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Knreigen.carif. NunabMk von A»!ll»!>Iguna'N bis naä>u»ttc>»L Z IIl,r Sonn und fte,erlass nur Maruenslrake 38 von n bis '/-i Ubr Die l ivalliae Ärund- »eite ,ca » Silbe,» ro Via. kündiaunaen aus der PnvaticNe Zeile -s Pta, d,c 2ii>a»iae Zeile als ..(im- aeiaudl oder aus Terlieile bü Pi>,. ü» Nummern nach Sou»- und gen,, laaen i- der Livalligc Ärundiebe» so, »o bez « uui> so Pia, nack b-. iondercm Taiit. Auswariiae Ai» trage nur aegeu BorauSbe-abluna. lLkliadlaUer werde» um loPla. berechuci. flernlvrechaiilchluti: Amt I Nr. U und Nr. »OSS. Lvr voll W»" Ill8vrst«n llllck ^llwuuvwvut« Mr Lr«rm»ni> «Nuaort III>1III» ^xsntar- uack Kommission» - <Zo»c:dllkt. § ^ feinste f/laeke ru 2'/^10?f. piMck ^ WWMW gkMgM bestei- Äuei-bklM bei >><i c-»>«N!iiii». Lloliroii-Jzxitkelw, Iffrnaisebor I'lnt/ keine Lvävrvaren °va Lvisv-krtikel I grikkto Jgwcc'ulck vom V I ojitßtebon bis loiuston D I ttoiirn in mir erst- »» lodert Lunrv, tv»» Ferdinand von Bulgarien. Hofnack,richten. "Wahlrcchtsrelorm, Malerbnndestag, Mntinaßlichc Wittenmg: vZc», »»»* Zur Reichsfmaiizresonii, ozerichtsvcrhandlungeii. Wärmer, veränderlich.! e2« » VlIIAlIst ReFVej» Kürst Ferdinand von Bulgarien. Am 21. August waren cs 17 Jahre, daß eine alarmierende Kunde aus dein Sofioter Konak die Welt durcheilte: der Batten- bcrger, der kühne, ritterliche Fürst der Bulgaren, der ehemalige schneidige preußische Gardeoffizier, war in seinem Palaste in mitten des Volkes, dem er so viele Guttaten erwiesen hatte und dessen treuer Anhänglichkeit er sicher zu sein glauben durfte, hinter rücks überfallen und mit Gewalt außer Landes geführt worden, innen wahren Wirbelsturm von Empörung löste damals das vernde Verhalten der bulgarischen Offiziere und Politiker, die sich einer solchen verräterischen .Handlungsweise schuldig gemacht tzalleu, in ganz Europa aus. Namentlich in Deutschland schlug die Entrüstung gewaltig hohe Wogen, und die überschäumenden Vaster drohten sogar die deutschen Beziehungen zu Russland, von dessen um jene Zeit allmächtigen panslawistischen Kreisen die Verschwörung angczcttelt worden war, ernstlich zu trüben. Nur der auch in jener kritischen Periode des deutschnationalen Volksenipfindcns sich gleichbleibenden rcalpolitischcu Ruhe und Einsicht des Altreichskanzlers war cs zu verdanken, dass schliess lich die Ml abcbbcn konnte, ohne das; verhängnisvolle Ereignisse herausbcschivoren wurden. In dem führerlosen Bulgarien rollte inzwischen der russische Rudel weiter und setzte das Werk der panslawistischen Untcr- wichlung des Landes fort. Erst ein Jahr später gelang cs den provisorischen Leitern Bulgariens, die emsig auf der Suche nach einem zur Zeit beschäftigungslosen europäischen Prinzen gewesen waren, eine zur Annahme des erledigten Thrones bereitwillige Persönlichkeit ausfindig zu machen. Es war der jetzige Fürst Ferdinand aus dem Hause Koburg, der am 7. Juli 1887 von der Sobranie gewählt wurde und am 22. August desselben Jahres seinen feierlichen Einzug in Sofia hielt. Fürst Ferdinand bat bis heute seine so unerwartet entstandene Fürslcnwürdc unter rvl'ach sebr ichtvierigcu Umständen leidlich zu behauvten gemuht. Verein unmittelbar nach der Ermordung des serbischen Königs- ve.ares wurden indessen vietsach Stimmen laut, die auch die Tage euier Herrschatt als gezählt erachteten, und nunmehr wird in i'.'mnn'ier Torrn gemeldet, das; sich eine bulgarische Deputation dem Fürsten, der sich gegenwärtig auf einem ungarischen n.!i, antbäli, begeben habe, uni von ihm kategorisch eine Er- tchniua über seine Stellung zu der makedonischen Bewegung zu r rlunaen, widrigenfalls er seines Thrones verlustig gehen und iwn ww.c jcuien Nachkommen der Aufenthalt in Bulgarien für mmcr verboten werden solle. Vei der Bewertung dieser Meldung ist zu berücksichtigen, daß > c aus einem amerikanischen Blatte stammt, das sie von seinem Verlmer Bureau direkt aus Sofia von „wohlunterrichteter" Eeue erhalten haben will. Da erscheint natürlich die Möglich- len nicht ausgeschlossen, das; man es mit einer mehr oder weniger freien Erfindung zu tun hat. Selbst gesetzt indessen, dos; die "Nachricht in der vorliegenden Form keine Bestätigung bilden sollte, io erscheint sic doch mit Rücksicht auf die tatsäch liche augenblickliche Lage Bulgariens als keine von vornherein Mn; unwahrscheinliche Kombination. Daß die bulgarischen Ber- hcilinisse unter dem Drucke der revolutionären makedonischen Be wegung hochgradig kritisch geworden sind, ist nicht zu leugnen, viid das; Fürst Ferdinand gerade in so gefährlich erregten Zeitläuften ausserhalb des Landes weilt, spricht auch nicht gerade für die Zuversicht, mit der er selbst die Festigkeit seines Thrones beurteilt. Nach einer früheren Mel düng, die kein Dementi erfahren hat. ist er sogar vor kurzem von der Sofioter Regierung in dringlichster Form zur sofortigen Nück- lehr ansgcfordert worden, ivcil die politische Lage seine Anwesen heit unbedingt erforderlich mache. Fürst Ferdinand aber hat sich von der heftigen Sehnsucht der Bulgaren nach seiner Persönlichkeit durchaus nicht rühren lassen, sondern ist voller Seelenruhe in ieincr ländlichen Abgeschiedenheit verblieben, während in Bulgarien der makedonische Teufel sein Spiel treibt und die Bevölkerung vom KnegSsiclier gegen die Türkei verzehrt wird. Da? gesamte bulgarische Volk, so urteilt ein Kenner der Verhältnisse aus eigener Anschauung, ist von einer nahezu unheilbaren Krankheit ergriffen worden. Das ganze Dichten und Trachten des Volkes ist nur noch von dem einen Gedanken beherrscht: „Eroberung Makedo niens !" Keine Stimme der Vernunft oder der freundschaftlichen Abmahnung kann sich noch Gehör verschaffen. Kein Minister bat mehr den Mut. die Verschwörer und Agitatoren zur Ruhe, zur Nückgabc der Waffen, zur "Wiederaufnahme einer friedlichen Tätig keit zu zwinge». Deshalb sei es fast zur Gewißheit geworden, das; der Enischeidungslampf zwischen der Türkei und Bulgarien aus- geiochtcu werden müsse. Das; Ferdinand unter solchen Umstände» hartnäckig der Stätte srrn bleibt, an die ihn gebieterisch seine Pflicht ruft, seine Pflicht nicht nur gegenüber Bulgarien, sondern gegenüber ganz Europa, dos zeigt, wes Geistes Kind er eigentlich ist. Der gegenwärtige Beherrscher der Bulgaren ist nicht wie sein Vorgänger eine kraft volle Wage- und Heldennatur. Ein abgesagter Feind aller kriti schen Verwicklungen und gefährlichen Lagen, welche die Sicherheit seiner Person gefährden könnten, hat er stets verstanden, sich bei wm Heraufziehen eines Ungcwitters rechtzeitig in Sicherheit zu bringe», um dann im Auslände, wo Gift. Dolch, Kugel und sonstige Hilst-mittel von Verschwörcrbandeu keine "Rolle spielen, den Verlaus der Dinge gemächlich abzuwarteu und darnach seine Rück kehr einzurichten Besonders drastisch trat die von Ferdinand beliebte Befolgung der Parole: .Weit davon ist gut vorm Schuh" im Jahre 1894 hervor, als der Fürst sich von seinem Hoskonventikel umgarnen lieh und ans dessen Betreiben dem verdientesten aller bulgarischen Staatsmänner. Stainbulow, der ein Jahr später in so ruchloser und bestialischer Weise von seinen politischen Gegnern erinoidct wurde, de» Laufpah gab. In jener dunkelsten Zeit in der Regierung des Fürsten war dessen Stellung schon einmal der- mahcn erschüttert, das, man ernstlich mit seinem Rücktritt rechnete. Ferdinand hatte es aber nicht so eilig, er wartete cinjach die weitere Entwicklung der Dinge in einem europäischen "Badeorte ab und kehrte nach einigen Monaten zu leinen „getreuen" Bulgaren, die sich inzwischen wieder beruhigt hatten, zurück. Offenbar will Fürst Ferdinand die damals erprobte verzögerliche Methode auch jetzt wieder versuchen. Die Frage ist nur, ob dieses Mal die Ereignisse noch zurück zu dämmen sind und ob nicht vielmehr eine plötzlich sich auftürniende wilde Woge am Balkan den unsicheren Thron des Fürsten Ferdinand jählings in Trümmer schlagen wird. Bulgarien und Serbien rüsten beiderseits eifrig zum Kriege und nach der Brüsseler „Jnddpendanee Beige", die als Sprachrohr des russischen auswärtigen Amtes dient, sieht trotz aller beruhigen den Noten ein Ausbruch des Konfliktes binnen einigen Monaten, vielleicht sogar schon Wochen, bevor. Das Verbleiben des Fürsten Ferdinand auf seinem Posten kann für die Großmächte nur insoweit wünschenswert sein, als er im stände ist, die Bulgaren in Zaum und Zügel zu halten und die Geister des makedonischen Aufruhrs zu bannen. Da er sich jedoch hierzu als völlig unfähig gezeigt hat, sv täte er vielleicht am besten, wenn er sieiivillig den Platz räumte und die ivcitere Regelung der bulgarischen Frage den Grvdinächtcii überließe. Ein solcher Entschluß müßte ihm, von seiner persönlichen Eitelkeit abgesehen, eigentlich nicht allzu schwer fallen, da er aus keine uachhalligcn Erivlgc seiner Regieruugstäligkeit zurück zu blicken vermag. Fürst Ferdinand ist aber eine echte Serenissimus-Natur, der mit Leib und Leben an höfische» Zcreniomcn und Acußcr- tichkeitcn häng! »ns besten backisier Elirgeiz darin bestellt, iicki mit „Elv Majestät" anreden zu lassen Schon wiederholt ha! er iemcn lebhaften Wunsch, sich eine Köiiigskrone aus das Hauvt zu setzen, deutlich zu erkenne» gegeben, immer wieder ist indessen die Ver wirklichung dieier "Absicht an der scharf abiveisenScn Haltung der Mächte gescheitert. Es ist daher auch auznuehincu, daß Fürst Ferdinand den bulgarischen Thrvn, aus dem er immer noch höher zu steigen hofft, nicht anders als gezwungen preisgcbcn wird. Wie mm aber die Tinge einmal liegen, dürste er sich die Möglich keit des Weilcrregicrens zur Zeit »nr noch dadurch sichern können, daß er der makedonischen Bewegung in seinem Lande völlig freien Lauf läßt, ja noch mehr, das; er sich direkt au ihre Spitze stellt. Damit würde er daun freilich auch den offenen Bruch mit den europäischen Fricdcnsmächtcn vollziehen und sich insbesondere i» ausgesprochenen Gegensatz zu den beiden uächstbetciligtcu Oricut- slaaleu, Rußland und Oesterreich, stellen, d:c ihm gerade in der letzten Zeit wiederholt durch sehr eindringliche uns unzweideutige diplomatische Vorstellungen zum Bewußtsein gebracht haben, daß sie nicht gewillt sind, um der schönen Augen des Koburgcrs willen irgendwelche Zugeständnisse aus Kosten ihrer traditionellen Friedenspolitik auf dem Balkan zu gewähren. Fürst Ferdinand steht also augenscheinlich vor einer folgen schweren Entscheidung in seiner fürstlichen Lautbahn. Wie aber auch sein Entschluß aussallcn möge, Europa kann in keinem Falle zugcbcu, daß die Bulgaren auf dem Balkan fortgesetzt wie die Wilden Hausen und jede Ordnung auf den Kops stcllcn. Das nur äußerst mangelhaft zivilisierte, in mehr als halbem Asiatcutum befangene bulgarische Volk ist der grundsätzliche ewige Friedens störer im Orient, der geschworene Feind jeder Ruhe aus dem Balkan. Selbst wenn man den Bulgaren Makedonien in den Rachen würfe, würden sie nicht zufrieden sein, sondern mit un ersättlicher Gier nach neuer Beute lechzen. Dieser ebenso lächer lichen wie gefährlichen nationalen Großmannssucht des Bulgaren- tums, mag im übrigen an seiner Spitze sichen, wer will, muß endlich von den zivilisierten Staaten ein gründliches Ende bereitet werden, und zwar dadurch, daß Bulgarien aus einer neuen orientalischen Konferenz unter die Oberaufsicht der Großmächte gestellt wird. Neueste Drahtmelduugen vom 26 August INachts cingcliende Devesckien befinden sich Seite 2.» Berlin. jPriv.-Tel.l Prinz und Prinzessin Heinrich beabsichtige», im Oktober einen längeren Erholungs aufenthalt im Süden zu nehmen. — Die Königin-Witwe Mar- ghcrita von Italic», die sich zur Zeit aus einer "Nordland reise befindet, wird, dem Vernehmen nach, auf Einladung Kaiser Wilhelms der Kaiscrpnradc dei Erfurt beiwohnen. — Die „Nordd. Mg. Ztg." schreibt: „Unsere Erklärung, daß die Mitteilung über eine Äuscinaiidei'sctznng zwischen Sr. Majestät dem Kaiser und dem Reichskanzler in der Jesuiten frage ans Erfindung be ruht, genügt dem ,,Rcichsboten" nicht. Er meint, wir hätten nur dementiert, daß die Auseinandersetzung auf Grund einer Vor stellung des evangelischen Obcrkirchcnrats erfolgt sei. Demgegen über sei ihm nunmehr „schlicht und einfach", wie cr es haben will, getagt: Tie Behauptung, cs habe zwischen Sr. Majestät dem Kaiser und dem Reichskanzler über oie Frage der Aufhebung des 8 2 des Jesuitcngescyes überhaupt cuie Auseinandersetzung sl'att- gcsunoen, ist eine Lüge." — Die „Nat.-Ztg." schreibt: „Ter bevorstehende "Besuch des Zaren beim Kaiser von Oester reich in Wien kann nur dazu beitragen, die volle Uebcrcinstu: > muitg Oesterreich-Ungarns und Rußlands hinsichtlich des Zu- saiiuiicnaehciis der beiden Staaten, insbesondere '» Bezug aus die "Notwendigkeit, den makedonischen Aufstand rasch zu unter- drücken, durchaus zu kräftigen. Dieie Bemühungen finden von seiten anderer europäischer Großmächte, wie wir erfahren, ent schiedene Unterstützung." Berlin. lPrio.-Tcl.l Der neue Staatssekretär des Reichs- schatzamles, Freiherr v. Stengel, beabsichtigt, in einigen Tagen hier einzutreffen. — In Danzig trat heute der 44. Deutsche Gcnosie» schaftstag zusammen. Aus dem vom Verbauds- ciuwalt Erüger erstatteten Geschäftsbericht ist zu entnehmen, daß der Verband 1485 Genossenschaften mit 883 088 Mitgliedern um faßt. Das gesamte Betriebskapital beträgt 903193 595 Alk. — In der großen Berliner Kunstausstellung ist eine Bronzevase im Werte von 300 Mk. gestohlen worden. "Berlin. (Priv.-Tel.) Zur Affäre der Frau v. Zim- m ermann. Gattin des verstorbenen Kommerzienrats v. Zimmer- manu, die, wie bekannt, der Erbjchastsmasse die Summe von 4 Mill. DU. entzogen haben soll und mit dem Magnetiseur Willp Reichel nach Amerika abgedamvft ist, erfährt ein hiesiges Blatt »och: Die schöne Witwe hat ihrem Geliebten von einem jener Edelleute, die genötigt sind, aus ihrem Namen Kapital zu schlagen, das Adelsprädikat verschafft. 25 000 Mk. soll es gekostet haben, ans Willi; Reichel einen Herrn v. Stachowicz zu machen. Das Versal,ren gegen Frau v. Ztmniermann und Genossen geht insolgej der GcrichtSsericn langsamer vorwärts. Die hinter den Flüchtige» erlassenen Steckbriefe dürsten nur dann wirken, wenn rhnen ein Verbrechen nachgewiesen wird, wegen dessen die Vereinigten Staaten von Nordamerika laut Vertrag auSlicsern. Zur Zeit liegt nur Verleitung zum Meineid vor, deswegen liefert Amerika nicht aus. Leipzig. lPrio-Tel.l Wie verlautet, stützt sich der An trag Gcutich auf Wiederaufnahme des Verfahrens gegen ihn daraus, daß sein Kollege Ex »er, in erster In stanz wegen betrügerischen Bankrotts unter Versagung mildern der Umstände, Genlich selbst aber unter Zubilligung solcher ver urteilt, Exncr indessen in zweiter Instanz von der Anklage des betrisizerischen Bankrotts völlig sreigesprochcu worden ist, woraus Gentsch, der keine Revision gegen das erste Urteil eingelegt hatte, folgert, daß auch cr von der Anklage des betrügerischen Ban krotts sreigcsprochen werden müsse. Leipzig. iPriv.-Tel.j Der Leipziger Jnniings- A ns schuß hielt gestern eine Plenarversammlung ab. Aus den Verhandlungen ist folgendes hcroorzuhcben: Anschließend an den Bericht über den Jiinungsvcrbandslag wurde niit Rücksicht aus verschiedene Vorkommnisse bei Arbeitseinstellungen und anderen Lol,„kämpfen die Ecrichlnng von Arbcitgeberlchutzvcrbäiidcu empfohlen. Ferner vermisste man mit Bedauern die Beschäf tigung des Vcrbandstages mit der Feststellung der Grenzen und des Unterschiedes zwischen Fabrik- und Handwerksbctrwb. Bar- bierobcrmcistcr Klemm referierte eingehend über die Selbstver- sichern»» der Handwerker in der staatlichen Altersversicherung und empfahl die Einführung derselben in Gestalt der zwangswciie» Versicherung. Hierzu wurde folgender "Beschluß gefaßt: Die Versammlung spricht ihr Einverständnis mit den Ausführungen des Referenten aus, und richtet au die anwesenden Gcwcrbe- kammer-Mitglicdcr das Ersuchen, auf dem bevorstehenden Ge- werbckammertage in München mit allen Kräften dahin zu wirken, daß die zwangsweise Versicherung gegen Alter und Invalidität Gesetz werde. Leipzig. lPriv.-Tel.i Gestern abend fand hicrsclbst eine Versammlung der sozialdemokratischen Partei für den 13. säck,siichcn Reichstags-Wahlkreis, Leipzig-Land, statt. Referent war der ncugcwählle Rcichstaasabgeordncte des Anuaberaer Kreises. Grenz-Lcipzig. Derselbe sprach über die Reick,slags- wahlen und den neuen Reichstag. Er berührte dabei auch die Vizeprüsidcntensrage, und crklärie im Gegensatz zu dein von Bernstein, v. Vollwar ,ffw.. eingeuvmmcncn Standpunkt, die Ernennung eines sozialdemokratischen Vizepräsidenten für den Reichstag iür unzweckmäßig, da der Partei daraus keinerlei Vorteile erwachsen könnten. Es liege überhaupt keine Veran lassung zur Aendcrniig der bisherigen sozialdemokratischen Taktik in dieier Bczicbung vor. Jedenfalls liege die Entscheidung über diese Angelegenheit nicht bei der Fraktion, sondern bei dem Partei tage. An den Vartrag schloß sieb eine längere Debatte, in der auch der Bcrnsteinsckte Standpunkt seine, Verteidiger fand. Das Ergebnis der Versammlung war eine Resolution, in, der die Vce- jamiiilutiq die Haltung Bernsteins in der Vizeoräsidenteiffrag- »crnrtcilt, und die Forderung stellt, daß für die endgültige Ent- ickeivuiig dieser Frgge nicht die Reichslagssraktio», sondern der sozialdemokratische Parteitag maßgebend sein solle. Leipzig. iPriv.-Tel.j Die Direktion der Deutschen 5 p i tze nfa b r i k, Aklien-Gcsellschaft in Lindcun», hat einen, Aktionär ans seine Anfrage tolgeudes niitgeteilt: Wir waren da.- ganzc Geschäftsjahr ,902 bis l903 bindurch gut beickäitigt, und sehen wieder einem günstigen Abschlüsse entgegen. Tic Abschluß- arbeiten, die bei »ifferem Artikel sehr zeitraubend sind, sind noch im Gange, und wir können, che dieselben nicht beendigt sind, nie,» sagen, wie hock sich die Dividende für das verflossene Geickäns. ,al,r stelle» wird: wir glauben aber nickt, daß dieselbe kleiner aussallcn wird als bisher, lJm Vorjahre betrug die Dividende 16 Prozent.j Eronberg. Der Kaiser ist nachmittags nach WilhclmS- höhe abgcreist. Hamburg. Tw Straßenbahn entließ sechzig Rädels führer der S t r a ßen b a » ncr-Br w c g» n g. Die Ängsstelllcn der Zentralbahn beschlossen, sich der Bewegung anzuschließen. 1800 Straßenbahner sind in de» ZcittralverbanS der Verkehrs- arbeiter ciiiactrcten. Bremen. Das Scknlsckisf des Tentschcn Schulschiff- Vereins „Großherzogm Eloabeth" lies heute in die Weser ein. Tic Ausrüstung für die Wiutecrcite findet in Bremerhaven statt, von wo aus das Schulschiff voraussichtlich am 15. September die Reise nach Wcstindicn antritt. 6^ .tj.dKgMkjll'KA lO.IOPsOfsk,191Is188.lfs