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Dresdner Nachrichten Areitog. Oktober 1S26 Nr. 47Z Seile IS eines ix>»seS, das von Schinkel erbaut worden war. nmrden Skulpiuren von Schaöow auf den Müllhaufen geworfen, wo sie z. T. bereits zerschlage» nwrdcn waren. Es gelang nur durch Zufall eiuigen MuseumSfachleuten, de» Rest dieser erschlagene» Bildliauerarbriteu für ein zmar Pfennige zu kaufen und sie ins Museum zu rette«. Geplante Südpolexpedition 'Unter den Auspizien der Argentinischen Geographischen Gesellschaft und init sinanzieller Unterstützung der Regierung organisiert der Ingenieur Autvniv Paulo eine Expeditiou. tue am 15. 'November ausbrecheu wird, um die antarktische legend zu erforschen. Er will seine Basis in GrokaiiUaud nehmen, über die westliche .stufte und die Neddell- see fliegen und auch die Gegend um den Südpol nach Doku menten nnd Sammlungen des Kapitäns Seott absuchen. Dom Lebemann zum Muschik. Ein merkwürdiges Menschcnschicksal aus der russische» Revolution. Ei» Musterbeispiel für die. Geduld und Ergebung, mit der der Slawe auch die schwersten Schi.ksalsschläge ertragt und überwindet, ist der ehemalige Garderittmeister Wetschvrko. der vor dem Kriege als der flotteste Lebemann in ganz Moskau bekannt war. Leine mehr oder weniger ausgelassene» Streiche bildete» nicht nur das Tagesgespräch deS OsfizierS- tasinos. sonder» wurden auch darüber hinaus von der ganze» Bürgerschaft lebbast erörtert. Eines AbendS. als er mit einer tollen Gesellschaft im Wintergarten deS mondänen Ver aniignngslokalS „Eremitage" pokulierte. hatte er Sen Einfall, sich seiner.»leider zu entledigen und eine Palme zu erklettern, unter der Begründung, er sei ein Asse im afrikanischen Ur wald und werde erst dann herabsteige», wenn ilin eine Dame mit Mandeln füttere. In einem anderen Lokal sprang er einmal in das grobe F-iichbassin, erklärte, in einen Walfisch verwandelt worden zu sein, und war erst nach stundenlangem Zureden seiner Freunde zu bewegen, der peinlichen Szene ein Ende zu machen. Der flotte Wetschvrko besau grobe Güter in der Rabe von Moskau, deren Ertragnisse ein Leben in diesem Stil wohl erlaubten. Dann kam freilich die Re volution. und mit ihr die grobe Wandlung, die in Rußland ans den Letzten die Ersten, und auS den Ersten die Letzten machte Wetschvrko jedoch war Slawe genug, um sich mit dem neuen Stand der Dinge abznfinden. Seine Güter waren vom Staat beschlagnahmt: -er Lebemann begab sich kurz rband ans seine grösste Besitzung und erklärte den Bauern, auch er ,"Ble Muschik wie sie werden. Zwar habe er eine Hand im Kriege verloren, aber mit der anderen könne er noch recht gut arbeiten. Er legte Bauernkleidung an. bezog in einer .^ütte O-nartier, lieb sich einen Bart wachsen und bewährte sich in dieser ungewohnten Umwelt so sehr, dab er wegen seines Fleißes nnd seiner Kraft bei den Bauern bald anner- gewöbnlich beliebt wurde. Er galt sogar als der tüchtigste Mäher im Dorf. Einmal freilich wurde in ihm die Er innerung an vergangene Zeiten lebeirdig: er betrank sich und verprügelte den Svwjctkommissar. wobei er feierliche Eide schwor, dab er die Sowietregierung stürzen wolle. Der Kommissar wollte ihn sofort füsiliere» lauen: die Bauern jedoch nahmen für ihren „adligen Muschik". wie sie ihn nannten. Partei und befreiten ihn aus seiner heiklen Lage. Sie gestatteten ihm sogar, ein Zimmer in seinem früheren S'errenhauS zu beziehen, und das ganze Gebäude. daS jetzt eine Dorfschule beherbergt, zu verwalten Freilich hat er versprechen müssen, seine fürstlichen Launen zu begraben und sich ganz alS Muschik zu fühlen. ** Der Rück«««, be» Tpphns i« Hannvver. Leit Mit», woch wurden an- den Krankenhäusern in Hannover 18 Per sonen als gesund entlassen. Fünf Personen sind gestorben. Die Zahl der ne» ausgenommenen Personen beträgt 12. Dir Gesamtzahl der TypbuSkranken und -verdächtigen beträgt damit am Donnerstagvormittag 1844, am Bortage 1855. dir der Gestorbenen 103, am Vortage 188. ** Selbstmord de« Mörder» vo» Wohlsdors. Der Mörder, der die GastwirtSehrfrau Luck in Wohlsdorf im Kreise Köthen ermordet nnd beraubt bat, wurde von einem Polizei Wachtmeister in dem Dorfe Thurau im Kreise Köthen gestellt. Als der Beamte die Waffe auf ihn anlegte, schoß er sich selbst eine Kugel in den Kopf. ES ist ein 32 Jahre alter Arbeiter aus Prenßlitz, der, wie sich jetzt heransstellte. am vergangenen Sonntag ein Liebespaar in diesem Orte dnrch Revvlverschüsse aus unbekannter Ursache schwer verletzt hatte. ** Durch Gas getötet. Im Gartenhaus der Münchner Straße 33 in Verlin-Schöneberg wurde am Mittwoch das 4ü Jahre alte Fräulein Jacob,» und dessen Hausangestellte Sommer mit Gas vergiftet tot aufgesunden. Es wird ver mutet, dab Fräulein Jacob,, durch Oessne» deS GaShahneS Selbstmord verübt hat, während das Mädchen, ohne von der Absicht ihrer Dienstherrin, freiwillig aus dem Leben zu schei den, zu wisse», der Einwirkung des anSströmenden Gases er legen ist. ** Furchtbar« Kamilicntragödie. In Tangerbütte spielte sich in der Nacht zu», Mittwoch in der Familie des Arbeiters Hermann Prüfer eine furchtbare Ehetragödie ab. Vermutlich insvlge ehelicher Zwistigkeiten warf sich die Frau Prüfer mit ihre», sechsjährigen Solu, vor einen auö Richtung Stendal kommenden Zug. Beide wurde» sofort getötet. Die Leichen wurden früh vom Bahnpersonal gefunden. Unter den, Ein druck des furchtbaren Geschehnisses hat sich der Ehemann in seiner Wohnung erhängt. ** Schwerer Straßenbahnckusall i» Este«. Am Mittwoch vvrmittag stieb ein Straßenbahnwagen mit eine», Tankwagen zusammen. Dabei wurde die vordere Plattform des Straßen bahnwagens vollständig eingedrückt und die Fensterscheibe» zertrümmert. Ei» Fahrgast wurde getötet, fünf er litten zum Teil schwere Verletzungen. ** Ein Auto in den Fluß gestürzt. Aus Amsterdam wird gemeldet: Als am Mittwoch ein Privatautomvbil bei Tiel ans ein Fährbovt fuhr, um über den Waalfluß übergesctzt zu wer den, stürzte das Auto in das Wasser und ging unter. Alle drei Insassen sin d ertrunken. ** Der Tod durch einen Pflanmenker«. Der Kaufmann Keck ans Reichenberg j. B. glitt ans einem sorglos weg- geworsenen Pslanmenkern auf der Straße aus, stürzte und erlitt eine Gehirnerschütterung. Er mußte ins Krankenhaus gebracht werden nnd ist Dienstag abends an seinen Ver letzungen gestorben. ** Großer Jnwelenraub in Tcplist. Während der Mittagsstunde wurde in Teplitz der zweimal versperrte Laden des Ju.welenl>ändlerS Hosbaner erbrochen und ans der Auslage die kostbarsten Schmucksachen in, Werte von über IM 800 Kronen geraubt. Die ortsbekannten Täter hatten in der kurzen Zeit selbst die dicken Bohlen der Eicheniür durch bohrt. ** Unfall bei einem Jagdansflug des Königs von Ru mänien. König Ferdinand von Rumänien unternahm aus einem Motorboot in Begleitung des griechischen Exkönigs, zweier Prinzen und mehrerer Offiziere einen Jagbausslug aus der Donau. In den Sünrpfen oon Braila explodierte der Motor des Bootes, wodurch drei Offiziere schwer verletzt wurden. ** AmerUanssch« «nia-Unsalzissrcu. Noch e-iner Melke«, au- Wa-fhington keilt Sie aanertkcmtschr Straßenbau»«, einigung itder bi« Unfallzissern für 1928 mit. baß im Laus« des Jahres bisher 18P58 Personen durch Auiomvbiln»falle ge tötet und 58 880 verletzt loorben sind. ** N»»e1ter über Kansa« ««» OIlah»«a. Nach ein« Meldung auö Kansas habe» schwere Wolkenbrüche in itansa» und Oklahoma ausgedehnte Ueberschwemmungen herbei- geführt. Mehrere Städte sind von den strömenden Flute» be- droht. Der Ernteschaden und die Verlust« an Vieh sind b«. irächtlich. ** Juwelenranb ln eine« indische« Tempel. Wie Reu!« meldet, raubten Einbrecher tn dem berühmten Krtschna-Tempel zu Dwarka kostbare Kleinodien im Werte von 58 OM Psunt Sterling. , Die Rleuyorker Ratzbiuer und die Prohldtttvll. Der „Chicago Tribüne" wird aus Neuyork gemeldet, daß 800 Neuyvrker Rabbiner wegen Verstoßes gegen das Prohi- bltionSgesetz eine Vorladung vor Gericht erhalten habe». Die israelitische Religionsgemeinschaft hat aus etn gewisses Ouan. tum Wein sür rituelle Zwecke Anspruch erhoben. Die Rabbi»« werden nun beschuldigt, die Zahl ihrer Gemetndemitglieb« höher als den Tatsache» entsprechend angegeben zu haben, um gröbere Mengen Wetn zu erhalten. Salomo» 40. Kochzell. König Salomo, der Oberhäuptllng der ZuluS. -er sich selbst König nennt, hat dieser Tag« zu Eknpakemi im Zulu- land seine 48. Hochzeit gefeiert. Die Zeremonie vollzog sich, wie Johannisburger Blätter berichten, mit besonderer Pracht, den» es dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach die 48. Frau die letzte sein, die er heiratet. Salomo ist nämlich jetzt zum Christentum tibergetreten, unb auch seine neue Frau gehört einer christlichen Familie an. Es ist die schön« Schebe, die Tochter vom Lchambi, dem Oberhaupt der christlichen Sekü -er Zulus. Der Schwiegervater ist eine hochangesehen« Persönlichkeit, und man schreibt ihm überirdische Heilkräfte zu. Die Hochzeit wurde von eine», europäischen Geistliche, vollzogen: bei der Trauung legte das Paar die Hand auf die Bibel und gelobte sich ewige Treue. Der Würde des An lasses entsprechend, trug König Salomo einen Zylindcrhut, einen eleganten Jaekcttanzug und schwenkte in der Hand eine» Spazierstock, den ihm der Prinz von Wales geschenkt hat unö auf den er sehr stolz ist. Die sehr hübsche Braut trug, ihr« neuen Stellung entsprechend, eine Krone, etn Kleid aus blauer Seide und einen Schleier mit einem Kranz aus Orangen blüten. Die Hochzeitsgesellschaft bvt einen merkwürdigen An blick, denn die Toilette» waren ein seltsames Gemisch «iS mißverstandener europäischer Eleganz und barbarischer Schm,Ichsucht. Die Neuvermählten wurden mit nicht cnden- wollcndem Jubel begrüßt. Allerlei Kumor. Zarte Anspielung. „Nun. Ellt," fragt Mama neu- aierig die Tvchter in bezug ans den neuen Bcrebrer, „hat er sich irgendwie geäußert?" — „Jawohl," sagt Elli strahlend, „er fragte mich gestern abend, ob du und Papa Leute wären, mit denen sich Zusammenleben ließe." — Dauerstellung. „Bon meiner Tochter aus Amerika habe ich eine Nachricht,' erzählt Frau Schulze ihrer Nachbarin. „Sie schreibt mir, daß sie jetzt eine Dauerstellung gefunden hat, als Brautjungfer bei einer Filmschauspielerin in Hollywood." — Liebes- geflüster. „Helga, du bist die schönste Frau in der Welt!' — „Ach. Edgar, wie bewundere ich dich, daß du alles so schnell bemerkst!" WM W. Will l. ö. d. l. dl WW erste unä LurLeit einzige Lrotkabrik in veulscklsnä, clie ikr 6rot sokvrt rmck kerti^tellun^ insscktneN in eine kvgiSrNisck elnxvsncltrete k^rtsekkalte -Umküllung vollständig verpackt r - - Vereinen ist clie kesicdiift-unA unserer lZroikabril, nach vockeriqer iVnmelllunz gern pieslsitei. - - - Verkauf von WleuWeoi ZrllöM Zuchl- und Milchvieh in Dresden - Allstadt. Kamwargut Osten, Frtedrichstratze 64. Nähe Wettiner- nnd Friedrichstädler Bahnhof, Linie 2. Haltestelle Ende Fricdrichstrcche- Stelle Dienstag Sen 12. Oktober 48 Stück beste junge Kühe und Kalben, ganz hochtragend und abgekolbl, DM" vorzügliches Milchvieh» "W> preiswert zum Verkauf. M Schlachtvieh wird v> Zahlung genommen. — Günstige Zahlungsbeding KLbSbl, vr68Ü6n-^. Telephon Stallung 27908. Wohnung: Müller-Berset-Slrasze 28. Telephon 31558. Beikllunoen aus junge, starke Bayrische Gangochsen nimm! enlgegen D Ob. MlWckt ! Wvil' lim! 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SarmonI»»^ allranom. gadrlkal», neu u. g»br., Daran»«, Luherff blulg« Pr«is«. aanffia» L-tlzadlung. «I»t»I!» Monalsralen. KEIvt-PIanos Nnpalmann »arschaarNr-I,, 27, I. kkljck-Kfll.»!. M»dr«r- gu,« mUl-lftard« <S«br»»ch»Pf»rd«, darunU »ln paar »raun», ,7» groß» ?j!ldr.,r!lll Ma»»»pl»r»,, auch l. Ichwerft. Zug paff. u. voll. Daran!, dill zu v»rl>. d. Kullchrr Th»r»st»»pr.». Tel. tAV«. WWWWWW Juwelen-, Parten- i»wi» Sold-und Silber. MaaenNIad» > Willi»« Saga jr. «chloßftraß» Sch« Nl.ÄriW-igall« D»gr. ,80« E«rnlpr«ch»r irn«« SlarNr sjildr Oldenburg. 0nnN«iravka-»ta«», »70 doch, l-lchl, «alv- «k»Ia«. auch »inzoln zu »ork 0IK»!»Nrab» I. , gaor al, mN Adninlatol. ln nar gu!» IZNnd» zu vrrk Ummar, Lra,»«»-«»!ff»r «Irsch» Pia,Noll, Sv. «d. QssckZttt»- Druck sseksn ln geochmachvoller au»l!N>rung, ein- u. meNrlordlz, llelor, »chneN u. prelover, 0r,pd.I<un,l«n»I»U L1«p«ek S krsl«I,»r«1t Vre»a«n-N., ZZ»rI«n»tr»a» vernopracher r»»I „an verlange <Ien viaxch unsere» lechn. Voi lrilor«