der augenblickliche Zeist'unkt wäre der ungünstigste zur Ausgabe der Wiener Gesandtsthast. Bezüglich der S ch i»f a l»,r t s-A l>- gaben slebe Sachsen in einem berechtigten Widerspruche zur preußischen Regierung, und daS einzige,'.'Nittel zur Erreichung unserer Wünsch« lei ein gemeinsames Handeln mit der öster reichischen Regierung. Er bitte, von der Maßregel der Aus schließung eines Abgeordneten aus einer Deputationssitzung nur in den seltensten Fällen Gebrauch zu machen.. Dem betrcssendcn Abgeordneten werbe dadurch nur eine Glorie verlieben, die er nach außen ausnützen könne und im vorliegende» Falle auch werbe. — Swatsminister v. Metzs cl> bedauert cs. wenn Grund z» Klagen über Verichlcvpnng gewisser Angelegenheiten durch die Wiener Gesandtschatt vorhanden wäre. Ter derzeitige »äch- jischcGelandte inWien zeichne »ich durch exakte und schnelle Arbeit ans. Es würde der Regierung aber erwünscht sein, wenn sie über etwa norgckommene llnterlassungen unterrichtet würde. — Aba. 11 l r i cb - Chemnitz lkons.1: Tie Parteitage der dentsch- srcisinnigen Volkspariei seien znm großen Teile auch geheim »Aba. Günther: Gehört nicht hierher'.), und auch die sozialbemo- krali'ckie Partei verhandle manches hinter aeschlost'enen Türen; das Recht, das jene Parteien hätten, müßten auch die Dewuta- tionen eines konstitutionellen, Parlaments haben. sAbg. Gstd- stcin: Das war aber „eniie scheene Rede"! Große Heiterkeit.1 — Abg. G r u m b t - Loschwitz ikons.l konstatiert, daß der gegen wärtige Gesandte in Wien, Graf Rer, stets alles getan habe, stehende Magdaleneu-HIlfsverel». der einst gegründet wurde von der hochherzigen Stifte«» Kora v. Erdmannsdors, derer in Herz- i sicher Liebe gedacht wurde und die für alle Zeit ein leuchtendes Vorbild bleiben soll. Nachdem Fil. Löber noch das Arioso ans ' „Elias": „Laßt uns singen von der Gnade des Herrn" mit großer > Wärme vorgeirngen, brachte der zweite Teil des Abends den Bor » trag: „Fraiieiilellung — Frauenvslicht" von Frl. Wasserzug aus IF r e ie n w a ld e. Zum Schluß ergriff Herr k. Rosenkranz nach einmal das Wort und bat. nicht nur Herze», Seelen in den Dienst der Irauenrettnng zu stellen, sondern auch die Hände zn reichen und a» das Liebesivcrk an den Magdalenen zu legen durch Beitrittserklärung zum Magdalenen-Hilfsvcrein. Mit dem Ge sänge des Liedes: „Unser» Ausgang segne Gott" schloß der Abend, der manch nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben dürfte. — Im Saale der Schubmacher - Zn n u n g sprach am Montag, den 27. Nov.. Herr Syndikus Puschmann »her Zweck und Ziele der Gciuerbekammer. In längerer 'Rede erläuterte er Mw Zu den Zweck, die Befugnisse und die Zustänoigleit der Handeis- Gewerdekaniiner in eingehender, ausführlicher Weise, ihre 'anuncnstellniig und Bildung, die Ueberwachnng der wirtschaftlichen Lage des Handwerks, deren Gesellen und Meisterprüfungen, er wähnte die weitere Tätigkeit der Kammern, sich gutachtlich zu äußern. Bestimmungen zu erlassen und anderes. Am Schlüsse »einer Aiisstchrnligen hat cr, man möge die Kammenr in der Tätig keil und Förderung des Gewerbes tatkräftig unterstützen. Durch reichen Beifall danttcn die Anwesende» für die interessanten Aus führungen. — L!e Bäcker-Innung zu Dresden breit kürzlich eine zalil- reich besuchte In.niiigsversanmitiing unter Leitung ihres Dberm.clllerö Biene-: ab. cks wurde beschlossen, eine öiukauis 'Bereinigung mit be'chräntter Bal lung tur Rohmaterialien ins Leben -u rufen, z» welcher soso« gegen lb-> Mliglleber ibren Bcllntt burck ihre llntcrschcift crkinrten. Infolge d-.r bobe» Mehlvcei'e, weiche den B ickecn große Luser ausertcgen, war man dafür, die 2!o!Ic»»uggI>e zu Wcwnachten abzuschaffen or-er doch »ach Mvw lichtest zu beschränken, uni die tonst notwendige ErkMimg der Brotprei-e zu verweisen, llv fand dM alsteitige Fustimnnmg. — Der Atenogradbenneretii „Stolze » Gchreu" Dre-Zden Lichta» bot auch bei den: lebte» P>cisau-ischreiben deS GaubmideS Kömgieich Sachsen ,'iir Monat Lctober einige Ersolge errungen. Es sieten dein Ler«» In-rbci zu ein ,weiter VreiS sowie zwei lobende Erwähnungen. Ter Verein bütt sein« UebungZabenve o.n iebe-ii Mittwoch, abends v sich, im Lleüaiirci t «Länge,beim". Wernerltrake. ab. — Der Mitglied«!.'«',,»,» »er L r: s l r a n k e n k a s s e Dreüden be iperte sich E»se Oktober aus Ist!) 7<X1 und zwar ilt Stil mitnniic! e und !iS PZ4 weibliche Aeisichcrle. Anmeldungen erfolgten in die!«» Mona» 18Sin — inner denen sich Visa ledigiich siir die Juootidenoerficherung bc> sande» —, dagegen Abmeldungen. t6 IN» — barnmer 25,21 lediglich sür die Jnnnuoenveckicherung. Schrott,che Eingänge sind 2MI8 zu verzeichnen ge wAe». »Rzablt wurden : Krankengeld an 'Mitglieder SS 8« M-. an Fan ' lleuuiiteriliMttng L2->8 M. an wüchnennnenunierktüLung K1I8 M. und o. > Ltrrbeg-ider 1SSS M. In den itzenesiingbi' i u-n der «affe finden 73 «sieg, tinae Amne.iune, mährend ns Mitglieder die Anstalten verließe». Die Iai'-l der bcilragzablcndcn Arbeitgeber bcll ug am Monslslchluiie 23 2lZ. — Der bentiaen Nmumer d. Bl. liegt kür die Poslanslage sanswärtige Lcserj ein Prospekt über Wissenschaftliche 2 e l b st n n t e r r i ch t s w e r k e ans dem Berlage von Bonneß u. Hachfeld, Potsda m , bei. — Gestern nachmittag entstand in einer Kunstglaserei im Hintergebäude des Grundstückes S ! riesener S t r aße 4 r dadurch ein Brand, daß sich beim Msnllen von Benzin aus einer Blechflasche entwichene Gase an einem in der 'Nähe stehen den glühenden Lötkolben entzündeten und das abgestillte. Benzin in Brand setzten. Die Flammen ergriffen einige Arbcitstäseln, Kleidungsstücke isim., tonnten aber bis zum Eintreffen der Feuer wehr vom Arbeitspersvnal gelöscht werden. — Weitere Alarmie rungen der Feuerwehr erfolgten heute nachmittag in der 4. Stunde nach Eliasstraße 21 und in der 5. Stunde nach Am See 7. Im ersiercir Falle handelte es sich nm einen unerheblichen K cllerbra :rd , dessen Unterdrückung nur kurze Zeit in Anspruch nahm. An der anderen Stelle waren ans dem Trevpcnstnr im l. Stock au,' rrncrmitlesie Weise Kleidungsstücke. Wüsche nsw. in Brand geraten, aber von Hausbewohnern schnell gelöscht worden. Die Feuerwehr konnte bald wieder obrückcn. — Der Landwirtschast! iche Berein Merßen hat den Direktor der dortigen Landwirtschaftliche» Schicke. Professor A. Endler, in Anerkennung seiner während einer 25jährigen Lehr tätigkeit um das landwirsichaftsichc BercinSwesen erworbenen Ver dienste rm» Ehrenmitglied ernannt. — Leipzig, 30. November. Vor einiger Zeit hatte ein Unbekannter, indem er sich auf eine hiesige bekannte Firma zu seiner Empfehlung berief, ein hiesiges Geschäft telephonisch benach richtigt, daß nach kurzer Zeit ein Bote erscheinen werde, dem man unbedenklich den von ihm erbetene» Geldbetrag anShändigen könne. Der Schwindel war nicht nur in diesem Geschäft, sondern auch noch iu anderen Geschäften gelungen. Außerdem kassierte der S ch w i n d lcr a»f Grund eines von ihm ans einem Ge- i schüft, in dem er früher in Stellung gewesen, gestohlenen Quit- ! tnngsforniniars, das er ansgefnllt. einen Geldbetrag vvn stM Mk. I ein. 'Nun ist der Gauner in einem 25jährigen HandlitngSgclulscn ans Reudnitz verhaftet worden. Er hatte auf dem Brühl ein Fahrrad gestohlen und wollte es eben versilbern. Eine Versammlung der beiden Droschkeiiüesitzer-Bereiue l in L e i v z i g . beschloß, vom 1. ob Automobil acaauaen »er. — Hiernach bewilligt die Kammer , geaeu die Stimmen der Abga. Bär, Günther und Goldslcin die Ausgaben bei Kap. 103 mit 113100 Mk. — Tageso'dmrna derZwe > ten Ka m m e r für d>e 2». össt-iitti-dk Sitzung ca» 1. Dezciuber, „c»»ist!nnä sia<k> ti) Uhr: Schlnßt-i'rntnng über die sictilinn-n des ehemalig:» Stadigcnda'ine» Köhlce in Dresden um A>ier>crn»lleli»»g all, Stadtneiidcinn mit Anckgnlllmig seiner Tienßkeziige oder um St«l1»ng in das Vn'l'äli-ns eines snc,vendi'«e» Siaajsbeamten imier Bewilligung vissivli-'nraermuli-licr UnterniMma und Beurteilung 'einer Berrch'ima. »nd des Ervedienien O. Dluele in Ehcmnik. vorn,. Stadt-, g'ndnrm in Dr-«den. um Gemiil-r»»g von Pension co:r Eiillcltnng einer dtSziplüiargeriLtliLen Ilntersuckung. Lertlichcs imd Sächsisches. — Dresden wird gegenwärtig von sieben Wasser- Werken mit Wasser versorgt, und zwar sind dies die Werke Saloppe, Tolkewitz, Eotta, Löbtau, Naußlitz^ Planen und Trachau. Für ein achtes großes Werk hat die Stadtgemeinde im vorigen Jahre ein bedeutendes Areal in Hostcrwitz, das Finke sche Gut, zum Preise von 1 175 228 Mark 35 Pfg. erworben. — Der vorgestrige dritte Bereiiisabcnd der Vortrags- Vereinigung sür innere M issiou wies eine sehr starke Beteiligung ans. um so erfreulicher, als cs galt, ein besonders ernstes und wichtiges Arbeitsfeld zu beleuchten. Nach einem einleitenden GesaiiaSvortrage von Irl. Löber: „Herr, den ich tief im Herzen trage", begrüßte der Vereiirsgeislsiche Herr ?. Rose n- kranz die Anwesende» und schloß daran den ersten Vortrag des Abends: «Stille Stätte der Liebe, nah. aber unbekannt. Er behandelte darin die rettende Liebe zn den verlorenen Magdn- lenc». Das erste sächsische 'Asyl wurde 1865 in Niederlößnitz errichtet. Bald wurde dasselbe weiter ansgebaut, bis inr Jahre 1889 für 40 Pfleglinge Raum geschafft worden war. Weiter ge dachte der Vortragende der Erziehungsanstalt Pisic-l in Loschwitz, Carolastraße 35, welche eine Rcltniigsnnslalt gefährdeter Seelen ist. Auch hier gaben Mitteilungen aus der Tagesrodnung einen tiefen Einblick in das Wirken und Ziel der Anstalt. Als dritte Stätte der Liebe winde der Durchtzangsstätte, Dürer-, straße 122, unter Leitung der Frl. v. Friede gedacht, welche ver bunden ist mit der dortigen Z n s l n ch ts st ä ttc. Alle diese Ställen verknüpft der in enger Bcrbuidmig mit der Stadtmission' dro schien einznsiihreit. Die Kapitalien dazu sind bereits ge zeichnet. Für die Herstellung kommen die Adlerlverke in Froni- snrt a. M. in Frage. — In Olbersdors wurde vorgestern Tollwut bei einem getöteten Hunde, der dem Gutsbesitzer Josef Donath ge hörte und der einen bei diesem bediensieteu Knecht gebissen hatte, festgestettt. Der Knecht wurde sofort nach Berlin in das Pasteilrsthe Institut geschickt. — Landgericht. Tie Anlegen» Fanny Olga vereist. Kkatte. geb. Mill,ringer, nahm unter ihrem Mädchennamen bei einer wohlhabenden Witwe Wohnung und erzählte so nebenbei, daß für sie in der Schwei; eine Erbfchast von :!0M Marl bcrci! liege. Die Witwe glaubte die ersonnene Erbschaftsgeschicksie nna kreditierte der Mietenn nicht nur für längere Zeit Kost und Logst , sondern gewährte ihr auch Dailelien von zmanime» 200 Marl. Tie K. erhalt wegen Rncksallbctrngs 8 Monate Gesängnis, während die wegen Beihilfe angeklägte Kinderfrau Magdalena veno. Möhringer, die Mutter der Erstgenannten, steigest rochen wird. — Tic läjährige Arbeiterin Olga Anna Franzwka Kasinsly stab! im Oktober in Denben einer Arbeitsgenoism einen Klcider- rock und betrog gemeinsam mit der 'Arbeiterin Hedwig Ida Ssier- sich einen Bäcker nm eine geringe Menge Eßwarcn. Dia 1. Strastammei diktiert der K. 2 Monate, der Sv. 1 M-mat Ge fängisis zu und rechnet jeder Angeklagten 1 Monat als verbüßt an. — Der Former Alfred Klinsnian» wurde im Oliober von einem Gendarmen nach der Wache sistieit und beleidigte dabei den Beamten. In der Folgezeit legte er sich den Rainen .,'Noack' oci. wurde unter diesem Namen wegen anderer Straftaten vom hiesigen Gericht verurteilt und in die Akten eingetragen. Wegen Beamtenbelcidignng und Herbeiführung einer falschen Beurkundung erntet er 0 Wochen Gesängnis. — Der a»S Teplitz-Schönan ac borenc Kaufmann Julius Kantor betrog mit Hilfe gefälschter Be ftcllscheine eine hiesige Firma nm l6 Mart Provision. Das Ge richt erkennt ans eine Owöchige Gesängnisslrafe, wovon 1 Wochen als verbüßt gelte». — Amtsgericht. Gegen den vom Rate verpflichte, len Auktionator Pechfclder hatte der Stadlrat zwei Straf verfügungen erlassen über 6 uns 10 Mt. Geldstrafe wegen Ver stoßes gegen die sür das AuktianSwesen erlassene Ministerial- verordnnng van 1903, die in ihrem tz 10 vorschreibt. daß die Namen der Auftraggeber von Versteigerungen und der Eigen tümer der Waren in den Ankündigungen der 'Auktionen genannt sein müssen. Hierzu hatte der Mark!- und Gewcrbeausschuß in Ergänzung dieser Bestimmung eine Bekanntmachung erlassen, nach der in. den 'Ankündigungen Vor- und Zuname, Ltaud und Wohnung, sowie möglichst das Geschäfislokal des Auftraggebers und des Eigentümers der Sachen enthalten sein sollen. P. hatte es unterlassen und in den beiden inkriminierten Inseraten, die im Amtsblattc erschienen waren, nur einen Namen genannt; denn er war der Meinung, daß die vom Markt- und Gewerbeousschuß erlassene Bekanntmachung nichtig sei. Da sich die Strafverfügung mit ani diese Bekanntmachung stützt, ries cr das Gericht zur Ent'chcidung an und verwies zur Begründung seines Einspruchs daraus, daß die Ministerialvcrorduung Ausnahmen zulasie, wo gegen die Bekanntmachung des Markt- und GewerbeauSschusies die ausstihrliche Namensnennung in allen Fällen «»rschvr«. Dvesönev Nachrichten. Rr. 333. Seite i». 4«» Freitag, I. Dezember
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